KIEL. Die Corona-Einschränkungen an Schulen in Schleswig-Holstein nehmen zu. Wie ein Sprecher des Bildungsministeriums auf Nachfrage mitteilte, erhielten Stand Montag 145 Schul-Kohorten wegen Corona-Fällen oder (möglichen) Corona-Kontakten keinen Präsenzunterricht. Vergangenen Freitag (30. Oktober) waren es nur 95 Kohorten gewesen. «Kohorte» ist ein Sammelbegriff. Darunter fallen Schülergruppen, Klassen oder auch ganze Jahrgangsstufen.
Die Zahl der betroffenen Kohorten steige zwar, allerdings erhielten „- grob überschlagen – deutlich mehr als 90 Prozent der Schüler“ weiterhin Präsenzunterricht, betonte der Sprecher. Die Zahl der komplett geschlossenen Schulen verdoppelte sich von zwei auf vier. In Schleswig-Holstein gibt es insgesamt 951 Schulstandorte.
Insgesamt 19 Corona-Fälle wurden jüngst an der Elmshorner Leibniz Privatschule nachgewiesen. Die Schule bleibt bis zum 15. November weitgehend geschlossen, lediglich die gymnasiale Oberstufe darf unter verschärften Hygieneauflagen geöffnet bleiben, hatte die Kreisverwaltung Pinneberg am Montag mitgeteilt. In Schulen im Kreis Pinneberg gibt es laut Ministerium 12 betroffene Kohorten, im Kreis Segeberg 11 und im Kreis Nordfriesland 23. Zurzeit müssen die Schüler in Schleswig-Holstein von der ersten Klasse an auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Im Landtag hatte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) vergangene Woche trotz rasant steigender Infektionszahlen bekräftigt, die Schulen so lange wie möglich offen zu halten. dpa
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