SLLV zum Islam- und Ethik-Unterricht: „Nicht auf Kosten anderer Fächer!“

0

SAARLOUIS. Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrer-Verband steht eigenen Angaben zufolge den Plänen von Bildungsminister Ulrich Commerçon zur Einführung eines Modellversuches zum Islam-Unterricht in der Grundschule offen gegenüber. Gleiches gelte hinsichtlich des Ethik-Unterrichts ab der fünften Klasse. In einer Pressemitteilung nennt der Verband aber auch einige grundsätzliche Voraussetzungen.

Die heilige Schrift des Islam, der Koran, wird von Salafisten zur Anwerbung junger Menschen verteilt; Foto: Suzanne Chapman / flickr (CC BY-NC-SA 2.0)
Die heilige Schrift des Islam: der Koran. Foto: Suzanne Chapman / flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Bezüglich des Islam-Unterrichts heißt es: Die Verwirklichung müsse gut vorbereitet sein. „Wichtig sei, dass dieser Unterricht unter staatlicher Aufsicht von dafür ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern und in deutscher Sprache erteilt werde.“ Das Angebot von Ethik-Unterricht bereits ab Klassenstufe 5 begrüßt der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrer-Verband (SLLV) ausdrücklich, „weil dadurch allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit einer religionsunabhängigen Werteerziehung geboten werde“. Gleichzeitig warnt er aber vor „den üblichen ‚Mogelpackungen‘“: „Das darf nicht auf Kosten bestehender Unterrichtsfächer beziehungsweise bisher gewährter Stundenkontingente geschehen!“, so die SLLV-Vorsitzende Lisa Brausch. Zusätzliche Ressourcen und qualifizierte Lehrpersonen mit einem abgeschlossenen Lehramtsstudium seien nach Verbandsangaben ebenso unerlässlich wie wissenschaftliche Lehrpläne und geeignete Unterrichtswerke.

Zum Beitrag: Nach den Anschlägen von Paris: Verband fordert mehr Islam-Lehrer
Zum Beitrag: Stoch will mehr islamischen Religionsunterricht – gegen Islamismus
Zum Beitrag: Bundesgericht: Kein Anspruch auf Ethik als Schulfach – Verbände sind dafür

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments