
Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen sollen vom übernächsten Schuljahr an leihweise mit Tablets ausgestattet werden. Das kündigte Ministerpräsident Olaf Lies an. «Wir wollen schrittweise im Schuljahr 2026/27 anfangen, Tablets bereitzustellen», sagte der SPD-Politiker. «Die erste Klasse mit Tablets wäre dann der Jahrgang 7, und dann geht es hoch in die nächsten Klassen.»
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihr Tablet den Plänen zufolge nach einem Jahr mit in Klasse 8 nehmen – «und wenn sie mit der 10. Klasse fertig sind, dann ist leider mitunter auch die Nutzungsdauer der Tablets am Ende», sagte Lies. Heißt: Für die Oberstufe bräuchten die Schülerinnen und Schüler unter Umständen neue Leihgeräte. Die Details dazu sind noch offen.
Die Schüler-Tablets waren ein zentrales Wahlversprechen der SPD im Landtagswahlkampf 2022 – und zwar für jedes Kind, bei allen das gleiche Modell und ohne Leihgebühr. Über ein Leasing-Modell sollten die Geräte alle zwei bis drei Jahre ausgetauscht werden. Auf das Land kämen dadurch jährliche Kosten im dreistelligen Millionenbereich zu, hieß es damals.
Im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen steht, dass zunächst Schülerinnen und Schüler ab Jahrgang 8 die digitalen Endgeräte bekommen sollen und «in weiteren Schritten dann auch jüngere Schülerinnen und Schüler». Dass es nun mit Jahrgang 7 losgehen soll, erklärt das Kultusministerium damit, dass in der Stufe die Taschenrechner für den Matheunterricht eingeführt werden. Diese ließen sich durch Tablet-Apps ersetzen. «Das ist organisatorisch, ökologisch und finanziell sinnvoll.»
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Bisher fehlte für die Umsetzung aber das Geld. Auf die Frage, ob für das Vorhaben nun die geplanten schuldenfinanzierten Sondervermögen herangezogen werden sollen, sagte Lies: «Wir werden zunächst prüfen, ob der Digitalpakt uns ausreichende Spielräume gibt, um die Tablets einzuführen.» Der Digitalpakt wird von Bund und Ländern finanziert und soll den Aufbau einer digitalen Infrastruktur an den Schulen voranbringen.
GEW fordert mehr Elan bei der Bildung – und lobt die Initiative
Lies betonte, die Digitalisierung in Schulen schaffe neue Möglichkeiten. «Es geht nicht darum, das, was bisher analog war, digital zu machen, sondern auch darum, neue Räume zu eröffnen, um gezielter und differenzierter pädagogisch arbeiten zu können», sagte der Regierungschef.
CDU-Fraktionschef Sebastian Lechner hatte Lies im Landtag zuvor vorgeworfen, der SPD-Politiker habe sich in seiner Regierungserklärung hinter der Aussage versteckt, die Tablets sollten «möglichst» zum Schuljahr 2026/27 eingeführt werden – statt klar zu sagen, dass diese 2026 kommen werden.
Die Bildungsgewerkschaft GEW begrüßte nun, dass der neue Ministerpräsident die Bildung gleich zu Beginn seiner Amtszeit als eine Schlüsselaufgabe wahrnehme. «Wir haben wiederholt deutlich gemacht, dass die rot-grüne Landesregierung deutlich mehr Elan bei der Bildung an den Tag legen sollte. Das gilt auch für die digitale Teilhabe unabhängig vom finanziellen Background der Eltern», sagte der GEW-Landesvorsitzende Stefan Störmer.
Auch der Landesschülerrat begrüßte die Ankündigung. «Digitale Endgeräte sind kein Luxus mehr, sondern eine Grundvoraussetzung für zeitgemäßen Unterricht», sagte der Vorsitzende Matteo Feind. Die Schüler mahnten aber auch: Ohne WLAN, pädagogische Konzepte und qualifizierte Lehrkräfte blieben die Tablets ein teures Stück Technik. Es brauche ein Gesamtkonzept. News4teachers / mit Material der dpa
“Kehrtwende ins Chaos”: Söder rückt Digitalisierung der Schulen plötzlich nach hinten
super, dann funktioniert der online Unterricht bestens.
Wir müssen auch Probetraining pro Jahr machen, am besten 1 Woche lang!
Was lässt Sie annehmen, dass das die beste Option ist?
Und was meinen Sie, wie sich die Kolleginnen und Kollegen aufregen, die dann eben nur für Präsenzunterricht in den unteren Jahrgängen (die noch kein Tablet haben) an die Schulen kommen müssen?
Dann wird einfach mit “immer diese Neiddebatte” argumentiert, also kein Problem.
Sie schreien doch am lautesten, dass sie alles in Präsenz machen möchten.
Bitteschön. Dann brauchen sie sich nicht beschweren. Es scheint einen Teil zu geben, die 100% vor Ort sein möchten.
Andere genießen dann endlich auch ihre benefits wie in der Wirtschaft!
Nein, ich schreibe, dass Sie offenbar keine Ahnung haben, was die wirklichen Belastungen in Schulen sind, sonst würden Sie vernünftige Forderungen stellen…
Was bringt bspw. Online-Unterricht bspw. ab der 8. Klasse oder ab der Oberstufe, wenn Sie dann für wenige Stunden in den unteren Jahrgängen in die Schule kommen?
Was bringt Ihre Forderung nach einer 4-Tage-Woche ohne Reduktion des Deputates und der unterrichtsfernen Tätigkeiten? Denn dann würde die Arbeit nicht weniger, sondern nur noch mehr komprimiert.
Aber Sie sind ja zumindest inzwischen so weit, auch mal auf Kommentare zu antworten. Insofern bin ich gespannt auf Ihre Antworten.
Ich schreibe Ihnen v.a., weil ich Ihre Forderungen nicht sinnvoll finde:
Die oft von Ihnen geforderte 4-Tage-Woche würde einfach nur eine stärkere Arbeitsverdichtung bringen. Dann hätte man nämlich genau so viel zu tun wie jetzt, aber auf weniger Tage verteilt. Das wird nichts, wenn man nicht die Deputatsstunden und v.a. die unterrichtsfernen Aufgaben deutlich kürzt.
Ihre Forderung nach mehr Online-Unterricht verkennt, dass der Trend zu Ganztagsbetreuung ja daher kommt, dass Eltern ihre Kinder betreut wissen wollen, um arbeiten zu gehen. Sie können nicht einfach bspw. Fünft- oder Sechstklässler unbeaufsichtigt zu Hause lassen und glauben, dass die brav ihre Aufgaben bearbeiten. Die unteren Jahrgänge hätten übrigens auch keine Tablets.
Und dann haben Sie als Lehrkraft genau das Problem, für untere Jahrgänge in die Schule zu müssen und zwischendurch Online-Unterricht für höhere Jahrgänge zu haben.
Zumindest in der Corona-Pandemie hatten wir zahlreiche Fälle, wo Kinder nicht in den Videokonferenzen waren. Dann haben Sie nach Ihrer Unterrichtszeit deutliche Mehrarbeit, die Eltern zu kontaktieren usw.
Im Zweifelsfall haben Sie zwar weniger Fahrzeit aber deutlich mehr zusätzliche Arbeit.
Sind verdichtete Arbeit und Mehrarbeit wirklich die “benefits”, die Sie fordern?
Endlich mal eine gute Nachricht. Wer Smartphones loswerden und die Klasse im Umgang mit ihren Endgeräten kontrollieren möchte, kann hier durchaus profitieren. Nicht mehr die Frage: wer von den drei SuS aus drei verschiedenen Klassen könnte Fotos gemacht haben etc.
Und wenn das iPad immer verfügbar ist, könnte es endlich auch jederzeit eingesetzt werden: iPad anstelle des AH, bebilderte Experimente/ Vorgangsbeschreibungen (ohne sich Sorgen machen zu müssen), Kahoot für Schnelle usw.
Bin gespannt, ob/ wann diese Verbindlichkeit erfolgt und was sie bringen wird 🙂
Meines Erachtens wird der pädogogische Nutzen von Tablets und iPads stark über- und deren Ablenkungspotenzial noch stärker unterschätzt.
Muss man halt – wer hätts gedacht – trainieren.
Dann geht das. Glauben Sie mir.
Ganz ehrlich? Ich unterrichte verschiedene EDV-Fächer am BK in NRW und meine Schüler haben meistens die mittlere Reife – Ich sammele die Handys vor dem Unterricht ein und bin froh wenn sie KEIN Tablet haben.
Wenn es nicht um die Nutzung der Geräte geht sind die Schüler in jedem Unterricht konzentrierter und der Unterricht kommt schneller voran. Die Ablenkung ist für Schüler einfach zu groß. Sogar für meine teilweise erwachsenen Schüler! Nur sehr selten schafft es ganz vereinzelt Schüler trotz eines digitalen Gerätes dem Unterricht angemessen zu folgen. Ich habe mich lange gefragt wieso es so wenige können. Durch Gespräche und Nachfragen konnte ich einige Gemeinsamkeiten feststellen – Diese Schüler haben an den Zubringerschulen analog lernen gelernt, sie können sich konzentrieren, haben eine gute bis sehr gute Lesekompetenz und lesen zumeist auf Papier. Das ist natürlich keine wissenschaftliche Untersuchung gewesen. Insgesamt waren es auch noch nicht mal fünf Schüler in den letzten Jahren.
Stifte, Papier, längere Texte, Rechtschreibtraining in Handschrift und 50 Seiten Lesen am Tag. Now we are talking. Otherwise: Geh kacken, Bildung.