Zielmarke: eine Milliarde Euro Umsatz – Bertelsmann baut Geschäft mit der Bildung massiv aus

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GÜTERSLOH. Seit langem hat Bertelsmann angekündigt, Bildung neben Medien und Dienstleistungen zur dritten Säule des Konzerns machen zu wollen. Jetzt machen die Gütersloher ernst: Sie haben auf dem Milliardenmarkt USA kräftig zugeschlagen.

Investiert massiv in den Bereich Bildung: Bertelsmann, hier die Zentrale in Gütersloh. Foto: Bertelsmann Media Relations / Wikimedia Commons
Investiert massiv in den Bereich Bildung: Bertelsmann, hier die Zentrale in Gütersloh. Foto: Bertelsmann Media Relations / Wikimedia Commons

Bisher habe Bertelsmann laut sich laut “Handelsblatt” lediglich mit kleineren Minderheitsbeteiligungen in das neue Geschäftsfeld vorgetastet, um Kontakte und Erfahrungen in der Branche zu sammeln. Jetzt baut der Medienriese sein Geschäft mit der Bildung allerdings mit Hochdruck aus. Der Gütersloher Konzern wird den US-amerikanischen Online-Bildungsanbieter Relias Learning für einen mittleren dreistelligen Millionen-Dollar-Betrag vollständig übernehmen. Das kündigte Bertelsmann jetzt an. Es sei die größte Übernahme des Konzerns in den USA seit dem Kauf der Verlagsgruppe Random House 1998, sagte Vorstandschef Thomas Rabe. Sie müsse allerdings noch von den Kartellbehörden genehmigt werden.

Relias Learning bietet auf einer Online-Plattform Schulungen für Beschäftigte aus verschiedenen Branchen an, darunter Altenpflege und andere Gesundheitsberufe wie Verhaltenstherapie und Behindertenbetreuung. Relias zählt mehr als 4.000 institutionelle Kunden und bietet rund 2.500 unterschiedliche Online-Kurse an; es werden mehr als 20 Millionen Kurse des Unternehmens jährlich absolviert. Das Unternehmen hat knapp 300 Mitarbeiter. Der Markt für E-Learning, in dem Relias tätig ist, hat laut Bertelsmann aktuell ein weltweites Volumen von knapp 20 Milliarden US-Dollar – und wächst extrem dynamisch um jährlich bis zu 15 Prozent. Relias selbst sei zwischen 2010 und 2013 jährlich um mehr als 20 Prozent gewachsen, hieß es bei Bertelsmann. Dabei ist noch Luft nach oben: Heute werde erst ein Fünftel der gesamten Aus- und Weiterbildungsstunden mittels E-Learning absolviert, hieß es.
Rabe bekräftigte das Ziel: “Wir wollen mit Bildung mittelfristig eine Milliarde Euro Umsatz erzielen.” Das weltweite Marktvolumen des Bildungssektors liege bei insgesamt rund fünf Billionen US-Dollar (3,9 Billionen Euro) und weise hohe Wachstumsraten auf, erklärte Rabe. Er betonte: “Mit Relias Learning übernehmen wir ein wachstumsstarkes Unternehmen mit erheblichem internationalen Potenzial. Das Unternehmen passt hervorragend in unsere Bildungsstrategie, in welcher der Bereich E-Learning eine tragende Rolle spielen wird.” Im Bildungsbereich konzentriere sich Bertelsmann auf drei Geschäftsfelder, hieß es in einer Pressemitteilung des Konzerns: neben E-Learning auf medizinische Ausbildung und Hochschul-Dienstleistungen.
Erst im September hatte sich Bertelsmann an dem US-Online-Bildungsanbieter Udacity beteiligt. Udacity wurde laut dem Wirtschaftsinformationsdienst Kress 2011 vom deutschen Informatiker Sebastian Thrun im Silicon Valley gegründet und bietet Onlinekurse zur beruflichen Weiterbildung mit den Schwerpunkten Technologie und IT an. Aktuell nähmen rund 2,8 Mio Kursteilnehmer aus 119 Ländern an den Angeboten von Udacity teil. Auch in anderen Staaten wie China, Brasilien und Indien baut der Bertelsmann-Konzern sein Geschäft mit der Bildung gezielt aus. “Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften steigt. Von den USA bis nach China sind die Menschen bereit, in ihre Bildung und Ausbildung zu investieren” so hatte Rabe laut n-tv auf einer Pressekonferenz im März erklärt. Anfang des Monats hatte der Konzern auch die restlichen Anteile des Hamburger Verlags Gruner + Jahr übernommen.
Bertelsmann ist ein internationales Medienunternehmen, das mit den Kerngeschäften Fernsehen (RTL Group), Buch (Penguin Random House), Zeitschriften (Gruner + Jahr), Dienstleistungen (Arvato) und Druck (Be Printers) in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Mit mehr als 111.000 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von 16,4 Mrd. Euro. News4teachers / mit Material der dpa
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Reinhard
9 Jahre zuvor

Das hat natürlich alles nichts mit der Bertelsmann-Stiftung zu tun!

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  Reinhard

Natürlich nicht! Du musst dir doch nur das Bild im Artikel genau ansehen, Du wirst mit Ortskenntnis in GT feststellen, dass die b-Stiftung gar nicht in dem abgebildeten Gebäude logiert.