Thüringen testet neues Konzept für Informatik und Medienkunde

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ERFURT. Grundlagen in einer eigenen Unterrichtsstunde, der Rest auf die Fächer verteilt: Informatik und Medienkunde sollen an 20 Schulen in Thüringen in einem eigenen Fach unterrichtet werden. Von dem Test erhofft man sich Erkenntnisse zur Praxistauglichkeit des Konzepts.

Mit einem neuen Konzept sollen 20 Thüringer Schulen die Vermittlung von Grundkompetenzen in den Bereichen Informatik und Medienkunde testen. Der Lernstoff soll dabei ausschließlich in der fünften Klasse einmal pro Woche in einer eigenständigen Unterrichtsstunde behandelt werden, erklärte das Thüringer Bildungsministerium. Ziel sei es, den Schülern in diesen beiden Bereichen Grundlagen zu vermitteln, «die dann in allen Fächern Anwendung finden», sagte Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke).

Medienkunde und Informatik sollen in Thüringen eine eigene regelmäßige Unterrichtsstunde bekommen. Foto: Shutterstock

Medienkunde/Informatik als Schulfach gibt es in Thüringen bereits seit vielen Jahren. Allerdings wurden die Inhalte nicht in einer eigenen regelmäßigen Unterrichtsstunde zu dem Fach gelehrt, sondern als Querschnittsthemen in allen Fächern vermittelt. Das könnte sich nun zumindest teilweise ändern.

Man halte an den Vorteilen fest, «Medienkunde und damit den Erwerb von Medienkompetenzen als integralen Bestandteil aller Fächer zu verstehen», betonte Holter. Testweise soll dies aber zugleich auf Grundlagen aufbauen, die an den 20 Schulen im Land in einem eigenständigen Unterrichtsfach erarbeitet werden sollen.

Nach Angaben von Holters Ministerium haben die Schulen, die freiwillig an dem Pilotprojekt teilnehmen, bereits Expertise in den beiden Bereichen angesammelt. Außerdem habe es für rund 1000 Lehrer Fortbildungen dafür gegeben. Im Vorfeld gab es auch eine Evaluation, die von einem Wissenschaftler der TU Ilmenau durchgeführt wurde. Laut Ministerium sei dabei herausgekommen, dass «der fachübergreifende Teil erhalten bleiben soll, aber durch ein systematisch medienkundliches und informatisches Unterrichtsfach grundiert werden soll».

Mit der Testphase an 20 Schulen soll erprobt werden, ob dieses Zeil in der Praxis erreicht werden kann. «Die beteiligten Schulen werden im Verlauf zurückmelden, was sie für verbesserungswürdig halten», hieß es. (dpa)

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