WIESBADEN. 1261 hessische Schulen bieten im laufenden Schuljahr eine Ganztagsbetreuung an. Insgesamt 41 Schulen seien zum Start ins Schuljahr 2021/2022 neu in das Ganztagsprogramm aufgenommen worden, teilte Kultusminister Alexander Lorz (CDU) auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Fraktion in Wiesbaden mit. 736 von 1095 Grundschulen und verbundenen Grundschulen arbeiteten in Hessen ganztägig in einem Programm des Landes. An den übrigen Schulen seien nahezu an allen Schulen kommunale Betreuungsangebote eingerichtet.
Die hessische Landesregierung sehe sich grundsätzlich gut auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für die Klassenstufen 1 bis 4 vorbereitet, versicherte der Kultusminister. Der jährlich vom Land vorgesehene Aufbau von 350 Stellen für den Ganztag entspreche dem Bedarf, der sich im Zuge des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern bis zum Schuljahr 2029/2030 absehen lasse. Der Rechtsanspruch soll nach dem Bundesgesetz stufenweise ab dem Schuljahr 2026/2027 eingeführt werden.
Interessant dürfte werde, ob die zusätzlichen Stellen überhaupt besetzt werden können: In Hessen herrscht (wie in ganz Deutschland) Lehrermangel – insbesondere an den Grundschulen. Prognosen sehen in den nächsten Jahren keine Verbesserung. News4teachers / mit Material der dpa
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Wir haben schon jetzt massiv zu wenig Lehrer. Die Schülerzahlen explodieren zudem. Auf dem Markt sind kaum noch Lehrkräfte verfügbar. Wie muss man in diesem Kontext neue Versprechungen verstehen?
Sagt er zu, tut er das? Wie wäre es auch mal mit Stellen für das Gymnasium, damit nach dem Auslaufen der G8-Jahrgänge Fachunterricht auch von Nicht-Fachfremden erteilt werden kann? Bzw. überhaupt mal Bewerber in Mathe/Physik die Schule in Erwägung ziehen?
Ist in Wiesbaden wohl nicht so wichtig, aber es sind bald Landtagswahlen…
Wieso braucht man mehr Lehrkräfte? Die Stundentafel bleibt doch gleich.
Ja, und die Stundentafel ist für Unterricht bis ca. 13 Uhr ausgelegt. Wer Ganztagesbetreuung bzw. -angebote möchte, muss eben mehr Stunden anbieten, sonst geht sich das ja nicht aus! Und auch wenn einiges von Externen angeboten werden kann, wenn es um Aufsicht geht, sind doch wieder die Lehrer dran. Oder meinen Sie, nur weil nach 13 Uhr nur noch Hausaufgabenbetreuung ist, machen Lehrer das bis 17 Uhr umsonst? In dieser Zeit kann ich nämlich dann keine Elterngespräche führen, korrigieren oder Unterricht vorbereiten…
Ich arbeite an einer Ganztagsschule und habe nicht mehr Unterricht bzw. Aufsichten.
Ich kenne KEINE Ganztagesschule, die nicht deutlich mehr Ressourcen braucht. Es kann nicht alles von Externen gestemmt werden – und sollte es auch nicht. Oder wollen Sie mir ernsthaft sagen, dass Sie ab 13 das Haus verlassen und danach nur noch Vereine mit den Kindern alleine sind? Übrigens machen auch diese keine Veranstaltungen umsonst…
Nein, aber der Tag ist total entzerrt. Für mich bedeutet das sogar, dass ich mit einer 3/4-Stelle einen Tag unterrichtsfrei habe. Die Kids essen in der Mittagspause in der Mensa. Nachmittagsunterricht in Hauptfächern ist der Pferdefuß dabei.
Unser toller Alexander verspricht alles, was sich gut anhört. Mit der Realität hat der Gute schon lange nichts mehr zu tun.
z.B. von der Uni Ingolstadt.