Hessischer Philologenverband begrüßt Schulpolitik von Schwarz-Grün

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WIESBADEN. Der Hessische Philologenverband hat sich grundsätzlich positiv zum Koalitionsvertrag von CDU und Grünen geäußert. Die Bildungspolitik nicht an Ideologien zu orientieren, sondern die Kinder und Jugendlichen in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen, sei richtig.

Zustimmung findet auch das Bekenntnis der Koalition in Hessen zu einem Schulfrieden. „Wenn unter Schulfrieden zu verstehen ist, dass keine Strukturdebatte von oben vom Zaun gebrochen werden soll und dass die bestehenden Schulen des gegliederten Schulwesens nicht infrage gestellt werden, dann sind wir damit einverstanden. Wir werden jedoch sehr genau darauf achten, dass die im Vergleich integrierten Schulformen, welchen Namen sie auch immer tragen mögen, nicht über Stellenschrauben wie ungünstigere Stellenzuweisung oder ungünstigere Klassenteiler benachteiligt werden“, sagte der Vorsitzende des Hessischen Philologenverbands, Knud Dittmann. Richtig und gut sei, die 105-prozentige Lehrerzuweisung fortzuführen, jedoch nicht im Landesdurchschnitt, sondern für jede Schule.

Dass die Gymnasien nun die Wahlfreiheit hätten zwischen den Abiturformen G8 und G9, könne als großer Erfolg bezeichnet werden. Der Hessische Philologenverband habe diese Wahlmöglichkeit immer wieder gefordert. An jedem Gymnasium können nunmehr die Eltern und Lehrkräfte ihren Einfluss geltend machen.

Der Philologenverband begrüßt das Bekenntnis zum Staatsexamen und Referendariat als festen Bestandteil der Lehrerausbildung, lehnt jedoch das Praxissemester nach wie vor ab. Da es sich nicht um ein zusätzliches Semester handelt, kostet es ein Semester des Fachstudiums – und dies sei ein Schritt in die falsche Richtung, so Dittmann. Da sich die Lehrerausbildung nicht verlängere, stelle sich die Frage, zu welchen Lasten dieses Praxissemester gehe und welche anderen Inhalte dafür gestrichen würden.

Die demografische Rendite im Bildungssystem zu belassen, um die personelle Ausstattung der Schulen zu verbessern, ist nach Ansicht der Philologen ein weiteres positives Bekenntnis im Koalitionsvertrag, ebenso wie die Anbindung der Staatlichen Schulämter direkt an das Hessische Kultusministerium. Die Abschaffung des Landesschulamtes sei ganz im Sinne des Philologenverbandes.

Der Philologenverband begrüßt darüber hinaus, dass der Bereich Schule und Bildung von dem Vorhaben ausgenommen sei, Beamtenstellen zu streichen. Dennoch sei der Beschluss, ab 2016 die Besoldungserhöhung auf ein Prozent zu deckeln, nicht akzeptabel. Dies sei eine Haushaltskonsolidierung auf dem Rücken des Öffentlichen Dienstes, die der Hessische Philologenverband entschieden ablehnt.

 

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