Fernsehtipp: Dokumentation über die DDR-Eliteschule „Wilhelm Pieck“

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LEIPZIG. Eliteschule für den sozialistischen Nachwuchs: Der Sender MDR zeigt am 30. April um 20.45 Uhr eine Dokumentation über „Die FDJ-Kaderschmiede am Bogensee“, die DDR-Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ in Brandenburg.

Verborgen im Brandenburgischen Forst nahe dem Bogensee bei Wandlitz steht ein gewaltiger Gebäudekomplex, gespenstisch, wie ein Fremdkörper aus einer anderen Zeit. Er diente früher als Jugendhochschule der FDJ. Heute stehen fast alle Gebäude leer – auch wenn unter Denkmalschutz, so doch dem stetigen Verfall preisgegeben.

Mitglieder der Freien Deutschen Jugend marschieren mit einem Pieck-Bildnis anläßlich der Feier zum Gedenken an die Völkerschlacht. (Foto: Deutsche Fotothek/Wikimedia CC BY-SA 3.0 DE)
Mitglieder der Freien Deutschen Jugend marschieren mit einem Pieck-Bildnis anläßlich der Feier zum Gedenken an die Völkerschlacht. (Foto: Deutsche Fotothek/Wikimedia CC BY-SA 3.0 DE)

Die Geheimnisse um das abgelegene Areal beginnen aber weit vor der DDR-Zeit. 1936 schenkte die Stadt Berlin Joseph Goebbels den Bogensee mit dem umliegenden Gelände zum Geburtstag. Dieser ließ 1939 eine prachtvolle Villa auf dem Grundstück bauen. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs übernahm 1946 die kurz zuvor gegründete FDJ das Gelände. 1951 wurde der Bau eines riesigen Gebäudekomplexes samt Konferenzräumen, Festsälen und Internatsgebäuden beauftragt. Es entstand eine Kleinstadt im pompösen Stalin-Stil – die Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“. Hier paukten Funktionäre und junge Leute aus aller Welt bis 1990 die Ideale des Sozialismus.

Die Dokumentation geht vor Ort der Geschichte des Bogensee-Areals und seiner Gebäude nach. Erzählt wird ein spannendes Kapitel jüngerer Geschichte, das sich an einem Ort abseits der großen Zentren abspielte, aber weit über Deutschland hinaus Spuren hinterließ.

(27.4.2013)

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