Zahl der Studienberechtigten sinkt (schon zum dritten Mal in Folge)

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WIESBADEN. Deutschland braucht Akademiker*innen – schon um den Lehrkräftemangel in den Griff zu bekommen. Doch die Zahl der Studienberechtigten sinkt. Woran liegt das?

Es geht abwärts. Illustration: Shutterstock

Zum dritten Mal in Folge ist die Zahl der Studienberechtigten gesunken. Gemeint sind junge Menschen, die eine Hochschulreife erlangen und damit studieren können. 2024 meisterten 373.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland diese Hürde, indem sie das Abitur oder die Fachhochschulreife erwarben. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, sank die Zahl der Studienberechtigten damit um 1,7 Prozent.

Das liegt nicht daran, dass es weniger junge Menschen im entsprechenden Alter zwischen 17 und 19 Jahren gäbe. Diese Gruppe wuchs dem Amt zufolge um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anstieg sei aber «auf die Zuwanderung von Personen dieser Altersgruppe aus dem Ausland, unter anderem aus der Ukraine, zurückzuführen und schlägt sich nicht in einer wachsenden Zahl der Studienberechtigten nieder.»

Gleicher Trend in fast allen Bundesländern

Die Zahl der Studienberechtigten ging 2024 gegenüber 2023 in allen Bundesländern außer Bremen (+1,8 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (+0,4 Prozent) und Hessen (+0,2 Prozent) zurück. Am stärksten waren die Rückgänge in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die jeweils eine Abnahme von knapp vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten.

Wie aus der Statistik ebenfalls hervorgeht, schaffen mehr junge Frauen die Hochschulreife als Männer. Der Frauenanteil an den Studienberechtigten lag – wie schon im Vorjahr – bei 54 Prozent. News4teachers / mit Material der dpa

Akademiker-Lücke: Zahl der Studierenden bricht ein – Philologen befürchten weiter wachsenden Lehrkräftemangel

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9 Kommentare
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Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor

Sehr gut. Das wird dann zu steigenden Reallöhnen führen durch eine Verknappung von Arbeitskräften.

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Nein, schon in den 50er und 60er Jahren hat das damals knappe Angebot an Arbeitskräften zu stark steigenden Reallöhnen geführt.

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Und genau darum geht es: Billige Arbeitskräfte hemmen den technischen Fortschritt, der 80% des Wirtschaftswachstums ausmacht. Zudem kam man Verlagerungen durch Zölle unattraktiv machen.

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Und zu einem überdurchschnittlich hohem Wirtschaftswachstum.

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/APuZ_2024-22-23_online_Fachkraeftemangel_0.pdf

Sie finden in dieser absolut lesenswerten bpb- Veröffentlichung einen Beitrag von Michael Hüther,
der sich frägt, ob wir Probleme mit der ( wirtschaftlichen ) Wahrnehmung haben 🙂

Überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum in der Rezession. Was meinen da wohl, zB die Automobilzulieferer dazu, die bereits Pleite gingen…..

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor
Antwortet  Besseranonym

Das überdurchschnittliche Wirtschaftswachstum ereignete sich während des Wirtschaftswunders. In diesem Zeitraum stiegen die Reallöhne stark, was auf eine Knappheit an Arbeitskräften zurückzuführen ist. Diese Knappheit wurde verursacht durch geringere Geburtenzahlen Anfang der 1930er Jahre infolge der Weltwirtschaftskrise und durch viele im Weltkrieg gefallene Menschen.

Se Länd
1 Monat zuvor

Ich bin mal gespannt wie groß der Akademikerexodus nach der Bundestagswahl 2029 ausfällt. Ich kenne viele die bereits nebenher Plan B aufbauen.