Petition übergeben: Inititiativen fordern Rücktritt von KMK-Präsidentin Prien

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KIEL. In Kiel wurde die Petition #PrienRücktritt im Namen von acht Initiatorengruppen und über 8.700 Unterzeichner:innen übergeben – dem bildungspolitischen Sprecher der oppositionellen schleswig-holsteinischen SPD-Fraktion, Martin Habersaat. Auslöser für die Petition waren umstrittene Äußerungen von Karin Prien, in der die schleswig-holsteinische Kultusministerin und KMK-Präsidentin die Corona-Gefahren für Kinder kleingeredet und die Zahl der an Corona verstorbenen Kinder relativiert hatte (News4teachers berichtete).

Unter Druck: KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU). Foto: Frank Peter / Land Schleswig-Holstein

Initiatorin Ines Hansen, die sich auch bei #KinderdurchseuchungStoppen engagiert, erklärte, dass Prien durch diese Äußerungen einen Vertrauensverlust in der Schulfamilie erlitten habe: „Für uns Eltern ist eine Kultusministerin, die öffentlich die Coronagefahren in den Schulen verharmlost und sogar erwiesene Tatsachen wie Zahlen zu an SARS-CoV-2 verstorbenen Kindern des Robert-Koch-Instituts in Zweifel zieht, politisch einfach nicht mehr tragbar. Auch vermissen wir bei Frau Prien Empathie und Respekt für Familien in der Coronakrise. Es fehlen ernsthafte Bemühungen um eine gute und sichere Bildungsumgebung für die Schüler:innen.“

Martin Habersaat plädiert für einen an der S3-Leitlinie orientierten Schulbetrieb

Der SPD-Landtagsabgeordnete Martin Habersaat habe sich bei der Petitionsübergabe ausdrücklich dazu bekannt, für einen sicheren Schulbetrieb durch eine Orientierung an der S3-Leitlinie zu sorgen: „Die S3-Leitlinie soll helfen, das Infektionsrisiko bei geöffnetem Schulbetrieb zu mindern, um in Pandemiezeiten einen möglichst sicheren, geregelten und kontinuierlichen Schulbetrieb zu gewährleisten. Daran hat die SPD-Landtagsfraktion ein großes Interesse, weshalb sich unsere politischen Forderungen stets an dieser Leitlinie orientiert haben“, erklärte Habersaat laut Pressemitteilung der Initiativen.

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Hintergrund: Die auf Einladung des Bundesbildungsministeriums von 40 Verbänden und Fachgesellschaften (darunter der VBE, die Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie, die Deutsche Gesellschaft für Public Health, die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sowie die Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie) entwickelte S3 Leitlinie für einen sicheren Schulbetrieb sieht vor: „Bei hohem Infektionsgeschehen soll zusätzlich zur Kohortierung von Klassen/Jahrgängen eine gestaffelte Öffnung nach Jahrgängen und/oder eine Halbierung der Klassen erfolgen. Bei sehr hohem Infektionsgeschehen sollen alle Maßnahmen umgesetzt werden.“ Diese S3 Leitlinie wird von den Kultusministerinnen und Kultusministern ignoriert.

Von den Initiator:innen der Petition wird die Rücktrittsforderung auch mit ihrer Verantwortlichkeit für die „desolate Pandemiepolitik der Kultusministerkonferenz (KMK)“ begründet, an deren Spitze die schleswig-holsteinische Kultusministerin seit Jahresanfang steht und deren stellvertretende Vorsitzende sie bereits 2021 war. In einer Presseerklärung schreiben die acht Initiativen aus dem #TeamWissenschaft dazu: „Statt für die Einhaltung der RKI-Richtlinien und der S3-Leitlinie zu sorgen, wurden die Infektionsgefahren durch SARS-CoV-2 für Kinder und Jugendliche von der KMK als Ganzes, aber nicht zuletzt von Karin Prien selbst immer wieder kleingeredet. Deshalb sollte Frau Prien die politische Verantwortung für das vollständige Scheitern der KMK in der Pandemie übernehmen und nach der Landtagswahl ihr Ministeramt aufgeben.“ News4teachers

KMK-Präsidentin auf Konfrontationskurs – Prien räumt ein: Es ging nie um den Schutz der Kinder und Jugendlichen

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12 Kommentare
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Andre Hog
1 Jahr zuvor

„Go Karin…Go….Go!!!…

…You should be a Go-Go-Girl, wow!

….and by the way…take Poison Yvi with you now!“

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Wofür Lehrer so alles Zeit haben….

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Liebe Julia….
Nun sei mal nicht neidisch 😉 … für den Post beim Frühstückskaffee habe ich 3 min gebraucht….meine 7 Stunden in der Schule heute haben nicht darunter gelitten. 🙂

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Herr Hog, daran habe ich gar nicht gedacht….aber getroffen?
Jedoch- wir sind nicht per Du.

Wiebke
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Die primitive Duzerei bei vielen stört mich auch gewaltig.
Im Übrigen: Natürlich haben Sie getroffen, Julia.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Aber Julchen, wer wird denn da so empfindlich sein.
Hier bei N4T sind wir doch alle eine große, glückliche Familie!
Fast wie Brüder und Schwestern!
Wie sollte man solche Posts wie oben denn sonst auch ertragen.
Guten Freunden verzeiht man eben auch Aussagen die vor Neid und Dummheit triefen.

anonymus
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Sie und andere posten ansonsten aber auch dermaßen viel, dass ich auch schon öfter gedacht habe: „Wofür Lehrer so alles Zeit haben….“
Ich gebe zu, diese heimliche Kritik hängt auch stark von dem ab, was so alles gepostet wird. Bei manchen Schreibern urteile ich weniger negativ und lese sogar immer wieder interessiert deren Sachbeiträge. Die Vielzahl gesenkter roter Daumen schrecken mich dabei auch nicht ab, sondern wirken gegenteilig. Für mich sind sie inzwischen mehr Empfehlung als Abschreckung, weil sie nicht immer nur das langweilige gleiche Meinungsbild abgeben.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  anonymus

Insgesamt wieder eine lächerliche Diskussion!
Woher haben Lehrer zeit hier so viel zu schreiben.
Setzen wir pro Tag mal 7 Stunden Schlaf und 2 zwei Stunden für Nahrungsaufnahme und Körperhygiene an. In Schulwochen 1 Stunde weg zur Arbeit und 9 Stunden Arbeit (45 pro Woche wie für Lehrer vorgesehen).
Bleibt ein Rest von 5 Stunden Freizeit.
Darin könnte ich locker 30 bis 50 solche kurzen Posts schreiben.
Es spiegelt sich also nicht die Tatsache wieder, dass Lehrer zu viel Zeit haben weil sie nicht arbeiten, es spiegelt sich eher die Tatsache wieder, dass viele Mitbürger vom Neid zerfressen werden und sich daher ihre Realität selbst zusammenbasteln.

Realitsbastler
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Genau, denn die Familie und den Haushalt braucht man nicht zu versorgen. Rechnerisch darf man die Wochenenden und die 12 Ferienwochen nicht vergessen.

Nichtschonwieder
1 Jahr zuvor

Und der Alexander L. aus Wiesbaden kann dann auch gleich zurücktreten.

baaaal1
1 Jahr zuvor

wäre jede politikerlüge gerichtsverwertbar, müssten sich die 16 kultusminister warm anziehen („die schulen sind sicher“)… freu mich schon auf die kommenden verfahren.

yorum Yap
1 Jahr zuvor

Das Petitionsrecht wird so sehr in Anspruch genommen, dass niemand mehr Petitionen ernstnimmt. Hier war doch auch mal eine, um die heftig gestritten wurde, von irgendwelchen Schülervertretern aus NRW. Was war das noch?