POTSDAM. Seit Januar stritten Gewerkschaften und Arbeitgeber über Einkommen und Arbeitszeiten von mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Jetzt gibt es eine Einigung, die den Gewerkschaften wenig Grund zum Jubeln gibt – die aber Signalwirkung haben dürfte: Im Herbst beginnen für die Angestellten der Länder die Tarifverhandlungen, die direkt oder mittelbar die allermeisten Lehrkräfte betreffen. Als „hart erkämpfen Kompromiss“ bezeichnete die GEW-Vorsitzende Maike Finnern den Tarifabschluss. Der VBE will aus den Erfahrungen für den kommenden Tarifstreit lernen.

Im Tarifstreit beim öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen haben Gewerkschaften und Arbeitgeber eine Einigung erzielt. Demnach bekommen die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten in zwei Stufen mehr Geld, wie beide Seiten in Potsdam mitteilten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) lobte den Abschluss: „Wir haben einen Tarifabschluss erreicht, der in schwierigen Zeiten einen guten Ausgleich bringt. Wir machen die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst flexibler, moderner und attraktiver.“ Der neue Tarifvertrag sei ein Zeichen des Respekts für die Beschäftigten und davor, was die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes leisteten.
Verdi-Chef Frank Werneke erklärte für die Arbeitnehmerseite, die Annahme des Ergebnisses sei der Gewerkschaft nicht leicht gefallen: „Es ist ein schwieriges Ergebnis in schwierigen Zeiten.“ Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft dbb Beamtenbund, Volker Geyer, betonte dennoch: „In dieser Einigung kann sich jede und jeder wiederfinden.“
Die Einigung folgt im Wesentlichen einer Empfehlung von Schlichtern von Ende März. Demnach steigen die Einkommen ab 1. April 2025 um drei Prozent, mindestens aber um 110 Euro im Monat; zum 1. Mai 2026 dann noch einmal um 2,8 Prozent. Das 13. Monatsgehalt soll erhöht werden. Zum Paket gehören zudem höhere Schichtzulagen. Der neue Tarifvertrag soll rückwirkend ab 1. Januar 2025 für 27 Monate laufen. So lange dürften Warnstreiks oder Streiks in diesem Teil des öffentlichen Diensts vom Tisch sein. Für die Beschäftigten der Länder wird im Herbst gesondert verhandelt.
Teil des Potsdamer Einigungspakets sind auch flexiblere Regelungen zu Arbeitszeiten und freien Tagen. Ab 2027 soll es einen zusätzlichen Urlaubstag geben. Zudem soll es für die meisten Beschäftigten möglich sein, Teile des 13. Monats in bis zu drei freie Tage umzuwandeln.
Freiwillig und befristet sollen Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit auf bis zu 42 Stunden die Woche erhöhen können. Gegen diesen Punkt gab es nach Angaben aus Verhandlungskreisen Bedenken der Gewerkschaften. Sie befürchten Druck auf Arbeitnehmer, länger zu arbeiten. Schließlich wurde ein Kompromiss gefunden. „Niemand kann gedrängt werden, mehr zu arbeiten – das ist Teil der Tarifvereinbarung“, sagte Werneke. „Wer freiwillig mehr arbeitet, erhält für die zusätzlichen Stunden einen Aufschlag.“
„Die Gewerkschaften haben in diesen Verhandlungen hart gekämpft und konnten am Ende einige wichtige Punkte durchsetzen“
Ursprünglich forderten die Gewerkschaften acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, sowie unter anderem mindestens drei zusätzliche freie Tage im Jahr. Sie wollten, dass der Tarifvertrag nur ein Jahr läuft. Dies bezeichnete die Arbeitgeberseite als nicht finanzierbar. In der dritten Verhandlungsrunde boten die Arbeitgeber dem Vernehmen nach eine Erhöhung der Entgelte um 5,5 Prozent sowie ein höheres 13. Monatsgehalt und höhere Schichtzulagen. Die Laufzeit blieb offen. Den Gewerkschaften reichte das nicht. Letztlich rief die Arbeitgeberseite die Schlichtung an, weil die Gewerkschaften sich zu wenig bewegt hätten.
„Die Gewerkschaften haben in diesen Verhandlungen hart gekämpft und konnten am Ende einige wichtige Punkte durchsetzen“, sagt GEW-Chefin Maike Finnern. Dass die Arbeitgeber die Forderung nach einem sogenannten „Meine-Zeit-Konto“ bis zum Schluss blockierten, kritisierte die Gewerkschaftsvorsitzende. „Trotzdem ist am Ende wenigstens der Einstieg in mehr Eigenverantwortlichkeit über die Arbeitszeit gelungen, den es weiterzuentwickeln gilt. Neben dem zusätzlichen Urlaubstag ab 2027 können die Kolleginnen und Kollegen in vielen Bereichen des TVöD – unter anderem in kommunalen Kitas – ab sofort am Anfang des Jahres selbst entscheiden, ob sie die Jahressonderzahlung in voller Höhe ausbezahlt haben oder einen Teil in bis zu drei Urlaubstage umwandeln wollen“, erklärte Finnern. Das „Meine-Zeit-Konto“ sollte nach Vorstellungen der Gewerkschaften auch für eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit genutzt werden können.
„Die Erhöhung der Gehälter sichert für die Beschäftigten in den sozialen Berufen und der frühkindlichen Bildung finanzielle Sicherheit in wirtschaftlich unsicheren Zeiten“, meint die GEW-Vorsitzende. Zudem sei mit der Möglichkeit für mehr freie Tage eine wichtige Forderung der Beschäftigten nach mehr Zeit erfüllt worden. „Die Kolleginnen und Kollegen im gesamten Sozial- und Erziehungsdienst gehen auf dem Zahnfleisch. Mit dem Lohnplus und der Möglichkeit für viele, Teile der Jahressonderzahlung in zusätzliche freie Tage umzuwandeln, haben wir ein Stück Entlastung erreicht“, sagte Finnern. Gleichzeitig bekräftigte die GEW-Chefin, sich auf politischer Ebene weiterhin dafür stark zu machen, die Arbeitsbedingungen in Kitas über bundesweite Standards im Kita-Qualitätsgesetz zu verbessern.
„Für die kommende Einkommensrunde für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst der Länder müssen wir uns ganz neu aufstellen“
„Es ist gut, dass wir nun trotz der Verweigerungshaltung der Arbeitgebenden endlich einen Abschluss erzielen konnten, auch wenn er kein Grund zum Jubeln ist“, so bewertet Rita Mölders, stellvertretende Bundesvorsitzende des VBE und Verantwortliche für den Arbeitsbereich Tarifpolitik, den Tarifabschluss. „Für die kommende Einkommensrunde für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst der Länder, die im November dieses Jahres starten wird, müssen wir uns angesichts der anhaltenden Ignoranz, die uns entgegengebracht wurde, ganz neu aufstellen. Und das werden wir tun!”
Mölders weiter: „Es konnte aufgrund der extrem schwierigen und zähen Verhandlungen mit den Kommunen und dem Bund nicht damit gerechnet werden, dass das Schlichtungsergebnis zum Tragen kommt und in ein Ergebnis der Einkommensrunde mündet. Gleichzeitig war es wichtig, trotz des herausfordernden und komplizierten Prozesses, einen Abschluss zu erzielen, denn eine faire Bezahlung, Möglichkeiten der Entlastung und attraktivere Arbeitsbedingungen bilden die Grundlage dafür, dass Beschäftigte im Öffentlichen Dienst gehalten oder gar gewonnen werden können. Das gilt auch für die Erzieherinnen und Erzieher in den Kindertageseinrichtungen, die Tag für Tag, unter hoher Belastung und mit großem Engagement, diesen Öffentlichen Dienst am Laufen halten. Unter den gegebenen Umständen können wir das Ergebnis akzeptieren, aber Grund zum Jubeln besteht nicht.“
Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE, ergänzt: „Das Auftreten der Arbeitgeberseite hat dem Vertrauen der Beschäftigten in den Staat geschadet. Anstatt in ein starkes und konkurrenzfähiges System zu investieren, hat man sich entschlossen, weiterhin nicht über den Tellerrand zu sehen und den Kopf in den Sand zu stecken. Unsere demokratische Gesellschaft braucht einen gut funktionierenden Öffentlichen Dienst. Auch die Arbeitgeberseite muss endlich einsehen, dass dies nicht ohne Investitionen funktionieren kann.“
Die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen arbeiten in einer Vielzahl wichtiger Jobs von der Verwaltung über Kitas und Müllabfuhr bis hin zu Nahverkehr und Flughäfen. Der Tarifkonflikt berührte viele Bürger, weil es seit Januar immer wieder Warnstreiks gab.
Für die Arbeitnehmer saßen die Gewerkschaften Verdi und dbb Beamtenbund am Tisch, für die Arbeitgeber die Vereinigung kommunaler Arbeitgeber VKA und das Bundesinnenministerium. Die GEW gehört Verdi an, der VBE dem dbb Beamtenbund. Nach drei Runden waren die Verhandlungen Mitte März für gescheitert erklärt worden. Es folgte eine Schlichtung unter Führung des ehemaligen CDU-Politikers Roland Koch und des früheren Bremer Staatsrats Henning Lühr (SPD). Obwohl die Eckpunkte damit klar waren, ging die vierte Verhandlungsrunde in Potsdam nur sehr zäh voran. News4teachers / mit Material der dpa
Weitere Informationen zu den konkreten Ergebnissen gibt es hier.
“Nicht von dieser Welt”: Boris Palmer kritisiert Forderungen im ÖD-Tarifstreit
8% für ein Jahr oder die wie auch immer berechneten stufenweisen 5,5% über deutlich mehr als zwei Jahre sind schon ein erheblicher Unterschied. Man kann davon ausgehen, dass die Gewerkschaften bei den Verhandlungen für die Länder mit dem jetzigen Abschluss als Forderung reingehen, damit der Abschluss deutlich schlechter wird.
Finanzmathematik für gläubige Gewerkschafter:
(Übertreibung leider nur minimal):
“Wir haben so krass gekäääämpft! Wir haben ZEHN PROZENT rausgeholt mit hartem Arbeitskampfboxen und Arbeitskampfkämpferei!
Vier Jahre lang fette zwo komma fünf, das ergibt ZEHN PROZENT!! Dicker Schluck aus der Pulle, vier mal 2,5 gleich 10 Prozent!”
Würde mich nicht wundern, wenn nicht wenige Schüler*innen tatsächlich glauben würden, dass viermal 2,5 % Erhöhung = 10% mehr wäre.
Finanzmathematisch wird da auch gerne der Zinseszinseffekt ausgeblendet.
Ja, da sind sie wieder, die Unzufriedenen, die uns beim Streikaufruf dann im Stich lassen.
Sie verwechseln wohl, wer da Anbieter und wer Kunde ist.
Zum wiederholten Mal:
1) GEWERKSCHAFT, nix “mimimi Schüler”, nix “mimimi Eltern”, nur “mimimi Lehrer” und sonst nix.
2) Kein Gekuschel mit Politik und Ideologie.
3) GDL-Style.
Ich werde dann…
1) beitreten, obwohl ich nicht streiken darf
2) doppelten Beitrag freiwillig zahlen (für mich eh peanuts)
3) auch sehr gerne am WE oder nachmittags zu Streiks kommen
4) Neue Mitglieder anwerben
P.S.
Rätsel für Gewerkschafter:
Warum würde ich das alles wohl sofort tun, obwohl ich niemals von der Streikkasse durch Auszahlungen profitieren würde?
Was könnte wohl mein Motiv sein?
Wenn Sie starke Gewerkschaften wollen, damit die auch erfolgreich sein können, könnten Sie sie
a) nicht schlechtreden
b) durch Ihren Beitrag stärken
c) durch Ihre Aktivitäten stärken
Wenn Sie kein Mitglied sind, sparen Sie jeden Monat den Beitrag. Dann können Sie an Streiks teilnehmen ohne finanziellen Verlust, auch wenn Sie kein Streikgeld bekommen – jedenfalls als Angestellter. Sie haben ja den Beitrag gespart. Als Beamter unterstützen Sie mit ihrem Beitrag die Streikgeldkasse und damit die Streikenden.
Der Tarifabschluss für die Angestellten wird in der Regel 1:1 auf die Beamten übertragen, die trotzdem finanziell bessergestellt sind und bleiben.
Als Beamter sind Sie jedoch auf die Streikbereitschaft der Angestellten angewiesen und auf starke Gewerkschaften.
Ich glaube, Sie verwechseln die Rolle der Gewerkschaften fundamental, wenn Sie die Gewerkschaften als “Anbieter” und sich selbst als “Kunde” betrachten. Ich kann gar nicht fassen, dass jemand so denkt.
Die Gewerkschaften sind IHRE Interessenvertretung (ob nun GEW oder eine andere). Sie sind nicht “Kunde” der Gewerkschaft, die für Ihren Monatsbeitrag dafür sorgt, dass Ihr Gehalt regelmäßig steigt. Sie und andere Pädagogen haben die Gewerkschaft als Organisation, um vereint für höhere Gehälter zu ringen.
Funktioniert nur eben nicht, wenn zu wenige mitmachen.
PS: Wenn Sie mit der einen Gewerkschaft unzufrieden sind, gehen Sie in eine andere oder gründen Sie eine neue.
*Bisher* sibd die Gewerkschaften NICHT neine Interessensvertretung, wenn ich in die Rolle des AN schlüpfe.
Das ist es ja gerade.
Trotzdem bleiben Sie uns die Alternative schuldig. Ihre Alternative heißt ja nur, nichts tun. Glauben Sie, durch Nichtstun bekommen wir bessere Tarifabschlüsse?
Und warum sollen wir anderen für Sie bessere Tarifabschlüsse erringen?
Behaupten kann man viel, wenn es nicht überprüfbar ist.
Klar.
Sie sind nicht verpflichtet, irgendwas zu glauben.
Andererseits: Warum sollte ich lügen? Hier gibt es nix zu gewinnen, nicht mal “abos” oder “likes”.
Ist Ihnen die kompexe Bedeutung von “Genossenschaft” ansatzweise bekannt ?
Ihr irritierender Hinweis auf “Anbieter/Kunde” verweist auf entsprechende Unwissenheit.
Gern erneut auch für Sie in Kürze das Wesentliche: Gewerkschaft funktioniert immer nur so effektiv wie Ihre Mitglieder sich p e r s ö n l i c h AUCH e i n s e t z e n. Sie können dort für Ihre Rechte eintreten, aber ganz sicher sind diese weder käuflich noch können Sie von anderen erwarten, dass diese automatisch für Sie eintreten.
Und selbst wenn Sie “nur” passiv zahlen, haben Sie keine Forderungen an aktive Genoss*innen zu stellen.
Ok, das können Sie gerne so sehen und wird wohl auch eine häufige Sicht sein.
Ist ok.
Ich habe “keine Forderung” zu stellen?
Auch ok.
Aber eintreten, bezahlen, mitstreiken, damit dafür eingetreten wird, wieder mal ‘nen “Stuhl dazuzustellen”, noch 483 “Angebote” auf Lehrernacken an Schulen parat zu machen und und und..
…das dann schon, ja? 😀
Und wenn ich dann sage: “Lol, mehr Arbeitskampf, shame & blame AGs!!!11” sind sich 97% innere SPD-/Linksparteikader (Spezialfall GEW, bei Philos halt = CDU) ganz genossenschaftlich einig, das ganz demokratisch zu überstimmen, weil “unkonstruktiv”, “nicht wegen 0,2% alle Brücken verbrennen”? 🙂
Your terms are acceptable – trete ich halt nicht ein.
“Agree to disagree” oder so.
Bitte die Alternative klar benennen, vielleicht schließe ich mich ja an, und nicht nur herumschwurbeln.
“Schwurbeln” tun eher Leute, die eine…
– sehr gut politisch vernetzte
– stets mit Arbeitgebern und Kunden kooperierende
– dauerhaft mit politischen Arbeitsideen beschäftigte (–> GEW/Philo-Homepages)
– nie, wirklich NIEMALS durcheskalierende (siehe Beiträge anderer Foristen zur “Arbeitskampfbereitschaft”)
NGO als “Gewerkschaft” anpreisen.
Es ist ja schön, dass Sie Wörter wie “schwurbeln” einsetzen – nur bei wem zieht das noch? 🙂
WANN hat es denn den letzten Streikaufruf gegeben?
Ich antworte mal stellvertretend, weil mich das nervt. Meinen Sie das ernst? Haben Sie noch nie mitbekommen, wenn die Gewerkschaften zu Streiks aufriefen? Ja, die GEW und andere.
Na, dann sorgen Sie doch einfach mal dafür, dass Lehrer massenhaft für bessere Gehälter demonstrieren, kann ja auch am Wochenende sein. Bin mal gespannt, wie viele Sie auf die Beine bekommen.
Diese Schlichtungen empfinde ich in der letzten Zeit als völlig undemokratisch und korrupt. Da werden immer irgendwelche alten Politiker als Vertreter hinen geschickt, welche dann das Volk verraten und gefühlt immer zu extrem schlechten Abschlüssen für die Menschen führen. Im Anschluss klopft man sich dann gegenseitig auf die Schultern. Schlichtungen sollten verboten werden.
Die Schlichter können doch vorschlagen, was sie wollen. Das Schlichtungsergebnis muss doch erst einmal von beiden seiten angenommen werden – und eine Zustimmungspflicht gibt es nicht. Es liegt also an der Tarifkommission, sie kann den Schlichterspruch durch einfache mehrheit ablehnen.
Es gibt keinen Zwang, den Schlichtungsvorschlag anzunehmen. Würde vorliegend auch nicht vollumfassend gemacht.
Ja, alles Volksverräter, undemokratisch, korrupt…was für ein Vokabular. Fehlt nur noch ‘Vertreter der Alt- und Systemparteien’.
Extrem schlecht wäre Abschluss 0% auf drei Jahre…oder so ähnlich. Kompromiss ist, wenn keiner zufrieden ist (die Arbeitgeber sind es auch nicht). Man kann sich natürlich auch in den Gräben verschanzen und nach zwei Monaten Streik selbst merken, dass 0,2% mehr oder weniger nicht wert sind, alle Brücken abzureißen.
Die lächerliche Selbstdarstellung, jeder hat gewonnen, wir sind die Größten, sollten beide Seiten allerdings wirklich lassen.
Paranoia in Reinkultur.
Ich hoffe sehr, Sie sind mit Ihren kruden Gedankengängen kein Lehrer.
Haben Sie auch nur ansatzweise Belege für diese Politiker-Verschwörung – außer Ihrem “gesunden” Menschenverstand und Ihrer Überzeugung, alle, die nicht so denken wie Sie, seien Schlafschafe.
Die Lösung ist für mich ganz einfach:
1) Die Übersetzung der Funktionärsaussagen ergibt: “Es gibbet nüscht, ihr Narren!”.
2) Angesichts faktisch hoher Inflation (egal was ‘Stuuuudien’ sagen, ich sag nur “Packung Butter”, “Tüte Milch”, “Laib Brot”, “Liter Sprit”) bedeutet dies: Minus auf Gehalt. So einfach ist das: Man hat weniger statt mehr.
3) Ich muss meine privaten Anstrengungen zur Erhöhung meiner “Renditen” noch mehr verstärken.
Bin ich halt morgens mal müde oder die erste/letzte Stunde läuft was gechillter…geht den SuS sicher auch gut ab und die verstehen das, wenn man Abends mal “lange gezockt” hat. 🙂
Ich finde es erstaunlich, dass sich das Rebellenturm hier immer, häufig sehr herabwürdigend, gegen die Anvertrauten richtet und nicht gegen die Vorgesetzten oder das “System”.
Ich rebelliere ja nicht.
Ich tue auch keinem was.
Und breche kein Gesetz.
Ich kümmere mich um meine Angelegenheiten.
“Bin ich halt morgens mal müde oder die erste/letzte Stunde läuft was gechillter…”
Der Zusammenhang, den Sie hergestellt haben:
Mir passen irgendwelche Tarifverhandlungsergebnisse nicht, die mich ehedem nicht betreffen und deshalb enthalte ich meinen Anvertrauten etwas vor.
Sie hätten auch schreiben können:
“Wenn mein Vorgesetzter mich bei der nächsten Konferenz bittet, Protokoll zu führen, habe ich einen eingerissen Nagel, kann deshalb nicht schreiben und muss leider ablehnen.”
…haben Sie aber nicht.
Müde zu sein ist durchaus erlaubt.
Mal ‘ne chillige Stunde zu machen ist nicht verboten.
Nicht erlaubt wäre es, wenn ich z.B. meinen verpflichtenden Stoff nicht durchbekomme, Schüleranliegen ignorieren würde, das Klassenbuch nicht sauber führen würde usw.
Würde mein Vorgesetzter mich bitten Protokoll zu führen, würde ich das einfach machen – nur halt ohne zu sagen, dass ich dies sowieso IMMER tue, schon um die hirntötende Langeweile zu bekämpfen und mir ganz sicher zu sein, was wirklich gesagt wurde.
Denn (getreu der schulischen Maxime “Bestrafe den Tüchtigen mit ordentlich Extraarbeit”) wäre ich dann wahrscheinlich immer wieder dran, wenn Protokollführer ausfallen.
Letzteres ist nur zu offensichtlich – und damit nicht konstruktiv und lösungsorientiert – außer für Sie selbst natürlich.
Etwas mehr “wir” anstatt dreimal “ich”, dann könnte es auch mit einer Genossenschaft klappen.
Die Genossenschaft steht nicht auf meiner Seite – wieso soll ich dann auf ihrer stehen?
Gründen Sie Ihre persönliche Genossenschaft, dann sind alle auf Ihrer Seite !
Ist ja schon so.
Wie bereits erwähnt (falls nicht gelöscht):
– das Dienstrecht kennen und auf seinen Rechten bestehen (eben auch per Anwalt, falls die Leute uneinsichtig sind – uiuiui, Poooorezelaaaaan zerschlagen!)
– sich zwecks Gehalt mit seinen Investitionen beschäftigen
bringt wesentlich mehr, als z.B. sechs Stunden dafür auf den Kopf zu hauen, sich anzuhören wie auf “Gewerkschaftsdemos” Sachen gefordert werden, die mir mehr Arbeit machen würden.
Sie müssen sehr jung sein. Es gibt auch keine Partei, die alles so macht, wie 447 es will. Wählen Sie deshalb keine?
Sehr jung ?
Vlt auch einfach nur aus Anlass dienstrechtserfahrener als andere, unbequemer, enttäuschter – alles, was der Ottojederzeit-und-immerdalehrer nicht ist? Maybe, vlt. lebt er auch heilend hier seine Wunschexistenz aus 😉
Allerdings, mit dem Zweitfach ETF, eigene Finanzen tauglich klären, hat er recht. Wenn man etwas Zeit investiert, ist dass effektiver als Zeit in die unrealistischen LuLvertreter zu vergeuden.
Lehrermann/Frau hilf dir selbst, dann ist dir geholfen.
Ich würde das garnicht als so was besonderes sehen…sobald man
1) bei sich selbst anfängt (statt nach anderen Kräften zu rufen, die immer einen “Preis” für ihre Hilfe verlangen werden und längst nicht immer tun was sie sollten)
2) ins *Handeln* kommt (z.B. Anwalt beauftragen, nach Rechtsgrundlagen fragen, Sachen auch mal verweigern)
…merkt man halt, dass im Schulsystem (und anderswo) ganz viele vermeintlich solide
Steinwände in Wirklichkeit aus Papier sind.
Muss halt jeder selber wissen.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie man mit “aber die Kinder” doch (jedesmal) so weit kommt …
Wie wäre es mit einer Forderung von “Mindestens (!) dem Prozentsatz der Diätenerhöhungen” als automatische Pflichterhöhung? “Mehr” kann man bei Bedarf dann immer noch verhandeln. Ich denke allerdings, dass das eine solide Basis wäre … Dann könnten Politiker (somit auch AG) zumindest durch Eigenverzicht dies etwas “regulieren”. Nicht? Keine gute und faire Idee? Warum denn nicht?
Spüren Sie nicht die “GEW-Solidarität mit der Arbeiterklasse” :-D, wenn da ganz offen gesagt wird, man habe “nix zu fordern”?
Lol. Wundert mich ja total, dass da wenig eingetreten/was gemacht wird, wenn die erste Sorge der “Gewerkschaft” ist, ob Kunden (Schüler, Eltern) und AG (Schulvehörden) auch “gut versorgt sind” und “kein Porzellan zerschlagen wird”.
Die Leute, die nicht zum Streik gehen … haben in diesem speziellen Fall den wahren Organisationszweck (SPD- bzw. CDU-NGO, Multiplikatorwirkung für Politik, Dampfventilfunktion) anscheinend instinktiv verstanden…
https://oeffentlicher-dienst-news.de/tvoed-tarifergebnis-oeffentlicher-dienst-2025/
“… Letztendlich konnte ein Tarifergebnis mit prozentualen Einkommenssteigerungen oberhalb der zu erwartenden Preissteigerungsrate durchgesetzt werden…”
5,8% über 27 Monate entsprechen 2,18%
Da fragt man sich schon was unsere Gewerkschaften geraucht haben.
Hoffentlich wird die Einigung von den Mitgliedern abgelehnt.
Wie werden Sie die Gewerkschaften unterstützen, wenn die zu Streiks für höhere Gehälter aufrufen?
Sorry ich habe mich leider verrechnet (Zinsenzins mit der falschen Basis):
2.5% im Schnitt pro Jahr. Empfinde ich allerdings auch nicht als wesentlich besser.
„Niemand kann gedrängt werden, mehr zu arbeiten – das ist Teil der Tarifvereinbarung“,
Ist klar, den kenn ich schon.
Ich wünsche den Betroffenen, dass sie sich nicht durch (bewusst in Kauf genommenen) Personalmangel dazu verleiten lassen, sich in Mehrarbeit aufzuopfern. Es wird nicht gedankt und zieht das Problem in die Länge – die Kolleg*innen dürfen sich hier nicht spalten lassen.
Ansonsten bin ich gespannt, ob die Arbeitgeber*innen in Erinnerung behalten, dass dies eine Lösung für “schwierige Zeiten” war und hinter den eigentlichen Ansprüchen zurückfällt. Sie sollten bei den nächsten Verhandlungen daran erinnert werden
Völlig zutreffend.
Ich bin seit mehr als 20 Jahren im Schuldienst. Irgendwie waren das bei vergangenen Verhandlungen zu Gehaltserhöhungen immer „schwierige Zeiten“, zumindest laut Aussage der Länder. Ich vermute, das wird auch bis zum Sankt-Nimmerleinstag so bleiben.
Das gehört doch zum “Spiel”. Die werden doch nie sagen “wer will noch mal, wer hat noch nicht(s)”. Ist doch klar. Deswegen brauchen wir starke Gewerkschaften, bestehend aus aktiven und streikbereiten Mitgliedern, um die Arbeitgeber/Dienstherren wirksam unter Druck setzen zu können.
Geht nur leider nicht, wenn sich hier alle für ihren Austritt feiern oder zum Nichtstun animieren, weil sie bei irgendeinem Thema anderer Meinung als die Gewerkschaft sind. Sowieso bleibt der Arbeitskampf an den angestellten Lehrern hängen, die immer weiter in die Minderheit geraten, auch wenn es sie überall gibt.
Die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst werden sich an nichts erinnern, spätestens die nächste Regierung wird alles vergessen haben. Schon zu oft erlebt, als da noch irgendeine Hoffnung zu haben.
Es gilt das Wort von Adenauer: “Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?”
Top. So isses.
Zu den “schwiergen Zeiten” … Wann gibt es denn bei Gehaltsverhandlungen keine “schwierigen Zeiten” für den Staat/Bund/Land/Kommune …?
Die “schwierigen Zeiten” halten irgendwie schon sehr lange an und wenn man die “Zukunftstopics” ansieht … Ah, ja … Am Schluss senken sie noch Gehälter (Sarkasmus)
Nix Sarkasmus, Hessen verschiebt doch schon mal die – eigentlich vom Landtag schon beschlossene – Besoldungserhöhung für die Landesbeamten vom 1. August auf den 1. Dezember, um die Landeskasse zu sanieren.
Naja, wenig Hoffnung habe ich wegen der geringen “Schlagkraft” der Gewerkschaften. Die meisten Lehrer sind verbeamtet und können sich hinter dem Streikverbot verstecken (verstecken, denn außerhalb der Arbeitszeit nehmen sie ja auch nicht an Demos und Kundgebungen teil). Von den angestellten Lehrern macht auch kaum einer mit.
Hier kann man ja auch schon wieder die ersten “Schimpfkanonaden” gegenüber den Gewerkschaften lesen, die nicht genug herausholen werden (@ Andreas). Die aber auch kaum Unterstützung haben. Das ist die traurige Wahrheit. Nur im Nörgeln sind alle ganz groß.
Die schlechte Basis haben sich GEW & Co. über Jahrzehnte hinweg verdient.
Der Steiktag Bildung 2023 war doch sehr erfolgreich.
Zur Erinnerung
– Bis dahin gab es noch nicht einmal ein Angebot der Gegenseite.
– 1Woche davor wurde noch getönt man werde über Streik abstimmen.
Und dann unterschreibt man das erstbeste Angebot.
Und statt zu erklären wieso man so gehandelt hat, klopft man sich selber auf die Schultern.
Sorry – aber das ist einfach nur mies.
Fragten Sie nicht oben, WANN zum letzten Mal zu einem Streik aufgerufen wurde? Jetzt reden Sie selbst von 2023.
Mag alles richtig sein, was Sie an der Gewerkschaft, welcher auch immer, auszusetzen haben. Nur wenn Sie also deswegen nichts tun, WER soll es dann tun? Wer soll für Sie bessere Gehälter durchsetzen? Ich? Warum ich?
Das heißt nicht umsonst WARN-Streik.
Das ist NUR eine Vorform eines echten Streiks.
Säbelrasseln, wenn Sie so wollen.
Aber eben nur Hätscheltätschel
Wenn man sich mit den anderen Tarifverträgen vergleicht wie IGM, IGBCE, Banken usw. vergleicht, loosen wir echt ab, nicht nur, was die prozentualen Steigerungen angeht, auch was andere Arbeitgeberleistungen angeht. Ist auch nicht schlimm, dort n Job zu verlieren, es gibt eine mega fette Abfindung. Im ÖD? Alles Pustekuchen. Arbeitszeit (35 Std Woche, Homeoffice…)? Pustekuchen. Wir sind und bleiben die Deppen der Nation.
Und wo sind die streikbereiten Lehrer-Massen, die diesen Forderungen kräftig Druck verleihen?
Was hat das nur mit den “Streikbereiten” zu tun? Haben die Banker denn gestreikt? Ernsthafte Streiks sind von GEW und Co. nicht gewollt.
Unsinn. Kaum ein Lehrer beteiligt sich. Die meisten sind nunmal verbeamtet und dürfen auch nicht. Wen soll eine Gewerkschaft also “ernsthaft streiken” lassen? Aber kein Lehrer verzichtet auf die Verbeamtung, nur um streiken zu dürfen.
Wozu? Für die Gehaltszuwächse streiken die anderen Landesbediensteten. Entsprechend fallen die Tarifabschlüsse auch aus, es geht dabei ja nicht nur um die prozentuale Steigerung sondern auch um Arbeitszeitkonten, zusätzliche freie Tage, Erhöhung der Zuschläge etc. Vieles davon betrifft die Gruppe der Tarifbeschäftigten Lehrkräfte überhaupt nicht, ist für sie absolut irrelevant. Persönlich gönne ich den Beschäftigten in Universtätskliniken, der Landesverwaltung, bei den landeseigenen Betrieben, der Finanzverwaltung und der Polizeibediensteten die tariflichen Verbesserungen, nur mir als Lehrkraft haben die nie genutzt oder meine Arbeitsbedingungen verändert – außer natürlich dem Gehaltsplus, das zu höheren Abgaben an die Sozialversicherungen und an den Fiskus geführt hat.
Und wozu hätte ich als tarifbeschäftigte Lehrkraft für die verbeamteten Kolleg*innen mich auf die Strasse stellen sollen? Gäbe es einen eigenständigen Tarifvertrag für den Bereich Schule, hätte mein Engagement anders ausgesehen.
Jaja, das wird die Arbeitgeber / Länder im öffentlichen Dienst schwer beeindrucken, wenn die LuL (verbeamtet oder angestellt) am Sonntag Nachmittag zu tausenden z.B. nach Düsseldorf fahren, um z.B. vor dem Landtag oder vor dem Kultusministerium (wo sich zu dem Zeitpunkt keiner der Verantwortlichen aufhält, weil die alle das Wochenende genießen) zu demonstrieren – Trillerpfeifen, Plakate, Protest-Tänze aufführen, laute Musik spielen usw. – und dann natürlich am Montagmorgen pünktlich wieder vor den Klassen stehen und ihrer Pflicht nachkommen oder auch ihrem inneren Bedürfnis nach leuchtenden Kinderaugen.
Solange der Betrieb aufrechterhalten wird und dadurch kein Druck seitens der Bevölkerungsmehrheit für die Interessen aufgebaut wird, ist das den AGs völlig wumpe.
Die LuL meckern ja eh immer über alles … denen kann man es nicht recht machen … die meisten vorderen haben schließlich einen Amtseid geleistet – da kann der Staat auch mal was erwarten … und das kommuniziert man dann auch so nach außen.
Also hört doch endlich auf mit diesem „Ja, die Beamteten dürfen zwar nicht streiken … aber die könnten doch wenigstens mal am Wochenende oder außerhalb ihrer Dienstzeit zum Protest auf die Straße gehen.“
Es geht nur das eine, wenn es wirksam sein soll:
Man legt den Laden lahm, um gesellschaftlichen Druck zu erzeugen … dann muss das zur Unterrichtszeit sein … oder man erfüllt seine dienstlichen Verpflichtungen.
und………
Dabei kann man sicher sein, dass massenhaft Eltern auf die Barrikaden gehen, weil ihre lieben Kleinen nicht beaufsichtigt werden und der Anspruch auf staatliche Bildung – bezahlt durch die geleisteten Steuern – von diesen „faulen Säcken“ nicht erfüllt wird.
Eine nahezu perfekte „loose-loose-Situation.“
Schön, dass die Tigerente so beseelt ist von der offenbar eigenen Verbandstätigkeit … Ich danke aufrichtig dafür und wünsche weiterhin viel Erfolg.
So nämlich!
Nämlich was?
Ach… Rainer… Sie müssen keine Kommentare schrieben, nur um Kommentare geschrieben zu haben oder lediglich um zu provozieren. Sie waren hier vor kurzer Zeit ‘ne Weile nicht aktiv, das war schön.
…..so viel zu Ihrem Verständnis von Meinungsfreiheit,
besser konnten Sie ihre Aversion gegen diese nicht äußern.
Das interessante “Verständnis von Meinungsfreiheit” haben wohl eher Sie, wenn Sie tatsächlich meinen, es sei Ausdruck von Aversion ggü. der Meiungsfreiheit, wenn man Personen (auch wie Ihnen z.B.) anrät, lieber mal keine Kommentare statt der x-ten selbstweckhaften Povokation zu schreiben, die außer Insinuationen, Falsch- und Fehlbehauptungen, Beleidigungen, Verleumdungen, (übler) Nachrede und Co. nichts beinhaltet.
Und ohne Sie auf den kategorialen Unterschied zwischen ‘Meinung’ und Falschbehauptungen u.ä. hinzuweisen: Wenn es nach mir ginge, könnten Sie und Co. hier in Ihrer Anonymität im Rahmen der geltenden Gesetze (und ich würde sogar noch weiter gehen und Ihnen die Menungsfreiheit wie im 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten gewähren) schreiben, was Sie wollen, es verrät am Ende ja was über Sie und nicht diejenigen, die Sie provozieren wollen.
¯\_(ツ)_/¯
Ausgerechnet ich als Feind der Meinungsfreiheit, ich kann nicht mehr!
😀
So sieht das leider aus. Im Ministerium bewegt sich erst was, wenn es weh tut. Und dann auch nur minimal. Über Wochenend-Demos lachen die sich kaputt.
Die Deppen der Nation? Oder die Raffgierigen, wenn ich an Sie denke? Verbeamtet? Mit fetter Pension. Mit Privatpatienten-Vorzugsbehandlung. Mit Unkündbarkeit. Mit Gehaltsfortzahlung bei Krankheit 100,% unbegrenzt. Mit 12 Wochen Ferien und Feiertage dazu wie alle, gerne noch mit Brückentag. Mit Familien- und Kinderzuschlag. Mit A13 für alle fast überall. Mit gut 4000 Euro Einstiegsgehalt und wie viel am Ende? 6000? Aber Deppen der Nation! Das regt mich auf, ehrlich. So viel Raffgierigkeit!
Ja, das Eine oder Andere davon haben Sie persönlich noch nicht und deshalb ist das alles soooo ungerecht.
Oha, da spricht wohl die Stimme der Lehrergewerkschaft.
Scheint ja richtig krass auf Seiten der normalen Lehrer zu stehen…
… die Masken fallen.
Jetzt seien Sie doch endlich mal so demütig, 447, das größte Verhandlungsergebnis aller Zeiten (kurz: GröVaZ) mit dem nötigen Respekt im Kotau entgegen zu nehmen.
Offenbar wurde kein Wort aus den vielen, sehr geduldigen Beiträge der Tigerente an Sie kapiert, schade.
Typisches “Vollblutpädagogen”-Problem:
“Andere Meinung” mit “nicht verstanden” gleichsetzen.
Man könnte auch meinen, Sie haben nicht kapiert, was 447 schrieb… schade.
‘Ätsch, selber doof’ – tolle Antwort!
Manchmal wünschte ich mir, Sie wären ein echter Lehrer.
Welche Antwort erwarten Sie hier von unverzagte, dass sie die vermeintliche Aussage von 447 nicht deutlicher formulieren?
Muss der Soziologe sein, den Sie garantiert bestanden haben… -_-
Rainerstyle: Welche Antwort erwarten Sie hier von @447, dass sie die vermeintliche Aussage von @unverzagte nicht deutlicher formulieren? War es nicht der Kommentar von @unverzagte, der im Wesentlichen ‘Ätsch, Sie sind doof’ beinhaltete? Tolle Antwort, Rainer.
Nie wünschte ich mir, Sie wären ein echter Sonderprädagoge in Lehrtätigkeit. Ich fände es erschreckend über alle Maßen.
Und uiuiui… der Sonderpädagoge, der hier nachweisbar absolut keine Ahnung von der eigenen Profession hat, der in Schulen arbeiten will, aber auch absolut k.A. von der Realität in Schulen hat, will mir absprechen, Lehrer zu sein und u.a. einen Soziologieabschluss zu haben (ich finde Ihre tiefe Verachtung für Soziologen immer noch sehr befremdlich), weil er mich nicht mag (tolle Argumentationsbasis!) und ich impertinenten Personen so begegne, wie diese impertinenten Menschen wie er selbst sich hier verhalten. Trifft mich ungemein tief, Rainer… ich dachte, wir wären Freunde!
Was heißt hier ungerecht. Das haben Sie interpretiert. Ich habe verglichen und eine, wenn auch populistische, Aussage getroffen. Sie sind wahrscheinlich nicht vor 10 Jahre Lehrer geworden. Da wurde nämlich so gut wie keiner eingestellt, nur bei freien Trägern zu vielleicht 3500 (Brutto). So viel zum Thema Einstiegsgehalt (nach Abi-Studium-Ref). Man vergleicht sich doch immer mit anderen, die studiert haben. Im Übrigen verzichte ich gerne auf das Beamtentum und die PKV, aber eben nicht zu den Konditionen, die jetzt ausgehandelt wurden (und womöglich auf den TV-L verschlechtert übertragen werden). Und darum geht es. Ich kan nicht Mehrarbeit (das werden Sie wohl in den letzten Monaten mitbekommen haben, was sich die KMs ausgedacht haben) fordern und dann mit so einem schlechten Ergebnis kommen. Das schafft doch Frust. Und ich Übrigen, es gibt sehr viele Kollegen, die sind NICHT verbeamtet.
Wo ist da jetzt der Fachkräftemangel im öff. Dienst zu erkennen?
Ein absolute Trauerspiel, wie u.a. beim letzten Mal bereits.
Die enormen Inflationsraten von 2022 bis 2024, insb. beim Verbraucherpreisindex, wurden natürlich nicht amortisiert.
Volker Geyer (dbb-Vize): „Aber leider mussten wir Bund und Kommunen jeden Cent, jede Minute und jeden noch so kleinen Fortschritt unendlich mühsam abringen. Zu keinem Zeitpunkt war bei den Arbeitgebenden erkennbar, dass sie Zukunft gestalten wollen“ (https://www.dbb.de/artikel/geyer-wichtige-fortschritte-stecken-im-detail.html).
Warum nimmt man das dann an?!
Der ö.D. ist keine Alternative mehr zur freien Wirtschaft.
“Der ö.D. ist keine Alternative mehr zur freien Wirtschaft.”
Und was nun?
Fährt das System mit Vollgas gg. die Wand und kollabiert.
Ich wünschte mir mehr tatkräftige Unterstützung bei den Arbeitskämpfen von allen, die so schlau kommentieren können.
Tja, Beamte können eben nicht streiken.
Wäre schon schön, wenn alle Angestellten streiken würden…
Aber in ihrer Freizeit demonstrieren. Ich werde nach TvöD bezahlt, bin aber bei einem konfessionellen Träger. Streiken geht da nicht. Trotzdem bin ich nachmittags und am Wochenenden auf Kundgebungen, Umzügen, etc. teilweise sogar als Sprecher.
Nicht streiken zu dürfen ist keine gute Ausrede!
Und wieviel Druck konnten Sie bisher dadurch machen? Kommen daher die Aussagen der Gewerkschaften über Kompromisse?
Ich schätze, was Sie machen. Aber stelle natürlich hiermit zugleich die “Effektivität” in Frage …
Hängt wohl auch von der Teilnahmezahl insgesamt ab, oder? Sie nehmen nicht teil und dann sagen Sie, es bringt nichts. Aber es bringt nichts, weil Sie und so viele andere wie Sie nicht teilnehmen!
Ich demonstriere schon, seit ich 16 bin. Aber gerade in Bezug auf die schlechtem Arbeitsbedingungen an Schulen, finde ich es schade, dass dies nicht geht.
Es ging in Berlin. Da gab es inzwischen gut ein Dutzend Streiks wegen besser Arbeitsbedingungen. Teilnahmezahl gut 10% der angestellten Lehrer. Heißt, 90% der angestellten Lehrer und natürlich 100% der verbeamteten Lehrer ging artig zur Arbeit. Logisch, dass man so nichts erreicht.
Natürlich gehen 100% der verbeamteten Lehrer „brav zur Arbeit“. Zum Streik dürfen sie nämlich nicht. Sie dürfen sich nur weigern, die ausfallenden Stunden der angestellten Kollegen zu vertreten.
“Gewerkschaften”, die
1) sich gerne und oft für Dinge einsetzen, die mir mehr Arbeit machen
2) sich sehr gerne mit Politikern & Parteien bis zur Verschmelzung solidarisieren (also den AG, im Endeffekt!)
wecken in mir halt keine Arbeitskampf-Vibes.
Sorry, not sorry.
Gut. Dann unterstützen Sie uns eben nicht. Und andere wie Sie unterstützen uns auch nicht. Und Sie glauben, so kommt ein besseres Verhandlungsergebnis zustande?
Ja.
Diese Energie in das eigene kleine Handeln gesteckt und die Beiträge in ‘nen 08/15-ETF…traurigerweise bringt das tatsächlich mehr.
Tarifabschlüssen gelten gesetzlich zunächst einmal nur für die Gewerkschaftsmitglieder!!! Sie werden nur immer auf die anderen übertragen, damit die nicht auch noch den Gewerkschaften beitreten. Da es nie keine Erhöhung gibt, können Sie ja die nächste Erhöhung, die Sie ja nicht haben wollen, für eine gemeinnützige Einrichtung spenden.
Als ich das letzte Mal demonstrieren war – Streiken ist nicht als Beamter – haben die GEW-Fuzzis das ganze linke Programm runtergespult, anstatt tarifpolitische Forderungen zu erläutern. Sorry, aber für Einheitslehrer und Einheitsschule demonstriere ich definitiv nicht. Da bin ich lieber gegangen.
Wenn Sie für höhere Gehälter streiken, streiken Sie für höhere Gehälter! Jeder, der nicht mitmacht, schwächt die Verhandlungsposition der Gewerkschaften.
Wenn Sie mit der GEW unzufrieden sind, weil die Ihnen zu links ist, gehen Sie in den VBE. Das ist die eher konservative Lehrergewerkschaft.
Bin Angestellter [Privatschule] und darf (meiner Schule betreffend) nicht streiken. Und jetzt?
[50% Mitglieder Klausel]
Bei einem öffentlichen Streik außerhalb meiner Arbeitszeit würde ich vor Ort unterstützen. Wann geplant?
Kein privater Arbeitsgeber darf Streiks verbieten. Und jetzt?
Aber ich verstehe Sie. Die Privatschule darf Ihnen zwar nicht kündigen, weil sie gestreikt haben, aber die kann sich ja einen anderen Grund suchen. Ich habe Verständnis für Sie. Sie können wie die Beamten mit Ihrem Mitgliedsbeitrag die Streikkasse füllen, aus der die streikenden Gewerkschaftsmitglieder ihr Streikgeld bekommen, denn das Gehalt wird ihnen für den Streiktag gestrichen.
Unsere “zuständige” Gewerkschaft der Privatschule ist die GEW.
Ein Streikrecht gibt es erst bei mindestens 50 % der jeweiligen Angestelltengruppe (bspw. Lehrkräfte) für diese jeweilige Gruppe.
Das hat erstmal auch wenig direkt mit dem privaten Arbeitgeber zu tun.
Und da bei uns keine 50 % bei der GEW Mitglieder sind, darf ich schlichtweg nicht streiken.
Also im herkömmlichen Sinn.
Natürlich kann ich außerhalb meiner Beschäftigungszeit für die staatlichen Schulen streiken – das betrifft halt weder “mich” direkt, noch meinen Arbeitgeber.
Darum geht es gar nicht, ob mich meine Privatschule kündigen könnte. Ich darf halt einfach nicht streiken, da die GEW nicht zum Streik bei uns aufrufen wird/darf unter 50 % Mitgliedschaft. Daher werben wir auch für die GEW … Bringt nur anscheinend nicht allzu viel.
Ich bin Mitglied der GEW. Nicht, weil ich alle ihre “Verhandlungen” und “Ziele” als immer sinnvoll und “gut” erachte, sondern trotz dessen. Da sie unsere “zuständige” Gewerkschaft eben ist und ich auf die 50 % irgendwann mal hoffe. Zudem nehme ich gerne die Versicherungen und die Rechtsberatung (zumindest bei Bedarf) entgegen. Also ja, die Streikkasse fülle ich.
Dazu müssten aber auch Arbeitskämpfe stattfinden. Die letzten Verhandlungen liefen doch folgendermaßen:
Zunächst gab es zwei Verhandlungsrunden ohne Arbeitskampf, bei denen die Arbeitgeberseite nicht einmal ein Angebot vorgelegt hat.
Dann gab es erste Warnstreiks vor der dritten Verhandlungsrunde, aber nicht in großem Umfang.
Das erste (miese) Angebot der Arbeitgeber wurde dann angenommen, ohne weiteren Arbeitskampf.
Wo kann da von ernsthaftem Arbeitskampf gesprochen werden? Wenn man es probiert und keiner mitmacht und dadurch keinen Erfolg hat, dann könnte man den Vorwurf geltend machen, der hier in den Raum gestellt wird, aber so wie es gelaufen ist…
Wie ich oben schrieb, ich mische mich auch mal hier ein, gab es in Berlin in den letzten Jahren wiederholt Streiks, wegen der üblichen Tarifverhandlungen und wegen der Arbeitsbedingungen (das geschah extra). Die Teilnehmerzahl lag bei um die 10% der angestellten Lehrer.
Es fanden also Arbeitskämpfe statt, aber “keiner nahm teil”.
Das werden wohl nicht meine 15%, die der eigentlichen Inflationsrealität entsprächen.
Dann werden es hoffentlich ein paar freie Tage und ihr dürft nach Absprache mal Homeschooling machen.
Die Schere zwischen den Firmen & Autobauer sowie den Lehrerzimmern geht immer stärker auseinander.
Gen Z muss sich sehr gut überlegen, wie zu entscheiden ist.
Betrug???
Gab es nicht neulich teilweise 8,10,12 % bei der IG & Co.
Die Vergütung in freie Tage nicht vergessen und 34 Std Woche.
Lohnt sich das für Akademiker überhaupt noch bei 5 Tagen ohne Homeoffice/ Homeschooling bei den Benzinpreisen???
Mein Liebster verdient mittlerweile viel mehr als ich und wir fingen damals gemeinsam an. 3 Tage hat er Homeoffice!!! Im Winter am Kamin und jetzt auf meiner schönen Blumenterrasse. Er genießt die ruhige Mittagspause sehr.
“Metall-Tarifergebnis 2024” https://www.igmetall.de/tarif/tarifrunden/metall-und-elektro/tarifrunde-metall-und-elektro-2024
Ich lese da nichts (worauf bezogen?) von 8,10,12% mehr???
Bei den Azubis vielleicht???
Nachdem, was Sie immer wieder so schreiben, sollten Sie vielleicht auf den Nacken Ihres Mannes Ihren Stelle aufgeben oder Ihre Stundenzahl deutlich reduzieren und stattdessen in der nächsten Bäckerrei auf geringfügiger Basis und noch mit ein paar Stunden schwarz auf Kralle obendrauf aushelfen. Kommt Sie wahrscheinlich günstiger.
Oder Sie verschaffen sich in dieser Branche Ihres Mannes die Qualifikationen Ihrers Mannes und die Berufserfahrung Ihres Mannes und wechseln dann zu diesen paradiesischen Bedingungen. Wäre auch eine Option.
Warum, Oh, warum nur tut man sich unnötigerweise dieses Jammertal an???
So true.
Also wirklich, jetzt brauchst echt mal einen Beweis: der Liebste von Petra OWL mit mindestens 3 Monitoren schwitzend auf der schönsten Blumenterasse und 5 Sonnenschirmen, damit er was sieht, gerne auch die Mittagspause genießend, wichtig – mit Datum, Uhrzeit. Könnte ja noch ein Tag mehr HO sein. Arbeitet er dann bei Regen nicht ; ?
Uuuuuungerecht!
“Teil des Potsdamer Einigungspakets sind auch flexiblere Regelungen zu Arbeitszeiten und freien Tagen. Ab 2027 soll es einen zusätzlichen Urlaubstag geben. Zudem soll es für die meisten Beschäftigten möglich sein, Teile des 13. Monats in bis zu drei freie Tage umzuwandeln.”
“Freiwillig und befristet sollen Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit auf bis zu 42 Stunden die Woche erhöhen können…”
Ein freier Tag zusätzlich! Schön, ich freu mich. Ach, gilt gar nicht für Lehrer. Dann aber flexiblere Arbeitszeiten? Auch nicht … ok. Aber ein 13. Monatsgeh… Da war doch was. Aber wenigstens dürfen wir nicht mehr über 42 Stunden arbeiten … ok, wir gar nicht erfasst.
Na ja, dann erfreuen wir uns wenigstens an den exorbitatinen Gehaltssteigerungen.
Meine Beratung für Nachwuchslehrkräfte kann ich jetzt wenigstens mit neuen Argumenten ausweiten.
Ihre Beratung für Nachwuchslehrkräfte könnte aber nach hinten losgehen, wenn aufgrund fehlender Lehrkräfte Ihre Arbeitszeiten erhöht werden.
Ansonsten frage ich mich, wie blauäugig Sie eigentlich diesen Beruf ergriffen haben, denn das meiste davon gibt es bereits seit langer Zeit. Oder war es die Mär mit den langen Ferien und den freien Nachmittagen, die Sie in die Schule gelockt hat?
Genau da liegt der Denkfehler. Irgendwann kann man nicht mehr mehr arbeiten. So ungefähr seit 5 Jahren oder so. Und wenn dann keiner mehr da ist, dann gibt es halt keinen Unterricht.
Ich bin alles, aber nicht blauäugig. Aber ich erlebe jetzt seit über 20 Jahren eine Verschlechterung nach der nächsten. Meine persönliche Arbeitszeit bleibt aber mittlerweile trotzdem gleich. Aus der Bezirksregierung kam, auf meine Beschwerde hin, der Vorschlag, dass ich doch bitte priorisieren solle … das mach ich. Bleiben die Sachen halt liegen.
“Oder war es die Mär mit den langen Ferien und den freien Nachmittagen,…”
Wer so blöd ist, ist selber Schuld. Aber ein Recht auf normale Arbeitszeiten darf ich doch wohl haben?
“Ein freier Tag zusätzlich! Schön, ich freu mich. Ach, gilt gar nicht für Lehrer. Dann aber flexiblere Arbeitszeiten? Auch nicht … ok. Aber ein 13. Monatsgeh… Da war doch was. Aber wenigstens dürfen wir nicht mehr über 42 Stunden arbeiten … ok, wir gar nicht erfasst.”
Sie haben aber schon registriert, dass der Schlichterspruch für den TVöD gemacht worden ist und lehrkräfte gem. TV-L vergütet werden. Die Forderungen für den Herbst müssen folglich angepasst werden. Von einer Erhöhung der Zuschläge und einem zusätzlichen freien Tag profitieren lehrkräfte nämlich nicht, da gebe ich Ihnen recht.
Heute las ich in einem Zeitungskommentar, der ÖD müsse entschlackt werden um Polizei und Bildung zu stärken …
Interessant in dem Artikel sind die Zahlen gewesen; 132.000 Bedienstete im Zuständigkeitsbereich des Bundes und 2,9 Mio Beschäftigte in den Kommunen.
Die Frage ist ja, welches Personal bei Kommunen eingespart werden könnte? Zumal die Kommunen die Stellen für Erzieherinnen und Bedienstete in den Bürgerämtern und bei den Feuerwehren sowie im Rettungsdienst nicht in ausreichendem Maße besetzten können. Und der Personalbedarf wird wegen der vielen Boomer, die in Rente gehen, noch steigen.
Dem Bund kann das ganze egal sein, viele seiner Aufgaben werden durch die Länder im Zuge der Auftragsverwaltung wahrgenommen. Und Bahn und Post sind heute nicht mehr Teil des TVöD.
Klar hab ich das registriet, aber es heißt doch immer, dass der Abschluss übernommen wird (oder zumindest angeleht ist). Aber wahrscheinlich geht man mit diesen Ergebnissen als Höchstforderung in die Verhandlungen.
Ich lass mich überraschen.
Der Anteil Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst ist in den letzten Jahrzehnten immer weiter angestiegen. Wenn man bedenkt, wie schwierig es ist, bei den Ämtern Termine zu bekommen (usw.), muss man sich ernsthaft fragen, was die vielen Menschen den ganzen Tag tun.
Da muss ich aber wirklich mal den Großteil der “normalen” Arbeitnehmer im ÖD in Schutz nehmen. Da stinkt der Fisch vom Kopf her. Gute Ideen werden ignoriert oder mit Verwaltungsvorschriften totgeschlagen. Viele haben da resigniert und machen eben den Käse so, wie er vorgeschrieben ist.
Z.B. Ich reiche einen Antrag per PDF online ein (das ist die Definition von Digitialisierung in der Verwaltung). Der Antrag wird dann vor Ort ausgedruckt und in ein Formular eingetippt. Das kann man sich gar nicht ausdenken… Da brauche ich natürlich massenhaft Leute, die das machen. Aber “das haben wir ja immer schon so gemacht”.
Und, haben Sie Zahlen für die einzelnen Bereiche bzw. Verwaltungsebenen?
Was nutzen höhere Einstellungszahlen bei Polizei und im Bildungssektor denn den kommunalen Verwaltungen vor Ort.
Btw im Vergleich zu anderen europäischen Staaten ist der Anteil der öffentlich Beschäftigten in Relation zur Gesamtzahl aller Arbeitskräfte eher gering. Und für die verkackte Digitalisierung in “Neuland” machen Sie bitte nicht die Beschäftigten verantwortlich. Die können nämlich nichts dafür, das bei uns noch jeder Scheiß in dreifacher Ausfertigung in analoger Form bearbeitet werden muss.
Das fragt sich die Gesellschaft bei den Lehrern auch…
Ahh, wieder einer der vermeintlich Allwissenden, die für alle schreiben können.
Auch an Sie geht mein Standartangebot raus:
Sie ganz persönlich dürfen mich feuern und dabei auch ganz laut “Duuuu bischt gefeeeuuuuaht!” rufen PLUS (Sonderbonus nur für Sie!) mir (bitte nicht allzu feste) in den Hintern treten.
Dafür werden mir, da Sie ja mutwillig einen rechtsgültigen Vertrag einseitig brechen wollen…:
– alle Pensionsansprüche bis zur statistischen Lebenserwartung meiner Gruppe sofort ausgezahlt, besteuert so als ob ich sie abschnittsweise erworben hätte
– wirtschaftsübliche Entschädigung gewährt, sagen wir, ein paar (viele) Monatsgehälter.
– meine privaten Altersvirsorgeanbieter gezwungen, meine Finanzprodukte und Monatsrente beginnend am nächstem Monat auszuzahlen wie vereinbart
– da ich ja kraaaaassss gefeuert werde, lasse ich auch gleich alles stehen und liegen und platziere mich im Garten.
– freiwillig verzichte ich (ebenfalls rechtswidrig, aber ist ja egal, wo wir schon dabei sind) zwar nicht auf ALG, jedoch alle Leistungen aus Hartz4.
Haben wir einen deal?
Na?
Was denn?
Wieso nicht?
Schaaaade…ich würde sofort einschlagen.
(Und mich kaputtlachen)
“Morgens recht und mittags frei” – Dabei ein fürstliches Gehalt. Und mittlerweile wird fast jeder, der nicht schnell genug rennt, eingestellt. Auf auf … schnell bewerben!
Einfache Mathematik: Wieviele Großstädte sind in den letzten Jahren eingewandert? Eine größere Bevölkerung braucht eben auch eine größere Infrastruktur.
Fassen wir schnell zusammen:
Lehramt lohnt sich sowohl finanziell nicht mehr als auch von den unverändert hohen Arbeitsbedingungen nicht mehr.
Teilweise 10 oder 15 Stunden mehr als andere zu arbeiten kann Spaß machen, ist aber eine Frechheit.
Quatsch. Dann wechseln Sie doch einfach in einen hochbezahlten Job in der idyllischen Privatwirtschaft.
Kein Quatsch. Meine Azubis nach IGBCE bekommen mit 16 ein richtig gutes Abzubigehalt mit Extras und Schnickschnack. Ein paar Weiterbildungen und man braucht sich keine Platte mehr zu machen. Es kann natürlich wieder ein Jobkahlschlag kommen wie Ende der 90er oder Anfang 2000, aber dann gibts eine fette Abfindung. Wieviel sind gerade bei Ford im Gespräch für deinen 0815 Bandarbeiter?
Warum schulen sie dann nicht um? Also ein Bandarbeiter geht nach 15 Dienstjahren mit 4k Netto nach Hause, hat im Sommer 5 Wochen frei und wenn er krank ist, dann kann er bei vollem Gehalt erst einmal ein Jahr zu Hause bleiben.
Keine Ahnung, aber ich gehe bei E13 in der höchsten Erfahrungsstufe nach 30 Dienstjahren bei Vollzeit mit 3,5k Netto nach Hause, habe weniger als 30 Tage Urlaub, weil ich mehr als 43h/Woche (ferienbereinigt) arbeiten muss. Bezahlt bekomme ich 6Wochen Krankheit.
Bitte vergessen Sie nicht, dass ein Drittel aller Lehrer in D im Angestelltenverhältnis arbeitet.
Wir haben im ÖD 12 Wochen Ferien. Was man in den Ferien macht, kann man selbst entscheiden. Wie kommen Sie auf weniger als 30 Tage Urlaub. Ich musste noch nie im ÖD Urlaub beantragen und in der restlichen Zeit vor Ort erreichbar sein. (An Privatschulen durchaus Praxis.)
Nur 30 Tage Urlaub? Ja, klar!
Weil Mika und viele andere LuL so viele unbezahlte Überstunden über das Schuljahr (auch in der unterrichtsfreien Zeit namens ,,Ferien”) ansammeln (müssen, um ihre Arbeit überhaupt ordnungsgemäß schaffen zu können), und sich dadurch selbst um ihren wohlverdienten Urlaub berauben. Die Selbstausbeutung hat zugenommen!
Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen. 😉
Nicht zu vergessen die fünf zusätzlichen Urlaubstage die Lehrkräfte auf Steuerzahlerkosten in Form von mehrtägigen Wanderfahrten gesponsort bekommen.
Ganz einfach: Ich tracke seit Jahren meine Arbeitszeit. Und die aufgezeichnete Arbeitszeit verrät mir, dass ich bei 30 Tagen Urlaub regelmäßig bereits vier Wochen vor Schuljahresende aufhören dürfte zu arbeiten, weil ich meine Arbeitsstunden, die ich dem AG im Schuljahr schulde, zu diesem Zeitpunkt bereits erbracht habe. Da ich das nicht darf, habe ich keine 30 Tage Urlaub, sondern nur zehn.
In den Ferien muss ich, wie viele meiner Gymnasialkollegen, regelmäßig arbeiten: in den Osterferien beispielsweise bereite ich die mündlichen Abiturprüfungen vor, von denen ich 25 habe: das macht 9 Aufgabensätze à 5-6h Vorbereitungszeit.
Es freut mich, liebe Tigerente, dass Sie mit Ihren Fächern an Ihrer Schulform mit den vorgegebenen Arbeitsstunden auskommen. Sie sind damit allerdings, wie sämtliche Arbeitszeitstudien für Lehrer zeigen, absolut in der Minderheit.
Echt jetzt?
Hier wird eine drohende Arbeitslosigkeit als erstrebenswert angesehen?
Was denkt ihr Checker, wofür es die gibt? Für den “Verlust des Arbeitsplatzes” mit i.d.R. dem Faktor 0,5.
Der Jobkahlschlag ist schon da.
Wenn das hier geneidet wird, dann weiß ich echt nicht mehr.
Wer nur des Geldes wegen oder aufgrund vermeintlich leichter(er) Arbeitsbedingungen Lehrer geworden sein sollte, ist in diesem Beruf definitiv verkehrt.
Dass die Kultusbürokratie die Selbstausbeutung vieler Lehrkräfte vermutlich voraussetzt bzw. stillschweigend einkalkuliert, wäre bzw. ist allerdings eine Frechheit.
Das Grundproblem ist aber die fehlende Wertschätzung sozialer Berufe und die Unantastbarkeit der Superreichen.
Nein, nein, nein … da muss ich aber heftig widersprechen.
Ich habe nicht mal genug Zeit mein Geld auszugeben, dass mir das Land NRW für meine hobby-mäßigen Aktionen in der Schule zahlt und meine eigentliche „Bezahlung“ besteht natürlich aus den glücklichen Kinderaugen, die mich 25 bis 30 Stunden pro Woche anstrahlen…(Deputat plus Verweilzeiten in der Anstalt, um ggf. für Vertretungsunterricht bereit zu stehen … daher gibt es bei uns keine bündigen Pläne) … es ist wie früher bei der Tanzmusik … da haben wir auch immer gesagt: „Bitte keine Gage – nur Applaus und Blumen!“
In welcher Bubble leben sie denn? Lehrer gehören zu den Top-Verdienern in DE. Einstieg 3,8K-PKV=3,6K Netto. 88% der Deutschen verdienen weniger. Lässt sich leicht beim IW Köln Rechner nachvollziehen. Selbst wenn es eine Nullrunde gibt, wird kein Lehrer in DE verhungern oder ins Armenhaus müssen. Dann noch die Sozialleistungen beim 3. Kind 800 Euro Brutto extra. Welcher Arbeitgeber zahlt ein extra Kindergeld?! Und die meisten Kollegen würden in der freien Wirtschaft nicht überleben. Die Gewerkschaft soll sich für die Angestellten einsetzen und nicht für die Beamten. Die sind deutlich überversorgt. Volle Lohnfortzahlung egal wie lange krank. Sieht man in der Schule deutlich. Die Angestellten sind nach spätestens 6 Wochen wieder am Start. Der Beamte hofft auf Frühpension.
Und wer nach 10 Dienstjahren immer noch 60 Std. die Woche am Schreibtisch sitzt, der kann sich in keinem Fall organisieren. Außerdem hat er oder sie wahrscheinlich keine Vorstellung, was es bedeutet 60 Std. in der Woche zu arbeiten. Die Arbeit beginnt nicht, wenn man morgens die Augen aufmacht.
Uhhhh Jan, das gibt Haue 😉 Gut, dass die Redaktion die roten Daumen abgeschafft hat.
Sie haben mit vielem Recht, allerdings beziehen Sie sich nur auf die äußeren Bedingungen und das ist sehr einseitig. Die inneren Bedingungen, unter denen wir arbeiten, lassen Sie geflissentlicher außer Acht. Aber die sind es, über die wir klagen, die Probleme, mit denen wir uns Tag für Tag konfrontiert sehen, die uns z.T. schlaflose Nächte bereiten, die lassen Sie unerwähnt….
Danke – genau so ist es!
Wie wahr!!!
Einer vom Bau: ,,Hau druff, und es passt!”
Merkt jeder, der versehentlich den eigenen Daumen zwischen Hammer und Nagel gehalten hat.
Richtig. Und hierbei wird dann auch immer die Pension unterschlagen. Wenn man diese noch in private Altersvorsorge anderer ummünzen würde, wäre man auch deutlich über den 88%. Verstehe echt nicht, warum man hier immer bei dem Gehalt so jammern muss. Es gibt viele Gründe, aber sicher nicht die finanziellen! Ohne Karriere machen zu müssen, gibt es kaum bessere finanzielle Jobs für den Durchschnittsakademiker. Da nützen auch nicht die immer wiederkehrenden IGM Vergleiche. Auch damit kann man sich messen und es arbeitet auch nicht ganz Deutschland unter IGM.
Und nicht jede Lehrkraft ist verbeamtet.
Es arbeiten auch nicht alle Lehrkräfte am Gymnasium.
Und auch wenn ich absolut kein Freund von Verbeamtung bin … Historisch gesehen wurden die Pensionen als extra “Pott” durch Lohnrückgang eingerichtet. Den “Pott” hat man halt andersweitig geleert und nie wieder gefüllt… Demnach müsste bei Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung dann das Gehalt dementsprechend angepasst werden. Warum das jedoch komplex ist und der AG/Staat massivst davon profitiert … Könnten wir bei Bedarf hier gerne besprechen.
Generell kann man natürlich (v. A. dann) das massive Gehalt angreifen.
Was ich tatsächlich nicht verstehe … Gleiches Aufgabenprofil, andere “Behandlung” (Beamter/Angestellter). Was ich auch nicht verstehe … Kinderzuschläge und Ehezuschlag bei Verbeamteten, jedoch bei Angestellten nicht. Das ist ebenfalls historisch begründet, jedoch meiner Meinung nach weder zeitgemäß, noch “rechtzufertigen”. Auch hier … Entweder alle (als AG-Anreiz für AN) in dem Profilgebiet oder niemand (“Fairness”).
Holt BITTE Claus Weselsky in die GEW.
Oder zumindest dann on das SchlichterTeam!
Offensichtlich sind Eier auch in Deutschland knapp geworden…
Der alleine erreicht auch nichts, wenn ihn seine Leute nicht unterstützen und bei Streiks nicht mitmachen! Seine Leute machen ihn stark, weil die hinter ihm stehen.
Lehrer sind zu 90% Beamten und dürfen nicht streiken. Das sollte die Gewerkschaft als erstes ändern und alle Lehrer zu Angestellten machen. Und nach 15 Jahren geht auch ein Angestellter mit 4K Netto nach Hause. Also sieht nicht nach Hungerlohn aus.
Viel Spaß dabei zu den in der Praxis (wichtig, nicht nur auf Papier!) herrschenden lokalen/nationalen Konditionen in der Bundesrepublik ***genügend*** Deppen zu finden, die ohne die Verbeamtungsboni das Ding am laufen halten.
Ja, geht auch ohne Beamte – zeigen viele Länder.
Dann bitte so regeln – ich kringel mich vor Lachen, wenn dann entsprechende, tausende kleinere Erleichterungen (von echter Arbeitszeit bis Fächerzahl, von quasi selbstkorrigierenden multiple-choice-Tests in der OS bis hin zu “Lehrer kündigt, weil LIDL mehr zahlt”) in der Bildungslandschaft auf- bzw. einschlagen.
Denn das wird man dann nicht verhindern können.
Oder glauben Sie, der deutsche Staat verbeamtet Lehrer aus lauter Gutmütigkeit?
Das gibt dann nicht nur leuchtende Kinderaugen, sondern auch strahlende Erwachsenenaugen. 😀
Manno, du musst den Eleven doch nur eine knallen. Die Tränen benetzten Augen strahlen auf natürliche weise ganz ungemein. – Und wie gesagt, das funktioniert auch bei Erwachsenen.
Nein, bundesweit arbeiten 25 bis 30 Prozent der Lehrkräfte als Tarifbeschäftigte und werden gem. TV-L bzw. TV-H vergütet.
Eigentlich also alleine schon eine Macht. Das könnten um die 200.000 Streikende sein. Immer noch. Naja, könnten….
Es werden immer die gleiche Dinge diskutiert. Dazu ist auch schon so viel geschrieben worden. In Berlin war zuletzt die Mehrheit der Lehrer angestellt, bevor wieder verbeamtet wurde. Die Teilnahmezahl an Arbeitskämpfen war nur ein wenig höher als nun, vielleicht 15 statt 10%. Daran liegt’s also nicht allein. Dahinter verstecken sich die Verbeamteten aber gerne.
Auch an Kundgebungen und Demonstrationen außerhalb der Unterrichtszeit nimmt nur eine kleine Minderheit teil. Alle Beamten könnten doch aber, tun’s aber nicht. Warum Lehrer da so anders sind als Eisenbahner, weiß ich allerdings nicht.
Die Erklärung ist erschreckend einfach:
Der Lehrerberuf zieht konfliktscheue, in direkter sozialer Interaktion wenig durchsetzungsfähige Menschen stark an – wie alle Helferberufe.
Sprich:
In Gratismut-Situationen (z.B. FFF, gegen gerade von oben deklariertes [großes Übel] sein usw.) große Klappe und im Fall X wären alle quasi “sofort im Widerstand!!!111”.
Wenn aber der (eigentlich recht freundliche und durchaus zugängliche) Schulleiter – oder, Gott behüte!- Dezernent mal als Verhandlungstaktik “böse guckt”…uiuiui, dann schnell wieder husch-husch ins Körbchen und drölfzig AGs “”””freiwillig””” unbezahlt anbieten…
…na ja, muss jeder selbst wissen.
Nö, ich gehe als Angestellter in Vollzeit nach 30 Jahren mit 3,5k Netto (Steuerklasse 4) nach Hause.