DUISBURG. Beeinflussen Krimi-Serien die Einstellung zu Verbrechen und das Bild ihrer Aufklärung? Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen wollen klären, ob und wie die Medien durch ihre forensischen Formate die Gesellschaft gestalten.
Zunächst werden die TV-Serien und ihre Botschaften analysiert. Anschließend sollen Experteninterviews zeigen, welche Rolle die Medien bei der Aufklärung von Verbrechen spielen.
Nicht nur Journalisten und Programmdirektoren würden dazu befragt, sondern auch Staatsanwälte, Polizisten und Forensiker. «Wir vermuten, dass die tiefgreifende Mediatisierung auch in der Kriminalität neue Handlungsrahmen, Normen und Orientierungsmuster schafft – für alle Akteure», so Professor Jo Reichertz zum Forschungsansatz. Die Idee des «CSI-Effekts» unterstelle, dass das Bild von den Ermittlern ebenso wie das der Aufklärungsmethoden von der TV-Unterhaltung beeinflusst werde. Die Forscher wollen auch herausfinden, ob der Einfluss bis in die Politik und Debatten um die innere Sicherheit reicht.
Das zweijährige Vorhaben gehört zum Schwerpunktprogramm «Mediatisierte Welten» und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. (dpa)
(08.01.2013)