Neuer Bildungsminister – Brandenburgs GEW ordnet die Reihen

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POTSDAM. Unterrichtsvertretung, Inklusion, Heimaufsicht. Drei Stichworte, die umreißen, warum Brandenburgs Schulministerin Münch im neuen Kabinett ihren Job an ihren Parteifreund Günter Baaske verloren hat. Mit einer Online-Befragung bereitet sich die GEW auf die Auseinandersetzung mit dem Neuen vor.

Kaum ist der neue Bildungsminister Günter Baaske (SPD) im Amt, bereitet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ihren Forderungskatalog vor. In einer Online-Befragung können die rund 18 400 Lehrkräfte in Brandenburg ab sofort Auskunft über ihren Arbeitsalltag und die Ausstattung der Schulen geben. «Die Auswertung wird die Grundlage für die Tarifverhandlungen im kommenden Frühjahr sein», sagte der GEW-Vorsitzende Günther Fuchs am Donnerstag in Potsdam. Da die neue rot-rote Landesregierung in den nächsten fünf Jahren 4300 neue Lehrkräfte einstellen wolle, müssten die Bedingungen für junge Kollegen auch in ländlichen Regionen attraktiv werden.

Brandenburgs neuer Schulminister Günter Baaske hat noch ein paar schwierige Felder zu beackern. (Foto: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg)
Brandenburgs neuer Schulminister Günter Baaske hat noch ein paar schwierige Felder zu beackern. (Foto: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg)

Selbst wenn dies gelänge, gäbe es nach den Berechnungen der GEW nur 700 zusätzliche Lehrkräfte, weil 3600 Kollegen in den Ruhestand gingen. Die zusätzlichen Kräfte müssten in die Grundversorgung der Schulen gehen, um den massiven Unterrichtsausfall zu bekämpfen, sagte der Vorsitzende. Andere Projekte wie etwa der gemeinsame Unterricht von behinderten und nicht behinderten Schülern erforderten weitere zusätzliche Lehrer.

«Wir stehen vor einem gewaltigen Generationswechsel, der viel zu lange verschlafen wurde», mahnte Fuchs. In den nächsten zehn Jahren gingen mehr als 10 000 und damit fast Zweidrittel der Lehrkräfte in den Ruhestand. Die jetzt von der rot-roten Landesregierung im Koalitionsvertrag beschlossene Aufstockung sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung. «Das ist noch nicht das bildungspolitische Paradies», sagte Fuchs. «Im Bundesvergleich sind wir nicht mal im Mittelfeld.» (dpa)

zum Bericht: Ärztin Münch als Bildungsministerin abgesägt – jetzt kommt ein Lehrer

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