Abschied tut weh: Aufzugskabine auf dem Campus erinnert an gesprengten Uni-Turm

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FRANKFURT. Wer im AfE-Turm der Frankfurter Goethe-Universität lehrte oder studierte, lebte mit defekten Fahrstühlen, verschmierten Wänden, blinden Scheiben. Dennoch haben viele Uni-Angehörige die spektakuläre Sprengung 2013 mit Wehmut begleitet. Bis Oktober wird jetzt eine Aufzugskabine aus dem Turm auf dem Campus ausgestellt.

Er war das höchste Haus, das jemals in Europa gesprengt wurde: Der 116 Meter hohe AfE -Turm der Abteilung für Erziehungswissenschaft der Frankfurter Universität. Eine der voll gekritzelten Aufzugskabinen aus dem Gebäude wird von diesem Samstag an bis einschließlich 13. Oktober auf dem neuen Uni-Campus Westend ausgestellt. Organisator ist die Initiative Leonhardi Kulturprojekte.

Etwa alle fünf bis zehn Tage sei einer der Fahrstühle im Frankfurter AfE-Turm stecken geblieben. Foto: Jossejonatan / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
Etwa alle fünf bis zehn Tage sei einer der Fahrstühle im Frankfurter AfE-Turm stecken geblieben. Foto: Jossejonatan / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Die Aufzüge in dem vor 50 Jahren als höchstes Uni-Gebäude Europas geplanten Turm waren bei vielen verhasst, weil sie eng und voll waren, immer mal wieder stecken blieben und die Wartezeiten lang waren. Mitarbeiter einer Montagefirma haben die Kabine am Freitag aufgestellt.

Das 1973 fertiggestellte AfE-Hochhaus (Abteilung für Erziehungswissenschaften) war jahrzehntelang das soziale und kommunikative Zentrum für wissenschaftliche und politische Diskussionen. Es stand für autonomes, kritisches Denken. «Das kollektive Gedächtnis der Universität hat sich in die Aufzugskabinen über Jahre buchstäblich eingeschrieben», so die Organisatoren der Aufzugs-Ausstellung «c.t.» (cum tempore/akademisches Viertel).

zum Bericht: Der Frankfurter Uni-Turm vor dem Abriss: gruselig – aber auch Kult

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