Schulpräsenzpflicht: „Aussetzen erst dann Thema, wenn mehr Kinder im Krankenhaus landen“

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HAMBURG. Die Inzidenz unter den Fünf- bis 14-Jährigen ist in Hamburg auf 1.732 geschossen. Ein Aussetzen der Präsenzpflicht an den Schulen ist für Schulsenator Rabe – Sprecher der SPD-geführten Kultusministerien in Deutschland – dennoch kein Thema. Darüber sei erst zu diskutieren, wenn die Zahl kranker Kinder in den Kliniken steige.

Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe ist als Koordinator der SPD-geführten Kultusministerien in Deutschland auch auf Bundesebene ein einflussreicher Mann. Foto: Daniel Reinhardt / Senatskanzlei Hamburg

Hamburgs Schulbehörde sieht trotz massiv steigender Corona-Zahlen keinen Grund für eine Aussetzung der Präsenzpflicht an den Schulen. «Im Moment ist das für uns kein Thema», sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der registrierten Ansteckungen pro 100 000 Einwohner und Woche, sei schon lange nicht mehr alleiniger Maßstab. Zur Bewertung der Lage sei vor allem der Blick auf die tatsächlich erkrankten Kinder und Jugendliche relevant. Und derzeit seien weniger als zwei Prozent der Klinikpatienten unter 20 Jahre alt. «In dem Moment, wo es gefährlich wird, ist auch eine Öffnung der Schulen zu hinterfragen», betonte Rabe.

Möglicherweise kritischer könnte sich nach Einschätzung des Schulsenators die Lage bei den Quarantäne-Fällen in den Schulen entwickeln. Derzeit betrage der Krankenstand unter den Lehrkräften 9,8 Prozent, das liege innerhalb des üblichen Rahmens von 8 bis 11 Prozent während der «Erkältungsmonate» im Winter. «Allerdings sehen wir auch bange auf die künftige Quarantäne-Entwicklung.» Denn es sei nicht auszuschließen, dass immer mehr Lehrkräfte in Quarantäne müssten. Und da sich diese Fälle üblicherweise nicht gleichmäßig auf alle Schulen verteilten, könne es passieren, dass es eng werde. «Zurzeit allerdings gibt es an den Hamburger Schulen keine Schule, die ein Notfallkonzept anwenden muss.»

Rabe: Ein gleichzeitig digital und in Präsenz ablaufender Unterricht bringt Lehrkräfte an die Grenzen ihrer Belastbarkeit

Generell machten die neuen Quarantäneregeln Mut. So müssten Schülerinnen und Schüler nur noch fünf Tage in Quarantäne und könnten sich – sofern sie keine Symptome mehr haben – danach mit einem schuleigenen Schnelltest freitesten. Sollte die Zahl der Quarantäne-Schüler in einer Klasse klein sein, würden sie über die üblichen Wege mit Unterrichtsmaterial versorgt. Erst wenn es viele seien, griffen die Konzepte für digitales Lernen. Rabe betonte jedoch, dass ein gleichzeitig digital und in Präsenz ablaufender Unterricht Lehrkräfte an die Grenzen ihrer Belastbarkeit brächten.

Die seit geraumer Zeit in Hamburg getesteten Lollitests zur Feststellung einer Corona-Infektion werden vorerst nicht ausgeweitet. Sie seien zwar einfach in der Handhabung, hätten aber auch gravierende Nachteile, sagte Rabe. Da die Lollitests PCR-Tests seien, lägen Ergebnisse immer erst sehr spät vor. Noch gravierender sei jedoch, dass die Labore schon durch die normalen PCR-Tests überlastet seien. «Damit ist die Entscheidung vorerst getroffen. Wir können nicht ausbauen, weil wir gar nicht die Laborkapazität haben, um diese vielen Tausend zusätzlichen Tests zu bewerkstelligen.»

Die Inzidenz unter fünf- bis 14-Jährigen Schülerinnen und Schülern liegt mit 1.732 in Hamburg doppelt so hoch als der Schnitt aller Altersgruppen (894). News4teachers / mit Material der dpa

„Ausbruch in einer Klasse führt zu keiner veränderten Handlungsweise“: Ein Gesundheitsamt quittiert den Dienst

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61 Kommentare
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Nucatino
2 Jahre zuvor

„Schulpräsenzpflicht: „Aussetzen erst dann Thema, wenn mehr Kinder im Krankenhaus landen“

Verständlich!

Canishine
2 Jahre zuvor
Antwortet  Nucatino

Wir müssen in der Schule mögliche Gefahrenquellen im Vorfeld beseitigen, nicht erst, wenn Kinder ins Krankenhaus gekommen sind.

Elly
2 Jahre zuvor
Antwortet  Nucatino

Schwarzpädagogisch. Kinderfeindlich. Demokratie hat nie nur eine Wahrheit! Präsenzpflicht aussetzen! Bildung lässt sich nachholen. Das Leben nicht.

DerDip
2 Jahre zuvor

Ein vernünftiger Ansatz von Herrn Rabe. Bisher scheint es auch zu funktionieren.

UH85
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerDip

Offenbar sind Kinder bezüglich Corona nicht schutzbedürftig!!!
Offenbar kapiert man so langsam das was viele seit zwei Jahren wissen:
Corona ist vor allem eine Alterskrankheit!! Auch wenn die betroffene Gruppe das nicht hören will!!
Bei uns im Kindergarten sind alle, wirklich alle positiv getesteten Kinder symptomlos, im Bekanntenkreis haben sie im schlimmsten Fall mal Husten oder Schnupfen. Die Zahlen zeigen eindeutig das Kinder diesbezüglich nicht schutzbedürftig sind

Tina+2
2 Jahre zuvor
Antwortet  UH85

Die Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie meldet Stand 16.01.2022 schon 569 Kinder und Jugendliche mit PIMS (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome).

Die Falldefinitionen werden auf der Seite erklärt. Übrigens ist PIMS nicht das Gleiche wie LongCovid oder PastCovid. Falls jemand dort aktuelle Zahlen kennt, bitte gerne mitteilen.

https://dgpi.de/pims-survey-update/

48 Kinder und Jugendliche sind laut Statista (Stand 13.01.22) im Zusammenhang mit Corona bereits verstorben! Und kommt mir bloß nicht mit „waren alle vorerkrankt“, dazu hat es schon etliche Aussagen von Mertens & Co. gegeben, dass eben nur ein Teil der verstorbenen Kinder Vorerkrankungen hatte!!! Und selbst wenn es so wäre – haben vorerkrankte Kinder kein Recht auf Schutz vor einer multiorgan- und nervenschädigenden Krankheit, die möglicherweise in Zukunft noch ganz andere Folgeerkrankungen auslöst?

Falls jmd. es nicht mitbekommen hat, grade erst in den letzten Tagen wurde z.B. nachgewiesen, dass das Epstein-Barr-Virus zu den auslösenden Faktoren bei Multipler Sklerose zählt!

Das als „nicht schutzbedürftig“ zu bezeichnen, kriegt wohl nur jemand hin, der entweder jegliche Fakten ignoriert oder ein egoistischer Kinderhasser ist!

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  UH85

Und keiner kümmert sich um Langzeitfolgen, ausser es ist ein Teurere Fussballspieler, der nach der Infektion auf Herz und Nieren geprüft wird, und dann weiterbehandelt wird, weil eben nicht alles schick ist.

Wird das bei Kindern gemacht? Nö.
Schüler mit Long Covid oder Post Covid stürzen plötzlich in ihrer Schulleistung derbe ab. Vorher Einser Schüler jetzt guter Dreierschüler. Will aber keiner hören.
Richtig untersucht? Nö.
Medizinische Hilfe? Nö.
Botschaft: komm klar damit, du bist kein millionenschwerer Sportler.

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  UH85

Ich bin gespannt, ob Sie das in einem Jahr auch noch schreiben, wenn dann die Spätfolgen zuschlagen. Bei den aktuell bekannten Prozentsätzen könnte das pro Kita-Gruppe ein oder zwei Kinder treffen.

Bernd
2 Jahre zuvor

Brandschutz in Schulen ist erst dann ein Thema, wenn es nach verbranntem Fleisch riecht.

Minna
2 Jahre zuvor

Es sind weiterhin hauptsächlich Alibimaßnahmen.
Lassen Sie die Grundschulkinder doch an der frischen Luft essen. Einfache Thermositzunterlage, Picknickrucksack und Thermos mit Heißgetränk. Tablett mit nach draußen. Das wäre ein positives Erlebnis, vielleicht später sogar eine schöne Erinnerung aus einer schrecklichen Zeit, es ist für die Kinder auch EINLEUCHTEND – schließlich tragen sie im Sport ja jetzt auch wieder Masken.
Stattdessen fallen die Schulkameraden um wie die Kegeln und alles was die Kinder mitbekommen ist: es gibt zwar doofe Maßnahmen, aber sie bringen eh nichts.
Und übrigens: in eine Schule mit Inzidenz 8500 schicke ich mein Kind nicht, das ist Psychoterror und an einer solchen Schule ist gerade nichts schön.

potschemutschka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

@Minna
Tja, gute Idee mit dem Winterpicknick. aber wer stellt die Thermositzunterlage und die Thermoskanne mit Heißgetränk und Tablett,? Einige Eltern sind leider schon mit einem gesunden „Sommerfrühstück“ und vollständigen Schulmaterialien, Taschentüchern, Ersatzmasken usw.für ihr Kind überfordert. Und was machen wir bei Regen und Sturm? Egal, die Lehrer kriegen das auch noch hin. Wir sind doch immer für jeden Spaß zu haben und Meister der Improvisation und Flexibilität. Oder war das ironisch gemeint?

Minna
2 Jahre zuvor
Antwortet  potschemutschka

Also, die Kinder mussten neulich für 10 Euro einen Sitzschutz kaufen – gegen Schummeln (!). Und Frühstück haben sie eh dabei – es können ja einige Kinder sonst vielleicht etwas zu trinken abgeben.
Ja, und bei Regen dann halt optional.

Aber Kinder zwangsinfizieren ist für LehrerInnen in Ordnung? Sie tragen das gerade ALLE mit und verantworten damit auch die Spätschäden. „Anweisung von oben“ als Entschuldigung? Woran erinnert mich das bloß?

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

@Minna
„„Anweisung von oben“ als Entschuldigung? Woran erinnert mich das bloß?“
Sagen Sie bloß, das erinnert Sie an das Beamtenrecht?
In diesem Falle mal kein Grund für eventuelle Neider, wobei ich Sie ausdrücklich ausnehme, also müssen Sie das Thema „Neid“ auch nicht kommentieren.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  potschemutschka

Naja, in gut gelüfteten Schulräumen ist es ja genauso kalt und windig…
macht das da noch einen Unterschied 😉

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

„[…] fünf Tage in Quarantäne und könnten sich […] danach mit einem schuleigenen Schnelltest freitesten“

Freitesten also in der Schule, richtig?

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ah, die guten Schultests. Die sind international stark gefragt…bestechen durch Top Qualität..

So!
2 Jahre zuvor

https://www.t-online.de/region/dortmund/news/id_91501532/corona-in-dortmund-inzidenz-bei-schuelern-ueber-2-000.html
In NRW können die Zahlen von HH noch getoppt werden! Inzwischen gibt es Klassen, in denen 25% der Kinder in der 2. Schulwoche des neuen Jahres nicht zum Unterricht erscheinen. Hier sind die LuL zusätzlich gefordert: Unterrichtsmaterial für die Daheimgebliebenen zusammenzustellen, Elternfragen über private Kanäle beantworten etc. Also Mehrarbeit für die KuK sowie Ungewissheit und Sorgen für Eltern und SuS, wer nun als Nächstes dran ist. Was das mit der Psyche der Kids macht, wenn sie sich Omikron in der Schule einfangen und die Eltern infizieren und möglicherweise erkranken. Die wenigsten Eltern wissen vermutlich, dass sie eine Ansteckung in der Schule als Schulunfall melden können. LuL sollten es in jedem Fall als Berufsunfall deklarieren, soweit sie sich nicht bekanntermaßen anderswo infiziert haben.

Koko_Lores
2 Jahre zuvor
Antwortet  So!

Wo müsste man das denn dann als Berufsunfall melden?

So!
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koko_Lores

https://www.haufe.de/sozialwesen/leistungen-sozialversicherung/wann-ist-corona-ein-arbeitsunfall_242_541890.html
Soweit ich weiß, ist die SL als Vorgesetzte☆r für LuL erste Ansprechpartner☆in und eine entsprechende Unfallmeldung ist auszufüllen.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  So!

Ich würde auch gleich schriftlich anfragen, welche weiteren Angaben usw. benötigt werden zur Bearbeitung und Anerkennung als Schul“unfall“/-infektion.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koko_Lores

Schulleitung oder Sicherheitsbeauftrage/r und dann Schulleitung

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Einreichung der Meldung bzw. Kopie unterzeichnen lassen von Schulleitung.

Lex
2 Jahre zuvor
Antwortet  So!

Wie führe ich den Nachweis, dass mein Kind sich in der Schule angesteckt hat?

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lex

Alles Relevante dokumentieren und darlegen, dann an die Schulleitung und die Einreichung unterzeichnen lassen.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ich würde auch gleich schriftlich anfragen, welche weiteren Angaben usw. benötigt werden zur Bearbeitung und Anerkennung als Schul“unfall“/-infektion.

So!
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lex

Ich würde vorgehen wie bei jedem Unfall: als Erstes einen Arzt konsultieren ggt. auch telefonisch und ihm von der Infektion und jedem Symptom berichten, dass sie feststellen und ihn davon in Kenntnis setzen, dass es sich beim Sitznachbar oder bei einem Ausbruch ( 2 Kinder und mehr) in der Klasse oder Gruppe angesteckt hat, es sich also um einen „Schulunfall“ handelt, weil keine Person im privaten Umfeld als Überträger bekannt ist. Am besten noch ein Attest anfragen über Schulunfähigkeit. Danach bei der Schule anrufen und die Infektion als “ Schulnfall“ mit den Erstsymptomen melden und den Namen und die Adresse des behandelnden Arztes angeben. Die Schule füllt eine Unfallmeldung aus, als Zeuge kann die Klassenleitung in Frage kommen oder die Sport-oder die Schwimmfachkraft. Besser, wenn sie sich als Eltern evtl. bei anderen Eltern der Klasse gut informiert haben, wer wann infiziert gemeldet wurde und wo eine Ansteckung wahrscheinlich war. Als LuL würde ich z.B. auch die Rechtsberatung meiner Gewerkschaft
in Anspruch nehmen.

Tina+2
2 Jahre zuvor
Antwortet  So!

a) Wo meldet man denn einen Schulunfall des Kindes, bei der normalen Krankenkasse?

b) Wie soll man eine Infektion in der Schule nachweisen wenn wie bei einem Staatsgeheimnis verschwiegen wird, dass jemand anderes infiziert ist?

c) Da man ja jetzt vermutlich sowieso keinen PCR-Test mehr bekommt (außer Grundschüler), hat man ja quasi gar keine Möglichkeit mehr, überhaupt nur eine Infektion rechtssicher nachzuweisen. Falls es wegen gesundheitlichen Problemen zu späteren Ansprüchen kommen sollte, ist man bei Omikron nun echt gekniffen weil man wohl nichts schriftliches mehr vorweisen kann.

Alles von vorne bis hinten von der Politik mal wieder nicht bis zum Ende gedacht.

Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor

Das ist sicher die Wissenschaftsorientierung, die aus den Worten des Schulsenators spricht. Sicher handelt es sich hier um einen Feldversuch und gesammelt werden die dringend benötigten Daten, ob sich die PIMS-Rate nach 6 Wochen Omikron in gleichem Maße erhöht wie die Infektionszahlen und ob Omikron trotz milden Verlaufs in nennenswertem Ausmaß LongCovid bei Minderjährigen hervorbringt.
Außerdem muss wohl auch irgendeine Art Funktionstest für Kinder unter Extrembedingungen laufen: Kinder stopfen sich in den Pausen Nüsse und Schulbrothäppchen unter ihre Masken und sehen bei niedrigen Raumtemperaturen dabei zu, wie der Zirkel um sie enger wird, während immer mehr Mitschüler*innen positiv getestet werden … im Sportunterricht wird Handball mit FFP2-Maske gespielt und benotet … . Eltern von Grundschülern beschulen wieder jeden zweiten Tag ihre Kinder selber, weil der PCR-Test ein bisschen länger für die Auswertung braucht … ist deren Resilienz aufgebraucht – welchen Effekt hat das auf die Bewältigungskompetenzen der Kinder? All dies sind wichtige Fragen, die die Kumis offenbar offensiv zu klären versuchen.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mrs.Braitwhistle

die Fürsorge der Verantwortlichen ist grenzenlos…

… schlecht.

Hannah
2 Jahre zuvor

Digitalen Ubterricht soll es erst gebe, wenn es „mehrere“ Kinder betrifft. Hallo Herr Rabe, Inklusion fängt bei Kind Nummer EINS an!! Beschweren Sie sich nicht, dass die Kinder in der Bildung zurückfallen! Wie sollen sie sich anders, wenn man sue zu Hause vertrocknet lässt? Wozu haben Sie fo medienwirksam lächelnd 20.000 Tablets und Co an die Schulen verteilt? Zum Staubfangen?

Es ist ohne Worte, wie auf Inklusion in Hamburg gesch…wird. Das war für behinderte Kinder schon immer so, aber jetzt betrifft es auch alle anderen.

JEDES Kind ein Recht auf Teilhabe. Wie definieren Sie denn „mehrere“ Kinder? Wenn 50 Prozent der Klasse zu Hause hocken?

Enjoy your chicken Ted!
2 Jahre zuvor
Antwortet  Hannah

Nö, wir haben reihenweise Klassen mit halber Schülerstärke. Es gibt nicht mal mehr eine tägliche Testpflicht als Reaktion. Nur ein Memo, dass keine Klasse in Quarantäne geschickt wird. Unsere SuS werden vollkommen ignoriert, sie wünschen sich DistanzU.

Jan aus H
2 Jahre zuvor

Wir bauen erst einen Fußgängerschutzweg vor der Schule auf, wenn viele Kinder im Krankenhaus gelandet sind… und um Brandschutz kümmern wir uns erst, wenn ausreichend viele Schulen abgebrannt sind.

Gehts noch?

Hat der Mann nicht verstanden, dass es zwischen der Infektion und der Krankenhauseinweisung gerade bei mild beginnenden Fällen u.U. recht lange dauern kann? Siehe neueste Meldungen aus Südafrika… die Welle ist vorbei, jetzt steigen die Todesfälle.

Was macht er dann?

Nehmen wir an, es vergehen drei Wochen zwischen der Infektion eines Kindes und der KH-Einweisung. Nehmen wir weiter an, die Fallzahlen steigen drastisch… was dann? Wenn man dann erst was tut, dann gibt es plötzlich den „Nachlauf“ von drei Wochen, denn um diesen Betrag ist die KH-Einweisung dann verzögert. In diesen drei Wochen kann man dann nur hilflos zuschauen und nichts mehr aufhalten. Das ist absolut unverantwortlich!

Eigentlich sollte doch jeder in der dritten und der vierten Welle verstanden haben, dass die KH-Einweisungen ein sehr schlechter Indikator sind.

Canishine
2 Jahre zuvor

„Derzeit betrage der Krankenstand unter den Lehrkräften 9,8 Prozent, das liege innerhalb des üblichen Rahmens von 8 bis 11 Prozent während der «Erkältungsmonate» im Winter.“

Da ja die üblichen Erkältungen und Grippen wegen der Maske wegfallen, spricht das eigentlich für eine Maskenpflicht auch in coronafreien Jahren … (ja genau: Ironie)

Elly
2 Jahre zuvor

… und was ist mit den Angehörigen, die sich dank der Präsenzpflicht ihrer Kinder nicht schützen können?

Tina+2
2 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

Wir Familien werden mit zwangsdurchseucht.
Keine Gnade, kein Entkommen.
Survival of the fittest.

SKR
2 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

Hey, was erwarten Sie? Dazu müsste ja der Rabe über den Tellerrand hinaus schauen. Dazu ist er als Politiker schon mal von Grund auf nicht fähig.

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor

Das bescheuerte daran ist in jedem Fall, dass die Politik erst ANFANGEN würde zu diskutieren, wenn Kinder im Krankenhaus landen würden, statt einen klaren Grenzwert und Aktionsplan in der Tasche zu haben, was man dann SOFORT umsetzen könnte. Aber sind halt Politiker: earning money for doing nothing…

Siehe allgemeine Impfpflicht: wird ausgesessen und diskutiert bis die Omikron Welle vorbei ist. Brauchen wir das?

Tingel
2 Jahre zuvor

Im Moment kommt es bei mir von allen Seiten…

bei meiner Tochter (Grundschule) mehrere Fälle + Erzieherin in einer OGS-Gruppe positiv. Alle gehen weiter in die Schule und essen mittags ohne Maske.

An der Schule meines Sohnes (Gymnasium) mehrere positive Schnelltests über die letzten beiden Tage , die Kinder saßen jeweils noch fast eine halbe Stunde mit in der Klasse.

In meiner Schule mehrere Pooltests positiv, sodass ich seit letzter Woche eigentlich dauerhaft den ganzen Morgen (Klassen- wie Fachunterricht, bis auf 1 Klasse) mit coronapositiven Kindern im Klassenraum verbringe. 2 Kinder kommen nach 5 Tagen trotz Symptomen schon wieder in den Klassenraum (Eltern sind Coronaleugner), weil der Schnelltest negativ war. Einen Brief vom Gesundheitsamt gibt es nicht, die Schulleitung kann aber trotzdem nichts machen. Mir kann keiner erzählen, dass die wirklich nicht mehr ansteckend sind. Da sie jetzt 8 Wochen nicht am Pooltest teilnehmen dürfen (sie sind ja frisch genesen), da dieser positiv sein könnte, werden wir es eh nicht herausfinden.

Heute schon wieder 3 Pooltests positiv und morgen sitze ich wieder mittendrin.

Das darf doch so nicht weitergehen… Ich bin Lehrerin aus Leidenschaft,aber inzwischen kippt die Stimmung Richtung Angst 🙁

Nur was können wir tun, um die Situation zu verbessern?

Elly
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tingel

kündigen, wechseln zu einem Bürojob im Einzelbüro oder Homeoffice

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tingel

@Tingel
Ich kann Sie so gut verstehen.
Sie beschreiben genau das, was in so viele Schulen gerade abläuft.
Ich bin ratlos…
Hoffe nur noch, daß der Kelch an mir und damit auch an meiner Familie vorbei geht.

Enjoy your chicken Ted!
2 Jahre zuvor

Aus Erfahrung kann ich nur sagen, es funktioniert nicht. Ich habe fast nur Klassen mit halber oder ein Drittel Stärke. Normaler Unterricht ist nicht möglich. Die Kinder sind vollkommen verunsichert. Wie immer sind die Jüngsten der Gesellschaft egal.

Andre Hog
2 Jahre zuvor

„So müssten Schülerinnen und Schüler nur noch fünf Tage in Quarantäne und könnten sich – sofern sie keine Symptome mehr haben – danach mit einem schuleigenen Schnelltest freitesten.“

Dil hat es bereits angesprochen:
Das Freitesten findet mit einem schuleigenem Schnelltest statt – heißt, dass das infizierte Kind in die Schule kommt, dazu den öffentlichen Nahverkehr nutzt, sich dann in die Lerngruppe setzt, zum Testen die Maske runterzieht und danach erst mal gut 15 min abwartet, ob der „wahnsinnig zuverlässige Schnelltest“ evtl ein negatives Testergebnis abliefert.Bei einer Trefferquote von knapp 20% oder sogar noch darunter bei hoher Virenlast würde das bedeuten, dass nur jeder fünfte Positivfall aufgedeckt wird … die anderen hocken infektiös in der Lerngruppe und spreadern fröhlich weiter.
Gut ab, Herr Rabe….hier beweisen Sie mal wieder echte Expertise und ein hohes Verantwortungsgefühl!

Von solchen skrupellosen Hohlköpfen dienstliche Anweisungen entgegen nehmen und ausführen zu müssen macht das Leben wirklich schöner und bunter.

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

Bei uns wird zuhause getestet und der Test vor Eintreten in die Schule vorgezeigt.Beruhigt mich aber auch nicht wirklich.

Sjjssjsn
2 Jahre zuvor

Also ist die Präsenzpflicht ernsthaft wichtiger als die Gesundheit der Kinder? Die wollen ja quasi dass alle Kinder Corona bekommen
Also sollen wir hier nur warten bis alle Kinder im Krankenhaus landen oder wie? Ich verstehe ja dass die Kinder die Schule brauchen, aber die Gesundheit ist nun mal viel wichtiger als die Schule.

Trulla
2 Jahre zuvor

Ein deutlicheres Statement für den persönlichen Wertekanon kann man nicht abgeben.
Leider exemplarisch.
Verkauft als: „Sorge“

P.S.
Auch wenn es keinen offiziellen Distanz-/Wechselunterricht gibt, stemmen die LuL das für die SuS in Quarantäne noch nebenher.
Aber das Bild des „faulen Sackes“ muss in der Öffentlichkeit bestehen bleiben. Immer gut, wenn eine potentiell Gruppe bereitsteht, die für alles mögliche verantwortlich gemacht werden kann.

sabinestenz65@web.de
2 Jahre zuvor

Das ist doch alles Wahnsinn. Es bleibt nur ein logisches Handeln über und das heisst: Schulen bis Anfang Februar schließen. Nach den sogenannten Zeugnisferien wieder aufmachen. Dann ist die Welle in den Schulen unterbrochen. Und kein Elternteil braucht sein Kind den Gefahren aussetzen. Ihr schickt eure Kids doch auch nicht in eine brennende Schule, weil der eine Teil noch nicht brennt. Kopf einschalten.

DerDip
2 Jahre zuvor

@Sabine: Ich habe den Kopf eingeschaltet und das von Ihnen genannte „logische Handeln“ weitergedacht. Angenommen, durch die kurze Schließung der Schulen würde die Welle unter Schülern unterbrochen. Anschließend würden die Schulen nach den Zeugnisferien wieder geöffnet. Was würde dann wohl passieren? Richtig, die Welle würde in den Schulen nachgeholt. Damit wird dadurch nichts gewonnen. Die Infektionen fänden nur etwas verzögert statt.

James Smith
2 Jahre zuvor

Regierung aussetzen, erst wenn genug Politiker und KuMis im Krankenhaus sind, kommt bald…hoffentlich, verzeihen Sie meine Wut, aber es reicht! und ich finde es mehr als verdient für dieses Ansammeln von Drecksäcken und skrupellosen Psycho- und Soziopathen, sollen sich die Politiker um freie Intensivbetten streiten und im Krankenhaus stappeln, ob geimpft genesen oder geboostert, ebenso, wie es viele meiner Bekannten getroffen hat, ich wünsche dieser Politik Neuro-Covid, damit endlich auch darüber gesprochen wird, denn erst wenn es genug Palamentarier getroffen hat, wird man uns die Wahrheit mitteilen, in Frankfurt stappeln sich die Fälle unter doppelt geimpften Schülern und geboosterten Lehrern….die Politik hat den Verstand verloren, als Beispiel die neue Regelungen in Hessen, sind dermassen satiresk:

Zugang in die Gastronomie haben somit Personen mit folgendem Nachweis:

Doppelt geimpft und getestet
Genesen und getestet
Dreifach geimpft (geboostert)
Genesen und doppelt geimpft
Doppelt geimpft und genesen (Neu)
Geimpft, genesen, geimpft (Neu)
Frisch doppelt geimpft (max. 3 Monate, ab dem Tag der Zweitimpfung) (Neu)
Frisch genesen (max. 3 Monate, ab dem Tag des positiven PCR-Tests) (Neu)
Genesen + frisch einmal geimpft (max. 3 Monate, ab dem Tag der Impfung) (Neu)

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  James Smith

Schule:
X-Schnelltests pro Woche, fertig.

James Smith
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klugscheisser

ps. Der Frankfurter OB ist jetzt ebenso mit Sars-CoV2 infiziert, hatte nie eine Maske an und ist „der“ Freund der Initiative Familie, welcher er eine tolle Arbeit zum Wohle der Kinder ausgesprochen hatte.

zu den Schultest @Klugscheisser,
ein interessanter Artikel aus dem National Geographic Journal
https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2022/01/covid-19-schnelltests-studie-zeigt-hohe-fehlerquote-bei-kindern?fbclid=IwAR0dD6WoK4DN62L7RRoQfys31LGAilV63fc21BAJUpHqzVlagc1mTnegYmc

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  James Smith

Die Hinweise haben sich länger schon dazu verdichtet, danke für den Link.

Krisenqueen
2 Jahre zuvor

Auf http://www.hamburg.de/bsb kann man ein Video von „Frag den Rabe“ sehen. Im Hintergrund auf seiner Fensterbank ist eine Karte zu sehen, auf die er anscheinend ständig guckt :“ Davon geht die Welt nicht unter.“

Na, dann !…. Sagt alles, Herr Rabe. Sollten Sie die Gesundheit auch nur eines Kibdes zu verantworten haben, möchte ich sehen, wie Sie den Eltern und dem Kind in die Augen gucken und sich bei ihnen entschuldigen. Vielleicht kapieren Sie dann ja, dass sich hinter Statistik Menschen verbergen.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor

„Abiturient plant Streiks an Schulen“ – kriege den Link nicht rein….. :/
Oder hatte das jemand schon unter einem anderen Artikel gepostet?

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor
Antwortet  MINT-Lehrer

@MINT-Lehrer:

Vielen Dank!

Anonyme Lehrkraft
2 Jahre zuvor

Unsere Schule muss demnächst zwangsgeschlossen werden, weil der Unterricht nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Die Liste kranker KollegInnen ist lang. Viele sind in Quarantäne. Bereits jetzt fallen etliche Stunden aus, weil nicht vertreten werden kann. In Klassen fehlen ca. 50% der SchülerInnen (mit Corona getestet, mit Corona unwissend krank, mit was anderem krank). Viele wollen mit Beschwerden trotz negativer Selbsttests während des Schultages nachhause: Kopfschmerzen, Müdigkeit, …

Die Lösung heißt hier nicht: Quarantäne für Lehrkräfte abschaffen/verkürzen.

Die Lösung heißt: Mindestens Wechselunterricht. Alles andere ist gezielte Durchseuchung und das muss verdammt nochmal auch so benannt werden.

Was uns Lehrkräften zugemutet wird, ist ein Skandal. Wir werden verheizt. Ich kann nicht mehr.

Hellus
2 Jahre zuvor

Irgendwelche Angaben, wie er die Daten erheben lässt?
Sollte man bei so einem heiklen Unterfangen vielleicht besonderen Wert auf zeitnah erfasste, qualitativ hochwertige und vollständige Daten achten?
Nein? Och. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß, oder?

Reiner
2 Jahre zuvor

Am einfachsten wäre es, wenn alle Schüler den Schnelltest ablehnen.
Dann müsste die Schule alle Kinder nach Hause schicken und Frau Gebauer dürfte sich etwas Sinnvolles einfallen lassen. Für NRW gibt es noch die Möglichkeit, diese unfähige Person und ihre Partei bei den Landtagswahlen abzuwählen.

Help
2 Jahre zuvor

Aber die Schüler brauchen den Präsenz Unterricht sonst haben sie nicht Chancengleichheit bla bla.
Das haben Kinder schon lange nicht mehr.
Der Knackt punkt ist wer betreut die ganzen kinder, wenn sie nicht in der Schule oder Kindergarten sind?
Richtig größtenteils niemand, des wegen muss das System weiter laufen, also alles wie gehabt.