Erstes Bundesland will die Schulbücher abschaffen – wohl schon ab Januar! Elternvertretung schlägt Alarm

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SAARLAND. Das Saarland will als erstes Bundesland in Deutschland die Schulbücher abschaffen und durch digitale Lernmedien ersetzen – und zwar bereits ab Januar, wie die Landeselternvertretung Gymnasien weiß. Sie schlägt angesichts des Stands im Digitalisierungsprozess Alarm: Es drohe ein Desaster. „In der Praxis funktioniert an den Schulen vieles schlecht bis gar nicht.“

Ecke eines Bücherstapels vor unscharfem, tiefem Hintergrund
Schulbücher – ein Auslaufmodell? Foto: Shutterstock

„Grundsätzlich befürworten sie alle: Die Digitalisierung der Schulen. Doch es funzt nicht“ – meint die Landeselternvertretung (LEV) Gymnasien Saarland. „Niemand ist sauer, wenn beim Betreten von Neuland Fehler passieren. Diese Fehler dann aber zu verschweigen oder gar noch als Erfolg zu verkaufen, wie es die Bildungsministerin tut, ist schwer nachvollziehbar und erschüttert jede Bemühung der Elternseite um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

Mit Bildungsministerin gemeint ist die SPD-Politikerin Christine Streichert-Clivot. Sie hat angekündigt, dass „bis zum Schuljahr 2022/23“ im Saarland alle Schüler ab Klassenstufe 3 sowie alle Lehrkräfte mit Tablets und digitalen Bildungsmedien ausgestattet sein sollen. „Mit dem neuen System wollen wir Schritt für Schritt die bestehende Schulbuchausleihe ablösen. Der Einsatz digitaler Technik und digitaler Medien ist dabei kein Selbstzweck. Es geht darum, ein Mehr an eigenständigem und individualisiertem Lernen zu ermöglichen und unsere Kinder und Jugendlichen fit zu machen, damit sie sich sicher und selbstbestimmt in der digitalen Welt bewegen können“, erklärte Streichert-Clivot.bei der Vorstellung des Vorhabens im vergangenen Jahr.

„Festzustellen ist, dass der Digitalisierungsprozess dem anfänglich gesetzten Zeitplan im ‚Hybridjahr‘ gnadenlos hinterherhink“

„Eine wichtige Rolle spielt dabei die landeseigene Bildungscloud Online-Schule Saarland. Im neu eingerichteten ‚digitalen Schulbuchregal‘ stehen digitale, mit interaktiven und audiovisuellen Inhalten angereicherte Schulbücher für die Kernfächer zur Verfügung, die auch offline genutzt werden können“, so heißt es beim Bildungsministerium. Das hat Elternvertreter zu einem gemeinsamen Arbeitskreis „digitale Medienausleihe“ eingeladen, um die Einführung fachlich zu begleiten.

Die LEV Gymnasien ist beteiligt und meint nun: „Festzustellen ist, dass der Digitalisierungsprozess dem anfänglich gesetzten Zeitplan im ‚Hybridjahr‘ gnadenlos hinterherhinkt. Es gibt immer noch Schulen, bei denen weder die Tablets vollumfänglich vorhanden sind noch der Zugang ins Internet oder der Zugriff auf das digitale Bücherregal funktionieren.“ Ungeklärt sei ebenfalls, welche Kosten den Erziehungsberechtigten zukünftig entstehen und wie die Haftung bei Schaden an den Leihgeräten geregelt sein wird.

„Die Lehrerschulung sowie die Aushändigung von Lehrertablets liegen ebenfalls nicht im vormals genannten Zeitplan“

„Wir benennen immer wieder die Baustellen der digitalen Medienausleihe, sehen aber zum derzeitigen Entwicklungsstand, dass viele der Fragen und Probleme nicht gelöst sind“, sagt LEV-Vorsitzende Katja Oltmanns. „In der Praxis funktioniert an den Schulen vieles schlecht bis gar nicht. Die Lehrerschulung sowie die Aushändigung von Lehrertablets liegen ebenfalls nicht im vormals genannten Zeitplan.“

Dass jetzt im Januar 2023 Streichert-Clivot die Entscheidung fällen wolle, die Schulbücher endgültig abzuschaffen und Unterrichtsmaterialen nur noch über die Tablets zur Verfügung zu stellen, hält die Elternvertretung beim derzeitigen Projektfortschritt für fatal. Alle anwesenden Elternvertreter haben sich deutlich beim letzten Arbeitstreffen für eine Verlängerung der Hybrid- oder ‚Testphase‘ ausgesprochen. „Die Akzeptanz der digitalen Medienausleihe entsteht durch funktionierende Prozesse und einem erkennbaren Mehrwert beim Lernen und Lehren“, so Oltmanns. „Aufgrund von fehlenden Finanzen, Schnelligkeit vor Qualität zu stellen, wäre falsch. So droht die Digitalisierung der Schulen an die Wand gefahren zu werden.“ News4teachers

Bleibt die Digitalisierung der Schulen auf halber Strecke stecken? Mittel für IT-Administration fließen nicht ab

 

 

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Huxley
1 Jahr zuvor

Was haben die gegen ein Buch?
Das funktioniert hunderte Jahre, stromlos.
Und man kann es in die Ecke werfen, wenn es Mist ist.
Könnte künftig teuer werden, wenn die in der Schule Baebock und Co lesen.
Warum die Nötigung zur Digitalisierung von Wissen? Um die Änderungsmöglichkeiten dem e Wahrheitsministerium und ihren Talenten zu vereinfachen?

Felix Diesmann
1 Jahr zuvor
Antwortet  Huxley

Wie wäre es damit, dass SuS nicht mehr jeden Tag kiloweise Bücher mit in die Schule tragen müssen, welche dann eh nicht benutzt werden?
Außerdem hat digitalisiertes Wissen den Vorteil, Verbindungen einfacher herstellen zu können; Wissen neu zu verknüpfen.
Sie sind genau so weit von der Realität entfernt, wie die, die alles sofort digitalisieren wollen.

Georg
1 Jahr zuvor

Nach meinen eigenen Erfahrungen prognostiziere ich eine gleich bleibende Leistung für die leistungswilligen und eine deutlich absackende Leistung der leistungsunwilligen Schüler. Die Streuung nach unten nimmt also weiter zu.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

In meiner Schulzeit wurden Taschenrechner noch über den Lehrer in Sammelbestellung angeschafft. Er hat dann diverse Mathestunden damit zugebracht, Defekte oder eben nur falsch bediente Geräte zu kontrollieren, einzusammeln und einzuschicken. Wochen später kamen sie dann überarbeitet vom Hersteller zurück. In der Zeit dazwischen konnten wir nicht richtig mitarbeiten. So wird es auch bei den Schülerlaptops passieren.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Was waren das denn für Taschenrechner? Sowas ist mir weder in meinem Schüler- noch in meinem Mathelehrerleben untergekommen, dass normale TR so beschädigt waren, das sie eingeschickt wurden. Wenn zerbrochen (der typische Schaden), musste eben ein neuer gekauft werden.

Mathelehrer86
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Wann war das bitte?
Ich organisiere seit Jahren an meiner Schule die Taschenrechnerbestellung mit ca. 100 Geräten pro Jahr. Bisher musste ich genau 0 zurückschicken.

CoronaLehren
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Bei Taschenrechnern gab’s sowas eher selten, bei Tablets und Laptops ist das höchstwahrscheinlich.

Der Hausmeister repariert bei uns alles – außer den EDV-Kram. Fazit: Es braucht einen Hausmeister für‘ Digitale.

Realist
1 Jahr zuvor

Die Verlage freuen sich schon: Nur noch digitale Einjahreslizenzen verkaufen und dann jährlich die Preise um 5-10 Prozent erhöhen. Und die „Schuld“ gibt man dann wieder dem berüchtigten P…

Ron
1 Jahr zuvor

Der nächste große Fehler in der Bildungspolitik. Natürlich ermöglichen Digitale Medien aktuellere und optisch besser aufgearbeitete Lehrwerke. Doch das Flüchtige, Schnelllebige und Oberflächliche dominiert immer mehr. Auch digitale Mappen gehen in die gleiche Richtung. Ich sehe die Gefahr,
dass Schüler immer unselbständiger werden und die verstehenden Lese- und Schreibfähigkeiten komplett erodieren. TikTok-Niveau ist Bildungs-Mc-Donald’s. Statt selber kochen ist es nur noch das Erlernen des Bestellvorgangs. Ich finde das bedenklich.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

SuS sagen ja jetzt schon, sie müssten xyz nicht mehr im Kopf haben, sondern nur noch wissen, wo es (online) steht. Ich bringe dann immer das Beispiel der Notaufnahme, wo der Patient mit Blinddarmvereiterung oder anderen lebensbedrohlichen Zuständen eingeliefert wird, der Doc aber sagt: „Sorry, aber das muss ich erst mal googeln.“
Tafelbild abschreiben? SuS: „Können wir uns das nicht fotografieren?“ oder „Können Sie das nicht in die Schulcloud laden?“ oder „Das können Sie uns doch per Airdrop schicken!“
Und wenn dann mit der Hand geschrieben werden muss, z.B. in Klausuren und Prüfungen, ist vieles kaum lesbar und das Schreiben dauert heute wesentlich länger als früher. Eine gut lesbare und flotte Handschrift ist Mangelware.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Genau, so meinte ich das. Wir verlieren unsere Basisfertigkeiten und werden zu faktischen Analphabeten des nicht-virtuellen Lebens. Auch heute schon bieten mir Schüler als Hausarbeit kopierte Wikipediatexte an. Wenn ich genauer nachfrage, erfahre ich dann nicht selten, dass sie das Kopierte nicht mal gelesen haben.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Kann ich genau so bestätigen. Unbekannte (Fremd)wörter werden nicht nachgeschlagen (Wikipediaartikel sind ja oft nicht schülerfreundlich, was z.B. Übersichtlichkeit und Wortwahl betrifft). Und da SuS auch sonst kaum noch lesen, haben immer mehr von ihnen einen sich kaum oder gar nicht erweiternden Wortschatz. Auch bei Seminarfacharbeiten Kl. 11/12 stößt man auf diverse (ungekennzeichnete) Textkopien aus dem Netz, deren Ausdruck und Rechtschreibung sich dann krass unterscheiden von der „persönlichen“ Wortwahl der SuS.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Im Abitur (und auch sonst) sind Wörterbücher zugelassen. Da könnte man doch bei Unsicherheit über die Rechtschreibung einfach nachschlagen. Das geht im Prinzip auch digital. Also wären doch Rechtschreibfehler eigentlich unnötig, oder nicht? Das gilt insbesondere für DaZ. Wenn ich einen englischen Text schreibe und bei der Schreibweise unsicher bin, dann vermeide ich dieses Wort oder ich schlage halt nach. Bei Fremdsprachen ist das wohl ganz normal.

Finagle
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Die Unsicherheit geht aber leider soweit, dass ein unsicheres Gefühl gar nicht mehr auftritt. Gross- oder Kleinschreibung? Wenn es die Worterkennung des Füllers nicbt vorschlägt, dann bleibt es so wie es ist. Das geht sogar soweit, dass selbst in Aufgabenstellung, Material oder Formelsammlung vorgegebene Worte nicht korrekt abgeschrieben werden können. Zeichensetzung ist eh nur höchstens einmal pro Satz üblich – wenn schon ein Komma spendiert wurde, ist das Kontingent für einen Punkt erschöpft.

Meines Erachtens sehe ich da vor allem eine Korrelation – und ich vermute da auch eine Kausalität – zwischen aktivem Lesen von Büchern und Sprachsicherheit. Podcasts zu konsumieren oder auch zu produzieren scheint dagegen vor allem Emotionalität und Ego zu stärken.

Last edited 1 Jahr zuvor by Finagle
Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Leider sind viele SuS dazu zu faul, ist meine Erfahrung. Es gibt Familien, die nicht mal einen Duden besitzen. SuS verlassen sich digital gern auf das Korrekturprogramm, das fehlerhafte Schreibung anzeigen müsste. Klappt nur leider nicht bei Substantivierungen, Kommasetzung…

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Ich dachte eigentlich auch an den digitalen Duden. Wenn man da falsche Schreibweisen eingibt, sieht man die richtige. Und es gibt Erläuterungen zum Sprachgebrauch wie typische Redewendungen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

„SuS sagen ja jetzt schon, sie müssten xyz nicht mehr im Kopf haben, sondern nur noch wissen, wo es (online) steht.“
Das sagen nicht nur die SuS, sondern das verkündet auch hochoffiziell Herr Schleicher zum Thema:
„Im 20. Jahrhundert haben wir alle noch Bücher gelesen, linearere Texte, die alle sehr sorgfältig vorbereitet und von den Bildungsministerien abgestempelt waren. Heute informieren sich SuS bei Google und kriegen 100.000 Antworten auf ihre Frage.“
„Früher ging es, wie gesagt, darum, Wissen zu reproduzieren. Heute geht es darum, Wissen infrage zu stellen. Das ist, glaube ich in der digitalen Welt das A und O.“
Das steht so hier bei n4t unter der Überschrift „Bin beeindruckt, was sich an vielen Schulen entwickelt hat“ vom 10. Mai 2021.
Vielleicht sollten wir auch mal infrage stellen, was Herr Schleicher so alles sagt? 🙂

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Definitiv. Um überhaupt etwas infrage stellen zu können, muss man sich ja vorher Wissen angeeignet haben. Und zwar nicht nur einfach digital abgespeichert, sondern im eigenen Kopf durchdacht und verstanden.

Saarländerin
1 Jahr zuvor

Ich habe herzlich gelacht, weil hier nichts klappt. Ich habe zwei Kinder (7. Klasse und Oberstufe- Hauptphase), in der Hauptphase sind die Schülerys zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit digitalen Endgeräten ausgestattet. Soll irgendwie noch dieses Jahr kommen. DIE Schülerys der Klasse 7 besitzen seit über einem Jahr ein digitales Endgerät. Da sind jetzt seit knapp 2 Wochen Bücher in der Bibliothek abgreifbar. Allerdings nicht die von der Schule eingeführten Schulbücher, sondern die neuesten digital erhaltbaren. Im Fach Physik ist dies jedoch die neueste Ausgabe Nordrhein-Westfalen des gleichlautenden Lehrbuchs, die Inhalte entsprechen NICHT dem saarländischen Lehrplan, sondern es stimmt thematisch nichts überein. Für andere Fächer habe ich es nicht überprüft. Im übrigen waren hier die Eltern schneller informiert als die Schullleitungen. Das erste digitale Endgerät hat einen Riss im Display. Falls es mir so ergeht wie anderen Eltern muss ich knapp 400 Euro zahlen. Das möchte ich nicht einmal km Jahr leisten, insofern verzichte ich gerne auf Leihgeräte. Den Atlas soll es nur noch per App geben. Wie soll man denn Kursarbeiten schreiben? (Bin auch Lehrerin) Oder sollen die Schülerys während der Arbeiten oder auch während des Abiturs das Internet nutzen. Alles völlig unausgereift. Aber Kumis machen, Lehrer sehen dann wie man es machen kann.
Das saarländische Motto: Großes entsteht immer im Kleinen. Wir haben es voll drauf.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Saarländerin

Neuer Motto Vorschlag:
Erstaunlich wie viel Mist man sogar einem sehr überschaubaren Gemeinwesen bauen kann.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Ich bin wahrhaftig so froh, mir das alles bald nicht mehr antun zu müssen. Die Schule und das Lehrerdasein waren wirklich mal schön … aber aus meiner Sicht kann ich nur noch das Ende meiner „Karriere“ herbeisehnen.

uwe
1 Jahr zuvor

Wir haben als Kollegium beschlossen beginnend mit dem Jahrgang 5 die Schulbücher abzuschaffen. In den oberen Jahrgängen werden keine neuen mehr angeschafft. Ich wüsste kein Argument für nichtdigitale Schulbücher. Wir schreiben das Jahr 2022.

vhh
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Digitales Schulbuch, Taschenrechner-App und Notiz-App für eigene Aufzeichnungen, das sind 3 Fenster auf dem Tablet, die oft gleichzeitig gebraucht werden. Bei uns reicht das in Verbindung mit den Rückmeldungen der SuS aus, um über einen kompletten Umstieg auf digitale Bücher noch einmal sehr intensiv und kritisch nachzudenken.
Alle paar Wochen die Classroom-App in einer Stunde laufen lassen und daraus die Erkenntnis, dass (meist schwächere) SuS in einer Stunde 15 Apps öffnen (Instagram, Snapchat, diverse Messenger, Spiele), das ist vielleicht auch bedenkenswert, selbst im Jahr 2022. Das war analog natürlich ähnlich, nur ist „Buch oder Tiktok u.ä.“ schlechter zu erkennen und die Ablenkungen haben andere Qualität und Quantität (oder konnte man vorher mit den Freunden in der anderen Klasse im Unterricht das Wochenende besprechen?).
Das Handy ist neben dem Buch auch deutlich besser zu sehen als hinter dem hochgestellten Tablet…
Viele Verlage bieten leider immer noch für einige Fächer neben D,E,M Schulbücher an, die nicht viel mehr als PDF-Varianten der Druckversionen sind. Das wird allerdings während des üblichen längeren Erneuerungszyklus nicht so bleiben, also kein so dramatisches Problem.
Übrigens, mein „Nebenjob“ ist Admin für einen IT-Teilbereich, ich bin absolut nicht gegen Digitalisierung, aber im Bereich der Schulbücher gibt es schon Argumente pro und contra.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Jo. 2022. Es gäbe so vieles, auf das wir verzichten könnten und müßten, um die Welt besser zu machen.
Schulbücher gehören definitiv nicht dazu.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Sobald das Gerät ausfällt oder zu Hause vergessen wird, sind für den ganzen Tag alle Schulmaterialen nicht dabei. Sollen die Schüler zusätzlich auch mit dem Tablet ihren Notizen machen, fehlt dann auch die Möglichkeit den ganzen Tag auf alte Materialien zuzugreifen und neue anzufertigen. Man muss also wieder auf Papier zurückgreifen.

Außerdem neigen Schüler mit dem Gerät zu spielen, statt dem Unterricht zu folgen, das kann auch nicht mit den viel besungenen Ipad-Softwarelösungen verhindert werden. Die Schüler finden schnell die Lücken (z.B. Jailbreak u.a.) heraus, wie die Erfahrung zeigt.

Die „digitalen Schulbücher“ sind zum Großteil schlecht gemacht und sind eigentlich nur PDF-Dateien von den Druckbüchern. Schauen sie sich mal die „BIBox“ an. Da sind digitale Arbeitsblätter und „Animationen“ enthalten, die ich mit geringem Aufwand deutlich besser hinbekomme. Was z.B. in Physik möglich ist, können Sie unter anderem bei tetfolio (Uni Berlin) sehen. Ich sehe keinen Grund von Papier- zu Pdf-Dateibücher umzusteigen, da diese keinen Mehrwert bieten.

Stefan
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Meine Tochter geht auf ein Gymnasium, in dem es nur digitale Bücher gibt. Und die von Ihnen angesprochenen Sorgen und Probleme kann ich absolut nicht bestätigen. Für den Notfall gibt es weiterhin ein paar echte Bücher im Klassenraum. Man muss aber dazu sagen, dass die Schule in privater Trägerschaft und die Ausstattung sowieso besser ist bzw. auch ein funktionierendes WLAN zur Verfügung steht.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stefan

Mich würden Ihre bzw. die Erfahrungen Ihrer Tochter mal etwas genauer interessieren. Wenn Sie Muße finden, schreiben Sie doch bitte noch was.

Stefan
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Hallo Ron,
die Erfahrungen sind absolut positiv. Meine Tochter ist seit dem Schulwechsel zu diesem Schuljahr froh, weniger im Rucksack zu haben und nutzt die technischen Möglichkeiten voll aus. Da sie zu Hause auch eine Dockingstation für ihr Surface Pro8 mit großen Monitor hat bzw. zusätzlich ein iPad, kann sie die Cloud-Funktionen von Microsoft 365 voll ausschöpfen. Sie arbeitet dann mit mehreren Bildschirmen/Geräten gleichzeitig. Ein Upload auf Lernsax, der Plattform von Sachsen, ist so problemlos möglich.
Kurzum: Keine Probleme, ganz im Gegenteil, nur Vorteile.
Wir als Eltern sind begeistert. Endlich lernen in der digitalen Welt. Unsere Tochter will definitiv nicht mehr auf „analog“ zurück.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stefan

Schön, wenn man sich das alles leisten kann.

Stefan
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Lieber verzichte ich auf manche Dinge, aber bei der Bildung meiner Tochter spare ich nicht. Schließlich ist es eine Investition in ihre Zukunft.
Um jedoch beim eigentlichen Thema, nämlich den digitalen Schulbüchern zu bleiben, finde ich es schlimm, wie groß teilweise der Widerstand hier ist. Sorry, aber mir kommt es so vor wie das alte Sprichwort: „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“.
Und auch den Einwand, dass es am Geld mangelt, stimmt nur teilweise. Kein Kind muss ohne Endgerät dastehen. Es gibt Millionen im Digitalpakt. Doch die Länder, Schulträger etc. sind vor lauter Bürokratie nicht in der Lage, diese abzurufen bzw. einzufordern. Genau das ist auch ein Grund, warum meine Tochter nun nicht mehr an eine staatliche Schule geht. Es passiert dort einfach nichts bzw. viel zu langsam. Und ja, wenn man digitale Endgeräte einsetzt, braucht man auch jemand, der diese verwaltet und administriert. Doch genau das sieht der staatliche Verwaltungsakt nicht vor und steht sich hier erneut vor lauter Bürkratie selbst im Weg, kurzfristig und ohne große Kopfstände, solche Stellen zu schaffen. Die sollten schließlich mit dem Digitalpakt auch finanziert werden können.
So, und nun können mich hier alle hassen oder zustimmen…dazwischen wird es vermutlich nicht viel geben.

Last edited 1 Jahr zuvor by Stefan
Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stefan

Ich bin an einer Brennpunktschule mit 1200 Schülern. Wenn dort flächendeckend Tablets eingeführt würden, könnten nicht in jedem Klassenraum alle notwendigen Ersattbücher gelagert werden, da die Räume überfüllt bereits überfüllt und zusätzlich häufig gewechselt werden. Auflademöglichkeiten für die Tablets gibt es auch nicht genügend. Es müssten dafür erstmal alle Klassenräume mit Kabelschächten ausgestattet werden. Vom Digitalpaket hat unser Schulträger durch irgendwelche Tricks die Gelder in das fehlende Glasfasernetz und WLAN investiert. Wenn 1200 Schüler mit diesem arbeiten wollen, ist es überlastet. So geht es vielen Schulen unter diesem Schulträger, der mittlerweile von der Bezirksregierung fernverwaltet wird.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Wir sind auch eine Brennpunktschule (und zwar extrem) und haben alle Schüler*innen mit einem Ipad ausgestattet, Wlan und Nahdistanzbeamer in jeder Klasse. Die mit den Pads verbunden werden können. Funktioniert tadellos. Das mit dem Aufladen erscheint mir ein Pseudo Problem, das machen die Schüler*innen zu Hause, die Pads halten auch erstaunlich lange durch. Im Ernstfall reicht ein 5fach Stecker und ein paar Ladegeräte. Wenn nicht grade alle Schüler*innen Filme streamen reicht der Glasfaseranschluss natürlich auch aus.

Andreas
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Das waren nicht irgendwelche Tricks, das war der Plan: Erst die Kabel, dann das WLAN, dann Präsentationstechnik, dann, wenn noch Geld übrig ist, Endgeräte. Anders macht es auch gar keinen Sinn, wenn Sie die Geräte auch benutzen wollen.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Die Erfahrungen bei uns sind eher: Die Ipads haben die Schüler*innen immer dabei (bei Problemschüler*innen haben wir einen Tresor in jeder Klasse, die Ipads von denen bleiben in der Schule), Bücher werden sehr gerne „vergessen“ oder was auch sehr häufig vorkommt geklaut. Alleine schon der Aufwand Schülbücher zu verteilen und wieder einzusammeln, unglaublich. Digital kauft man Schülbücher nicht sondern least sie, das ist vorteilhaft wenn man mal wieder den Anbieter wechseln will oder sich der Lerngruppe (meistens nach unten) anpassen will. Seit alle Schüler*innen Ipads haben sind auch die Kopien spürbar nach unten gegangen.

Anna
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Und was nicht beschlossen wird: wer die Stromkosten zahlt.
Mein Kind muss nun mit Tablet arbeiten, darf es aber nicht in der Schule aufladen (schon allein, weil es im Raum nur zwei Steckdosen gibt. Eine braucht das Smartboard, eine der Luftfilter.). Da wird Schritt 3 vor Schritt 1 gemacht. Wo bleibt zuerst die Installation von Steckdosenleisten? Oder gibt es die bewusst nicht? Für Hartz4-Kinder heißt das, dass zu Hause am Essen gespart werden muss, denn Strom muss jeder aus dem Regelsatz finanzieren. Großartig!
Das Gas für den Bunsenbrenner zahlen Eltern auch nicht, das sind nun mal Betriebskosten einer Schule.
Aber Tablets laden in der Schule? Ach nö, das wird uns dann doch zuviel…. so sieht Bildungsgerechtigkeit der Zukunft aus: Hartz4-Kinder kommen chronisch mit ungrladenen Geräten in die Schule und können nicht mitmachen. Sie kommen in eine ganz fiese Lage, wenn die nicht als Hartzer auffliegen wollen. Würde… was war das noch?

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anna

Wenn Sie es jeden Tag voll laden, sind das kosten von ca. 5 -10 € PRO JAHR.

CoronaLehren
1 Jahr zuvor

Möge der Schachzug gelingen und zum gewünschten Erfolg führen.

Den Kollegen im Saarland viel Glück und viel Nerven!

Heinz Becker ist als Admin vorgesehen.

Mo3
1 Jahr zuvor

Pauschal alle Schulbücher abschaffen? Manchmal mag es auch sinnvoll sein, haptisch ein Buch aufzuschlagen und was sollen die Schüler auf den iPads noch alles machen? Lesen, nachschlagen und gleichzeitig schreiben, weil Hefte werden ja auch immer weniger benutzt. Kann man jetzt nicht einfach den digitalen Unterricht in den Schulen und dort in den Fachbereichen weiterentwickeln? Schritt für Schritt? Keine Bücher mehr zu haben, ist doch kein Selbstzweck, sondern es geht um qualitativ guten und sinnvollen Unterricht – und da ist bei den Schulbuchverlagen ja auch noch Luft nach oben. Also jetzt bitte nicht vorschnell handeln und einen Schritt nach dem anderen gehen.

Faktensammler
1 Jahr zuvor

Aus dem Interview mit dem Osnabrücker Literatur-Didaktiker Prof. Christian Dawidowski (NOZ, 17.10.2022)
Zitat: „Die Leseforschung zeigt, dass das Lesen in analogen Medien nicht ohne weiteres ausgetauscht werden kann, so wie es bildungspolitisch favorisiert wird. Das hat mit den Strukturen des Gehirns zu tun. Unser Gehirn funktioniert räumlich, das Internet nicht.
Ein Text auf dem Kindle hat, im Gegensatz zum Buch, keine Räumlichkeit. Die Merkfähigkeit funktioniert wesentlich besser, wenn der Text über das Medium Buch räumlich dargeboten wird. […] Sie erinnern sich, dass oben links auf einer Seite etwas stand, was Sie als besonders wichtig empfunden haben, und dass das im letzten Drittel des Buches war. Das verankert sich im Gedächtnis. Der Kindle-Reader bietet diese Möglichkeit nicht. […]
Die Aufgabe des analogen Lesens führt im Fach Deutsch im Umgang mit literarischen Texten zu großen Problemen. Da müssen wir aufpassen. Viele Bildungswissenschaftler weisen darauf hin, Digitalisierung in den Schulen nicht zu verabsolutieren. Sehr viele Lehrpersonen sind vernünftiger als ihre Dienstherren, wenn sie damit vorsichtig umgehen.“

https://www.noz.de/deutschland-welt/kultur/artikel/literaturdidaktiker-dawidowski-sieht-vertieftes-lesen-in-gefahr-43384490?fbclid=IwAR1GFMYVNKv-_UJpHV4u-wJBH8THfCktXfWayhxuolxXV0s-XUUDIW7Mjhc

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Faktensammler

Ein guter Punkt. Die räumliche Erfahrung und das Haptische verschwinden. Ich persönlich baue zu Kindle-Büchern auch viel schwerer eine emotionale Beziehung auf. Es ist ein orientierungsloses Fließen ohne feste Bezüge.

Anna
1 Jahr zuvor
Antwortet  Faktensammler

Oh ja! Ich studiere mit Anfang 40 seit 2 Jahren online, lasse mir die Skripte aber gedruckt schicken, die ich dann per Hand (!) zusammenfasse und dann lerne. Oft hab ich Vieles schon beim Schreiben verinnerlicht. Viele meiner Kommilitonen sind zwischen 20 und 30 und sind schon mit der Aufgabe „wie LERNE ich?“ überfordert. Ich schüttel oft ungläubig den Kopf über Nachrichten bei WhatsApp… sie nutzen alle die Ipads, alles digital– und nichts bleibt hängen, wie ich oft an Klagen lese…. Ich bleibe oldschool haptisch. Meine Noten geben mir Recht.
Ich kaufe Kinderbücher tatsächlich schon nicht nur für meine Kinder, sondern behalte sie alle für mögliche Enkelkinder. Wenn die Pech haben, werden die in 20 Jahren keine Chance mehr auf ein Papierbuch haben….
Der Mensch schafft sich ab.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Faktensammler

Ja das war schon ein Niedergang der Zivilisation (spürbar!!) als die Menschen aufgehört haben Schriftzeichen in Steintafeln zu meißeln und auf Tontafeln umgestiegen sind. Noch dramatischer war der Abstieg als auf Papyrus geschrieben wurde. Da fehlt halt die Räumlichkeit..

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Naja, damals, als man auf Papyrus umgestiegen ist und auch noch zu Zeiten als der Buchdruck erfunden wurde, war der Alltag der Menschen ansonsten ja doch eher……,ich sag mal „analog“.
Für die meisten spielten diese Errungenschaften eh keine Rolle, weil sie nicht lesen konnten.
Die merkten in ihrem Alltag erst mal gar nichts davon.
Die heutige Digitalisierung „frißt“ sich dagegen immer tiefer in das tägliche Leben aller Menschen.
Sie verändert unsere Art zu Denken massiv. Nicht mal sie können leugnen, daß immer mehr Kinder unter einem Mangel an Konzentrationsfähigkeit leiden und daß feinmotorische Basisfertigkeiten nur noch unzureichend erlernt werden. Das muß ja irgendwelche Gründe haben. EINER davon dürfte sein, daß Kinder heute die Welt zunehmend via Bildschirm wischend und tippend erkunden.
Da geht sowohl kognitiv als auch motorisch so einiges verloren.
Ihr widerholt vorgebrachtes Beispiel mit den Stein- und Tontafeln wird deshalb auch bei der zweiten, dritten und vierten Widerholung nicht besser.

uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Als der Rotationsdruck eingeführt wurde und die Bücher für alle erschwinglich wurde warnten Ärzte davor : Häufiges Lesen von Büchern (genannt LESEWUT) würde die Jugend moralisch verderben und zu Geisteskrankheiten führen. Erinnert das an heutige Vorbehalte gegen Medien?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Wo ist das mit der Lesewut belegt? Und aus welcher politischen Ecke kam das?

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

@uwe

Leider stellen Sie das Phänomen „Lesesucht“ stark verkürzt und schon allein deswegen unzureichend dar.
Zudem bezogen sich frühe Kritiker nicht allein auf die Jugend, sondern ebenso auf Frauen: „Als Risikogruppen galten vor allem Jugendliche und Frauen. Erwachsene Männer waren seltener betroffen, da sie sich vorwiegend der Sachliteratur widmeten und nicht der die Phantasie anregenden Belletristik.“

Dazu vgl. die Entwicklung der Situation, insbesondere die Abschnitte „Gesellschaftlicher Wandel“ und „Vom „intensiven“ zum „extensiven“ Lesen“ sowie „Betroffene“:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lesesucht
Bestärkt fühlen können Sie sich dann erst ziemlich weit unten, ab „Auch und vor allem die Jugend betreffend wurde das viele Lesen stark kritisiert. Beneken argumentiert auf psychopathologischer Ebene. …“

Lenafever
1 Jahr zuvor

Ich finde die Digitalisierung hinsichtlich der Schulbücher schon sinnvoll, weil Schüler*innen dann alle ihre Bücher grundsätzlich immer parat haben, ohne kiloschwere Schultaschen herumtragen zu müssen.
Voraussetzung dafür ist aber natürlich, dass die Schüler*innen verlässlich dafür sorgen, dass ihr Tablet immer gelanden bzw. einsatzfähig ist. Das ist meiner Meinung nach bei einem Buch deutlich einfacher, als bei einem Tablet o.ä. .

Damit die Umstellung auf komplett digitale Schulbücher aber wirklich einen Mehrwert hat, müssten die Verlage aber dringend das Layout bzw. die Struktur ihrer Bücher umfassend überarbeiten:

– Die einzelnen Seiten müssten viel Platz für Notizen bieten, damit Schüler*innen nicht ständig zwischen Buchseite und Notizblatt immer die Fenster wechseln müssen. Was das angeht, ist es nämlich momentan absolut von Vorteil das Buch mit dem Text oder der Aufgabe neben dem Tablet liegen zu haben, damit man problemlos den Blick von einem zum anderen richten kann .

– Die Dateien müssen eine sinnvolle Suchfunktion, sowie Verlinkungen (ähnlich zu Hyperlinks) bekommen.

– Es sollte auch einen „augenfreundlichen“ Modus für die digitalen Bücher geben.

Das wären die wichtigsten Dinge, die mir im Moment dazu einfallen würden.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lenafever

Am Ende haben Sie eine tippende Gesellschaft ohne Handschrift und selbstbestimmter Problemlösungskompetenz. Wie sowas aussieht, können Sie in einigen asiatischen Ländern beobachten, die früh auf Digitalisierung gesetzt haben und uns in Einzelfeldern durchaus abhängen. Was dort am Ende eines Bildungsweges aber oft fehlt, ist Kreativität, Bewusstsein für Schönheit oder Ästhetik, Eigenständigkeit, das Blicken über den Tellerrand, Empathie und soziale Kontaktfähigkeit. Dafür gibt es mit 15 die erste Brille wegen des vielen Blaulichtanteils der Bildschirme – eine richtige Seuche dort.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Nach dem Ende von Handschrift und Buch folgt der digitalen Logik nach das „score“ – Denken… nächster Schritt: „Ihr Heizungsscore ist viel zu unsolidarisch und klimafeindlich, nix Urlaubsflug!“

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  447
Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

@Leseratte

Danke für den Link, der wirklich gut verständlich den Wert der Handschrift zeigt. 🙂
Schön der Satz „Denn Handschrift ist Hirnschrift: Wer lange schreibt, erhält sich damit die dafür notwendigen, kognitiven Fähigkeiten und Hirnareale.“

Myriam
1 Jahr zuvor

Ich finde das toll! Einfach Mal sich was trauen und anfangen, ja die ersten Jahre sind immer schwer aber wenn man ständig auf der Stelle tritt weil man Angst vor Veränderungen hat, kommt man nicht weiter. Ich sehe viele Vorteile. Man kann nichts vergessen mitzubringen zum Beispiel weil es auf dem Gerät ist und Bücher machen den Ranzen echt zu schwer, das ist etwas was mich richtig stört.

Last edited 1 Jahr zuvor by Myriam
Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Myriam

Veränderungen sind ja kein Selbstzweck, sondern sollten schon bezüglich auch negativer Folgen durchdacht werden. Ein schwerer Ranzen ist ein Problem. Seit wir fast nur noch Doppelstunden im Stundenplan haben, hat sich meist die Anzahl der Fächer /Bücher pro Tag von 5 bis 6 auf 3 bis 4 reduziert. Außerdem gibt es bei uns Schließfächer, die die SuS mieten können. In den Schulen wurde und wird seit Jahrzehnten immer wieder herumexperimentiert und eine neue „Sau“ nach der anderen durchs Dorf getrieben ( ich sage nur „Schreiben nach Gehör“ ohne Korrektur und anderer Blödsinn), und die Ergebnisse sind alles andere als befriedigend.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  Myriam

Angst vor Veränderungen? Das hat nichts mit Angst vor Veränderungen zu tun.
Wenn ich auf die Veränderungen der letzten 100 Jahre schaue, stelle ich fest, das sich in dieser Zeitspanne mehr verändert hat, als in den ersten zehntausend Jahren der Menschheitsgeschichte.
Um es mal zu veranschaulichen:
Ein Mensch, der so im Jahr 1000 geboren wurde, hätte, wäre er per Zeitreise im Jahr 1300 gelandet,
keine nennenswerten Probleme gehabt, sich zurecht zu finden.
Nochmal 200 Jahre später nähme er wohl schon einiges an Vetänderungen wahr, käme aber immer noch ganz gut klar.
Würde jedoch ein Mensch, so um 1800 geboren, die Zeitreise ins Jahr 2022 antreten, würde er sich wahrscheinlich erst mal ungläubig die Augen reiben und an seinem Verstand zweifeln.
Wenn ich mir anschaue, in welche Welt z.B. meine Mutter hineingeboren wurde (1942), und wie der Alltag heute, „nur“ achtzig Jahre später aussieht, muß ich schon sagen: mehr Veränderung geht gar nicht. Man kann es schon auch ein wenig übertreiben.
Selbst seit meiner Kindheit (70er Jahre), hat sich so vieles grundlegend verändert, daß ich manchmal nicht mehr so ganz mitkomme.
Vielleicht sind die Leute einfach überfordert, weil das alles ein KLEINES BIßCHEN zu SCHNELL geht.
Von „ständig auf der Stelle treten“, wie sie sagen, kann da ja wohl keine Rede sein.
Ich glaube, das unser Hirn für eine derart rasante Digitalisierung des Alltags, nicht gemacht ist. Also meins jedenfalls nicht.

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor

Die Fotokopierer werden heißlaufen …

uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rabe aus NRW

Bei uns sind nach Einführung der iPads die Kopierorgien spürbar weniger geworden.