Trump-Schock: Bundesbildungsminister wirbt um besorgte Forscher aus den USA

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BRAUNSCHWEIG. Noch-Bundesbildungsminister Özdemir blickt mit Sorge in die USA, wo die Trump-Regierung die Wissenschaft einschränke und Entlassungen vornehme. Für unsichere Forscher müsse Deutschland eine attraktive Alternative sein.

US-Präsident Donald Trump scheint die Wissenschaftsfreiheit zu bedrohen. Foto: Shutterstock / Chip Somodevilla

Angesichts der Trump-Regierung besorgte Wissenschaftler sind nach den Worten von Bundesforschungsminister Cem Özdemir in Deutschland willkommen. Die neue Führung in den USA wolle die Wissenschaft an die enge Kette legen, nehme massiv Entlassungen vor und stelle die Forschungsfreiheit per se infrage, sagte der Grünen-Politiker. «Viele Wissenschaftler sind sehr besorgt, sie wissen nicht so richtig, was sie erwartet», sagte der Minister beim Besuch mehrerer Forschungseinrichtungen im niedersächsischen Braunschweig.

«Wir reden ja nicht über Nordkorea, wir reden über die Vereinigten Staaten von Amerika»

Nach den Schilderungen Özdemirs geht es mittlerweile so weit, dass manche Wissenschaftler sich nicht mehr trauen, von ihrer Arbeitsstelle aus mit ihren Kollegen in der freien Welt zu konferieren. Man könne sich das gar nicht vorstellen, aber das geschehe manchmal von zu Hause aus. «Wir reden ja nicht über Nordkorea, wir reden über die Vereinigten Staaten von Amerika», sagte der Minister, der zunächst für Unterstützung vor Ort und Solidarität warb.

«Aber natürlich geht es auch um die Frage, dass für die, die dort nicht mehr arbeiten können, wir ein attraktives Zielland werden», sagte Özdemir. Dass sich dieses Fenster nun öffne, sei eher keine gute Nachricht, weil die US-Wissenschaft in vielen Bereichen wie der Medizinforschung und der Klimaforschung großes geleistet habe und eigentlich unverzichtbar sei. Wenn die besten Hochschulen nun aber bedroht seien, müsse Deutschland deutlich machen, dass die Wissenschaftsfreiheit hier geachtet werde und die klügsten Köpfe herzlich willkommen seien. News4teachers / mit Material der dpa

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Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Braindrain NACH Deutschland?
Weiß jemand, ob wir im EU-Vergleich attraktiv sind?

Andreas
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nein, sind wir nicht. Zu hohe Steuern, Abgaben und Mieten.

Testerin
1 Monat zuvor
Antwortet  Andreas

Und viiiiiiiieeeeeeel Bürokra

TaMu
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

US- Amerikaner lieben Deutschland. Ich nehme an, dass sie unter anderem auch gerne zu uns kommen werden.
Schlimm ist nur der Grund dafür. Das macht mich fassungslos, obwohl ich auf Vieles gefasst war.

Besseranonym_2
1 Monat zuvor
Antwortet  TaMu

Schon, aber so aufnahmefähig ist die Gegend um Neuschwanstein, Hohenschwangau, Linderhof….auch nicht.
Ich denke, Oberbayern mit Unistadt München wäre klar ein Wunschziel
🙂 und die Texaner, Ohianer… kommen zu uns nach Franken.

PaPo
1 Monat zuvor

Falls immer noch nciht ganz klar ist, wie gravierend das Problem ist:
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/trump-exodus-wissenschaftler-monitor-100.html

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Gravierend trifft die Sache auf den Punkt.
Aber auch über die Streichung von USAID, Streichungen bei Bildung, Sicherheit und Gesundheit will Trump ja Existenzen im In- und Ausland vernichten – dafür wurde er anscheinend gewählt 🙁

Riesenzwerg
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wähle deinen Vernichter….

Ist dort (wie hier?) gut gelungen.

Mal sehen, was der Merz so bringt.

Wissenschaftler könnten herausfinden, dass Krieg nicht gut und keine Alternative für Deutschland ist….

Wissenschaftler könnten auch herausfinden, dass AKWs nicht grün, aber nachhaltig gefährlich sind..

Uuups – das wissen wir ja schon!

AvL
1 Monat zuvor

Passend zum Duo Trump/Musk hat sich Claude Malhuret geäußert.
Der 74-jährige Senator Malhuret, seit 2014 Mitglied des Senats,
war zuvor Vorsitzender des französischen Ablegers von „Ärzte ohne Grenzen“
und davor Bürgermeister von Vichy (1989 bis 2017).
In seine neunminütige Rede, die der französische Politik- und
Parlamentskanal auch auf YouTube veröffentlichte, wurde
mittlerweile fast 350.000 Mal angesehen. 
„Die Ukraine steht vor der Gefahr, im Stich gelassen zu werden.
Russland wird gestärkt. Washington ist zum Hof von Kaiser Nero verkommen:
Ein zündelnder Führer, unterwürfige Höflinge und ein Clown auf Ketamin,
der damit beauftragt wurde, den öffentlichen Dienst zu säubern“, sagt er auch mit Blick auf Tech-Milliardär Elon Musk.
„Ein zündelnder Führer, ein Clown auf Ketamin“: Französischer Politiker rechnet mit Donald Trump und Elon Musk ab

Da kann man nur noch die Koffer packen, und dann nichts wie weg.

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  AvL
Andreas
1 Monat zuvor

Welche Wissenschaftler werdenden dadurch angesprochen, wenn gleichzeitig viele sehr gut ausgebildete Naturwissenschaftler Deutschland verlassen?