Studie legt nahe: Muslimische Schüler eher seltener radikal als nicht-muslimische

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HANNOVER. Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen sorgt für Aufregung. „Von rund 300 befragten muslimischen Schülern der neunten Klasse in Niedersachsen kann sich jeder Dritte von ihnen gut vorstellen, selbst für den Islam zu kämpfen und sein Leben zu riskieren“, heißt es beispielsweise in einem Bericht der „Welt“. Die Zeitung schlussfolgert daraus: „In deutschen Klassenzimmern gibt es islamistische Tendenzen.“ Auch im Forum von News4teachers wurde gar eine Verschwörungstheorie gesponnen. Wurde die Umfrage, die bereits 2015 erstellt wurde, zurückgehalten, „um die Öffentlichkeit nicht zu verunsichern“, wie ein Leser mutmaßt? Die Wahrheit ist viel banaler – die Studie ist nämlich viel zu klein, um repräsentative Aussagen zu treffen. Und: Die Ergebnisse sind alles andere als ein Beleg für einen wachsenden Extremismus unter jungen Muslimen. Sie zeigen sich darin, im Gegenteil, sogar seltener politisch radikal als nicht-muslimische Altersgenossen.

Für die Studie waren 10.000 Neuntklässler befragt worden, davon 500 muslimische. Foto: Shutterstock
Für die Studie waren 10.000 Neuntklässler befragt worden, davon 500 muslimische. Foto: Shutterstock

Die angeblich „brisante Erkenntnis“ verstecke sich in Kapitel 4, Unterpunkt 1, der Studie, die den generellen Zusammenhang von Gewalttaten und Zuwanderung untersucht, so heißt es in der „Welt“. Unter der Überschrift „Extremismus und fundamentalistischer Islamismus“ wiesen die Wissenschaftler „auf einen beachtlichen Anteil muslimischer Schülern hin, die islamisch motivierte Gewalt und Terror begrüßen“. Überschrift des Beitrags: „Islamistische Tendenzen im Klassenzimmer“. Er wäre allerdings besser „Rechtsradikale und linksradikale Tendenzen im Klassenzimmer“ betitelt worden. Denn das Fazit der Forscher, das die „Welt“ in ihrem Beitrag unterschlägt, lautet: Unabhängig von den Antworten auf einzelne Fragen lässt lediglich jeder neunte muslimische Neuntklässler, der in der Umfrage dazu Angaben gemacht hat (und das war nur gut die Hälfte), insgesamt eine islamisch extremistische Einstellung erkennen. „Werden die hier ebenfalls berichteten Raten zu rechtsextrem und linksextrem eingestellten Jugendlichen zum Vergleich herangezogen, so ist dieser Anteil nicht übermäßig hoch.“

Ergebnisse im Einzelnen:

  • „Jeweils ein Viertel bis ein Drittel der teilnehmenden muslimischen Befragten stimmen den Aussagen zu, dass andere Religionen weniger wert sind als der Islam, dass sie für den Islam kämpfen und ihr Leben riskieren würden und dass die Gesetze der Scharia besser sind als deutsche Gesetze.“
  • „Zwischen einem Fünftel und einem Sechstel der teilnehmenden Muslime stimmt weiteren, Gewalt beinhaltenden Aussagen zu (Muslime müssen sich mit Gewalt gegen Unterdrückung wehren, Muslime müssen Ungläubige  bekämpfen,  gegen Feinde des Islams muss mit aller Härte vorgegangen werden).“
  • „8 Prozent der Muslime finden es richtig, dass die Muslime im Nahen Osten versuchen, durch Krieg einen Islamischen Staat (IS) zu  gründen.“ (Die Umfrage fand zur Hochphase der Eroberungen des IS in Irak und in Syrien statt).
  • „3.8 Prozent sprechen sich sogar für terroristische Anschläge aus. Die geringste Zustimmung (2,4 Prozent) erhält die Aussage, dass man es gut findet, wenn in Predigten oder Videos zu Gewalt gegen Ungläubige aufgerufen wird.“

Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass insgesamt 500 muslimische Schüler im Rahmen einer großen Schülerbefragung (10.000 Teilnehmer) befragt worden waren – dass auf die Fragen zu extremistischen Einstellungen aber nur rund 280 der muslimischen Teilnehmer geantwortet hatten. Die angeführten Zustimmungsquoten können also gegenüber der Grundgesamtheit der befragten Moslems nochmal halbiert werden. Trotzdem empfehlen die Forscher, den „insgesamt nicht übermäßig hohen Anteil islamisch fundamentalistischer Jugendlicher in jedem Fall ernst zu nehmen“.

Links- und rechtsradikale Tendenzen

Genauso ernst übrigens wie rechts- und linksradikale Tendenzen unter Jugendlichen in Deutschland: „Auch wenn die Schülerbefragungen keine Bestätigung für den Anstieg des Rechtsextremismus liefern, so verdeutlichen sie doch, dass rechtsextreme Einstellungen recht weit verbreitet sind und allein deshalb als ein Bereich gelten sollten, dem erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken ist. Etwa ein Fünftel der Jugendlichen sind eher ausländer- oder muslimfeindlich; jeder Neunte identifiziert sich mit nationalistischen Gedanken.“ Ähnliches gilt für linksextreme Einstellungen – hier war sogar ein Anstieg zu erkennen: „‘Heutzutage werden die Menschen von den Reichen und Mächtigen ausgebeutet.‘ oder ‚Wirklich frei können wir nur dann sein, wenn der ganze Staat abgeschafft wird.‘ Im Jahr 2013 stimmten diesen Aussagen 5,9 % der Befragten zu, 2015 bereit s 7,1 %.“ bibo / Agentur für Bildungsjournalismus

Hier lässt sich die Studie herunterladen.

Antisemitismus: Sollen alle Schüler verpflichtend eine KZ-Gedenkstätte besuchen? Diskussion kocht hoch

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44 Kommentare
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xxx
6 Jahre zuvor

Wenn „EHER ausländer- oder moslemfeindlich“ und „Die Menschen werden von den Reichen ausgebeutet“ schon als rechts- bzw. linksRADIKAL gewertet wird, läuft hier meiner Meinung nach etwas schief. In der Summe sind außerdem rund 27% links/rechtsradikal bei den nicht-Muslimen _weniger_ als 25-33% Scharia-Befürworter und 11% Nationalisten _weniger_ als 16-20% Gewalt-Befürworter unter den Muslimen.

Abgesehen davon sind die Grundmengen nach wie vor sehr verschieden. Der sehr großen nicht-muslimischen Gruppe steht eine viel zu kleine muslimische Gruppe gegenüber, von der nur ein noch viel kleinerer Teil überhaupt die Fragen zum Islamismus beantwortet hat.

Den Sinn dieses Artikels verstehe ich daher nicht, weil ein Versuch, die statistisch nicht erwiesene, aber tendenziell vorhandene Radikalität muslimischer Schüler durch sehr hanebüchene Klimmzüge kleinzuschreiben, mit seriösem Journalismus nichts zu tun hat. Mit dem Fazit, dass Radikalität unter Muslime ähnlich verbreitet wie unter nicht-Muslimen könnte ich leben, zumal die Daten dem zumindest nicht widersprechen und das auch ohne die Erhebung plausibel ist. Die sprichwörtlichen Idioten gibt es halt in jeder Bevölkerungsgruppe unabhängig von Glauben, Alter, Beruf, Geschlecht usw.

Dieser Kommentar soll bitte nicht als Kritik an Moslems gewertet werden, als Kritik an seriösem Journalismus aber gerne in der Hoffnung auf Besserung in der Zukunft. Falls ich mit meiner Einschätzung falsch liegen sollte, bitte ich um konstruktive Berichtigung.

Pälzer
6 Jahre zuvor

Ich bringe die Titelzeile nicht so recht mit den Inhalten im Text zusammen; insgesamt finde ich die Darstellung verwirrend. Wenn ein Viertel der antwortenden Muslime die Scharia besser findet als die deutschen Gesetze, ist das jetzt beruhigend oder beunruhigend?

Cavalieri
6 Jahre zuvor

Ich finde das auch nicht erhellend. Bei den Deutschen gelten „nationalistische Gedanken“ bereits als „rechtsextrem“. Bei Franzosen und Polen auch? Aber die Türken hat man nicht nach türkisch-nationalistischen Gedanken befragt, sondern danach, ob sie den IS sozusagen legitim finden. Da vergleicht man wohl Äpfeln mit Birnen. Schließlich kann sogar die AKP als „nationalistisch“ gelten, Milli Görüs ist es ganz gewiss in besonders starkem Maße.

Bernd
6 Jahre zuvor

Was ist daran nicht zu verstehen? Es ist eben unseriös, aus einzelnen Items ohne Vergleichsgrösse irgend etwas zu schliessen. Es kommt, will man Weltbilder abbilden, auf ein ganzes Bündel von Antworten an. Die haben sich die Wissenschaftler angeschaut – und sind zu den oben zitierten Schlüssen gekommen.

Was ist daran beunruhigend, wenn 30 % der antwortenden Muslime (was ja nur 15 % der insgesamt teilnehmenden Muslime sind) angeben, die Scharia für wichtiger zu halten als das deutsche Gesetz? Fragen Sie mal gläubige Christen, ob für sie die zehn Gebote über dem Gesetz stehen – da dürfte nicht weniger Zustimmung herauskommen. Müssen wir uns dann auch vor Christen fürchten? Wohl kaum.

Beate S.
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sind die 10 Gebote der Christen mit dem Grundgesetz vereinbar und sind dies auch die Gebote der Scharia?
„Müssen wir uns dann auch vor Christen fürchten? Wohl kaum.“

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Beate S.

Nein, die 10 Gebote der Christen sind nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.

„Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.“

Religionsfreiheit?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Da gebe ich Ihnen bei wörtlicher Auslegung der Gebote recht. Zumal in Ihrem Zitat noch die Sippenhaft auftritt. In weiteren Geboten wird die Frau als Sache gesehen (Frau des Nachbarn nicht begehren gleichrangig zu Haus, Hab und Gut des Nachbarn) sowie Kultur, Forschung und Wissenschaft eingeschränkt (Bilderverbot von Gott, Himmel und Erde).

Nicht umsonst war der wissenschaftliche Fortschritt im sprichwörtlichen Dunklen Mittelalter nur sehr gering, erst ab der Aufklärung ging es wieder los. Daraus folgt übrigens, dass Fanatismus in egal welche Richtung schädlich für den Wohlstand einer Gesellschaft ist.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Da gebe ich Ihnen jetzt mal voll und ganz recht.

F. H.
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Ich gebe insofern nicht Recht, als ich noch nie gehört habe, dass bei uns heutzutage terroristische Akte (Morde) gegen Andersgläubige im Namen des christlichen Gottes, der nicht Allah heißt, ausgeführt werden.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Und das diskreditiert alle Muslime – dass Fanatiker für sich den Islam beanspruchen und jeden töten, der ihnen in die Quere kommt (vor allem Muslime)?

Dann müssten Sie auch alle Christen für die Verbrechen verantwortlich machen, die früher im Namen des Christentums verübt wurden. Übrigens gibt es auch heute noch christliche Milizen in Zentralafrika, die Angst und Schrecken verbreiten. Oder der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland. Ist deshalb der Papst gefährlich?

F. H.
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

„Und das diskreditiert alle Muslime?“
Ich kann gar nicht sagen, wie satt ich die mundtotmachende Binsenweisheit habe, dass Gewaltakte von Muslimen nicht auf alle Muslime übertragen werden dürften.
Trotzdem bleibe ich bei der Tatsache und wage sie auch zu wiederholen, dass ich bei uns keine Terrorakte im Namen des christlichen Gottes kenne, sondern nur im Namen Allahs.
Das erste der 10 christlichen Gebote sorgt also nicht für Mord- und Totschlag an Andersgläubigen. Ihre Frage war ja: „Müssen wir uns dann auch vor Christen fürchten?“

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Das Schöne ist, dass sich die Hetzer und Dummköpfe hier stets selbst entlarven. Was Sie nicht kennen, das gibt es nicht? Aha.

Hier mal eine kleine Opferliste des Christentums: https://giordanobrunostiftung.wordpress.com/2009/05/13/body-count%E2%80%9C-des-christentums/

Beate S.
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Müssen Sie tatsächlich Jahrhunderte zurückgehen, um menschliche Verbrechen im Namen des christlichen Gottes zu finden? Die Kreuzzüge u.a.m. sind hinlänglich bekannt und kein Mensch bestreitet sie.

Fragt sich nur, wer hier der Hetzer und Dummkopf ist, der sich selbst entlarvt und von der Gegenwart ablenkt.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Lieber Bernd, zum Einen stimme ich Beates Kommentar zu. Die Kreuzzüge und die Massenermordungen im Namen des christlichen Gottes in Mittel- und Südamerika sind lange vorbei. Zum Anderen macht mir die von Ihnen verlinkte Seite nicht den seriösesten Eindruck. Ebenso unseriös wirkende Quellen besagen umgekehrt, dass seit dem Aufkommen des Islam vor 1400 Jahren bis zu 300 Mio Menschen durch Moslems getötet wurden, andere Quellen, dass seit 1948 mindestens 11 Mio Moslems durch Mitmoslems getötet wurden. Seriöse Schätzungen dazu scheint es aber nicht zu geben, zu den christlichen Morden aber auch nicht.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@ F. H.
In Zentralafrika geht es zwischen Christen und Muslime heiß her:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/gewalt-in-zentralafrika-christen-und-muslime-bekaempfen-sich-12849272.html
Allerdings ist das kein Terror, sondern richtiger (Bürger-) Krieg. Ich gebe Ihnen aber recht. Im Kommentar zu Bernd habe ich mir den Seitenhieb auf den fanatischen Genderwahn als Fortschrittsfeind verkniffen. Deutschland hat keine Rohstoffe und ist daher auf Ingenieursleistungen angewiesen. Diese sind von Genderologen nicht zu erwarten und wissenschaftlicher Nachwuchs wird durch den kompetenzorientierten Umbau zur Einheitsschule seltener.

Küstenfuchs
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Der Klu-Klux-Klan ist doch wohl nichts anderes als eine Terrororganisation, die „Army of God“ fällt mir da auch noch ein. Und wenn man im Netz sucht, wird man ganz sicher noch viele andere finden. Zu sagen, es gäbe keine (angeblich) christlichen Terrororganisationen ist einfach nur dumm.

Gerald
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

@Küstenfuchs
wikipedia: „Die Army of God (AOG, englisch für Armee Gottes) ist eine US-amerikanische christlich-fundamentalistische Terrororganisation, die sich im Wesentlichen mit Militanz gegen Personen oder Institutionen richtet, die Abtreibungen vornehmen.“
Von Mord- und Totschlag gegen Menschen wegen ihrer anderen Religionszugehörigkeit ist nicht die Rede.
Und der Klu-Klux-Klan ist eindeutig eine rassistische Organisation. Mit Religion hat er herzlich wenig zu tun.
Statt Andersdenkende bei bestimmten Themen (im Eivernehmen mit Bernd) immer wieder zu diffamieren (diesmal als „einfach nur dumm“), sollten Sie sich besseran die eigene Nase fassen und nach der Korrektheit Ihrer Aussagen fragen.

„Bei uns heutzutage“ bedeutet weder das Mittelalter noch das Leben in den USA. Diese eindeutige Aussage nicht zu verstehen, „ist einfach nur dumm“, um es mit Ihren eigenen und Bernds Worten zu sagen.

Pälzer
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bernd, Ihnen scheint der Unterschied zwischen den 10 Geboten und der Scharia nicht klar zu sein (weder vom Umfang noch vom Inhalt her), sonst könnten Sie nicht mit so einem Vergleich argumentieren.

Carsten60
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Die 10 Gebote postulieren kurz und überschaubar, was ein Christ tun bzw. nicht tun soll. Die Scharia aber ist viel komplizierter und beschreibt zusätzlich auch, wofür ein Muslim die Todesstrafe zu erwarten hat. Und auch in christlich geprägten Ländern werden die 10 Gebote nie 1:1 in Strafrecht umgesetzt (man darf eben auch andere Götter haben), in manchen islamisch geprägten Ländern wird aber die Scharia möglichst genau in Strafrecht umgesetzt (Iran, Saudi-Arabien), und das mit ausdrücklicher Billigung der islamischen Autoritäten.
Noch ein prinzipieller Unterschied: Die kath. Kirche lehnt Homosexualität ab, sieht aber nicht die Todesstrafe dafür vor. Im konservativen Islam steht darauf aber prinzipiell die Todesstrafe, das wird noch heute im Iran und in anderen Ländern so praktiziert.
Kurz: alle diese Vergleiche Islam vs. Christentum hinken gewaltig und dienen meist dazu, brutale Regeln des Islam zu verharmlosen.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Nur das der Anteil streng gläubiger Christen unter den Getauften in Deutschland sehr gering sein dürfte, unter den nicht-Muslimen sowieso wegen der vielen ohne Taufe. Abgesehen davon stehen die Zehn Gebote eher im Einklang mit dem deutschen Grundgesetz als die Scharia.

(Ja, die Christen haben in der Vergangenheit auch im Namen Gottes gemordet. Das ist aber schon lange her und war in nicht-christlichen Gebieten mit dem Ziel der Missionierung.)

Bernd
6 Jahre zuvor

Merken Sie nicht, wie Sie hier mit zweierlei Maß messen? Im Fall der Muslime versuchen Sie auf Teufel komm raus eine Verbindung zwischen Religion und Terror zu konstruieren, bei den Christen wird jeder Zusammenhang geleugnet. Fakt ist: Menschen nehmen immer wieder die Religion als Alibi, um ihren Terror zu verbrämen. Das macht keine Religion besser oder schlechter.

Beate S.
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Eine Verbindung zwischen Religion und Terror stellt kein anderer als die Islamisten selbst her, indem sie zu ihren Mordtaten laut „Allahu Akbar!“ rufen und ihre Glaubensgemeinschaft nach Attentaten größten Wert auf Bekennerschreiben im Namen Allahs legt.
Da braucht nichts von anderen konstruiert, unterstellt oder mit zweierlei Maß gemessen zu werden, wie Sie behaupten.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Beate S.

Dann stimmt also immer, was irgendein Terrorist behauptet? Dann ist der Ku-Klux-Klan mit seinen brennenden Kreuzen maßgeblich für das Christentum? Und der NSU hat mit seinen Mordtaten, die er angeblich für die deutsche Nation beging, im Namen „der Deutschen“ gehandelt?

Oder ist das schon zu kompliziert für Sie, dass Menschen Dinge behaupten, die gar nicht so sind?

F. H.
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Keine Sorge, Bernd. Mit dem Kapieren und Interpretieren Ihrer Kommentare dürfte hier keiner Schwierigkeiten haben.
Von „kompliziert“ kann also keine Rede sein, eher von Unterschätzen oder Diffamieren des Denkvermögens anderer.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Es geht hier um Religion, nicht um Nationalismus.

Den Klu-Klux-Klan kann man eingeschränkt zu religiösen Fanatikern zählen. Da sie aber insbesondere gegen schwarze Kirchengemeinden kämpfen, handelt es sich bei ihnen aber in erster Linie Rassisten. Es gibt (nach wikipedia) derzeit nur etwa 5000 Mitglieder und damit ein Bruchteil der Truppenstärke des IS, nicht nur der Anhänger desselben (Zahlen bei wikipedia zum IS, addieren müssen Sie aber selber). Der NSU ist keine religiöse Vereinigung, fällt also in diesem speziellen Kontext weg.

Fazit: Thema verfehlt, setzen 6.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Sie wollen (angeblich) nicht verstehen, worum es hier geht.

Reden wir doch mal Klartext: Es geht schlicht darum, Vorurteile gegenüber Muslimen zu schüren, indem ihnen pauschal eine Nähe zum Terrorismus unterstellt wird.

Und weil der Terror von „Christen“ keinen hier betrifft, darum gibt’s den auch nicht. Übrigens brauchen „Christen“ gar keine Terrororganisationen, um Angst und Schrecken unter Muslimen zu verbreiten – das geht auch manchmal mit einem Angriffskrieg wie dem im Irak, bei dem laut einer US-Studie geschätzt 500.000 Menschen (Muslime!) ums Leben gekommen sind.

Falls jetzt wieder einer kommt und meint, der Irak-Krieg sei doch gar nicht religiös begründet worden – doch, ist er: https://www.n-tv.de/politik/Bibel-Verse-fuer-Bush-article290040.html

Und das ist ist den islamischen Ländern sehr wohl wahrgenommen worden.

Worin unterscheidet sich das Vorgehen der USA qualitativ vom Terrorfeldzug des IS? Und: Sind deshalb jetzt alle Christen potenziell gefährlich? Natürlich nicht.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Bei allem Respekt, der Irak-Krieg ist nicht religiös begründet. Dort ging es einzig und allein um Öl. George W. Bush war während seiner gesamten Amtszeit intellektuell der Verantwortung nicht gewachsen und dementsprechend eine reine Marionette der Waffen- und anderen Lobbyoganisationen. Als Evangelikaner war er gemäß Ihrem Link durch Bibelverse leicht beeinflussbar. Ebenfalls ein Zeichen kognitiv bildungsferner Schichten.

F. H.
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Zitat Bernd: „Reden wir doch mal Klartext: Es geht schlicht darum, Vorurteile gegenüber Muslimen zu schüren, indem ihnen pauschal eine Nähe zum Terrorismus unterstellt wird. “

Mein Klartext sieht so aus:
Sie betreiben mal wieder durchsichtige Hetze und einschüchternde Verleumdung. Glauben Sie wirklich, damit die zahlreichen islamistischen Terrorakte der letzten Jahre aus der Welt schaffen oder unter der Decke des Schweigens halten zu können?

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Und was haben diese Terrorakte mit den Muslimen in Deutschland zu tun?

g. h.
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Und was haben solche Meldungen, die fast schon zum Alltag gehören, mit ihnen zu tun?
https://www.lr-online.de/lausitz/cottbus/messerangriff-durch-syrer-in-cottbuser-einkaufscenter_aid-7049931

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Sind Sie als Deutsche/r dann für die Morde von Herne mitverantwortlich, bei denen ein 19-jähriger (getaufter?) Deutschstämmiger ein Kind und einen Altersgenossen erstach?

Morde von christlich sozialisierten Deutschen gehören ja schon seit Jahrzehnten, wenn nicht seit Reichsgründung, fast schon zum Alltag in Deutschland.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Bernd, Sie können hier ruhig jeden einzelnen Mord aufzählen. Dem Thema nähern Sie sich trotzdem nicht. Es ging hier ursprünglich um insbesondere religiös bedingte Radikalität und Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen. Morde von nicht-Muslimen an Muslimen bzw. Morde durch Muslime würde ich wenn es sein muss noch unter die Radikalität zählen, auch wenn längst nicht alle Morde auf Radikalität zurückzuführen sind.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Klar, wenn Christen Verbrechen begehen, hat das natürlich nichts mit dem Christentum zu tun. Wenn Deutsche Verbrechen begehen, hat das auch nichts mit Deutschland zu tun. Aber wenn Muslime Verbrechen begehen – dann ist natürlich der Islam verantwortlich.

Habe ich Ihre Logik so richtig wiedergegeben?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

In Ihrer Welt haben Sie meine Logik richtig wiedergegeben.

In der realen Welt haben Sie meine Logik (mal wieder) bewusst oder unbewusst nicht verstanden. Es geht um durch die eigene Religion motivierte Gewalttaten.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Sie folgen einfach der Behauptung der Täter, es ginge ihnen um die Religion – und nehmen das zum Anlass, die Angehörigen dieser Religion als potenziell gewalttätig zu diskreditieren. Das machen Sie aber seltsamerweise nur bei Muslimen so.

Und da soll irgend jemand glauben, es ginge Ihnen nicht ums Schüren von Vorurteilen?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Habe ich erwartet. Andererseits ist es doch ein wenig verwunderlich, dass ich mich nicht selbst mit Worten beleidigen darf, die Bernd über mich denkt, sich aber nicht traut zu schreiben.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Ich denke gar nichts über Sie. Mit Verlaub: Sie sind mir völlig schnuppe.

Nicht egal ist es mir, wenn in einem öffentlichen Forum wie diesem hier die niedersten Instinkte unwidersprochen bedient werden.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sie sind mir auch schnuppe, weil ich Sie nicht persönlich kenne.

Ihre Haltung nicht. Und gerade diese macht aus meiner Sicht insbesondere das Bildungssystem in Deutschland kaputt.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Es ist gut für das Bildungssystem, fremden- und islamfeindlich zu sein? Was veranstalten Sie denn in Ihrem Unterricht mit muslimischen Schülern – wenn Sie, wie Sie oben beschreiben, von einer „statistisch nicht erwiesenen, aber tendenziell vorhandenen Radikalität muslimischer Schüler“ ausgehen? Gibt’s vielleicht noch andere Schülergruppen, von denen Sie sich „statistisch nicht erwiesene, aber tendenziell vorhandene“ Eigenschaften zusammenbacken?

Aber nein, mit Rassismus hat das natürlich gar nichts zu tun …

Pälzer
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Warum fetzen sich zwei Menschen, die einander völlig schnuppe sind?

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Mir geht es dabei ums Prinzip. Denken Sie auch an die causa Bernd, von dem mittlerweile bekannt sein dürfte, dass er Teil der Redaktion ist.

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Eigentlich sollte jeder in der Lage sein von anderen Perspektiven zu lernen. Sachlicher Stil gehört in jede Auseinandersetzung, hohes sprachliches Niveau, wie das eines Milch ist erstrebenswert und unterhaltsam zugleich, beleidigt es schließlich nicht unseren menschlichen Geist und wirkt nachhaltig unterhaltsam.

Cavalieri
6 Jahre zuvor

Bernd: Man sollte das mal im Lichte dieser Meldung hier sehen:
https://www.news4teachers.de/2017/07/lehrer-berichten-von-zunehmender-radikalitaet-unter-muslimischen-schuelern-gegen-juden-gegen-homosexuelle-gegen-deutsche-gegen-europa/
Da ist tatsächlich von „zunehmender Radikalität“ die Rede. Das war eine Studie, bei der auch das LISUM (Landesinstitut Berlin/Brandenburg) beteiligt war. Und die Judenfeindschaft von muslimischen Jugendlichen hat mit „Rassismus“ nicht das geringste zu tun, nur Judenfeindschaft von Deutschen zählt als rassistisch, stimmt’s ?
Und da steht: „Ein Großteil der Lehrkräfte berichtete von Druck auf Schülerinnen, einem konservativen Frauenbild zu entsprechen und sich auf eine bestimmte Weise zu kleiden oder zu verhalten“. Zumindest das letztere ist doch wohl im christlichen Umfeld (von Sekten abgesehen) inzwischen gänzlich unbekannt, oder? Nicht einmal die katholischen Oberhirten postulieren noch den Jungfräulichkeits- und Keuschheitswahn (man denke mal an Kardinal Lehmann im Vergleich zu den islamischen Autoritäten).
Außerdem könnte man mal fragen, wie christenfreundlich eigentlich die Bildungssysteme in islamisch geprägten Ländern sind, auch in der Türkei. Und wie die Begründung dafür ist, dass es keinen christlichen Religionsunterricht geben darf. sondern dass jeder (!) am Islamunterricht teilnehmen muss. Unter Toleranz stelle ich mir was anderes vor.