HANNOVER. Eine Woche nach der Rückkehr der ersten Schüler in den Unterricht hat Niedersachsens Kultusminister eine positive Zwischenbilanz gezogen. Schule sei auch wichtig, um Kindern und Jugendlichen die Verunsicherung zu nehmen.
Die erste Woche sei Nachfragen und Berichten zufolge «sehr ordentlich verlaufen», sagte Grant Hendrik Tonne (SPD) am Wochenende. «Die Schulen haben sich ausgezeichnet vorbereitet.» Viele Schüler seien allerdings nach Wochen, in denen sie kaum rausgehen konnten und wenig Kontakt hatten, auch noch verunsichert. «Deshalb ist derzeit Schule auch über das Lernen hinaus wichtig, weil die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig beim Ankommen in einer neuen Normalität stützen und ihnen die Lehrkräfte dabei zur Seite stehen.»
Zur Kritik des Lehrerverbands VNL/VDR, die Hygiene sei an vielen Schulen nicht ausreichend, sagte Tonne: «Die Schulen sind unterschiedlich ausgestattet, das ist allgemein bekannt.» Die Städte und Gemeinden seien als Schulträger aber sehr bemüht, dass die Hygiene stimmt. «So ist das richtig und auch vereinbart.»
Wie lange der Unterricht noch vom Coronavirus beeinträchtigt sein wird, lasse sich noch nicht seriös prognostizieren. «Ich gehe davon aus, dass das Coronavirus uns noch länger beschäftigen wird», sagte Tonne. «Wir müssen uns schützen, gleichzeitig Bildung ermöglichen und mit einer veränderten Normalität leben.»
Am Montag kehren nach den Abschlussjahrgängen der Stufen 9, 10 und 13 auch die Viertklässler in den Präsenzunterricht zurück. Eine Maskenpflicht gibt es in den Schulen nicht. Um Infektionen vorzubeugen, fällt aber der Sportunterricht aus. Zudem sind maximal 16 Schüler in einem Klassenraum zugelassen, unter Einhaltung des Mindestabstands. Händedesinfektion ist nur in Ausnahmefällen vorgesehen, stattdessen soll gründliches Händewaschen helfen. (dpa)
Hunderttausende Schüler kehren in die Schulen zurück – begleitet von Unsicherheit