DÜSSELDORF. Schulen sollen nach den Worten der neuen NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) die Möglichkeit für einen späteren Unterrichtsbeginn am Morgen bekommen.

«Wir haben im Zukunftsvertrag festgehalten, dass wir die Eigenverantwortung der Schulen grundsätzlich stärken wollen. Dazu gehört auch, dass wir ihnen die Möglichkeit geben wollen, den Schulbeginn auf bis zu neun Uhr festzulegen», sagte Feller der «Rheinischen Post». Allerdings wäre dafür jeweils ein Beschluss der Schulkonferenz erforderlich, weil in diese Entscheidung nicht nur die Verkehrsunternehmen und Kommunen, sondern auch die Eltern eingebunden werden sollten. Sie müssten schließlich Familie und Beruf miteinander vereinbaren. News4teachers / mit Material der dpa
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Dann endet die Schule auch später und der Schlafrhythmus der Kinder verschiebt sich um dieselbe Spanne. Gewonnen ist dadurch nichts bis auf noch späteren Feierabend für die Lehrer.
Na klar verändert das den Schlafrhythmus. Wenn die Schule später am Tag anfängt, dann kann man ja auch erst später im Unterricht einschlafen:)
Schulen müssen so starten, wie die Busverbindung es zulässt, es kann schließlich nicht sein, dass in ländlichen Gegenden die Schüler stundenlang auf den Unterricht warten, weil die ortsnahen Schüler ausschlafen wollen. Da ist nicht viel mit Eigenverantwortung, es spielen viele Facetten mit hinein. Außerdem werden die arbeitenden Eltern auf die Barrikaden gehen, da sie für die Zeit vor der Schule dann keine Betreuung haben. Oder sollen das dann auch noch die Lehrer machen?
Wieso müssen Schüler (m/w/d) im ländlichen Raum eigentlich beschult werden?
Es ist doch viel ökonomischer, Schüler (m/w/d) nur da zu beschulen, wo es auf den Strecken zur Schule einen mindestens 10-minütigen Takt-Fahrplan gibt. Das reduziert auch die Verspätungsminuten der SuS, die nicht anderswo aufbewahrt werden können.
Und sonst hat sie keine Sorgen oder Aufgaben, die sie als wichtig erachtet?!
Laut aktuellem Interview ist A13 in vollem Gange:
Der Ministerpräsident hat gesagt, die gleiche Lehrerbezahlung nach A 13 wird in den ersten 100 Tagen umgesetzt.
FELLER Das ist eine Herausforderung, die wir jetzt anpacken. Wir sind in Abstimmung mit dem Finanzministerium, um diese 100 Tage einzuhalten. Die Umsetzung kommt stufenweise. Hoffentlich zeigt das dem einen oder anderen, wie wichtig uns der Lehrer-Beruf ist.
Wo finde ich das Interview? Würde mich interessieren. Ich hoffe dass die stufenweise Anpassung nicht wirklich 5 Jahre dauert. Das ist deutlich zu lang.
Ist leider hinter ner Paywal:
https://rp-online.de/nrw/landespolitik/nrw-schulministerin-feller-unterricht-auf-distanz-muss-moeglich-sein_aid-72959053
Würde dir gern alles zukommen lassen…eine weitere Passage zum Thema A13 lautete:
Was sind Ihre größten Schritte bis Jahresende?
FELLER Leider wird uns das Thema Corona auch in
der nächsten Zeit begleiten: Wie können wir – auch
bei steigenden Infektionen – guten Unterricht
sicherstellen? Darauf werden wir uns vorbereiten.
Wir werden uns intensiv der Lehrerbezahlung nach
A13 und der Gewinnung zusätzlicher Lehrkräfte
widmen.
Hoffen wirs. Wenn schon 5 Jahre, dann wenigstens die erste Anpassung deutlich mit über 200 Euro. Ansonsten zahlen die Lehrkräfte innerhalb der 5 Jahre noch mehrere Zehntausende Euro obendrauf….
Wenn ich wetten müsste, würde ich sagen 4x 130 Eur brutto.
Lasse mich aber gern angenehm überraschen. Aber die wichtigsten Änderung in NRW seit Jahrzehnten scheint wahr zu werden
!
Hoffen wirs. Wichtig wird die Verbindlichkeit sein. In 4 Jahren kann vieles passieren. Bin da Pessimist. Eventuell ein größerer Krieg mit Russland, höhere Inflation, usw. Am Ende heißt es dann wieder “sorry ,müssen den Stufenplan aussetzen”.
Ich will direkt dass das ganze unumkippbar festgehalten wird
Nur mal vor dem Hintergrund, dass ja schon angeblich Ende 2022 die erste Erhöhung kommen sollte/könnte, können es mM nach maximal 4 Stufen sein, um es in der aktuellen Legislatur abzuschliessen.
Besser wären drei, um sich nicht zu unglaubwürdig zu machen. Am liebsten wäre mir natürlich keine Stufe, nämlich direkt A13 für alle. Das wäre rechtlich und auch perspektivisch angemessen.
Wir starten nur noch mit vollen Klassen ab 8 Uhr: Förderunterricht oder offener Schulanfang oder halbe Klassen in den ersten Wochen des 1.Schuljahres in der ersten Stunde wurden in den letzten Jahren abgeschafft, weil ein Großteil der Kids betreut werden müssen und in der OGS kein Personal in der 1. Stunde zur Verfügung steht. “Eigenverantwortung der Schulen stärken” heißt letzten Endes Schule passt sich an den Elternwille und/oder die Notwendigkeit durch die Berufstätigkeit beider Eltern an.
Und das in einer Zeit in der wir erleben welche Temperaturen tagsüber in Schulen sind…. Das ist doch sinnlos darüber zu diskutieren.
Sämtliche Busfahrpläne müssten umgestaltet werden, Eltern hätten ein Betreuungsproblem vor der Arbeit, Vereine und Musikschulen würden Probleme bekommen- und noch viel mehr…..
Warum diese Idee de facto an den meisten Schulen gar nicht durchführbar ist, haben andere ja bereits hinreichend erläutert.
Ich frage mich, wann wir nochmal etwas zu A13 hören…
siehe unten 🙂 ich denke es läuft !
Diese Idee funktioniert nicht. Wir haben das bei uns, auf Elternwunsch!, ausprobiert, dass die Erstklässler nicht jeden Tag zur 1. Stunde kommen müssen. Das Ende war, dass fast alle Kinder morgens ab 7.30 Uhr in der Betreuung waren und bis zum Unterrichtsstart um 8.30 Uhr dadurch nicht viel gewonnen haben, außer dass sie eine Stunde lang spielen durften.
Der Schulstart ist aktuell ganz sicher nicht, das Wichtigste Thema, was in der Schule gerade ansteht!
Wir hatten die Situation, dass es aus stundenplantechnischen Gründen nicht anders möglich war, die SuS einer Religionsgruppe zwei Schulstunden später, also nach der 1. Pause, beginnen zu lassen und diese beiden Stunden dann hinten anzuhängen.
Ergebnis:
Die Hälfte der Kinder musste aus betreuungstechnischen Gründen die ersten beiden Stunden in der Schule “absitzen” und wurden auf andere Klassen verteilt, wo sie dann entweder gelangweilt herumhingen oder schlicht den Unterricht störten.
Ein Drittel der Gruppe kam kurz vor knapp vor dem Beginn der 3. Stunde – wenn nicht gar zu spät – abgehetzt, verwirrt, mit unvollständigem Unterrichtsmaterial und schwerpunktmäßig ohne Frühstück.
Die restlichen (in diesem Fall 2 Kinder) kamen ausgeruht zu Beginn der Pause, stellten ihre Schultaschen ab, spielten in der Pause mit den anderen und starteten dann in den Tag.
Allen gemeinsam war das anschließende Nörgeln und Meckern, dass der Tag sich heute so lang hinziehe, dass das mit den Hausaufgaben ein Problem sei, es kamen ständig Befreiungswünsche wegen (Arzt-)Terminen,…
Warum spielen die von 7:30 bis 8:30? Könnten die nicht in der Zeit auch Hausaufgaben machen?
Die Eigenverantwortung der Schulen grundsätzlich zu stärken, heißt auch grundsätzlich die Verantwortung, die unten auf den Schulen lastet, zu erhöhen, heißt auch grundsätzlich weiter oben die Verantwortung zu reduzieren. Und es klingt auch schön.
Ich glaub ja, dass die meisten die Meldung falsch verstanden haben.
MMn. will meine neue Chefin, dass später, wenn denn mal alle Plantellen in der Primarstufe und in der SekI mit qualifiziertem Personal besetzt werden können, die Schulen wieder anfangen können.
Ist aber eben auch nicht ganz klar, was mit später so alles gemeint sein könnte.
Natürlich hat die Schule auch bei späterem Unterrichtsbeginn eine “Morgenbetreuung” für Kinder einzurichten, die schon um 8 Uhr kommen müssen (z.B. wegen der Arbeitszeiten der Eltern). Wetten?
In Großstädten mit mehreren benachbarten Schulen produziert gerade der einheitliche Schulbeginn um 8 Uhr ein Chaos bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn alle den letzten Bus nehmen wollen, der vor 8 Uhr noch ankommt. Der Fahrplan nimmt darauf nur sehr wenig Rücksicht, machmal gibt’s einen zusätzlichen Bus, aber für drei Schulen mit je 1000 Schülern ist das zu wenig.
Und auf dem Land: Alle Schulpolitiker schwärmen immer von dem skandinavischen Schulsystem, aber die dort üblichen Schulbusse, die selbstverständlich dem Schulbeginn angepasst sind, die können wir uns im armen Deutschland nicht leisten. Stattdessen haben wir das Eltern-Taxi, ist ja einfacher für die Schulbehörden.