STUTTGART. Bis zu 100.000 Menschen, die meisten davon Lehrkräfte und Kita-Fachkräfte, werden auf der didacta, die übernächste Woche in Stuttgart stattfindet erwartet. Die Besucherinnen und Besucher werden in diesem Jahr von einem besonderen Hauptaussteller überrascht: Die AfD nutzt Europas größte Bildungsmesse, um in der heißesten Phase des Bundestagswahlkampfes als Hauptaussteller für sich zu werben. „Eine Messe ist keine Zensurbehörde“, so heißt es lapidar aus Reihen der Veranstalter.

Wer im Ausstellerverzeichnis der übernächste Woche in Stuttgart beginnenden didacta sucht, wird schnell fündig: Recht weit vorne findet sich in der nach alphabetischer Ordnung sortierten Liste die „Alternative für Deutschland, Landesverband Baden-Württemberg“, Zusatz: „Hauptaussteller“. Was macht eine Partei, zumal eine, die vom Verfassungsschutz offiziell als „rechtsextremer Verdachtsfall“ geführt wird, auf Europas größter Bildungsmesse?
Noch grotesker: Leitthema der didacta in diesem Jahr ist Demokratiebildung. „Die Bedeutung von politischer Bildung und Demokratieförderung wächst – gerade in Zeiten demokratiefeindlicher Tendenzen und politischer Polarisierung. Was können Kitas, Schulen und berufliche Bildung leisten, um dem entgegenzuwirken?“, so werben die Veranstalter für ihr Leitthema, das mit zahlreichen Diskussionsrunden und Workshops inhaltlich abgebildet werden soll. Wie geht das damit zusammen, mutmaßlich Rechtsextremen die Bühne zu überlassen?
„Die didacta steht mit dem diesjährigen Leitthema Demokratiebildung für ein demokratisches, vielfältiges und tolerantes Miteinander“
Der didacta-Verband hat an seine Mitglieder, Unternehmen der Bildungswirtschaft, eine Erklärung herausgegeben, die News4teachers vorliegt. „In den vergangenen Tagen haben uns Fragen und Kommentare bezüglich der Präsenz von politischen Parteien auf der didacta 2025 erreicht. Im besonderen Fokus: Warum lässt der Didacta Verband es zu, dass die Partei AfD einen Messestand auf der didacta in Stuttgart haben wird?“, so heißt es darin.
Und weiter: „Die didacta steht mit dem diesjährigen Leitthema Demokratiebildung für ein demokratisches, vielfältiges und tolerantes Miteinander. Der Didacta Verband ist ideeller Träger der didacta. Er steht für den Zugang zu bester Bildung und für ein demokratisches, vielfältiges und tolerantes Miteinander.“ Veranstalter sei offiziell allerdings die Landesmesse Stuttgart. „Deren Teilnahmebedingungen lassen die Ablehnung einer politischen Partei oder eines Landesverbands einer Partei als Aussteller nicht zu.“
Der Verband zitiert die Messe: „Als Unternehmen in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft ist die Messe Stuttgart rechtlich verpflichtet, Ausstellerinnen und Aussteller zuzulassen, solange die gezeigten Inhalte nicht gegen Gesetze verstoßen. Parteien mit parlamentarischer Repräsentation haben so grundsätzlich die Möglichkeit, sich zu präsentieren.“
Das wirft Fragen auf: Was hat die AfD mit der Bildungspraxis zu tun? Hat dann jede nicht verbotene Organisation das Recht, sich auf einer Fachmesse zu präsentieren – auch zum Beispiel eine Sekte? Zahlt die AfD für ihren Stand (der reguläre Preis ist hoch) oder bekommt sie Sonderkonditionen eingeräumt? Wurde die AfD eigens als Aussteller angeworben? Ist sie im Rahmenprogramm zum Thema „Demokratiebildung” vertreten? Weder bei der Messe Stuttgart noch beim Didacta Verband war heute jemand telefonisch erreichbar.
Der „Volksverpetzer“ zitiert einen Sprecher der Messe Stuttgart von gestern, die AfD sei „demokratisch gewählt“. Und: „Eine Messe ist keine Zensurbehörde.“ Die von der AfD „gezeigten Inhalte und Produkte“ würden „nicht gegen Gesetze verstoßen“ und seien auch „mit der Nomenklatur der Veranstaltung vereinbar“. Woher weiß die Messe das im Vorhinein?
Offensichtlich schwante den Veranstaltern, dass es heikel sein könnte, die Bildungsmesse von mutmaßlich Rechtsextremen parteipolitisch instrumentalisieren zu lassen, schon gar auf dem Höhepunkt des Bundestagswahlkampfes. „Um eine größere politische Vielfalt zu gewährleisten, wurde nach Kenntnis der Teilnahme der AfD allen Parteien angeboten, auf der didacta mit einem Messestand vertreten zu sein. Dieses Angebot haben Stand heute die CDU und Bündnis 90/ Die Grünen angenommen.“ Und weiter: „Es gehört zum Demokratieverständnis des Didacta Verbands, dass alle zur Bundestagswahl zugelassenen Parteien die gleichen Rechte erhalten. Gemeinsam möchten wir ein Zeichen für gelebte Demokratie setzen und die didacta 2025 als Plattform weiterhin für den demokratischen Diskurs nutzen.“
„Fakt ist: Das Wahlprogramm der A*D verstößt auch im Bildungsbereich gegen zentrale Werte des Grundgesetzes“
Also alles in Butter? Keineswegs. „False balance: Die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestufte A*D-BaWü darf ihre demokratiefeindlichen Positionen vom 11. bis 15.02. an ihrem Stand auf der didacta spreaden“, so schreibt Nora Oehmichen, Vorsitzende der Teachers for Future, auf Linkedin. „Fakt ist: Das Wahlprogramm der A*D verstößt auch im Bildungsbereich gegen zentrale Werte des Grundgesetzes – etwa im Bereich Geschlechtergerechtigkeit (Art. 3GG) oder dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen auch für künftige Generationen (Art. 20aGG). Vom Recht auf Asyl ganz zu schweigen. Die A*D versucht immer wieder, über Meldeportale wie “Neutrale Lehrer” Kolleg:innen einzuschüchtern.“
Oehmichen betont: „Auch die didacta hängt ganz offenbar dem Mythos Neutralität noch nach. (…) Als (verbeamtete) Lehrkräfte sind wir dem Diensteid verpflichtet. In der baden-württembergischen Formel bedeutet das nicht nur, dass wir das Grundgesetz achten, sondern sogar dazu aufgerufen sind, es zu verteidigen. Das wäre dann jetzt wohl an der Zeit.“
„Wenn der Verband sich dafür entscheidet, die AfD zu einem Teil davon zu machen, sind wir keiner mehr“
Auch unter den Ausstellern regt sich Unmut – und mehr. Robert Reuther, Gründer und Chef der 45minuten GmbH, postet auf Linkedin: „Ich sag euch ehrlich, wir haben letzte Nacht nicht viel geschlafen. Für uns als kleines Bildungsstartup sind Kosten für ein 5-tägiges Event mit Stand nicht ‚mal eben so‘ gestemmt. Wir haben uns tolle Aktionen mit Bildungsinfluencer:innen aus dem Bildungsbereich überlegt, die viele kennen und sich ständig für genau diese Themen einsetzen: #Vielfalt. Wenn ich aber von #niewiederistjetzt und #gemeinsamgegenrechts lese, ist das vielleicht jetzt der Schritt zur richtigen Zeit. Die Didacta sollte meiner Meinung nach ein Ort für gelebte Demokratie sein. Wenn der Verband sich dafür entscheidet, die AfD zu einem Teil davon zu machen, sind wir keiner mehr. Ich hoffe, dass der Didacta Verband e. V. hier umdenkt/etwas bewegen kann – ansonsten sind wir raus.“
Auch im Verband selbst regt sich Widerspruch. Gerhard Zupp von der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik, bis zum vergangenen Jahr im Vorstand, empört sich auf Linkedin: „Einer Partei auf der Bildungsmesse didacta zu ermöglichen, sich und ihre demokratiefeindlichen Ansichten zu verbreiten, ist ungeheuerlich! Eine solche Maßnahme unterstützt die Gesellschaftsfähigkeit rechten und rechtspopulistischen Gedankenguts! Antidemokratische Positionen gehören nicht auf eine Bildungsmesse!“ News4teachers
Die Psychologin und Demokratie-Pädagogin Marina Weisband ist Bildungsbotschafterin der didacta 2025. Hier geht es zu einem Interview, das News4teachers im vergangenen September zum Thema AfD mit ihr führte:
Wenn die Verbände und die Veranstalter nicht klar Stellung beziehen, bleibt nur die Abstimmung mit den Füßen…
Dann muss eben jeder einzelne klare Kante zeigen. Jeder kann sich gegen den Besuch der Veranstaltung entscheiden.
Damit verlieren natürlich die übrigen, seriösen Veranstalter Publikum – aber die werden auch Wege finden, sich ihrem Publikum trotzdem zu präsentieren.
Das wäre die Sache wert!
Wenn der Bundestag es schafft, doch noch im allerletzten Moment Rückgrad zu zeigen (wenn auch nicht alle), dann können wir Lehrer das auch!
Bei aller gerechtfertigten Kritik, am Ende halte ich es am Wirksamsten, hier als Kunde Druck auszuüben.
Wie viel “Toleranz” die Didacta noch vorgeben würde, wenn die Besucher*innenzahlen zu gering ausfallen?
Da die Didacta diese Jahr in Stuttgart stattfindet, fallen mutmaßlich schon sehr viele Besucher aus NRW weg….viel zu weit….
Bisher kam auch noch keine Angebote von VBE und GEW zwecks Mitfahrgelegenheiten….
Besucher aus anderen (v. a. den neuen) Bundesländern fallen doch schon immer weg. Welche Lehrer/Erzieher werden denn für den Besuch freigestellt und/oder bekommen Reisekosten dafür erstattet? Die didacta findet an wechselnden Standorten statt – ha, ha, ha – immer im Wechsel zwischen Hannover, Köln, Stuttgart. Anscheinend haben die Veranstalter kein Interesse an Kunden aus anderen BL (schon gar nicht aus den neuen), sonst würde ja auch da mal eine Didacta stattfinden, oder sehe ich da was falsch? Leipzig und Berlin sind ja auch bekannte Messestandorte – warum gab es da noch nie eine “Bildungsmesse”? Hat das auch was mit dem Föderalismus im Bildungssystem zu tun? Oder was sind die Gründe? Lehrer und Erzieher scheint diese Messe jedenfalls nicht in großem Stil erreichen zu wollen.
Da hat’s die AfD dann auch nicht so weit – sollte den Didacta-Veranstaltern doch entgegenkommen…
Naja, so hatte ich das aber nicht gemeint!
Dank an H.Reuther und Dank an @Redaktion für das eindeutige Statement.
Ein Ganz Großes like für > ” A*D “
Das größte Anliegen der Afd ist erstmal, immer legitimer und selbstverständlicher zu werden. Ich könnte mir also vorstellen, dass sie durchaus penibel darauf achten, hier Vorgaben einzuhalten, denn ihr Anliegen ist nicht direkt ihr Programm. Es soll suggeriert werden, eine Partei wie jede andere zu sein, quasi suggestive Manipulation. Die Brandmauer soll fallen.
Es ist das gleiche, wie mit der Remigration. Sie haben sich erst vorsichtiger geäußert, dass bekannte “Treffen” verurteilt. Angeblich meinten sie nur Kriminelle usw. Nun gehen auch andere Parteien diese Schritte, weil das System kollabiert und weil sich die Menschen nicht gehört fühlen und immer mehr Anzeichen geben, sich sonst der Afd zuzuwenden. Kaum legitimieren andere Parteien diesen Schritt, geht die Afd einen Schritt weiter und nimmt die Remigration ins Programm. Bei Kritik heißt es dann nicht mehr “nur Kriminelle”, sondern, dass die Anderen auch für Remigration wären und man die Afd also nicht dafür kritisieren könne, noch etwas mehr Remigration zu meinen.
Genauso ist es jetzt mit solchen Auftritten, wie auf der Messe. Alle sollen sich daran gewöhnen, dass sie dazu gehören, dann irgendwann, dass sie mit regieren und dann, dass sich ihre Vorstellungen immer mehr den Nazis angleichen.
Das ist ja das Prinzip der Afd : Schleichend Grenzen überschreiten. Die NPD zB, hat von vornherein Klartext gesprochen und hatte deshalb keine Chance. Die Afd hat sich gegründet, um es “hintenrum” zu versuchen. Wie weit sie wann geht, hängt davon ab, wie weit die Gesellschaft dafür ist.
Wie wäre es denn zur Abwechslung mal, der AfD inhaltlich entgegenzutreten, statt – wie kleine Kinder im Sandkasten – immer nur zu fordern, die dürfen nicht mitmachen…
Aber das würde Zeit zur Vorbereitung bedeuten.
Verdacht heißt eben auch noch nicht durch ein unabhängiges Gericht als Täter überführt.
Sie nutzen die Schwachstellen gekonnt aus. Aber indem man mittels Verboten, Zensur und affektierter Moral zu Felde zieht, macht man die Sache nur noch schlimmer.
Demokratie MUSS einiges ertragen.
Orwell wies bereits darauf hin:
“Eine eigenartige Erscheinung unserer Zeit ist der abtrünnige Liberale.
[Es] herrscht jetzt eine weitverbreitete Tendenz zu argumentieren, daß man Demokratie nur mit totalitären Methoden verteidigen kann. Wenn man die Demokratie liebt, so läuft die Argumentation, dann ist jedes Mittel recht, um ihre Feinde zu vernichten.
Und wer sind ihre Feinde?
Es stellt sich immer heraus, daß es nicht nur jene sind, die sie offen und bewußt angreifen, sondern auch jene, die sie durch Verbreiten mißverstandener Doktrinen »objektiv« gefährden. Anders gesagt, zur Verteidigung der Demokratie gehört die Zerstörung aller gedanklichen Unabhängigkeit.“
Eigentlich schon, ja,
Doch da ist die breite politikmüde Adressatengruppe: Wer liest heute noch 1984 by Orwell oder auch Watership down by Adams….schön wärs.
Diese Leser hören Ihnen zu. Doch was ist mit der Übermacht der hin-und herspringenden Netuser, Influenc(er)abhängigen und Tiktokjünger ?
Ob diese die A*D – Strategien blicken/durchschauen ?
》》”Stück für Stück an völkische Ideologie gewöhnen”
tagesthemen: Wie sieht diese Strategie konkret aus?
Borstel: Das ist eine Strategie, dass wir uns langsam wieder gewöhnen an völkische, rassistische, vielleicht auch nationalsozialistische Elemente oder Teilbereiche.Man kann das vielleicht mit einem Beispiel erklären: Wenn wir uns mal vorstellen, wir hätten eine sehr starke Waffenlobby und die würde uns jeden Tag erzählen, dass Sicherheit nur durch persönliche, individuelle Bewaffnung möglich wäre. Wenn es dieser Waffenlobby gelänge, das Stück für Stück so zu setzen, dass wir das irgendwann glauben.Wahrscheinlich würden wir uns dann einerseits bewaffnen. Mit ziemlicher Sicherheit gäbe es mehr Gewalt und wir würden dann auch eine Politik befürworten, die genau diese Bewaffnung eben auch ja finanziert und fördert.Diese Idee verfolgt eben die AfD auch: Dass wir uns Stück für Stück an völkische Ideologie-Elemente gewöhnen. Dass es irgendwann normal ist für uns, dass es sie gibt, und darauf aufbauend dann auch Politik zu machen. Das ist eine Strategie der kulturellen Subversion mit Provokationen einerseits, aber auch mit einem Opfermythos zu arbeiten andererseits, damit wir uns daran gewöhnen. Damit dauerhaft eine völkische Politik darauf aufgebaut werden kann. Entnommen aus:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/rechtsextremismus-hoecke-100.html
Vielleicht gibt’s da ja dann “gratis -Info” für den Sk-Unterricht, oder Pads, Laptops und handies beim Fragequiz-A*D zu gewinnen, wenn man Fragen richtig beantwortet, am A*D-stand.
“Coltsfoot are for owsla. You know that. ” Aber ob recht viele Jugendliche von heute auch den tieferen Sinn von Figuren wie General Woundwort verstehen würden?
Ich indoktriniere 😉 alle Nachbarskinder/Bekannte mit meinen Bücherregalen in der ‘forbidden zone’ = mein Arbeitsbereich, weil verboten damit auch superinteressant ist;
watership down z.B. lieben alle, Kleine und Große.
@ Karl Heinz
Ihre Quelle ist aber nicht Orwell selbst
sondern ein auf X zu findendes Statement eines Rechtsanwalts, der sich zB vehement gegen covidbedingte Schulschließungen etc. aussprach.
https://x.com/DrKoch0nes/status/1822293119901077959
https://x.com/drkoch0nes
Oder täusche ich mich?
“Doch da ist die breite politikmüde Adressatengruppe: Wer liest heute noch 1984 by Orwell oder auch Watership down by Adams….schön wärs.
Diese Leser hören Ihnen zu. Doch was ist mit der Übermacht der hin-und herspringenden Netuser, Influenc(er)abhängigen und Tiktokjünger ?”
Gefährlicher Weg,: Der Souverän der Demokratie, das Volk, ist eigentlich zu dumm für eine inhaltliche Auseinandersetzung, da helfen nur noch Gesten….hat ja bisher wunderbar funktioniert….
Falsch
Wir beschweren uns hier jeden Tag über Schüler*innen und Eltern, Glorreiche, die eben vieles glauben, wenn es nur aus angesagten Quellen wie Tiktok, insta, *freilich*,….kommt und immer weniger können und wissen.
Bei der Beurteilung ( hohe Kompetenzanforderung) und der Zuordnung ( auch hohe KA) zu rechtem Gedankengut und der resultierenden schlüssigen Abwendung ( sehr hohe KA) von den Bläulingen soll das jetzt anders sein ?
Bleibt trotzdem:
Eine Ablehnung auf der Bildungsmesse für dieie derzeit medienomipräsente “A*D sehe ich zudem als Möglichkeit für weiteres Blau- Mimimi:
“Das ist eine Strategie der kulturellen Subversion mit Provokationen einerseits, aber auch mit einem Opfermythos zu arbeiten andererseits, damit wir uns daran gewöhnen” Quelle, siehe bitte oben
Grundsätzlich muss man sich mit der AfD inhaltlich auseinandersetzen.
Hier aber wird diese Messe doch offensichtlich für Wahlkampfzwecke missbraucht. Wie soll man sich inhaltlich auseinandersetzen mit einer Partei, die keinerlei bildungspolitisches Profil hat?
“Wie wäre es denn zur Abwechslung mal, der AfD inhaltlich entgegenzutreten”
Können Sie gerne machen. Genau so beim IS, der RAF, Evangelikalen und Horrorclowns.
Warum Sie die Didacta dafür als geeigneten Ort erachten, mit den Kaputten auf Augenhöhe diskusieren wollen, erschließt sich mir nicht.
Eigentlich doch. Viel Spaß beim “inhaltlichen Stellen” am AfD-Stand. Gerne hören wir von Ihrer epischen Queste 😉
Tatsächlich sollte man diese Nebenquest eher ablehnen – man könnte dort gesehen/fotographiert werden.
Meinst du es erfordert große Vorbereitung einer Verherrlichung des Nationalsozialismus inhaltlich entgegenzutreten? Und wie soll das gehen? Wer die Nazis moralisch gut findet, wie soll man dem inhaltlich entgegentreten? Wer Rassismus gut findet, die Lüge für Legitim hält und das Schwache vernichten will, wie soll man sich so etwas inhaltlich stellen?
Ich kann das Argument nicht mehr hören, die AFD “inhaltlich zu stellen”. Wessen Realität aus alternativen Fakten besteht, den kann man nicht inhaltlich stellen. Alles wird als Lüge bezeichnet, jeder abseits der eigenen verzerrten Wirklichkeit als Schlafschaf. Zur besten Sendezeit sitzen permanent irgendwelche AFD-ler und verbreiten ihre Propaganda: beste Werbung und vor allem wird damit das hetzerische Gedankengut zur Normalität.
Unabhängige Gerichte haben bereits einige Teile der AFD als gesichert rechtsextrem eingestuft, alle (!) Verbände als rechtsextemen Verdachtsfall. Damit SIND sie bereits inhaltlich gestellt. Wer jetzt noch dafür eintritt, verfassungs-, demokratie- und menschenfeindliche Propaganda durch alle Medien ziehen zu lassen, macht sich zum Steigbügelhalter für das “freundliche Gesicht des Nationalsozialismus” (Zitat Matthias Helferich, Bundestagsabgeordneter der AFD).
“Ich kann das Argument nicht mehr hören, die AFD ‘inhaltlich zu stellen’c
Vielleicht sollte man es einfach mal versuchen, (a) im Rahmen seitens informierter, nüchterner, rehtorisch versierter, logische Fehlschlüsse und Co. erkemnender und direkt adressierender Moderatoren entsprechend konsequent moderierter Debatten (mit ad hoc-Faktenchecks), (b) in denen AfDlern ebenso innformierte, nüchterne, rhetorisch versierte Gegenredner gegüberstehen… habe ich in unzähligen Debatten bedauerlicherweise recht selten erlebt:
Obwohl eigtl. immer bis ins Detail im Vorfeld klar ist, mit welchen Themen, Aussagen, Argumenten etc. die AfD daherkommen wird, erlebe ich oftmals mangelnde inhaltliche Kenntnisse (resp. Vorbereitungen und Schlagfertigkeit), wenig daten-, fakten-, u./o. generell inhaltlich-argumentativ dekonstruierende Gegenrede, kaum Feingefühl für eigtl. leicht adressierbare logische Fehlschlüsse (der AfD, aber auch in der eigenen Replik) etc., stattdessen viel Furor und zu emotionalisieren versuchende Gegenrede, von der vorher klar ist, dass sie allenfalls eine Predikt vor Bekehrten sein kann. Man hat s8ch vielerprts auf das Debattenniveau runterziehen lassen, dass die AfD vorgelegt hat. Da hat ein Kind einen AfD-Spitzenpoöitiker mit der Frage nacg dessem Lieblingsgedicht besser vorgeführt, als unzählige polit. Gegner.
Inzwischen sind die Fronten aber wohl tatsächlich festgefahren, die Claims abgesteckt, man hätte da vor Jahren schon entsprechend reagieren müssen.
Auf welcher Grundlage sollen aufklärerische Debatten geführt werden, wenn wissenschaftliche Fakten nicht als solche anerkannt, wahre Absichten verschleiert und Lügen als politische Instrumente angesehen werden?
“Dass ein Kind einen AfD-Spitzenpoöitiker mit der Frage nach dessem Lieblingsgedicht besser vorgeführt (hat), als unzählige polit. Gegner” – hat leider nichts genützt, außer dass sich Bildungsbürger mal kurz über die Doofheit von Herrn Chrupalla amüsieren konnten. Der Klientel, die die AfD wählt, dürften Gedichte weitgehend am Hintern vorbeigehen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wenn Sie meinen, dass man Falsch- umd Fehlbehauptungen, logischen Fehlschlüssen und Co. überhaupt nicht begegnen kann, weil auf jede Gegenrede ja auch wieder Gegenrede erfolgt (die abzufangen ja ein Sinn und Zweck des skizzierten Debattenrahmens ist), können wir den Kopf gleich in den Sand stecken umd das Zepter der AfD überreichen… :-/
Wir meinen auch, dass sich mit Kriminellen nicht diskutieren lässt. Deshalb stecken “wir” gegenüber Dieben, Totschlägern und Mördern den Kopf aber nicht in den Sand, sondern wenden die Gesetze an. Genauso sollte mit Polit-Kriminellen verfahren werden.
Das Grundgesetz, Artikel 21, ist da eindeutig:
(1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Ihre Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muß demokratischen Grundsätzen entsprechen. Sie müssen über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft geben.
(2) Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig.
(3) Parteien, die nach ihren Zielen oder dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgerichtet sind, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind von staatlicher Finanzierung ausgeschlossen. Wird der Ausschluss festgestellt, so entfällt auch eine steuerliche Begünstigung dieser Parteien und von Zuwendungen an diese Parteien.
(4) Über die Frage der Verfassungswidrigkeit nach Absatz 2 sowie über den Ausschluss von staatlicher Finanzierung nach Absatz 3 entscheidet das Bundesverfassungsgericht.
Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_21.html
Wir würden sagen: Dann mal los, liebes Bundesverfassungsgericht!
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sie sind in guter Gesellschaft
” Norbert Frei ist Historiker, Forschungsschwerpunkt: die NS-Geschichte. Hinsichtlich des medialen Umgangs mit der AfD heute stuft der Historiker als wegweisend ein, ob der Verfassungsschutz die Partei als in ganz Deutschland „gesichert rechtsextremistisch“ einstufen wird. Dann müsse auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk noch einmal neu und grundsätzlich über den Umgang mit der AfD nachdenken.
„Dann, glaube ich, kann man jedenfalls die Vorstellung, dass alle Parteien gleichbehandelt werden sollen – wenn die eine Partei sich sozusagen klar von den anderen demokratischen Parteien unterscheidet, auch wenn sie demokratisch gewählt ist – dann kann man diese allzu schlichte Parole nicht mehr weiter fortführen. Und dann muss man in der Tat auch sagen: Okay, mit Extremisten haben wir zum Beispiel in Talkshows nichts mehr am Hut.“
https://www.deutschlandfunk.de/keine-buehne-oder-entzaubern-ueber-den-medialen-umgang-mit-der-afd-100.html#partei-inhaltlich-stellen
Auf welcher Grundlage sollen aufklärerische Debatten geführt werden, wenn wissenschaftliche Fakten nicht als solche anerkannt, wahre Absichten verschleiert und Lügen als politische Instrumente angesehen werden?
Das machen die Linken auch nicht anders.
Außerdem: Man diskutiert doch schon lange nicht mehr mit dem Ziel, die Diskussionspartner/-gegner zu überzeugen.
Aber Zuschauer kann man, so man’s draufhat, auf seine Seite ziehen. Jedenfalls die, die noch nachdenken und sich informieren wollen.
Jetzt reicht’s mit der Relativierung! Linke bedrohen nicht Millionen von Menschen in Deutschland mit Vertreibung. Soll irgendjemand mit der AfD über ihre “Remigrations-” und sonstigen Gewaltfantasien diskutieren? Was kommt als nächstes: Pro und Kontra Holocaust?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das ist leider doch auch vollkommen unnütz! Höcke wird direkt ins Gesicht gesagt, was er so fordert und er stellt sich hin und meint “hab ich nie behauptet”. Dass es davon Videoaufnahmen gibt, interessiert weder Höcke noch seine Wählerschaft. Es ist ja nicht so, dass noch nie ein Moderator oder Vertreter demokratischer Parteien diesen Menschen ihren Blödsinn unter die Nase gehalten haben: es. interessiert. sie. nicht!
Im Zweifel bleibt die Opferrolle, denn “Mimimi die Medien führen eine Kampagne gegen uns” (fast Original-Zitat von Alice Weidel).
Es täte wirklich gut, sich einmal mit den getätigten Aussagen von zahlreichen Vertretern selbst auseinandersetzen; sich einmal zu Gemüte führen, wessen Geistes Kind man da vor Augen hat. Mit Faschisten diskutiert man nicht, sie hören nicht auf, faschistisch zu sein (so oder so ähnlich geklaut von Danger Dan).
Dito,
Vielen Dank für Ihre überzeugenden Worte, besonders für Helferichs
” freundliches Gesicht des Nationalsozialismus “.
@ Lisa – Beispiel –
Der geneigte Leser liest dann eben “freundliches Gesicht” ( Teillesen erleben wir doch alle jeden Tag in der Anstalt) und speichert unter positiv ab > NLP
mal stellvertretend auch für die anderen sinnfreien Beiträge :
Es geht doch NICHT darum, die AfD von etwas anderem zu überzeugen.
Es geht darum, allen anderen – Wählern, Zuschauern etc. – deutlich zu machen wie sinnfrei deren Forderungen (so sie denn welche haben) sind.
Wenn Sie dafür keine Argumente haben.
Pech!
Dann hau’n se halt ab!
Wir erinnern uns an Jörg Haider.
Der konnte durch die Talkshows ziehen, den größten Unsinn erzählen und außer Schnappatmung und dummen Floskeln bot keiner Paroli.
Stattdessen erlebe ich, wie CDU/CSU sich anschicken die AfD rechts zu überholen.
Trotz aller medial vermittelten Empörung bleibt die CDU bei ca. 30% in den Umfragen.
Trotz aller Empörung stimmen Grüne und Linke selber mit der AfD ab…
Es ist erschreckend zu sehen, wie schnell Leute ihres Schlages bereit sind verbriefte Grundrechte aufzugeben, wenn sie dem vermeintlich falschen nutzen.
“Wir müssen die Rechte der Andersdenkenden selbst dann beachten, wenn sie Idioten oder schädlich sind. Wir müssen aufpassen. Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit — Keine Zensur!” (Wau Holland)
PS
kleine Dystopie – kann man evtl. ja mal im Unterricht ansehen und diskutieren
“Trotz aller Empörung stimmen Grüne und Linke selber mit der AfD ab…” Zum Beispiel in welchem Fall? Und ich meine jetzt konkret Abstimmungen, bei denen die AFD notwendig gewesen ist, um eine Mehrheit zu erzeugen. Dass sie (leider) im Bundestag sitzt und naturgemäß mit allen Fraktionen abstimmen, gehört zur Natur der Sache.
“Es geht doch NICHT darum, die AfD von etwas anderem zu überzeugen.
Es geht darum, allen anderen – Wählern, Zuschauern etc. – deutlich zu machen wie sinnfrei deren Forderungen (so sie denn welche haben) sind.”
Ich bin fest davon überzeugt, dass die AFD-Wählerschaft diese aus Prinzip wählen. Und die, die sie nicht wählen, tun dies ebenso aus Prinzip, wie man an den Protesten mit mehreren hunderttausend Menschen gut sehen kann. Und dann wären wir wieder dabei: wenn meine Realität nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt (Wählerschaft der AFD, die der Meinung ist, dass die Medien alles verzerren und die AFD die Heilsbringer des Jahrtausends sind) oder aber wenn sie genau wissen, was die Anliegen sind: wie soll man dort bitte argumentativ überzeugen?
Studien legen nahe, dass die bisherigen Versuche, die AfD inhaltlich zu stellen (und die Bemühungen gibts ja immer, und immer wieder) lediglich dazu führen, dass die AFD mehr Zulauf hat. Aus von mir schon genannten Gründen: das produzierte Weltbild wird Normalität, die Grenzen des Sagbaren merklich verschoben.
“Zum Beispiel in welchem Fall?”
Falls es Ihnen oder auch Besseranonym noch nicht aufgefallen sein sollte:
Das blaue sind Hyperlinks zu den jeweiligen Quellen.
Da kann man ungefährdet drauf klicken.
Man kann auch mit der Maus drüber fahren und sich die Link so anzeigen lassen.
Geht alles.
Ganz ohne Zauberei.
Also Orwell hat da nicht gebissen, dagegen aber X; geht also noch viel mehr…..
Das DLF-interview geht weit über Orwell hinaus.
Die Thrüringer hab ich nun leider weder abonniert noch gesteigertes Interesse an einem Account dort. Eine ausführliche Recherche ergab ausschließlich Treffer, die sich auf den Artikel der Thüringer beziehen. Anscheinend bleibt und blieb der riesige Aufschrei der Massen diesbezüglich aus. Könnte vielleicht daran liegen, dass es hier vor allem um kommunalpolitische Entscheidungen ging, welche die Finanzen und anscheinend finanzielle Umlagen zwischen Bund und Ländern betraf und nicht die beantragte Ent- bzw Ausbürgerung von straffälligen Doppelstaatsbürgern, wie im Tabubruch auf Bundesebene. Aber nunja, kann man jetzt auf einer Ebene vergleichen, muss man aber in meinen Augen auch nicht. Zumal es anscheinend auch nicht die geschlossenen Kommunalvertreter von Grüne und Linken in Thüringen betraf sondern anscheinend wohl auch nur einzelne Vertreter…weiß jetzt nicht so genau, wo der Bezug zur AFD auf der Didacta ist.
@ Redaktion und @ Kater Carlo
Hyperlinks ohne Quellenangabe können den wirklichen Inhalt eines Textes (s. auch @ Anne) nivellieren bis hin zur einseitig manipulierenden Wirkung.
Drum schrieb ich oben, wie ich
“indoktriniere”.
Auch mal doch meine > Frage nach Ihrer Quelle beantworten ?
Ohne sind nämlich Ihre Worte ” sinnfrei ”
@ Karl Heinz die 2te
Ihre Quelle ist aber nicht Orwell selbst
sondern ein auf X zu findendes Statement eines Rechtsanwalts, der sich zB vehement gegen covidbedingte Schulschließungen etc. aussprach.
https://x.com/DrKoch0nes/status/1822293119901077959
https://x.com/drkoch0nes
Oder täusche ich mich?
Die verlinkte Dystopie mit Florian Schröder ist wirklich erschreckend! Danke für den link!
Ich stimme uneingeschränkt zu und ergänze: Oft hat man nur die Möglichkeit, AfD-Argumente lächerlich zu machen. Das geht aber nicht immer.
“Demokratie nur mit totalitären Methoden verteidigen” bedeutet:
Antifaschismus bzw. Demokratieschutz mit faschistischen Mitteln zu betreiben.
Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich das lese und mir klarmache, was eine solche Rechtfertigung “totalitärer Methoden” zur Folge hat.
Vielen Dank, Karl Heinz, für das Zitat von George Orwell!!
Ich bin erschüttert über die Entscheidung, einer Partei wie der AFD auf der Bildungsmesse unter dem Deckmantel der Bildung Wahlkampf zu genehmigen.
Wenn hier Demokratiebildung als Schwerpunkt und Argument herangezogen wird, sollten auch allen anderen Parteien in einem begrenzten Areal die gleichen Möglichkeiten gegeben werden.
Als Lehrerin und aktive Besucherin empfinde ich es als Nötigung aufgrund dieser Fehlentscheidung, einen Besuch der didacta ggf. zu streichen und somit Angebote die für meine Arbeit einen hohen Mehrwert haben nicht nutzen zu können.
Ich nehme mal an, dass die anderen Parteien das nicht angefragt haben.
Wieso bestrafen Sie sich eigentlich selbst und doppelt?
Man beachte die Reihenfolge:
Zitat aus dem n4t-Artikel:
Der Veranstalter:
„Um eine größere politische Vielfalt zu gewährleisten, wurde nach Kenntnis der Teilnahme der AfD allen Parteien angeboten, auf der didacta mit einem Messestand vertreten zu sein. Dieses Angebot haben Stand heute die CDU und Bündnis 90/ Die Grünen angenommen.“
Das heißt doch, dass man zuerst ganz naiv die AfD zugelassen (oder sogar eingeladen?) hat. Dann haben sie es mit der Angst bekommen und schnell noch ein paar Einladungen an andere Parteien nachgeschoben.
Peinlicher geht es nicht.
Die Frage ist jetzt, wie man vorgehen soll:
1) Abstimmung mit den Füßen, also nicht hinfahren – schadet allen anderen Ausstellern, die ja durch Werbung und Verkäufe die horrenden Standgebühren wieder reinkriegen müssen.
2) Veranstalter, Stadt Stuttgart, Messe-AG und wer sonst noch zuständig ist, mit Einsprüchen bombardieren, dass sie nen Rückzieher machen. Folge: Die AfD wird in die arme Opferrolle gedrängt. Das wird sie lautstark ausnützen.
3) Vor Ort Zeichen setzen, sich mit Transparenten hinstellen, Sprechchöre etc, bis die Polizei kommt. Auch keine gute Idee, weil dann die AfD triumphiert.
Und nun? Ist das Kind in den Brunnen gefallen.
Ich bin für großen Bogen um den Stand – auch auf keinen Fall diskutieren etc pp (man stelle sich vor – 20 Leute diskutieren, es gibt ein Foto “gut besuchter AFD Stand trotz vorheriger Kritik”) – leer laufen lassen. Sollen sie Standgebühr zahlen, sollen sie gelangweilt in der Gegend rumstehen!
Ich erwarte, dass die Partnerverbände der didacta (didacta-stuttgart.de) Stellung beziehen. Oder nehmen die das einfach nur zur Kenntnis?
Wie kann man als Lehrer jetzt noch auf diese Messe gehen, wenn eine antidemokratische Partei ohne jedes Bildungsprofil und ohne jede Bildungskompetenz dort Hauptaussteller sein kann?
Ich bin da mal ganz deutlich:
Die AfD hat mehrere Millionenspenden erhalten … und diese Geld will in den Wirtschaftskreislauf eingeführt werden – natürlich nach der ideologischen Maßgabe der Rechtsextremen.
Die Messe Stuttgart will mit der “didakta” Kohle verdienen … das tur sie, indem sie (u.a.) den Faschos Messestände ermöglicht …. da geht es nicht um Demokratie – da geht es um Geld …. und daher wäre es denen auch völlig Wumpe, wenn sich Adolf Hitler persönlich mit einem Messestand zu seinem bahnbrechenden Werk “Mein (pädagogischer) Kampf” um eine Messepräsenz bewerben würde.
Lest doch mal das Geschmiere des “Gröfaz” …. in dem er Bezug nimmt auf die propagandistische Bedeutung der maximal frühen Einflussnahme auf unsere Kinder …
Baumann, Weidel, Höcke und Konsorten haben das begriffen … die einzigen, denen der Zugang zu diesen Strategien verwehrt zu bleiben scheint sind offenbar die Idioten, die immer noch Entschuldigungen für solche haarsträubenden Entscheidungen finden.
Ja, die AfF hat die demokratischen Grundregeln genutzt, im sich wählbar zu machen – das hat Hitler 1933 auch getan – , ja… massenhaft Idioten sind auf deren (hirn-)losen Versprechungen reingefallen (der Brexit und die tumben Anhänger D. Trumps zeigen uns, dass die Erkenntnis der eigenen Blödheit offenbar erst nach der Stimmabgabe einsetzt) und die “Skrupelosen Nationaldeutschen” wissen das.
Wir liefern ein 1a-Bild dafür ab, wie die dümmsten Kälber ihren Metzger selber wählen.
Schlicht zum Kotzen!!
Didakta?
Ein Witz!!
Seit Jahren – wenn nicht Jahrzehnten – eine völlig überschätzte Verkaufsveranstaltung für Leute, die glauben, dass ihnen durch die (zugegebenermaßen immer dürftiger werdende Gabe an Kugelschreibern, Freiexemplaren und Notizblöcken) Messevertretenden allen Ernstes Impulse für ihr Arbeit vor Ort dreut.
Alle mal herhören!
Gebt euer Geld für ne Flasche Wein und ne Tüte Chips aus … dann habt ihr wenigstens einen Abend ein wenig Spaß für die Kohle.
Wer allen Ernstes glaubt, die Didakta hätte das Vorankommen de deutschen Bildungssystems im Sinne der / die sollte nochmal darüber nachdenken, ob eine Stimmabgabe am 23.2. 25 wirklich von ihrem Beitrag profitieren könnte. Ich persönlich habe Zweifel daran.
Ich war während des Referendariats einmal auf der Didacta….fand ich richtig doof.
Dafür war ich jedes Jahr auf der Spielwarenmesse in Essen und habe mich für meinen Unterricht eingedeckt. War wirklich inspirierender….
Sehr geehrtes Fräulein Rottenmeier,
…genau das meine ich!
Danke für den seelischen Beistand!! (Herz-emoji)
Ich hab da mal’n paar Bücher abgegriffen und mein Lungenvolumen messen lassen. Voll toll!
Und alles für Umme, wir Refis bekamen die Veranstaltung bezahlt. Daumen hoch!
Und genau das isses: mit voller Tüte aus der didacta rausgehen – und den AfD-Aufdruck auf der
“Umme” – Rotstiftbox überkleben ?
So mancher könnte versucht sein.
Da kann die beste > Haltung/Einstellung in die Knie gehen, wenn die Abgreiftüte so voll und schwer ist “?” ?
@447 sprach andeutungsweise von Bildern, die gemacht werden könnten 😉 sind Sie und Ihre Tüte photogen ?
Toll! Sie sind ja ein richtig gewitzter Abgreifer! Ich steh auf grabbeltischabgreiferitis. So vorbildlich. Wie war’s beim Pauschalurlaub am Buffett? Da hat diese Einstellung bestimmt geholfen… Oder sind sie eher der Typ mobiles 3Tonnen WC mit dieselbetriebenem Schlafplatz?
Neeeneeenee, Sie Anfänger… Ich bin Typ Kreuzfahrt-Pauschalurlaub-mit-Cocktail-Flachrate-und-Full-Entertainment-inkl.-Kinderbespaßungspaket!
Mit wie viel Kreuzfahrt-Kilos ?
Bei BMI über 30 achtgeben, die schweren Didactatüten könnten zum Gesundheitsrisiko werden 😉
Eine sehr treffende Beschreibung der Didacta und der AfD.
Ich will aber Erdnüsse und Bier von meiner Kohle kaufen dürfen:)
Ich war noch nie auf der Messe, aber was haben Parteien dort überhaupt zu suchen? Wir baden den bildungspolitischen Quatsch jede Tag aus.
Aber warum müssen Parteien überhaupt auf Messen vertreten sein, noch dazu kurz vor einer Bundestagswahl? Eine Auswahl, die einen dürfen und die anderen nicht, das ist aber auch problematisch. Da überschreitet die Messe-Geschäftsführung womöglich ihre Kompetenzen.
Übrigens: Normalerweise geht es doch nur um Geld und nicht um Parteidoktrin.
“Pecunia non olet!”
“Was hat die AfD mit der Bildungspraxis zu tun? Hat dann jede nicht verbotene Organisation das Recht, sich auf einer Fachmesse zu präsentieren – auch zum Beispiel eine Sekte?”
Sie ist nicht verboten. Nächste Frage bitte.
Und warum gehen die Besucher, die beim Gedanken an diese Partei Schnappatmung bekommen, nicht hin und diskutieren die Betreffenden in Grund und Boden? Wie überall ist jedoch immer nur das Gefühl, dieses Weinerliche vorherrschend,dieses ” Du, ich fühle mich unheimlich betroffen”;( an dieser Stelle Danke an die Redaktion von @News4teachers, ihr habt genug Artikel mit “Munition” – wirkliche Argumente veröffentlicht)
Mit Ideologen kann man wie mit religiösen Fanatikern nicht diskutieren. Man erreicht nur, dass sich diese Menschen bestätigt sehen. Es ist unmöglich, einen Fundamentalisten zu überzeugen – schon gar nicht von seinem abwegigen Denken.
Eine Messe dient zum Austausch von Ideen, Dienstleitungen und Produkten. Niemand ist gezwungen, an den Stand der AfD zu gehen. (Die CDU ist übrigens auch da, SPD und FDP habe ich auf den ersten Blick nicht im Ausstellerverzeichnis gefunden.) Ich gehe z.B. nicht zum Stand der (grünen) Heinrich Böll-Stiftung, was hätte ich auch da zu schaffen? Aber man kann doch vorbei gehen und den “Damen und Herren” der AfD gepflegt seine Meinung geigen. Das wäre gelebte Demokratie. Ist halt anstrengender….
Also wäre auch ein Porno-Produzent als Aussteller auf einer Bildungsmesse prima, weil Sie dem dort Ihre Meinung geigen könnten? Wie viel “Anstrengung” braucht denn eine Bildungsmesse, um ihren Zweck – Fachinformationen für die pädagogische Berufspraxis zu vermitteln – erfüllen zu können?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Auf einer Bildungsmesse erwarte ich höchstens Parteien, die besonderes Interesse bildungspolitischen Themen bekunden.
Haben die Genannten, also CDU und AfD, etwas in dieser Richtung angesprochen?
Natürlich haben (nicht nur diese) Parteien ein besonderes Interesse an bildungspolitischen Themen:
Mich wundert, dass die Parteien da erst jetzt draufspringen!
Inzwischen sind Grüne und CDU gesprungen….oder man hat sie zum Sprung gebeten z. B. von Seiten der Messeleitung.
Ein Messeveranstalter ist keine Zensurbehörde, das ist korrekt.
Ein Messeveranstalter hat jedoch durchaus Verantwortung dafür, wem er die Möglichkeit gibt, sich darzustellen und für sich zu werben.
Indem die Veranstalter der Didacta der in Teilen gesichert rechtsextremen AfD diesen Raum gegeben hat, nehmen sie selbst eine Haltung ein: Rechtsextremismus ist ihnen auf ihrer Bildungsmesse willkommen.
Der Deutsche Fußballbund distanziert sich deutlich und lautstark von der AfD – warum schaffen es die Veranstalter der Didacta nicht?
Und was bedeutet das für die Zukunft dieser Messe? Wollen Anbieter für den Bildungsbereich tatsächlich neben AfD -Werbevertretern stehen? Das ist für mich schwer vorstellbar.
UNFASSBAR. Teilnahme der AfD Baden-Württemberg an der didacta
Es ist ein unfassbarer Skandal, dass die AfD Baden-Württemberg, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wurde, auf der didacta als Hauptaussteller auftreten darf! Eine Messe, die sich der Bildung und Demokratie verpflichtet sieht, bietet einer Partei mit antidemokratischen, völkischen und geschichtsrevisionistischen Tendenzen eine Plattform – das ist völlig inakzeptabel!
Dass sich der Didacta-Verband hinter der Landesmesse Stuttgart versteckt und angeblich keine Handhabe gegen diese Teilnahme hat, ist eine schwache Ausrede. Wer echte Verantwortung für Bildung übernimmt, muss klare Kante gegen Rechtsextremismus zeigen – alles andere ist eine Kapitulation vor den Feinden der Demokratie.
Wenn die Veranstalter nicht handeln, bleibt nur eine Antwort: Boykott!
ES IST DIDACTA – UND KEINER GEHT HIN!
Wir als Aussteller sind schon seit Jahren eher an anderen fachlichen Messen wie der Schulbau oder Learntec interessiert. Im Zuge unserer neuen Lernraumkonzepte, einem Re-Branding und neuer pädagogischer Weiterentwicklung auch mit Kommunen und Ländern, haben wir uns entschlossen doch nochmal auf die Didacta zu gehen.
Und dann erfuhren wir von dem A**Messestand.
Nicht über den Veranstalter, sondern durch Mitteilungen von Kunden und Interessenten.
Die verständlicherweise die Messe boykottieren. Können wir leider nicht. Wir haben 5 Monaten intensive Arbeit und Geld investiert. Davon hängen Arbeitsplätze ab.
Und es ist nicht so, als würden wir mehr Antworten oder Informationen erhalten als Aussteller. Im Gegenteil. Tatsächlich trägt dieser Bericht und die journalistische Recherche mehr dazu bei als alles andere.
Dabei stellen wir uns eine Frage besonders.
Warum dürfen wir, als eingetragenes Unternehmen deren einziges Kundenklientel Schulen sind, nicht an der Landwirtschaftsmesse, der Buchmesse, der Ispo, usw. ausstellen, aber Parteien, Krankenkassen oder andere völlig branchenfremden Institutionen auf der Didacta.
Wir sind auch der Meinung, die Landesmesse Stuttgart als Ausrede geht gar nicht. Hier sollte der Didactaverband klar seine Regularen zur Teilnahme an der Messe verändern.
Als Aussteller und auch Arbeitgeber blutet mir natürlich das Herz bei jedem Lehrer, der nicht auf die Messe kommt und mit dem wir uns nicht über Themen wie die Schule der Zukunft austauschen können. Weit ab mit unserem Stand in unserer Halle von der Halle wo die Parteien, Krankenkassen, Landesministerien, usw. sich präsentieren.
Andererseits habe ich vollstes Verständnis für jeden der die Messe boykottiert. Denn das schadet der Didacta wirtschaftlich. Sowohl jetzt, wie auch in Zukunft, denn die Besucherzahlen sind der einzige Grund um Aussteller zu generieren.
ABER eine Bitte hätte ich, es sollte nicht still passieren.
Als Aussteller wünsche ich mir im Nachgang zu der Messe nachweisen zu können wie viele Besucher aufgrund der A*D ihren Besuch abgesagt haben. Ansonsten werden im Zweifel wieder Krankheitswellen, schlechtes Wetter oder Streiks als Ausrede vom Veranstalter für schwache Besucherzahlen genannt. Nein, es muss für alle Aussteller und Besucher klar sichtbar sein, aufgrund dieser Entscheidung sind XY Besucher nicht auf die Messe gekommen.
Ein Protest der auch medial erkennbar ist und nicht nur still und leise!
@ Redaktion
Wäre das vlt. ein Grund für eine Kurzumfrage ?
Und @ Aussteller: Klasse Idee, hier zu schreiben; hat weitere Information zur Messe und zu Ausstellern gebracht.
Dankeschön
– 2
Auf Chance.org läuft bereits eine Unterschriftenaktion gegen die Teilnahme der A*D an der Didacta, gestartet von einer Erzieherin.
https://www.change.org/p/fordern-sie-den-bindenden-ausschluss-der-afd-von-der-didacta-messe-stuttgart