Klimaaktivisten besetzen Hörsaal – GEW zeigt sich solidarisch mit ihren Zielen

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Klimaaktivisten halten den größten Hörsaal der Universität in Halle weiter besetzt. Sie fordern nach eigenen Angaben eine klimagerechte Bildung, ein Ende der Nutzung fossiler Energien und eine sozial-ökologische Wende. Die GEW zeigt sich solidarisch. 

Die Aktion soll auf den Klimawandel aufmerksam machen. Illustration: Shutterstock

Wie eine Sprecherin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am Dienstag sagte, ist das Rektorat ins Gespräch mit den Protestierenden gekommen. In dem Hörsaal gebe es normalerweise fünf Vorlesungen pro Tag. Diese würden jetzt online angeboten, sagte sie mit Blick auf den Studienbetrieb.

Die Gruppe «End Fossil: Occupy!» hatte am Montag das Audimax besetzt. Die Universität müsse mehr Verantwortung übernehmen, um eine der größten humanitären Krisen abzuwenden, hieß es in der Mitteilung der Gruppe. Während der Besetzung des Hörsaals wollen die Klimaaktivisten nach eigenen Angaben über eine zukunftsgerechte Lehre, einen klimaneutralen Campus und die gesellschaftliche Rolle der Universität ins Gespräch kommen. Rund 20 000 Menschen studieren nach Hochschulangaben an der Universität.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zeigte sich solidarisch mit den Forderungen der Klimaaktivistinnen und -aktivisten. Für die Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen, die der vom Menschen maßgeblich verursachte Klimawandel nach sich ziehe, seien die Hochschulen wichtige Akteure, erklärte die GEW-Landesvorsitzende Eva Gerth am Dienstag in Magdeburg. Es gelte zusammen mit der Landespolitik entsprechende Weichen in Richtung klimagerechte Zukunft frühzeitig zu stellen. News4teachers / mit Material der dpa

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Carsten60
1 Jahr zuvor

Die GEW „kämpft“ an vorderster Front, eine überaus wichtige Meldung! Oder geht’s nur um etwas Publicity?

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Die GEW ist schon seit langer Zeit auf Abwegen. Ihrer Kernaufgabe – für Gehälter zu kämpfen – kommt sie immer weniger nach. Ich sage nur 1,4 Prozent Bezügeerhöhung bei fast 10 Prozent Inflation.

Alla
1 Jahr zuvor

Da die Gruppe „End fossil: Occupy!“ den Hörsaal für 520 Studenten mit 5 Vorlesungen am Tag besetzt hält, werden die Vorlesungen online angeboten.
Bedeutet, dass die knapp über 2500 Studenten, die normalerweise täglich im Hörsaal zusammenkommen, nun in ihren beheitzen, beleuchteten Buden sitzen und an ihren, am Stromnetz angeschlossenen, Laptops der Vorlesung folgen, bevor (oder nachdem) sie anderen Tätigkeiten auf dem Campus in Präsenz nachgehen.
Ist das nicht kontraproduktiv und von den geforderten „klimafreundlichen Campus“ weit entfernt? Die Aktivisten sitzen dort wohl auch nicht in Dunkelheit und Kälte im Audimax…
Sinnvoller hätte ich es empfunden, wenn sie den größten Parkplatz besetzt hätten um ihre Kommilitonen zu zwingen, den ÖPNV zu benutzen. Aber klar, im Winter ist man lieber drinnen!

Da geht es mir halt genauso wie bei den Klimaklebern, die auch nicht bedenken, dass Autos, die im Stau stehen oder größere Umwege in Kauf nehmen müssen, mehr Energie verschwenden. (Aber die sind ja bei den jetzigen Temperaturen nicht unterwegs…. )

Ron
1 Jahr zuvor

Sorry, mir fehlt mittlerweile jedes Verständnis:
Zugriff und Räumung, Personalien festhalten, Exmatrikulation und lebenslanges Hausverbot. Zudem Anzeige wegen besonders schwerer Nötigung und saftiges Ordnungsgeld.

Stellen wir uns einfach mal vor, diese Leute hätten nicht für Umwelt, sondern für Kriegseintritt, NPD oder Freiheit für die Gummibärchen protestiert. Wären wir dann auch so duldsam?