Studie: Soziale Unterschiede beeinflussen Corona-Infektionsrisiko – Arme sterben wahrscheinlicher

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In der Corona-Pandemie spielen soziale und wirtschaftliche Unterschiede einer neuen Studie zufolge eine entscheidende Rolle bei der Ausbreitung des Erregers. Wer wenig verdiene und in beengten Wohnverhältnissen lebe, habe eine höhere Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Sars-CoV-2-Virus zu infizieren und an der Erkrankung zu sterben, teilte die Leibniz Universität Hannover am Dienstag mit.

In schwierigen sozialen Lagen – hier: Berlin-Marzahn – ist das Corona-Risiko höher als andernorts. Foto: Shutterstock

Die Studie von Lars Mewes und Max-Leon Straßburger vom Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie an der Leibniz-Uni widme sich Menschen mit geringerem Einkommen und beengten Wohnverhältnissen am Beispiel der Stadt Duisburg.

Es handele sich um die erste Studie in Deutschland, die die Ausbreitung von Covid-19 in einer Stadt und die Rolle sozialer Unterschiede untersuche, erklärte Mewes. Die Beziehung zwischen Covid-19-Fällen pro 100.000 Einwohner und dem sozio-ökonomischen Status sei anhand von Daten zur zweiten Welle in Duisburg überprüft worden – auf Stadtbezirksebene. Im Ausland gebe es vergleichbare Studien, die sich allerdings meist mit Mega-Städten wie New York befassten.

Insgesamt deuten die Ergebnisse den Angaben zufolge auf einen starken, negativen Zusammenhang zwischen dem sozialen und wirtschaftlichen Status und Morbiditätsraten in Duisburg hin, so Mewes. Die Kultusminister – zuletzt: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) – haben ihre Politik der weit offenen Schulen zuletzt immer wieder mit „Bildungsgerechtigkeit“ begründet. News4teachers / mit Material der dpa

Stark-Watzingers irritierender Auftritt bei „Bild-TV“: Hat die Bundesregierung für die Schulen irgendeinen Plan?

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4 Kommentare
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Georg
2 Jahre zuvor

Die beengten Wohnverhältnisse dürften der Hauptgrund sein, sich im häuslichen Umfeld anzustecken. Nur in einer sehr großen Wohnung ist es möglich, sich so weit zu isolieren, damit sich die anderen Mitbewohner nicht anstecken. Dass das nur mit einem entsprechend großen monatlichen Budget und einem extremen Maß an Selbstdisziplin des gesamten Haushalts möglich ist, spricht sich von selbst.

Diese Studie ist also nichts neues. Interessanter ist aber die Frage, ob die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs oder gar des Todes an Covid negativ mit der Wohnfläche bzw. dem Einkommen korreliert und inwiefern diese Wahrscheinlichkeiten größer sind als die auch so schon geringere mittlere Lebenserwartung von Geringverdienern. Wenn letzteres statistisch nicht signifikant ist, hat die Studie überhaupt keine Aussagekraft mehr.

Mthdnmnn
2 Jahre zuvor

Soziale Unterschiede, Migrationshintergrund, IQ (…) too much to name % to blame!

Klugscheisser
2 Jahre zuvor

Wie war das noch mal mal, dass offene Schule für die soziale Gerechtigkeit gut sind…

Hmmmmm……

Ortraud Geiger
2 Jahre zuvor

Sozial Schwache sterben eher an COVID-19 , da sie häufiger übergewichtig sind.
– Das größte Risiko neben dem Alter um an Covid 19 zu sterben.