GOSLAR. Im Streit um die Pläne der niedersächsischen Regierung, die Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrer um eine Stunde zu erhöhen und eine Altersermäßigung auszusetzen richten sich die Philologen auf eine lange Auseinandersetzung ein.
Der niedersächsische Philologenverband will notfalls auch langfristig gegen die von der Landesregierung geplante Mehrarbeit für Gymnasiallehrer kämpfen. Der Verbandstag in Goslar beschloss am Donnerstag einstimmig, alle rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen, um «die Arbeitsüberlastung der Lehrkräfte zu beseitigen». Der Verband unterstütze die Kampfmaßnahmen an den Gymnasien, sagte der Vorsitzende Horst Audritz. Viele Personalräte haben beschlossen, Klassenfahrten und andere freiwillige Zusatzarbeiten auszusetzen.
Die Regierungspolitiker in Hannover müssten endlich die wahre Arbeitsbelastung der Lehrer erkennen, sagte Audritz. Der Vorschlag aus dem Regierungslager, zur Entlastung die Zahl der schriftlichen Arbeiten einzuschränken, sei ein «vergiftetes Geschenk», weil die Schüler dann nur noch unzureichend auf das Abitur und das Studium vorbereitet würden.
Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) hatte die Pläne der Landesregierung in Goslar verteidigt. Die rot-grüne Koalition will die Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrer um eine Stunde erhöhen und eine früher zugesagte Altersermäßigung aussetzen. Mit dem eingesparten Geld sollen Bildungsaufgaben finanziert werden. (dpa)