KARLSRUHE. An den Schulen gibt es nach Ansicht der Lehrer zu wenig PCs, Notebooks und Tablet Computer. Nur rund jeder vierte Lehrer (28 Prozent) sagt, die Verfügbarkeit dieser Geräte in Relation zur Schülerzahl sei „sehr gut“ oder „gut“. Jeder Dritte (37 Prozent) bewertet die Ausstattung dagegen nur als „befriedigend“ oder „ausreichend“, fast ebenso viele (34 Prozent) geben die Note „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Unter dem Strich erhalten die Schulen in Deutschland damit für ihre IT-Ausstattung gerade einmal einen Notendurchschnitt von 3,6 und damit die Schulnote „ausreichend“.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 505 Lehrern der Sekundarstufe I im Auftrag des Branchenverbands Bitkom sowie des VBE anlässlich der „Learntec“, einer internationalen Fachmesse in Karlsruhe fürs Lernen mit IT (26. bis 28. Januar). Die Digitalisierung der Schulen ist ein zentrales Thema der Learntec. „Medienkompetenz und Informatik müssen in der Schule verpflichtend unterrichtet werden, damit wir unsere Kinder mit den Kulturtechnologien vertraut machen, die unser Leben heute prägen. Unsere Kinder sollten Englisch als Lingua Franca der digitalen Welt ab der 1. Klasse lernen – und danach lieber eine Programmiersprache als Latein“, sagt Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz.
„Jeder Lehrer und jeder Schüler weiß, dass die Note ausreichend eben nicht ausreicht, sondern ein deutliches Zeichen ist, dass man sich mehr anstrengen muss. Die Länder und die Schulträger stehen dringend in der Verantwortung, sich mehr anzustrengen und alle Schulen mit zeitgemäßer IT-Ausstattung zu versorgen sowie eine qualifizierte Fortbildung anzubieten“, so VBE-Vorsitzender Udo Beckmann.
Mit der Ausstattung an digitalen Endgeräten besonders unzufrieden sind der Umfrage zufolge jüngere Lehrer bis 32 Jahre: Sie benoten die Verfügbarkeit der Geräte in Relation zur Schülerzahl nur mit der Durchschnittsnote 3,9, 44 Prozent geben die Zensuren „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Mit Blick auf die unterschiedlichen Schultypen schneiden die Realschulen noch am besten ab, sie bekommen von den Lehrern eine 3,3. An Hauptschulen steht die Durchschnittsnote 3,6 im Notenbuch, an Gymnasien eine 3,7. Integrierte Gesamtschulen schneiden mit 3,8 am schlechtesten ab.
„In den vergangenen Jahren wurde viel zu wenig in Hardware, Software und nicht zuletzt in die Köpfe an Schulen investiert, da darf man sich über ein schlechtes Zeugnis nicht wundern. Mit dem Faustkeil lässt sich der digitale Bildungs- und Erziehungsauftrag nicht ausfüllen“, sagt VBE-Chef Beckmann. „Geräte alleine reichen nicht aus, aber ohne Geräte sind alle anderen Bemühungen zum Scheitern verurteilt, diesen Gordischen Knoten müssen wir zerschlagen. Wir sprechen hier heute nicht mehr von einem PC für 1.000 Euro, sondern von Tablets für 100 Euro“, so Bitkom-Vizepräsident Dietz.
Aber nicht nur an der Ausstattung mangelt es, auch die Qualifizierungsangebote für Lehrkräfte bleiben weit hinter dem zurück, was Lehrer sich für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht wünschen würden. Vier von fünf Lehrern (82 Prozent) stimmen der Aussage zu, die Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte müssen ausgebaut werden. Und fast drei Viertel (73 Prozent) sehen Defizite bereits bei der Ausbildung von Lehrkräften und fordern, dass das Lehramtsstudium besser auf den Einsatz digitaler Medien im Unterricht vorbereiten müsse. News4teachers
” im Auftrag des Branchenverbands Bitkom sowie des VBE anlässlich der „Learntec“” entstand also diese Umfrage, also auf einer Computermesse. Welcher Typ von Lehrern da wohl hingeht? Ob deren Meinung wohl repräsentativ für alle ist?
Sehr geehrte/r Pälzer,
die Umfrage enstand aus Anlass, nicht “auf” der Learntec (die ja erst im Januar stattfindet). Den Angaben zufolge handelt es sich durchaus um eine repräsentative Umfrage, sie bildet also mit gewissen Wahrscheinlichkeiten das Meinungsbild in der deutschen Lehrerschaft ab. Der VBE ist dafür fraglos eine seriöse Quelle.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Danke für die Klarstellung, das ist in der Tat was anderes als eine Umfrage am Stand auf der Computermesse.
Nicht nur die Ausstattung ist entscheidend!
Auch der Unterricht sollte entsprechend ausgedehnt werden. Kaum ein Kind kennt die Tastatur, geschweige denn kann mit 10 Fingern richtig schreiben. Da bleibt die Ergonomie und Basiskompetenz sowie das Kulturgut auf der Strecke. Aber auch der Umgang mit Word und Excel weist erhebliche Mangelerscheinungen auf. Und dies kann und sollte nicht von den Fachlehrern für Deutsch und Mathe abgefangen werden. IB sollte von der 3. Klasse an mindestens mit einer Stunde fest im Lehrplan stehen. Aber sinnvoll und nicht Tabellen mit 3-Klässlern. 🙁