SAARLOUIS. Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrer-Verband steht eigenen Angaben zufolge den Plänen von Bildungsminister Ulrich Commerçon zur Einführung eines Modellversuches zum Islam-Unterricht in der Grundschule offen gegenüber. Gleiches gelte hinsichtlich des Ethik-Unterrichts ab der fünften Klasse. In einer Pressemitteilung nennt der Verband aber auch einige grundsätzliche Voraussetzungen.
Bezüglich des Islam-Unterrichts heißt es: Die Verwirklichung müsse gut vorbereitet sein. „Wichtig sei, dass dieser Unterricht unter staatlicher Aufsicht von dafür ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern und in deutscher Sprache erteilt werde.“ Das Angebot von Ethik-Unterricht bereits ab Klassenstufe 5 begrüßt der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrer-Verband (SLLV) ausdrücklich, „weil dadurch allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit einer religionsunabhängigen Werteerziehung geboten werde“. Gleichzeitig warnt er aber vor „den üblichen ‚Mogelpackungen‘“: „Das darf nicht auf Kosten bestehender Unterrichtsfächer beziehungsweise bisher gewährter Stundenkontingente geschehen!“, so die SLLV-Vorsitzende Lisa Brausch. Zusätzliche Ressourcen und qualifizierte Lehrpersonen mit einem abgeschlossenen Lehramtsstudium seien nach Verbandsangaben ebenso unerlässlich wie wissenschaftliche Lehrpläne und geeignete Unterrichtswerke.
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