EU-Studie: Deutsche Jugendliche trinken mit am meisten Alkohol

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BRÜSSEL. Fast nirgendwo in Europa trinken Jugendliche so regelmäßig Alkohol wie in Deutschland. Dagegen ist der Konsum illegaler Drogen europaweit zum Stillstand gekommen. Das geht aus einer Studie der EU-Drogenbeobachtungsstelle in Lissabon hervor. Für 73 Prozent der deutschen Schüler zwischen 15 und 16 Jahren gehört der Griff zur Flasche einmal im Monat zur Normalität. Nur in Tschechien (79 Prozent) und in Dänemark (76 Prozent) trinken mehr junge Leute so regelmäßig.

Der Bericht, der auf einer 2011 durchgeführten Befragung in 36 europäischen Ländern beruht, lässt aber auch einen Rückgang des „Rauschtrinkens“ oder „episodisch starken Trinkens“ (Konsum von mindestens fünf Glas Alkohol pro Trinkgelegenheit) erkennen.

Schüler trinken sich weniger in den Rausch als noch vor einigen Jahren, stellt die Studie fest. (Foto: Defence Image/Flickr CC BY-NC 2.0)
Schüler trinken sich weniger in den Rausch als noch vor einigen Jahren, stellt die Studie fest. (Foto: Defence Image/Flickr CC BY-NC 2.0)

Stillstand beim Konsum illegaler Drogen

Der  Anstieg des Konsums illegaler Drogen, den die untersuchten Länder zwischen 1995 und 2003 verzeichneten ist mittlerweile zum Stillstand gekommen. Die durchschnittliche Neigung dazu ist zwischen 2007 und 2011 mit 18 Prozent unverändert geblieben (1995: 11 Prozent; 2003: 20 Prozent). Die große Mehrheit der 2011 befragten Schülerinnen und Schüler, die angaben, schon einmal eine illegale Droge ausprobiert zu haben, hatten Cannabis konsumiert. Durchschnittlich 17 Prozent der Befragten hatten dies mindestens einmal im Leben getan; 13 Prozent berichteten über einen Cannabiskonsum im letzten Jahr und 7 Prozent über einen Konsum im letzten Monat (alle insgesamt unverändert).

Bei der Erhebung von 2011 hatten 6 Prozent der Befragten eine oder mehrere Drogen ausprobiert. Der Konsum von Ecstasy und Amphetaminen belegte den zweiten Platz hinter Cannabis (3 Prozent), während ein Konsum von Kokain, Crack, LSD und Heroin seltener als Cannabis angegeben wurde (1–2 Prozent).

Zigarettenkonsum nimmt insgesamt leicht zu

Enttäuscht zeigten sich die Autoren angesichts des unveränderten Gesamttrends des Zigarettenrauchens in den teilnehmenden Ländern zwischen 2007 und 2011, der zwischen 1999 (35 Prozent) und 2007 (28 Prozent) rückläufig war. In den Ländern mit Daten von allen fünf Erhebungen hatten 29 Prozent im letzten Monat Zigaretten geraucht. Andererseits meldeten einige Länder (Monaco, Portugal) beachtliche Zunahmen (13 bzw. 10 Prozentpunkte).

nin mit dpa

(3.6.2012)

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