Die meisten jungen Menschen informieren sich über Politik nur aus sozialen Medien – und erkennen Desinformation dort nicht

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BERLIN. Die Digitalisierung ist breit unter den Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland angekommen, wie der Digitalindex der Initiative D21 belegt. Die Schattenseiten: Es gibt eine Gruppe von Abgehängten – und: Insbesondere junge Menschen holen sich Informationen aus den sozialen Medien, deren Wahrheitsgehalt und deren Relevanz sie aber oftmals nicht einschätzen können. Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Realschullehrerverbands, sieht die Kitas und Schulen in der Pflicht.

Wie viel Gehalt steckt in den Sozialen Medien? Illustration: Shutterstock

Für die große Mehrheit der Menschen in Deutschland ist die Digitalisierung fester Bestandteil des eigenen Lebens. Mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger (55 Prozent) gehören zur Digitalen Mitte, die gut im digitalen Wandel mithalten kann. Mehr als jeder Vierte kann sich zu den Digitalen Profis (30 Prozent) zählen. Sie finden sich souverän und kompetent in der digitalen Welt zurecht.  Die digitale Spaltung in der Gesellschaft ist aber nicht aufgehoben: Etwa 15 Prozent bilden die Gruppe der digitalen „Vermeider“, die aktuell wenig am digitalen Leben teilhaben. Vor allem Frauen, ältere Generationen und Menschen mit niedriger formaler Bildung laufen Gefahr, ins digitale Abseits zu geraten und gesellschaftlich und ökonomisch den Anschluss zu verlieren.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie D21-Digital-Index 2022/23 der Initiative D21, durchgeführt von Kantar und unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Die Digitalisierung durchdringt danach viele Lebensbereiche, so auch Arbeitswelt und Wirtschaft. Wertschöpfung erfolgt hier immer häufiger und in immer neuen Bereichen auch durch Digitalisierung. 40 Prozent der zwischen 2005 und 2016 neu geschaffenen Berufe sind in digitalintensiven Branchen entstanden. Damit einhergehende Transformationsprozesse sind jedoch nur wenigen Menschen bewusst: Während 80 Prozent der Berufstätigen der Aussage zustimmen, bis 2035 könnten ganze Berufe verschwinden, glauben nur 19 Prozent, dies könne sie selbst betreffen.

„In der Kultur der Digitalität kommt es mehr denn je darauf an, ein Leben lang Schritt zu halten. Sich den Zugang zur digitalen Welt zu erschließen, reicht dabei längst nicht aus“

Zur Herausforderung für den Wohlstand im Land droht das Bildungssystem zu werden, von dem nur 31 Prozent annehmen, dass es Schülerinnen und Schülern ausreichend digitale Fähigkeiten vermittelt, um im internationalen Vergleich mithalten zu können.

Zum Einfluss der Digitalisierung auf die Demokratie ist sich die Bevölkerung uneins. 56 Prozent der Bürgerinnen und Bürger glauben, dass sich die Digitalisierung eher positiv auf die Demokratie auswirkt. Auf der anderen Seite sehen 20 Prozent der Bevölkerung in der Digitalisierung eine Gefahr für die Demokratie, acht Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Fast zwei Drittel (64 Prozent) geben an, dass in ihren Augen Desinformationen eines der größten Risiken für die Demokratie sind; fast ebenso viele (61 Prozent) sind nach eigenen Angaben Desinformationen im Netz bereits begegnet.

Von ungefähr kommen diese Ängste nicht. So ergab unlängst eine Studie des Branchenverbands Bitkom, dass die Sozialen Medien zunehmend die klassischen Medien verdrängen – gerade unter jungen Menschen. 89 Prozent der deutschen Internetnutzerinnen und -nutzer ab 16 Jahren waren in den vergangenen 12 Monaten in sozialen Netzwerken unterwegs, das entspricht rund 54 Millionen Menschen. 80 Prozent haben aktiv Beiträge gepostet, Inhalte hochgeladen oder Kommentare geschrieben, neun  Prozent haben die Plattformen ausschließlich passiv genutzt, z. B. Beiträge gelesen, Bilder oder Videos angeschaut, ohne jedoch eigene Inhalte zu veröffentlichen. Die meisten bewegen sich regelmäßig auf den Plattformen: Für mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der Nutzerinnen und Nutzer gehören soziale Netzwerke zum Alltag.

Allerdings gibt es unter den Altersgruppen teils beträchtliche Unterschiede. So dienen die Plattformen jungen Internetnutzerinnen und -nutzern unter 30 stärker als anderen Altersgruppen auch dazu, sich über aktuelle Ereignisse und Politik zu informieren sowie aktiv am politischen Diskurs zu beteiligen: Für 78 Prozent der unter 30-Jährigen ermöglichen soziale Netzwerke den schnellsten Zugang zum aktuellen Weltgeschehen – bei den über 30-Jährigen sind es 59 Prozent.

43 Prozent der Generation U30 sagen: Soziale Netzwerke haben Einfluss auf meine politische Meinung – unter den Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzern über 30 sind es nur 20 Prozent. Und ein Drittel (32 Prozent) der U30-Generation stimmt der Aussage zu, durch soziale Netzwerke die Politik beeinflussen zu können (Ü30: 16 Prozent). Und: Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der unter 30-Jährigen stimmt der Aussage zu, dass sie ohne soziale Netzwerke oft nicht wüssten, was in der Welt geschieht.

„Schulen und Kitas haben den gesellschaftlichen Auftrag, Kinder und Jugendliche auf eine Welt vorzubereiten, die sich immer schneller wandelt“

Um demokratische Prozesse zu stärken, ist deshalb digitale Kompetenz unerlässlich, deren Erwerb schon in Schule und Kita beginnt. Davon ist Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Realschullehrerverbands (VDR) überzeugt – er fordert mit dem Didacta Verband (dessen Vorstand Böhm angehört), digitale Kompetenz fest in die Bildungspläne aller Schulformen und auch schon der Kitas aufzunehmen. „Schulen und Kitas haben den gesellschaftlichen Auftrag, Kinder und Jugendliche auf eine Welt vorzubereiten, die sich immer schneller wandelt. Digitale Aufklärung legt dabei einen Grundstein für lebenslanges Lernen und Teilhabe. Dafür braucht es die richtigen Rahmenbedingungen“, meint Böhm.

Der VDR-Chef betont: „In der Kultur der Digitalität kommt es mehr denn je darauf an, ein Leben lang Schritt zu halten. Sich den Zugang zur digitalen Welt zu erschließen, reicht dabei längst nicht aus. Wir müssen uns auf Kompetenzen verlassen können, die es uns ermöglichen, digitale Zusammenhänge zu erkennen und neue, immer schneller aufeinanderfolgende Entwicklungen anzunehmen, bevor der Veränderungsdruck uns dazu zwingt.“

Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher sollen Kindern und Jugendlichen den Weg zu mündigen, kompetenten und reflektierten Nutzerinnen und Nutzern digitaler Medien ebnen. Dafür müssten die Lehrenden schon in der Ausbildung, und später durch geeignete Fortbildungsmaßnahmen, befähigt werden. Sie sollten jungen Menschen dabei helfen, Informationen nicht nur zu finden, sondern auch ihre Richtigkeit zu beurteilen und Fake News zu erkennen. Sie sollten sie anleiten, neue KI-Anwendungen wie ChatGPT zu nutzen, und zugleich deren Funktionsweise zu verstehen, um sich vor möglichen Desinformationen zu schützen.

Auf dem Weg dorthin ist aber noch ein gutes Stück zurückzulegen, so Böhm. Der D21-Digital-Index zeige: Nicht einmal die Hälfte der Schülerinnen und Schüler traut sich zu, die Richtigkeit von Informationen und ihren Quellen zu überprüfen. Gleichzeitig zeigen sie eine hohe Bereitschaft, visuell aufbereiteten Informationen eher zu vertrauen. Ihr Nutzungsverhalten ist vor allem durch bildbetonte Medien wie YouTube, Instagram und TikTok geprägt. Daraus ergebe sich ein klarer Auftrag. Böhm: „Medien- und Informationskompetenz und der Umgang mit Desinformationen gehören in den Lehrplan der Schulen.“ News4teachers

Warum ChatGPT zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen kann – und womöglich bald auch Lehrkräfte entlastet

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Realist
1 Jahr zuvor

Ich fordere sofort das neue Unterrichtsfach: „Demokratiekultur in sozialen Medien“. DIe Stunde könnte man gleich hinter den Stunden für „Gesunde Ernährung“, „Anti-Gewalt- und Anti-Mobbing-Training“, „Künstliche Intelligenz als Hilfsmittel für Hausaufgaben“ sowie „Anziehen und Schuhezubinden – aber richtig“ anhängen. Vorzugsweise am Samstag, wie „Plädoyer für die Sechstagewoche für Schüler“, wie in zeit.de vor kurzem gefordert (damit die gestressten Eltern am Samstag endlich mal wieder in Ruhe einkaufen können…)

Könnten Lehrkräfte nicht auch am Samstag, so als Ausgleich für die unverschämt vielen Ferien…?

Vatertier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Mal ganz doof gefragt: Gehört Medienkompetenz nicht in fast jedes Fach hinein?

Woher kommen denn die Informationen, die in den Naturwissenschaften, in Politik, in Geografie, in Geschichte etc. gelehrt werden? Wie Wissen entsteht, wie Informationen verifiziert werden können, muss doch irgendwie vermittelt werden – oder reicht es, den Schülerinnen und Schülern zu sagen: Steht so im Schulbuch…? Fertig, basta.

Dann darf man sich über fehlende Medienkompetenz aber nicht wundern.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Klar, gehört in jedes Fach. Wird auch gemacht, genauso wie Eltern gemeinsam mit ihren Kindern die tägliche Tagesschau, den Spiegel und die Zeit kritisch hinterfragen…

Vatertier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Was soll denn die zickige Reaktion? Wird’s gemacht – oder nicht? Wenn nicht, dann ist doch genau hier der Anpack. Dann muss halt der eine oder andere fachliche Inhalt dafür weichen, ja und? Es geht ja hier um Grundlagen.

Dass insbesondere bildungsferne Familien nicht in der Lage sind, ihren Kindern die notwendige Medienkompetenz (und etliches andere) mitzugeben, sollte Ihnen als Lehrkraft bekannt sein. Und kann ja wohl kaum als Argument dafür dienen, das Thema zur Seite zu schieben – im Gegenteil.

Ansonsten können wir auch gerne sagen: Lassen wir doch einfach die Schulpflicht sein, wenn der Staat nicht in der Lage ist, seinen Teil dabei zu erfüllen. Dann aber bitte auch Steuern senken.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

„Dann muss halt der eine oder andere fachliche Inhalt dafür weichen, ja und?“

Und wer entscheidet das? Sie? Tipp: Starten sie eine Petition gerichtet an den Kultusminister Ihrer Wahl, der schafft dann (vielleicht) notwendige Freiräume. So läuft das in einer Demokratie. EInfach den Lehrkräften den schwarzen Peter zuschieben („Macht mal. Irgendwie. Aber tretet niemandem auf die Füße.“) ist zu billig…

Vatertier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Das brauche ich gar nicht – haben die Kultusminister längst entschieden: Medienkompetenz wird sukzessive Lehrplan-Inhalt (ist es in etlichen Lehrplänen auch schon). Gerne hier nachlesen: https://www.schulministerium.nrw/medienkompetenzrahmen-nrw

Brauchen Sie dann nur noch umsetzen.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Schön. Hat das NRW-Kultusministerium schon einmal die Ziele formuliert. Fehlen nur noch die Ressourcen (vor allem Zeit) um das alles umzusetzen.

Oder läuft das in ihrem Job auch so („Ach Herr Vatertier, dann übernehmen Sie noch Projekt X und Projekt Y und Projekt Z zusätzlich, der Kunde will es so. Neue Kollegen? Nee, die gibt es nicht, der Markt ist leergefegt. Und die Deadlines ihrer aktuellen Projekte halten Sie selbstverständlich ein, sonst gibt*s eine Abmahnung. Überstundenvergütung? Was wollen Sie?“)

Vatertier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Sie haben mir doch eben den Rat gegeben, mich an den Kultusminister „meiner Wahl“ zu wenden – gebe ich gerne an Sie zurück.

So läuft das in der Arbeitswelt…

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Ich habe von „Freiräumen“ und „Ressourcen“ gesprochen. Sie von „Zielen“ (=Medienkompetenzrahmen).

Läuft das alles in Ihrer „Arbeitswelt“ wirklich nur mit heißer Luft?

Vatertier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Wieso denn heiße Luft? Das Schulministerium schreibt:

„Der ‚Medienkompetenzrahmen NRW‘ ist verbindliche Grundlage für die sukzessive Überarbeitung aller Lehrpläne aller Schulformen der Primarstufe und Sekundarstufe I mit dem Ziel, dass das Lernen und Leben mit digitalen Medien zur Selbstverständlichkeit im Unterricht aller Fächer werden kann und alle Fächer ihren spezifischen Beitrag zur Entwicklung der geforderten Kompetenzen beitragen werden.“

Nach Lehrplänen arbeiten Sie doch, oder nicht?

Um Ihnen nochmal eine Ihrer Formulierungen zurückzugeben: „Einfach den Eltern den schwarzen Peter zuschieben (‚Kann ich nicht, schaffe ich nicht‘) ist zu billig…“

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Hat das NRW-Kultusministerien zu seiner einseitigen Zielvereinbarung (= Medienkompetenzkonzept) auch dazugeschrieben, welche Fachinhalte in den einzelnen Fächern dafür wegfallen sollen? Oder wieder einmal nur „on top“? Oder gibt’s dafür Extra-Stunden und Extra-Personal dafür? Nein? Läuft bestimmt in Ihrer Firma auch so, oder rennen Sie dann gleich zum Betriebsrat?

Vatertier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Klären Sie das doch einfach mit Ihrem Arbeitgeber.

Läuft in meiner Firma auch so. Die gehört mir.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Dann wissen Sie ja wie das läuft: Immer mehr Aufgaben ohne zusätzliche Ressourcen bedeutet sinkende Qualität. Also dann nicht meckern, wenn die Schüler am Ende ihrer Schullaufbahn nicht mehr richtig lesen und schreiben können. Oder nichts mehr von Naturwissenschaften verstehen. Denn das bedeutet „Fachinhalte streichen“ (wie von Ihnen vorgeschlagen).

Wenn Sie Pech haben läuft Ihnen noch gleichzeitig das Personal weg. Ok, die Lehrkräfte laufen eher nicht weg, aber dafür wollen immer weniger Lehrer werden (Einbruch der Anzahl der Studienanfänger für das Lehramt zuletzt fast 20%. Ca. sechsmal soviel wie demographisch zu erwarten (minus 3% bis minus 4%).

Am Ende ist Ihr Unternehmen dann mangels Qualität oder Personal pleite. Ersetzen Sie jetzt einfach „Unternehmen“ mit „Staat“. Kommt auf’s selbe hinaus.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Sorry…mit dieser Haltung habe ich eine konkrete Betitelung für Sie….die unterliegt aber dem Straftatbestand der Beleidigung (v.a. bzgl Ihrer absoluten Unkenntnis dessen, was in Schulen läuft bzw möglich ist) und den möchte ich hier nicht erfüllen.

Als Arbeitgeber – der Sie ja nach Ihrer Selbstauskunft sind – sollten sie mal darüber nachgrübeln, wie Ihre Angestellten es finden würden, wenn sie mit unerfüllbaren Aufgaben beladen würden, deren Ansprüche evtl sogar nachvollziehbar sind – jedoch mit den vorhandenen Ressourcen im Bereich Zeit, Personal – konkurrierende zum eigentlichen Arbeitsauftrag im Kern und Ausstattung -nicht leistbar sind.

So Nebenerwerbsschulfachleute, wie Sie offensichtlich einer sind, sollten sich hier einfach mit dieser Art von dummer selbstdarstellender Kritik zurückhalten.

Sie sind kein „Realist“!!

Waltraude
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Geht’s noch?

Sie beschimpfen einen Vater dafür, dass er Lehrpläne – Ihre Arbeitsgrundlage – ernst nimmt? Sie erklärten öffentlich, dass Sie Ihren Beruf nicht ordentlich ausüben? Sie behaupten, dass die Lehrplan-Inhalte gar nicht zu vermitteln seien – obwohl selbst Ihre berufsständischen Vertreter*innen (siehe Herr Böhm im Beitrag oben) genau das von Ihnen einfordern?

Welche konkreten Schritte haben Sie denn unternommen, um Ihren Arbeitgeber (= der Staat) darüber zu informieren, dass Sie die Ihnen auferlegten Pflichten nicht erfüllen können? Waren Sie beim Personalrat, über den jede Schule verfügt? Haben Sie bei den Lehrer*innen-Gewerkschaften vorgesprochen? Sind Sie zum Arbeitsgericht gezogen?

Oder macht jede/r Staatsbedienstete jetzt, wie er oder sie gerade lustig ist? Ganz ehrlich: Es ist beschämend, wie manche Lehrkräfte in der Öffentlichkeit auftreten. Wer wundert sich da noch über das schlechte Image des Berufsstandes?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Waltraude

Andre informiert ja Sie – als Teil des Staates.

Ich lese kein Versäumnis bezüglich Lehrplan etc. heraus. Können Sie die Passage bitte kurz herausstellen?

Lehrpläne einzuhalten sind wir verpflichtet – leider interessiert das Schülys und Eltern nicht. Von deren Mitwirkung (das ist ihre Pflicht!) sund wir abhängig. Das ist der Grund, weshalb wir damit oft nicht durchkommen oder so oberflächlich arbeiten müssen, dass nichts nachhaltig ist.

Von Beschimpfung kann ich nichts erkennen – DAS Känguru würde sich drei Punkte für gekonntes Beleidigen, ohne dass das Wort fällt. Ich dachte an „Pupsnase“. Woran denken Sie?

Lehrpläne können auch nicht eingehalten werden, wenn Kollegys erkranken. Ist bei uns aktuell der Fall – im ersten Halbjahr konnte das Fach unterrichtet werden, im zweiten nicht. Nicht mal „provisorisch“, da kein Ersatz da ist.

In einer Klasse mit nur drei Kollegys sind zwei jetzt gleichzeitig ausgefallen – u.a. Corona lässt erneut grüßen. Lehrpläne nur erfüllbar, wenn Hausaufgaben gemacht werden und es k e i n e Unterrichtsstörungen gibt und die Kids fit sind. Und hier wollen wir mal die Realität sehen – Hausaufgaben werden nicht gemacht. Sind aber in den Lehrplänen drin. Da kann man sich wundern oder auch nicht.

Und deswegen sind Lehrplaninhalte nicht vermittelbar – zu viele Störungen bei der Durchführung. Ganz egal, wer oder was da was fordert. G e h t n i c h t!

Dem öPR ist das bewusst, den Gewerkschaften ist das bewusst, ob das Arbeitsgericht zuständig ist, … Es ist unseren Arbeitgeberys schlicht egal.

Ihren letzten Absatz lasse ich mal unkommentiert – so beschämend ist er.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Na dann … für den Herren Unternehmer:

Die von Ihnen angegebenen Quellen sind völlig zutreffend und diese Verpflichtung ist an den Schulen schon lange umgesetzt, fachgebunden wie fächerübergreifend. Das kann Ihnen jede Schule in NRW auf viel buntem Papier mit vielen schönen Wörtern zeigen. (Sofern die Schule weisungsgemäß arbeitet) Hey, ich muss es ja wissen, ich schreibe so Kram. 🙂
Ihre Forderung wird daher durch den 0815-STANDARTUNTERRICHT schon abgedeckt.

Und tschüss!

Was mich wundert: Merken Sie die Bullshiterrei denn nicht? Es läuft der gleiche Unterricht wie vorher (weil es garnicht anders geht!!!), nur deckt dann z.B. eine Komponente einer Stunde „Medienkritik“ ab – abgehakt, die Inhaltsdimension hat was mit Frauenrechten als M2, Zack, ist das abgehakt…ich meine ja nur so, ist sowas zu erkennen nicht ihr täglich Brot in der Wirtschaft?

Vatertier
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Genau deshalb habe ich mein Kind seit letztem Jahr auf der Privatschule. Da müssen wir uns nicht mit solchen Zynikern herumschlagen.

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Nein, da ist die Klasse kleiner und die Ausrüstung besser!
Wenn Sie, liebes Vatertier, nur wegen solchen „Zynikern“ ihr Kind auf eine Privatschule jetzt schicken, sollten Sie vielleicht mal überlegen, warum viele Langgedienten und auch schon die jüngeren Lehrkräfte dazu werden?
KM gibt Vorgaben, neue Lehrpläne, sattelt immer mehr oben drauf ohne andere Themen/ Aufgaben zu streichen usw. hat aber oft keine Ahnung, was tatsächlich in Schulen los ist!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Ach, an Privatschulen ist immer alles in Ordnung? Sagen Sie das mal der GEW ! Die ist doch gegen Privatschulen.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Das finde ich völlig verständlich. Wir haben als Familie auch Bildung zugekauft.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Das finde ich sehr rücksichtsvoll von Ihnen.

Vielen Dank.

Aber was regen Sie sich denn hier so auf?

Ihr Kind ist safe.

Mathelehrer86
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Prinzipiell haben Sie Recht, dass sich Lehrkräfte hier an Ihre Kultusminister wenden sollten – und dies übrigens auch tun. Leider schalten unsere Kultusminister hier seit Jahrzehnten auf Durchzug.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

… aber personalführende Stelle ist doch die Bez.-Reg., bei der ich angestellt bin.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Unsere KuMis sind leider i.d.R. nicht ansprechbar für uns. Die trauen sich nicht.

Spätestens seit der Corona-„Fürsorge“ erscheint es mir aus KuMi-Sicht auch sehr sinnvoll, den Kontakt mit echten Lehrys aus der Praxis zu vermeiden und kita- sowie schulfernen Bildungswissenschaftlern willfährig zu sein, die gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln.

Blau
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

1 iPad für 10 Kids, 1 PC für 30. Wie soll das bitte funktionieren?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Das hört sich für mich mehr nach „benutzt die Dinger“ an, aber nich nach irgendeiner Kompetenz.

Ist sehr offen gehalten – aber vielleicht bin ich ja auch nur … etwas anspruchsvoller, was konkrete Ziele betrifft.

Die „geforderten Kompetenzen“ sind hoffentlich irgendwo näher beschrieben….

Und – wer Differenzierung ernst nimmt und Inklusion auch, der muss sich m.E. von Lehr- und Stoffverteilungsplänen verabschieden. Auch vom Klassen- und Kursverband.

Sooo durchdacht ist das, was von den Ministerien kommt….

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Und bei einer Doppelstunde die Woche hat das wieviel Einfluss?

Genau!

Es wird unkontrolliert in heimischen Gefilden gesurft.

Das ist nicht so nachhaltig, wie Sie es dich wünschen.

Wir haben das Fach bereits – hat wenig Einfluss bis zum Abschluss. Leider.

Frage: Was lassen wir wegfallen?
Frage: Lohnt es?

Ich habe meine Bedenken,nobwohl es notwendig ist, Fakenews zu erkennen.

Aber das setzt nun mal ein bisschen Allgemeinbildung voraus.

Ein Teufelskreis 😉

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Offensichtlich haben Sie keine Vorstellung von der Enge und gleichzeitiger Planungsunsicherheit der Lehrpläne in Kombination mit der Länge der Schuljahre.
Diese Lehrpläne laufen in den ehemaligen Hauptfächern zu Abschlussprüfungen zusammen – und deren Noten bestimmen die Zukunft ihres Kindes

Da soll „halt mal was weichen“ – und dann steht das motzende Vatertier auch auf’m Elternsprechtag:“Aber s-Form im simple present ist doch absolute Grundlage, das MUSS halt ..“.

NEIN, muss es nicht, weil es nicht GEHT.

Diskutieren Sie mit einem Statiker auch, wenn der sagt „Geht nicht, diese Wand ist maximal belastet.“ ?

Aber für genau solche Eltern wie Sie habe ich seit Januar meinen Unterricht radikal geändert und Eltern wie Sie lieben den.
Für mich auch gut, da ich massiv weniger Arbeit habe. Bei mir gibt es nun gerne und häufig von Zeitgeist- und Gefühlsunsinn immer mal stundenweise Video- und Internethäppchen.

Bei den Ergebnissen der Zentralen Abschlussprüfungen oder im Abitur gibt’s auch faktisch keinerlei Chance auf Widerspruch und ab da gehen wir eh getrennte Wege … passt schon.

Bis dahin noch viel Spaß mit „aktuellen Stunden“ zu allerlei…

Zum Abschluss: Das beste Gegenmittel gegen „Desinformation“ (also echte Desinformation, nicht das was damit heute gerne gemeint ist) ist eine umfassende Bildung, Lesen und Schreiben. Zufälligerweise just der Inhalt einer kernigen Gymnasialbildung alter Schule….

Pink Floyds Kinder
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Klar gehört das dazu, in jedem Fach. Dazu müsste man sich mal klar machen, was ein Medium (ohne Gläserrücken;) eigentlich so sein kann. Aber wenn noch nicht mal gewusst wird, wie man ein Buch bedient, und alles mit E (für Elektronisch) vorne dran oder drin, erst mal ne abwaschbare Knall-,Fall- und – Rundum-Einplastinierung braucht, dann wird’s halt happig. Und ja, ist grausam, wie Worte die über weitere Medien als das gesprochene Wort hinausgehen sehr oft ernster genommen werden. Wer nur das Wischen auf der platten Scheibe lernt, ohne richtig lesen zu können (AGBs oder andere Veträge), wird sich irgendwann damit begnügen müssen, von allen, auch Computern, so richtig über den Tisch gezogen zu werden usw.

Realist
1 Jahr zuvor

Aber Amazon bietet doch so schöne Kinder-Tablets mit Stoßschutz an. Mit integriertem Kinderschutzfilter! Und seit im Kinderzimmer die PS5 steht, nervt der Kleine auch nicht mehr seine Eltern…

Pink Floyds Kinder
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Ja, is schön, die hübschen bunten Dinger, die Mami und Papi usw. mit Arijälle, Glücksbärchies oder SpiderHulkwoMan so an ihre eigene Kindheit erinnerungsbeglückt dann werbungsgestreichelt kaufen und dann vage hoffen: Nu kannste aber richtig toll loslernen. Als erstes fangen wir mal beim Impressum an, wenn du die Cookies schnabuliert hast. Checken, was in den Keksen drin war und wer der Koch ist…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Ja. Ich bewundere diese digitalen bzw. elektronischen Babysitter schon lange.

Fing mit Fernseher im Kinderzimmer an …

Immer da, immer verfügbar, kein Gemecker beim Einsatz am Wochenende oder wenn’s mal länger dauert….

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Was ist Medienkompetenz eigentlich, was versteht man unter Medienkompetenz? Wenn Informationen verifiziert werden sollen, benötige ich das entsprechende Wissen. Ohne Wissen habe ich keine Chance. Allerdings brauche ich für jeden Bereich dieses Wissen. Wenn ich in einem Bereich Fake-News erkenne, kann es durchaus sein, dass ich es in vielen anderen Bereichen nicht kann, weil mir das nötige Wissen fehlt.

Vatertier
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Wenn Sie als Lehrkraft nicht wissen, was Medienkompetenz ist, wird es natürlich schwierig. Da möchte ich zurückfragen: Woher wissen Sie eigentlich, dass es stimmt, was Sie Schülerinnen und Schülern vermitteln?

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Hab’s studiert.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Versteht das Vatertier nicht….können wir also lassen.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Gruselig….echt…

GriasDi
1 Jahr zuvor

Was ist gruselig? Dass ich auf Wissen und Skepsis setze, um nicht alles zu glauben, was ich lese? Ohne Wissen hab ich automatisch keine Medienkompetenz.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Nein, die Arroganz! Das stört

GriasDi
1 Jahr zuvor

Aha.

Vatertier
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

… und seitdem ist die Welt stehengeblieben.

Was unterrichten Sie – Latein?

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Nein und nein.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Auch in Mathe gibt es jetzt nicht sooo die weitreichenden Veränderungen…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Kurz und knapp – für jeden verständlich! 😉

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Ich antworte einfach mal hier unten:
– Wie wäre es, wenn die KuMis mal ein Gremium von ITlern usw. stellt welche ein Programm an die Schulen bringt?
-> Sie kommen an die Schulen und machen „Medienkompetenz“
Wäre das nicht eine super Sache?

Ansonsten:
– Zeit zur Verfügung stellen
– Fortbildungen, wo Bedarf (mit Deputat)
– Endgeräte ranholen (Digitalisierung)
– Lehrplaneinbindung, wo noch nicht genug vorhanden (dafür Reduzierung anderer Themen)
-> Finde ich komisch … Das ist bei mir sowieso immer wieder Thema: Medienerziehung, Informatik, Deutsch, WiB, Ethik, Geschichte, Politik …
– Materialien (gibt es genug bereits … Kann man daher ja auch mal direkt vorschlagen, welches als geeignet durch die KuMis empfohlen und abgesegnet wird -> Bspw. „Medienführerschein Bayern“ – uuups, sowas gibt es ja schon … Wird auch von einigen dementsprechend verwendet, v. A. wo Zeit ist)

Aber „social Media“ ist halt bei einigen der Trend der Zeit. Da kann man noch so oft sagen, dass es auch in Büchern, Nachrichten, Zeitungen, Fachzeitschriften usw. Infos gibt. Dazu man verschiedene Quellen/Medien ranziehen sollte.
Das wird auch gemacht.

Das Selbe gilt im Übrigen für andere Themen auch:
Die meisten Menschen (ja, auch Jugendliche zählen dazu) wissen, dass Alkohol, Drogen, Rauchen und zu viel Süßigkeiten, sowie reines Fett nicht gesund sind… Trotzdem ernähren sich viele ungesund und Adipositas wird immer wieder erwähnt. Genauso wie mögliche Konsequenzen wie Diabetes und Gelenkprobleme. Gesunde Ernährung und Sport wissen die meisten, dass das förderlich wäre … Wäre.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Auch Zeitschriften fallen in den Bereich der Medienkompetenz – liebes Vatertier. 😉

Die Verwirrung nimmt zu, gell!? 😉

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Dann hatten viele auch seriöse Zeitungen während der Corona-Phase auch keine Medienkompetenz, als sie alle kritiklos und ohne nachzudenken die Coronainzidenz von Geimpften und Ungeimpften kommentarlos übernommen und veröffentlicht haben. Jeder, der darauf hingewiesen hat, dass sich in dieser Phase der Pandemie Geimpfte nicht testen mussten wurde als Querdenker verunglimpft. Mit ein wenig Mittelstufenmathematik hätte man nachweisen können, dass die veröffentlichten Zahlen nicht stimmen können, was 6 Monate später auch eingeräumt wurde.
Wichtig ist Skepsis und Wissen. Das ist die Voraussetzung für das was man dann auch als Medienkompetenz bezeichnen kann.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Nun, im Fach Verbraucherbildung bedeutet Medienkompetenz der Umgang mit Messer und Gabel – wenn das die Medien sind, die im Vordergrund stehen. Trichter, Waage, Messbecher, Lebensmittel, Lebensmittelpyramide, …

Im Fach Kunst sind es unterschiedliche Farben (Deckfarben, Tusche, Kreiden, Acryl,…), Pinsel, unterschiedliche Papiere, Kleister, Schere, Drahtgeflechte, Modelle, Leinwände…

In Deutsch gehören u.a. der Füller dazu, ein Rand auf dem Papier einzuzeichnen setzt Umgant mit Lineal und Bleistift voraus, das Aufschlagen eines Buches wird mit dem Medium „Buch“ geübt….

Im Sportunterricht gehören Bälle zum Beispiel dazu, auch Netze und Körbe, die Stoppuhr…..

In Mathematik selbstverständlich Geodreieck und Schere, …

Sie werden verstehen, dass wir verwirrt sind 😉

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Lesen sie doch bitte den schon gelinkten Medienkomptenzrahmen NRW, da steht alles drin, was Sie vermutlich noch nicht wissen. Selbst in unserer pisseligen Grundschule gilt der schon und findet Anwendung.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Medienkompetenz wird in Schulen schon unterrichtet soweit ich zurückdenken kann. Früher gab es halt weniger Medien. Selbst in meiner Schulzeit wurde uns beigebracht, dass man nicht alles glauben muss, was in Bild-Zeitung, Gala, Bunte usw steht. Was ist jetzt anders? Die Fake-news sind wesentlich besser gemacht, sodass sogar Spezialisten manchmal Probleme haben diese zu identifizieren.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Es geht um Medienkompetenz. Definition: Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend sachkundig zu nutzen.
Und das machen Schulen schon seit Jahrzehnten. Mal besser mal schlechter, wie es halt mit allem ist, was mit Schule zu tun hat.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Und jetzt bitte den besagten Medienkompetenzrahmen lesen und nicht weiter doof drumrum argumentieren.

Last edited 1 Jahr zuvor by Fräulein Rottenmeier
GriasDi
1 Jahr zuvor

Und sie schreiben oben was von Arroganz.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Hab ich, aber oben ging’s nicht um diesen, sondern um Medienkompetenz. Und eine Definition davon habe ich zitiert und dazu Stellung genommen. Oder gibt’s Fake-news erst seit dem es das Internet gibt?

Last edited 1 Jahr zuvor by GriasDi
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Und noch mal – Nettiquette in der GS vorleben und hier anwenden.

Im Groben ist auch das ein Medium…. Der Einsatz kommt aber wohl auf das Ziel an ..

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Sag ich ja – Messer, Gabel, Pinsel, Geodreieck…. gehört alles dazu!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

DAS ist arrogant – oder? 😉

Wir sollten das hier lassen und an die Nettiquette denken, die ja auch schon KiTa und GS vorgübt und vorgelebt werden (soll).

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Deshalb sollte die Schule in erster Linie eine fundierte ALLGEMEINBILDUNG vermitteln, in erster Linie natürlich Lesen (v. a. sinnerfassend), schreiben und Mathematik (Statistiken interpretieren z. B. ….)

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Siehe meinen Post weiter unten. Nur mit Allgemeinbildung habe ich eine kleine Chance FakeNews zu erkennen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ganz genau!

Das scheinen die Digi-Fans aber einfach nicht begreifen zu wollen.

Schade um deren Kinder und unsere Gesellschaft.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Vatertier

Ich unterrichte das jedenfalls. Zu empfehlen der Online-Test von der Bundeszentrale für politische Bildung. Meine Neuntklässlys waren geradezu fertig mit den Nerven, weil sie sich für viel schlauer hielten.
An der Gemeinschaftsschule haben wir in der 9. das Fach AWV (Arbeit-, Wirtschaft- und Verbraucherbildung), wo das hinpasst. Man kann das Thema gut verbinden mit Propaganda im 3.Reich.

Leseratte
1 Jahr zuvor

Intensive Recherche und Finden von vertrauenswürdigen Quellen ist doch mit (Denk)arbeit verbunden… und bei vielen SuS nicht soooo beliebt… die mögen es lieber bequem und schnell …. Eine starke Tendenz, wie ich vermehrt feststelle…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Schön ist ja auch immer die Antwort: „Steht im Netz!“

Völlig egal, um was für einen Schwachsinn es auch geht.

Etwas provokativ sage ich dann: „xy ist saublöd und hat gestern beim Penny geklaut.“

(Oder hat die Schule geschwänzt, verkauft Drogen, saß in U-Haft – bisschen abhängig von Klasse und Schüly…)

„Hä?“

„Steht im Netz! Muss also stimmen.“

Mit Glück fängt das eine oder andere Schüly an zu denken. 😉

Meiner Meinung nach muss das auch zu Hause thematisiert werden.

Wir alleine in der Schule richten da kaum was aus ..

Ist wie mit gesundem Essen. Rassismus, Diskriminierung, Mobbing, Gewalt, … Oder allem anderen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Für mich ist es oft erschreckend, wie wenig meine Schüler (15+) über das aktuelle Tagesgeschehen und sonstige Gegebenheiten informiert sind, obwohl sie doch, im Gegensatz zu unserer Generation, sich jederzeit ohne großen Aufwand informieren können. Aber wenn man sich nur an die sozialen Medien wie Facebook, Tiktok, Instragram und sonstigen Kram hängt, den Influencern nachläuft und kritiklos alle Hypes mitmacht, dann kann da nichts Vernünftiges bei rauskommen. Es ist ein Teufelskreis …. die Medien bieten alle Möglichkeiten, haben aber leider auch die Macht, die jungen Leute in die falsche Richtung zu führen, denn das bringt offensichtlich Geld. Wir Lehrer haben da kaum eine Möglichkeit, dagegen anzukämpfen.Sporadisch kommen unsere Vorstöße an, zuhause sind sie meist schon wieder vergessen. Ganz bezeichnend war die Erfahrung im Distanzunterricht, wo Gaming und Netflix nebenbei wichtiger war als der Unterricht. Was soll man dazu noch sagen? Ich habe es satt, permanent nur noch zu ermahnen, um dann als „ewig Gestriger“ hingestellt zu werden. Es ist ein großes Problem.
Aber wählen sollen diese oft kritiklosen Schüler dann schon mit 16! Dann muss ein fundierter Politikunterricht in der Schule her, aber ohne manipulative Tendenzen!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Kritiklose Schüler wählen mit höherer Wahrscheinlichkeit das, was aktuell gewünscht wird. Selber denken macht klug, aber auch kritisch.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor

Meiner Meinung nach – und da gebe ich Vatertier vollumfänglich recht – ist Medienkompetenz eine der wichtigsten Kompetenzen der Zukunft. Und ja, Schule muss sich da ganz intensiv drum kümmern und zwar die ganze Schulzeit lang und möglichst in allen Fächern. Es geht hier darum diese Kompetenz mit den fachlichen Inhalten zu verbinden. Es ist nicht nötig, daraus ein eigenes Fach zu kreieren, sondern innerhalb der verschiedenen Disziplinen die Mediale Kompetenz zu trainieren. Nur so schützen wir unsere Demokratie. Schüler, die wissen wie Fake News erkannt werden können, die wissen wie man sauber recherchiert, die in die Lage versetzt werden, Zusammenhänge zu erkennen, können sich und andere vor vor allem politischer Indoktrination und Agitation schützen. Und das sollte doch wohl in unser aller Interesse sein.
Und ja, es gibt Eltern, die können das wie so vieles andere nicht leisten, aber da hat Schule einen echten Bildungsauftrag.

Vatertier
1 Jahr zuvor

Dankeschön.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Dieser Bildungsauftrag ist aber ganz schön umfassend und wohl kaum zu bewältigen. Mein großer Wunsch ist es, und damit werde ich in dieser Hektomatik Welt sicher nicht weiterkommen, dass wieder Vernunft einkehrt und nicht alles dem großen Geldverdienen unterworfen wird, denn das hat unser gesamtes System zerstört und so aufgebaut, wioe wir es huete sehen. Und daran sind alle schuld, nicht nur Schule, sondern auch Eltern, Medien, Politiker, Nachrichtensprecher, und vor allem soziale Medien. Durch die Gier des Geldverdienens wird sehr viel kaputt gemacht.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Nein! Während der Corona-Zeit haben wir gut sehen können, wie Fake-News um sich griffen, bei jeder politischen Wahl sieht man sehr schön, wie Trolls politisch eingreifen und gerade im russischen Angriffskrieg, der wunderbar geframt als Sondermission dargestellt wird, sieht man wie antidemokratische Prozesse Raum greifen. Da hilft vor allem mediale Kompetenz, um solche Tendenzen und Prozesse zu erkennen und gegenzusteuern. Das muss gelernt werden, immer und immer wieder. Und wenn nicht in der Schule, wo denn bitte dann? Hier geht es um demokratische Erziehung, nicht um das Anwenden von Apps.
Es geht hier auch nicht um Schuld und Verantwortlichkeiten, sondern um das Fit-Machen der Menschen von Morgen. Liest sich pathetisch, ist aber nichts weiter als Realität.
Und genau an dieser Stelle sind wir LuL gefordert. Wir sind die Menschen, die fast schon die meiste Zeit mit den Heranwachsenden verbringen und ohne Zweifel einen großen Einfluss haben. Da können wir uns nicht verstecken und mit dem Finger auf andere zeigen. Hier und gerade hier liegt unsere Verantwortung! Und anders als andere Sauen, die so ums Dorf laufen, diese Sau sollten und müssen wir hegen und pflegen und gut drauf aufpassen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Wenn das Umfeld außerhalb der Schule nicht mitzieht, dann laufen da ziemlich alle Bemühungen ins Leere. Das kann ich aus Erfahrung sagen. Trotzdem spricht man immer wieder diese Probleme an, also kein Lehrer wird auf andere zeigen oder sich verstecken. Aber Schule alleine schafft das nun mal nicht. Unsere digitale Welt ist darauf ausgelegt, Geld zu generieren, das sehen Sie doch an diesem unsäglichen Gaming Hype, Influencing, Blogging etc. alles nicht gut für eine kritische Charaktererziehung. Und gegen Trolls von russischen Angriffskriegen kommen wir nun erst recht nicht an, das ist ja wohl Sache der Politik und der inneren Sicherheitssysteme, wobei auch da auch etliches im Argen liegt, leider.
Und wie definieren Sie mediale Kompetenz? In diesem komplizierten Geflecht, in dem man nicht mal Hass-Kommentare in den sozialen Medien in den Griff bekommt, sollen dann Fake News von Schulen erkannt werden? Dazu bräuchte es tatsächlich eine Gruppe von Vollzeit Experten an jeder Schule. Somit bleibt uns nur, immer wieder punktuell auf gewisse Widrigkeiten hinzuwiesen, wobei die Lehrer auch nicht allumfassend kompetent im Mediengebrauch sind.
Ich wehre mich einfach dagegen, dass den Lehrern immer wieder neue Aufgaben aufgebürdet werden, die er/sie selbstverständlich neben der lehrplantechnischen Unterrichtsverpflichtung zu bewältigen hat.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Immer noch nein! Sie haben den falschen Angang. Wir Lehrer tun das das, was in unserer Macht steht, jeder nach seinen Kräften. Wir gucken nicht auf andere, die mehr, weniger, gar nichts, alles machen können. Wir tun unseren Job, zeigen nicht auf andere. Es ist nicht unsere Aufgabe zu urteilen, was hätte wenn, gegebenenfalls, in Zukunft oder so sein wird oder so. Wir machen einfach unseren Job und damit tun wir viel Gutes, aber manchmal nichts Bewegendes. Dann ist das aber eben so….
Kleines Beispiel: Ich unterrichte gerade eine dritte Klasse in Mathe. Thema ist Zehner 1×1. Einige Kinder beherrschen das kleine 1×1 so gar nicht. Ich thematisiere das im Unterricht, erinnere an die Wichtigkeit, schreibe auch den Eltern eine Email, nehme noch mal die Kinder ins Gebet. Und nun? Ich habe alles getan, mehr geht nicht und ich gehe weiter im Stoff zu Vielfachen und Teiler. Einige Kinder lasse ich zurück, da ich keine Chance habe, sie zu erreichen….aber ich habe mein bestes gegeben…
Und so ist das auch mit der Medienkompetenz. Ich gebe von meiner Seite aus alles und habe meinen Job damit auch vollumfänglich erfüllt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Oh – Entschuldigung – aber haben nicht gerade Sie weiter oben – nicht sehr nett auf andere gezeigt?

Da wird vorgeworfen, das Verhalten dieser Lehrkraft sei beschämend.

Und DOCH – wenn das Umfeld nicht mitmacht, keine Chance.

Das gilt übrigens für vieles, s.o.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Gut zu wissen, dass Sie genauestens Bescheid wissen, dass Leute, die eine andere Meinung und andere Erfahrungen haben, einen falschen „Angang“ haben. Mit dieser Antwort und dem Beispiel ist aber mein Ansatz nicht einbezogen, und das Beispiel passt so nun gar nicht. Sie sprachen u.a. von „russischen Angriffskriegen“ und „Fakenews“, das ist doch wohl eine Hausnummer größer als das „Kleine Einmaleins“.

Canishine
1 Jahr zuvor

Es geht also demnach nicht ausschließlich um Medienkompetenz, sondern um den Erkenntniserwerb, wie die Medien in einer Gesellschaft genutzt werden können, sowohl im konstruktiven Sinne als auch zur Manipulation und Desinformation. Dieses Problem ist allerdings nicht neu, sondern wird „nur“ verstärkt. Die grundlegende Frage scheint mir daher zu sein, auf welcher Basis junge (und nicht nur die) Menschen lernen können, gegenüber manipulativen Einflüssen souverän zu bleiben. Dazu benötigen sie fundierte Kenntnisse über die Möglichkeiten der digitalen Medien, aber sicherlich nicht nur.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Canishine

Genau, deshalb gehört die Medienkompetenz auch in jedes Fach…..und dazu gehört selbstredend auch auch die Lesekompetenz und andere Kompetenzen. Das eine bedingt das andere….JA!

GS in SH
1 Jahr zuvor

An den GS gibt es in den 3. und 4. Klassen spezielle Medienschulung. In den 3. Klassen geht es vor allem um die Nutzung kindgerechter Suchmaschinen, die Herstellung von Präsentationen usw. Während in den 4. Klassen der Schwerpunkt auf den „Gefahren“ im Internet liegt. Also: keine Bilder oder persönliche Daten posten, keine Accounts bei Tiktok/Instagram anlegen (ist rechtlich eigentlich sowieso nicht möglich, aber es gibt so viele Wege, das zu umgehen!), Sensibilisierung für Challenges, Hate und Grooming usw.

Es gibt eine AG, in der kleine Videos zu Experimenten gedreht, geschnitten und vertont werden. Die so fortgebildeten Kinder sollen dann als „Multiplikatoren“ im Unterricht mithelfen, was recht gut klappt.

Außerdem gibt es jedes Jahr einen Vortrag für die Eltern zum Thema „Kinder im Netz“. Der Vortragende wird von den Schulvereinen bezahlt.

Leider habe ich das Gefühl, dass man uns oft nicht ernst nimmt. Wir sind dann halt einfach nicht „medienaffin“, rückwärtsgewandt und haben sowieso keinen blassen Dunst.

Wir haben 22 Tablets, obwohl die meisten Klassen inzwischen 28 Kinder haben, aber es sollen jetzt irgendwann 10 Tablets hinzukommen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Ganz kurz – ich lese mit Schülys. In der Schule. Und entlasse immer mehr Analphabetvinnen…

Ohne das Umfeld – keine andere Chance.

Für die Zukunft, die Kinder, die fit gemacht werden sollen…

Ich frage mich – wofür?

GriasDi
1 Jahr zuvor

Medienkompetenz ist nichts anderes als Allgemeinbildung.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

nein.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Doch – irgendwie schon.

Denn Allgemeinbildung lässt mich doch erst zweifeln – wenn mein Wissen nicht mit den Infos aus dem Netz oder wo auch immer her – übereinstimmt.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Zitat:
„Es geht hier darum diese Kompetenz mit den fachlichen Inhalten zu verbinden.“
Gibt es Kompetenzen losgelöst von Inhalten überhaupt?
Medienkompetenz als eigenes Fach ist per se sinnlos.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Nein, denn dort kann man alle möglichen Themen behandeln und nicht nur fachbezogene.
Sogar News über die Lieblingsstars kann man behandeln.;-) Das motiviert und hilft dabei sich später besser zurechtzufinden.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

„Medienkompetenz als eigenes Fach ist per se sinnlos.“

Jein.

Wir haben das Doppelstündig in Klasse 6 für ein Halbjahr.

Da wird u.a. das Manipulieren gelernt – Bilder angehübscht usw.

Man könnte ja erwarten und hoffen, dass daraus der Rückschluss kommt – hey, ob wohl im Netz auch andere manipulieren?

Kommt eher nicht. Macht aber langfristig den einen oder anderen ein klein wenig misstrauischer ..

Ich glaube auch nicht dran 😉

Das muss natürlich ein Dauerbegleiter sein, aber eben auch zu Hause.

Die ewige Beballerung der Influenziervinnen ist mitunter ja auch gesundheitsgefährdend – „Vitamin D hilft gegen Krebs“. Die glauben diesen Blödsinn.

Und wir können nicht alles inhaltlich besprechen, was die sich täglich reinziehen. Dazu ist das einfach zu viel.

War da nicht was mit Erziehungsberechtigung von Eltern?! Grübel,….

Bla
1 Jahr zuvor

Ja, natürlich kann man das in die Schule einbringen. Aber man muss halt auch die dazugehörigen Rahmenbedingungen bedenken und vor allem stellen. Und das logischerweise im Optimalfall im vornherein. Nicht nur fordern, sondern auch fördern ist hier dann das Motto.
Wir haben einfach viele Themen, die dazu kommen. Dazu haben wir zu wenig Zeit. Der Lehrplan ist zu voll. Das Personal unterbesetzt. Die Ressourcen und das Material oft nicht vorhanden. Die Erwartungen sind oft hoch.
Zaubern können wir leider (noch?) nicht. Tut mir leid.

Man kann sich bei vielen Themen halt auch nicht nur die Vorteile rauspicken und die Nachteile nicht bedenken … Das wird leider (v. A. momentan) oft von Politikern, SuS (und manchen Eltern) gemacht. Wobei die meisten Eltern bei Erklärungen dann sehr umgänglich sind habe ich festgestellt.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Jede Schule hat irgendwelche Rahmenbedingungen und in diesen Bedingungen arbeitet sie. Nicht immer vom Optimum ausgehen, aber aus den gegebenen Bedingungen das Optimale herausholen, darum gehts.

Bla
1 Jahr zuvor

Ne, darum geht’s eben nicht.
Das wird ja so oder so gemacht. Erwartet wird aber oft mehr. Digitalisierung ohne Endgeräte bspw.
-> Siehe Distanzunterricht, wo teilweise Blätter per Mappen einmal die Woche weitergegeben werden mussten usw.
-> Ständiges „das muss besser werden“ ohne für die Rahmenbedingungen zu sorgen
-> Ständige „da fehlt Geld“, „das Projekt wäre toll“, „das muss noch dazu“

Man kann nicht das Optimum/Maximum verlangen und das Minimum geben.
Dann aber sich wundern, dass vieles nicht machbar ist.
Dann sollen sich die „Entscheider“ zumindest so ehrlich machen, dass sie entweder:
– Die Rahmenbedingungen an Schulen individuell Prüfen UND individuell dann fordern, was dazu passt … Ein Traum
– Keine generellen Forderungen stellen, sondern sie als Wahlmöglichkeiten anpreisen. Wer Ressourcen hat und wo es machbar ist, dort wird es gemacht. Sonst nicht.

Transparenz und Ehrlichkeit.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Mir ist es suspekt, wenn „demokratische Prozesse“ in einem Atemzug mit „digitale Kompetenz“ genannt werden. Demokratie war und ist auch ohne Digitalisierung denkbar, das ist immer noch eine Staatsform und nichts sonst, und die gewiss fortgeschrittene Digitalisierung in China hat nicht viel mit Demokratie zu tun, wie wir sie verstehen, schon mehr mit „Big Brother is watching you“.
Und die schlichte Information über Politik aus Zeitungen, Fernsehen oder dem Internet ist auch noch keine Demokratie. Das alles gibt’s in Diktaturen nämlich auch. Und die Richtigkeit von Meldungen dabei zu überprüfen ist ohnehin schwierig. Man nehme nur das, was uns alles so über PISA behauptet wurde.

Andre Hog
1 Jahr zuvor

„Schulen und Kitas haben den gesellschaftlichen Auftrag, Kinder und Jugendliche auf eine Welt vorzubereiten, die sich immer schneller wandelt“

Sehr hübsche Formulierung!
Schon bemerkt, dass die digitale Welt mittlerweile selbst für Vollzeit-Netz-Afficinados , wie z.B. Sascha Lobo nicht mehr in der realen Gänze erfassbar ist??

Ich überlege einmal, wie viel Zeit ich faktisch darauf verwenden kann, mich auf „wichtige Neuerungen im Netz“ ausreichend informieren und dann auch noch händelbar machen kann.

Jaaaa, ich weiß…die Gesellschaft erwartet das von uns….neben ca. 2769 anderen wichtigen Dingen, die die Kinder und Jugendlichen ebenfalls in der Schule erwerben sollen.

Jeder kennt das Bild: (oder kann es sich ausmalen)
Wenn man ein immer schneller drehendes Karussell befährt und keine Hand mehr frei hat, um sich festzuhalten, weil man sich mit links noch ne Zigarette dreht und mit rechts den umstehenden Leuten lässig zuwinkt, dann darf man sich nicht wundern, wenn man dabei rausfliegt und tierisch auf die Schnauze fällt.

Hach … Rummelplatz ist zuweilen das passende Pendent zu dem, was in Schulen alles geschehen soll bzw bereits geschieht.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Nicht aber dass Du mit ’nem Autoscooter die lieben Kleinen rammst …

Pink Floyds Kinder
1 Jahr zuvor

Im Rahmenlehrplan für Gesellschaftswissenschaften für 5/6 in Berlin wird das Wort Buch als Form einer Wissensquelle im Medienteil nicht ein einziges Mal verwendet. Da heißt es Ganzschrift. Whatever…
Aber was ist dann wohl ne Halbschrift, oder Handschrift oder Durchschrift, Ganz-E-Book, Teilschrift, Unterschrift, Abschrift, Reinschrift? Hömm… Alles Schrift, kann weg!

Je mehr die Kinder und Jugendlichen der Aufmerksamkeitsökonomie von geldgeilen Erwachsenen unterworfen werden; wo man lernt, zu feige zu sein, jemanden etwas ins Gesicht zu sagen, um dann mit irgendwelchen idiotischen Schrott Algo Blitz Dingsbums einen riesigen Bohei oder soziale Tode oder Massenpaniken loszutreten, brauchen wir den Kids nicht den neuesten letzten Sch*** ins Hirn blasen, das ist bestenfalls Körperverletzung und anmaßend – zu glauben was die „Kids“ in 30 Jahren im Berufsleben brauchen. Dieses Zeug macht süchtig, die Augen kaputt, ist von Kindern für Kinder, weil überhaupt nur möglich dank im Bergwerk kratzender Gleichaltriger,(die wenigsten werden Ü30, wie all die Befragten aus obigem Text) frisst Strom (davon haben wir ja freilich reichlich und sicher vor allem!) und der lauteste Brüll“mensch“(?) bekommt den Blick, Like, Click.
Is wie bei Idiocracy (Filmabend super lach Flash für jeden Lehry garantiert :))))

Ganz ehrlich, was will mensch von der erweiterten Medienaufklärung in einem Alter in welchem Moral als Kategorie noch nicht mal existiert? Die Wahrheit? Weniger hässliches und dummes Verhalten erzeugen? Don’t Look up!
Aber doch nur, wenn die soziale Umwelt einen Bezug dazu hat. Sonst gibt es doch kein Verhältnis und noch weniger eine Beziehung zu irgendetwas.
Das gleiche Thema bei Inklusion. Was will mensch? In was wird da hinein inkludiert? Und was soll es dann sein, werden können und dürfen?
Es gibt bei beiden Themen keinen breiten Konsens, auf den sich alle einigen können.

Wenn da jetzt nur nicht die Wild Card from Russia with Love mit im Spiel wäre, dann könnte man sich doch ganz feste vornehmen, dass die Kinder in der Kita und in der GS nun endlich Skynet zu seinem Recht verhelfen 😉

Wer jetzt hier moniert, ich benutze diese Kram ja auch: Ja klar, bin schließlich Lehry (und noch anderes mehr). Hat ja auch seine Zwecke, dieses ganze Computer-Gedöns. Aber eben als Werkzeug. Um Werke zu erzeugen, nicht um zu vernichten.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Das sind ja sonst eher meine Aussagen… und Klagen.

DANKE – 🙂

Bin ganz bei Ihnen 😉

Einer
1 Jahr zuvor

Die schulen sind erst die, die die kinder mit irgendwelchem schwachsinn indoktrinieren! Wir sollen funktionieren! Wir sollen wiederspruchslos unsere pflichten machen!

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

? Bitte genauer erklären. Welcher Schwachsinn ist genau gemeint?

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Ach was….Schwachsinn

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Genau!

Ich bin auch dafür, dass die Schulen abgeschafft werden.

Homeschooling (oder home-diy-indoktinierung made by mom and dad and YouTube and insta and a very lot of not moneygeile (hä?) Influencerys …) for everyone and everybody is so match bätter.

Und kurbelt bestimmt die Wirtschaft… Ich schweife ab zu Christian L.

Ich verstehe Ihre Wut – nicht mal halbwegs.

Mir erschließt sich trotz Lese-, Denk- und Fantasiekompetenz der Inhalt nur suboptimal.

Ja, Kinder müssen „funktionieren“. Hier stellt sich u.a. die Frage – worin?

Stühle und Beleidigungen in alle Richtungen zu werfen, Schülys und Lehrys zu treffen, kann das Ziel nicht sein.

Deswegen müssen sie im Umgang mit Stühlen geübt sein, bei Beleidigungen lernen, dass da gar nicht gut ist und – ganz wichtig – üben, mit ihrem Frust in der Gesellschaft zu bestehen und doet klarzukommen. Dieses „Funktionieren“ unterstütze ich.

Willfährig sein, ist was ganz anderes.

Buchstaben, Lesen, Schreiben, … als Indoktrination zu verurteilen… Nun, Ihr Text wäre nicht hier, wenn Sie vor diesem Schwachsinn verschont geblieben wären.

Wozu sollte es gut sein, nicht lesen zu können?

Widerspruchslos Pflichten machen – nun, ich lasse gerne Widerspruch zu. Begründet. Diesen Schwachsinn lernt man auch in der Schule.

Sollten Sie hierauf antworten, haben Sie das Ihren in der Schule gelernten Fähigkeiten zu verdanken.

Auch rote Daumen zeugen zumindest von einer gewissen Lesekompetenz 😉

Blau
1 Jahr zuvor

Alles schön und gut. Allein die Ausstattung mit Technik ist immernoch mangelhaft. Während in einer Stadt jedes Kind ein iPad gestellt bekommt, teilen sich in der nächsten Stadt 10 Kinder 1 iPad das umständlich in schweren Koffern durch die Schule geschleift werden muss. Pro Schulklasse gibt es gerade mal einen PC.

Sandra
1 Jahr zuvor

Literatur Empfehlung an dieser Stelle: Manfred Spitzer, Digitale Demenz

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sandra

Jepp – ist schon etwas älter, macht es aber nicht schlechter.

Es gibt auch Vorträge von ihm dazu … Im Netz. Sehr sehrns- und hörenswert. 🙂

Trinkflasche
1 Jahr zuvor

Passt wunderbar zur „Mit einem Like verändere ich die Welt“-Mentalität.

Ein Teil der Schüler schafft es in der Oberstufe in den Naturwissenschaften nicht, unseriöse Quellen (Internetseite) von seriösen (Fachbuch) zu unterscheiden. Einer der häufigsten Gründe ist sicherlich die Lesefaulheit, weil lesen ist ja anstrengend. Wenn das hier schon ein Problem ist, wie soll das dann erst in politischen Fächern sein?

Last edited 1 Jahr zuvor by Trinkflasche
ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

Auch Fachbücher sind nicht immer frei von Fehlern. Besonders wenn sie schon älter sind. Und Internetseiten pauschal als unseriös zu bezeichnen halte ich auch nicht gerade für objektiv. Seine Quellen zu hinterfragen und ggf. mehrfach abzusichern kann sicher nicht schaden,

Marion
1 Jahr zuvor

Ich hätte ja auch eine Menge zu dem Thema zu sagen. Hab aber mein Pulver schon unter dem Artikel zu den Hackerangriffen auf Schulen komplett verschossen.
Und es kostet auch immer so wahnsinnig viel Energie, den begeisterten Fortschrittsfanatikern klarzumachen, daß man keinesfalls in die Höhle zurück will, nur weil man die digitale Entwicklung sehr kritisch sieht. Darum lass ich es jetzt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Stimmt.

Gruselig finde ich auch, dass alle gesundheitlichen Bedenken bei den Digi-Fans… gar nicht vorhanden sind.

Wir haben inzwischen viele Schülys, die zur Suchttherapie waren.

Der Einsatz dieser gehypten Geräte ist zerstörend für diese Kinder und Jugendlichen – allein deswegen darf es gar nicht Pflicht sein.

Außer: FÜRSORGEpflicht.

Mondmatt
1 Jahr zuvor

Irgendwie wird hier das Eine oder das Andere verwechselt.

Aufgabe der Schule ist es den Schüler Wissen zu vermitteln und die grundlegende Anwendung dieses Wissens näher zu bringen.
Die stetige Anwendung dieses Wissens in der Realität erfordert viel Zeit. Das ist eigentlich aufgebe der Eltern.

Wie soll das Wissen aus der Schule im Real-Live angewendet werden?
Schule: Soziale Medien, Grundlagen der Politik. Zusammenhang usw.
Elternhaus: Ich hab da gelesen….! Wie ist denn das bei euch? Wie macht ihr denn das um Informationen über Politik zu erhalten???

Wenn die Schule das mit übernehmen soll, dann braucht das mehr Zeit und Personal.

Kann aber nicht so geplant sein.
Die Politik gibt uns nämlich seit Jahren, bei gleicher Zeitvorgabe, weniger Personal und gleiche Grundinhalte (Lehrplan) als Vorgabe.
Zusätzliche Aufgaben sind so nicht machbar. Es sei denn zu Lasten meiner privaten Zeit.
Das hat natürlich seine Grenzen.
Im Machbaren, in der Motivation.

Kurz ich hab keinen Bock für Gottes-Lohn auch noch Mamma und Papa zu spielen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„Vor allem Frauen, ältere Generationen und Menschen mit niedriger formaler Bildung laufen Gefahr, ins digitale Abseits zu geraten und gesellschaftlich und ökonomisch den Anschluss zu verlieren.“

Digitale Abseits? Ehrlich, ohne Anschluss an das „ware“ Leben? (Ohne „h“ ist Absicht.)

Gesellschaftlich den Anschluss verlieren? Da kann ich nur sagen – prima. Digitoxing gibt es ja nicht umsonst 😉

Ökonomisch den Anschluss verlieren – entzieht sich meiner Fantasie. Das verstehe ich absolut nicht. Es ist doch sinnvoll, diesen Wahnsinn von immer „neu“ nicht mitzumachen. Schont die Umwelt, das Klima und Lebensraum.

Alles andere – tollkühne Ziele.

Desinformationen sind nur mit Allgemeinbildung zu durchschauen – wie soll da ein Fach wie Digitale Medienkompetenz das leisten?

Mir macht diese ganze Entwicklung Sorgen – gesellschaftlich und politisch.

Aber – Kinder in der KiTa schon damit zu konfrontieren, die noch nicht mal einen Schuh zubinden oder noch in die Hose machen? Ich glaube, die haben ganz andere Bedürfnisse als Teilhabe an der demokratischen Digitalisierung. Abgesehen mal vom EuE-Mangel, ist das für mich eine Überforderung derer in dem Alter vorhandenen kognitiven Fähigkeiten – hey, das sind Kinder!

Wann – auch diese Idee! – in der Schule umgesetzt werden soll…. Bleibt nur Schule bis 20.00 Uhr, natürlich nach Alter gestaffelt. Und am Wochenende – da soll nicht allein gesurft werden.

Um auch noch diese Mammut-Aufgabe (dringend nötig – sehe ich auch so, aber da Schülys soviel unkontrollierte Freizeit im Netz verbringen, eher bei Sisyphos einzuordnen) zu bewältigen, müssen – ACHTUNG! – die Ferien deutlich reduziert werden.

Geschickt eingefädelt – Verschwörungstheorie – Schwarzsehen – … – wer weiß das schon?

Aber egal, wir werden wegen des Mangels an allem auch das nicht wuppen können – und damit wieder die Schuld schultern.

Aber es gibt sie bestimmt – die Helden, die den Durchblick in diesen Wahnsinn bringen.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Bei uns in der Nähe gibt es in einem ganz kleinen Dorf einen ebenso kleinen Kindergarten.
Dort besuchen die Kinder regelmäßig den Bauern im Kuhstall und sehen, wo die Milch herkommt.
Sie besuchen ebenso regelmäßig die angeschlossene Käserei, wo sie erfahren, wie aus der Milch von den Kühen Käse gemacht wird.
Sie gehen in den daneben liegenden Gärtnereibetrieb und holen sich Samen und Plänzchen, um sie im eigenen Kindergartenbeet anzubauen und dort widerum selbst zu ernten.
Die christliche Gemeinde, die Träger all dessen ist, betreibt dort auch ein Seniorenheim, welches die Kinder mit ihren Betreuerinnen oft besuchen, um gemeisam mit den alten Leuten zu singen und zu spielen.
Ja, das klingt nach utopischer Idylle, gibt es aber trotzdem. Ich glaube, diese Kinder lernen genau das, was Kinder ZUALLERERST lernen sollten: Was sind unsere Lebensgrundlagen, wie können wir sie sinnvoll nutzen und gleichzeitig auch bewahren und schützen?
Sie bleiben in Verbindung mit der Natur und dem, was Leben im eigentlichen Sinne bedeutet.
Ich bin überzeugt davon, daß diese Kinder rein gar nichts verpassen, wenn sie in der Kita noch keinerlei Umgang mit digitalen Medien haben. Den kennen sie schon von zu Hause. Im Kindergarten lernen sie dann, wie sich „echtes“ Leben anfühlt.

Alex
1 Jahr zuvor

Ist News4teachers nicht auch ein soziales Medium?

Lehrer_X
1 Jahr zuvor

Ach, dazu kommt noch was ganz anderes (bei mir zumindest): die Müdigkeit, junge Menschen zu allem motivieren zu wollen.

In meiner Schulart zumindest interessieren gesellschaftliche Themen keine Sau! Sozialer Kaffeesatz. Mehrfach das Thema Nachhaltigkeit aufgebaut, nicht nur mit der Ebene Ökologie, aber es interessiert einfach niemanden. Solche Diskussionen bereite ich daher auch nicht mehr vor und gehe nur darauf ein, wenn sich gerade wirklich jemand dafür interessiert. Auf dem Niveau ist eine Auseinandersetzung unter verschiedenen Teilaspekten dann meist auch gar nicht möglich, weil die wenigsten so einer (für uns niedrigen) Komplexität folgen können.

Solche Studien sind schön, lassen aber wie viel zu viele Diskussionen dieser Art einfach außer Acht, dass es so viele unterschiedliche Schulformen gibt …

Setzen. Sechs. An die, die ständig sowas veröffentlichen müssen, gerne kritisieren und nicht mal wissen, WEN sie da alles beurteilen. Es ist erbärmlich, allerdings von der anderen Seite.