Philologen: KI-generierte Texte lassen sich kaum als solche erkennen – „Viele Lehrkräfte fühlen sich unsicher“

39

DÜSSELDORF. Das Schulministerium Nordrhein-Westfalen hatte schnell reagiert – und bereits vor zwei Wochen (als erstes Kultusministerium in Deutschland) eine Handreichung für Lehrkräfte herausgegeben, die Unsicherheiten im Umgang mit ChatGPT beseitigen soll. Aus Sicht des Philologenverbandes lässt das Papier allerdings wichtige Fragen offen. Dabei dränge das Thema Künstliche Intelligenz: Es sei in Rekordzeit für den Unterricht relevant geworden.

Wer hat den Aufsatz geschrieben? Illustration: Shutterstock

„Viele Lehrkräfte verwenden ChatGPT und ähnliche Software bereits, auf verbindlichere Regeln, was geht und was sie lieber lassen sollten, warten sie allerdings noch“, sagt Sabine Mistler, Vorsitzende des Philologenverbands NRW. „Uns ist durchaus bewusst, dass es sich um einen sehr dynamischen Prozess handelt, daher ist es verständlich, dass sich das Ministerium an einigen Stellen nicht festlegen kann. Dennoch fühlen sich viele Lehrkräfte derzeit unsicher.“

Grundsätzlich empfiehlt das Ministerium, dass Schülerinnen und Schüler das Programm im Unterricht nicht mit einem eigenen Account oder der eigenen E-Mail-Adresse nutzen sollen. Angesichts der „aktuellen Sach- und Rechtslage (gerade mit Blick auf die datenschutzrechtlichen Vorgaben)“ werde auch die Verwendung eigener Geräte für Schülerinnen und Schüler nicht empfohlen. Stattdessen erfolgt der allgemeine Hinweis, dass für die Einhaltung des schulischen Datenschutzes die Schulleitung verantwortlich sei. „Hier fehlt eine klare Aussage dazu, wie der Datenschutz unterrichtlich und rechtssicher umgesetzt werden kann“, kritisiert Mistler.

Größte Unsicherheit in der Handreichung ist die Verantwortungszuschreibung an die Lehrerinnen und Lehrer, die durch KI-generierte Texte vor neuen Herausforderungen bei der Leistungsmessung und Benotung stehen. Das heißt, sie müssen in der Praxis entscheiden, ob eine (schriftliche) Fach- und Hausarbeit eigenständig oder mithilfe von ChatGPT & Co. entstanden ist.

„Wir fordern daher schnellstmöglich einen KI-Gipfel mit allen an Schule Beteiligten, um solche Fragen verbindlich klären zu können“

Aus Sicht der Philologen reicht es nicht aus, wie in der Handreichung formuliert, auf „das hohe Maß an professioneller Erfahrung“ zu verweisen, über die Lehrkräfte verfügten. Sie könnten beispielsweise in Unterrichtsgesprächen erkennen, ob eine Arbeit mit unzulässiger Hilfe entstanden sei. KI-generierte Texte lassen sich aber tatsächlich nicht ohne weiteres als solche erkennen, sie erschweren somit das Aufdecken eines möglichen Täuschungsversuchs.

Anzeige

Unklar ist bislang auch, wie der Zugang zu KI-Systemen für alle gewährleistet werden soll, wenn die Nutzung wie angekündigt nur noch gegen eine monatliche Gebühr möglich ist. Geklärt werden müsse, welche Auswirkungen die Nutzung von ChatGPT auf neue, digitale Prüfungsformate und Formen der Zusammenarbeit haben wird. Ferner benötigen Lehrkräfte zeitnah hochwertige Fortbildungen zum Thema KI. „Wir fordern daher schnellstmöglich einen KI-Gipfel mit allen an Schule Beteiligten, um solche Fragen verbindlich klären zu können. Diesem muss ein regelmäßiger und verstetigter Austausch über neue Entwicklungen folgen – vor allem mit den Expertinnen und Experten aus der Schule, sprich Lehrkräften“, sagt Verbandschefin Mistler.

Grundsätzlich begrüßt der Verband der Gymnasial- und Gesamtschullehrerinnen und -lehrer, dass der Umgang mit KI-Systemen nicht reflexhaft restriktiv gehandhabt werde. Aber: „Wir müssen auch künftig eigenständige Leistungen von Schülerinnen und Schülern bewerten können und müssen in dieser Frage ehrlich sein: Unter Umständen muss man die Verwendung von KI-Systemen in bestimmten Situationen untersagen oder einschränken.“

Vor zwei Wochen hatte das nordrhein-westfälische Schulministerium einen Handlungsleitfaden zum „Umgang mit textgenerierenden KI-Systemen“ veröffentlicht. Zusätzlich bietet QUA-LiS, die landeseigene Qualitäts- und Unterstützungsagentur, einen kostenfreien Online-Kursus an, mit dessen Hilfe Lehrpersonen sich „intensiver mit textgenerierenden KI-Anwendungen auseinandersetzen“ können (News4teachers berichtete). Neben weiterführenden Informationen rund um ChatGPT & Co. finden Lehrkräfte und Seminarausbilder/-innen darin auch Unterrichtsbeispiele für unterschiedliche Fächer und Jahrgangsstufen.

„Wir möchten Sie bitten, sich offen und konstruktiv mit den neuen Möglichkeiten auseinanderzusetzen und das Thema aktiv in Ihren beruflichen Kontexten zu thematisieren“, heißt es in einer E-Mail, die das Ministerium am 23. Februar an die Schulen geschickt hat. News4teachers

ChatGPT und die Folgen: Streicht alle Leistungsnachweise, deren Erbringung nicht lückenlos kontrolliert werden kann! Ein Gastbeitrag

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

39 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Einer
1 Jahr zuvor

Durch ChatGPT und Co. ändert sich vor allen Dingen eine Unterrichtsmethode. „Recheriert dazu doch mal im Internet“ fällt weg. KI erstellt in kürzester Zeit eine gute Lösung. Nun ergeben sich für die Schüler wieder vier alte Probleme:

– Lesen: die Schüler müssen den Text lesen können. Je nach Thema eine halbe Seite oder mehr. Nicht nur ein Dreizeiler. Auch mit Fachausdrücken.
– Verstehen: das gelesene muss verstanden werden. Tja, selber denken macht schlau.
– Übertragen bzw . erläutern: das gelesene und verstandene muss in die Unterrichtssituation (Klassengespräch, Vortrag, ….) sinnvoll, korrekt und spontan eingebracht und werden.
– Rezipieren: die Inhalte müssen auch in der übernächsten Stunde noch spontan genutzt werden können ohne erst wieder ChatGPT zu fragen.

Und genau dass ist doch lernen.

ChatGPT kann prima Text und Inhalte für verschiedene Altersklassen und Abstraktionsstifen differenziert erstellen. Gibt mir also die Chance, dass die Schüler einen großen Teil der Binnendifferenzierung selbst erledigen. Jeder Schüler erstellt sich somit sein eigenes Unterrichtsmaterial.
Da fallen mir spontan viele Themen ein in denen KI mich so entlasten kann und viele Unterrichtsmethoden wo wir Lehrer doch genau diese Differenzierung brauchen.
Und ich kann Coach sein und mich auch auf die Beurteilung des erarbeiteten zurückziehen.

Die guten Schüler beherrschen die drei Schritte oben auch jetzt schon. Für die jetzt schlechten Schüler kann KI eine Art Scaffolding darstellen, wenn wir ihnen beibringen richtig damit umzugehen. Dazu müssen wir dies Werkzeug aber beherrschen und dazu müssen wir es nutzen. Und zwar schnell, sehr schnell.

KI wird innerhalb dieses Jahres 2023 bestimmt auf allen Geräten (PC, Handy, Smartwatch) jederzeit ubiquitär verfügbar sein. Muss doch nur jemand oder etwas eine App dafür schreiben.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Lieber Einer,

für den Anfang möge, könnte erst einmal auch das sog. „Lehrermodell“ an seiner eigenen Ortografie und korrekten Interpunktion (= Zeichensetzung) arbeiten.

Ich meine, ein sprachliches Lehrermodell sollte wirklich makellos sein , à la „wie der Herr, so das G…“!

Das ist mein voller Ernst!
Und ich bin auch keine Korinthenkackerin!
Es geht schlichtweg um Glaubwürdigkeit! – Fachkompetenz!

Einige SchülerInnen, am Gymnasium, sind immer noch sehr rechtschreib- und interpunktionsfest, und LehrerIn will sich doch wohl keine Blöße geben, ggf. vorführen lassen?

Als NotengeberIn ein absolutes No-Go!
Es geht schließlich im Lehramt auch um die Vergabe von Lebenschancen.

Echtes, reines Vertippen ist kein Problem, passiert ja schnell im Schreibfluss, siehe „Recheriert …“. Tippfehler liegen hier aber definitiv nicht vor.

Ob korrekte Rechtschreibung mit KI besser gelänge als mit den herkömmlichen Medien wie Duden und Grammatik? Ich hab da so wirklich meine Zweifel!

z.B.:
Großschreibung bei substantivierten Verben: das Gelesene (2x) und Verstandene, des Erarbeiteten, “ … ist doch Lernen.“

(Das hier ist doch keine SMS! Mir ist bekannt, dass dort durchgängig Kleinschreibung und Abkürzungen gängige Praxis sind.)

zum Beispiel: „… ein, in denen …“; „… Unterrichtsmethoden, wo …“

Das Wort „ubiquitär“ (= überall verbreitet) tendenziell inflationär zu verwenden, macht den Kohl auch nicht fett, d.h. macht Ihre leidenschaftliche Argumentation pro KI auch nicht überzeugender.

Genausowenig wie der Gebrauch von „didaktischem Fachchinesisch“ : Scaffolding – hier in diesem Forum – ist auch nicht sachdienlich und zielführend.

Zielgruppe von n4t ist schließlich nicht nur die Lehrerschaft, schon gar nicht Anglizismen-affine InsiderInnen.

Ansonsten bin ich stets skeptisch gegenüber jeglichem – oft unkritischem – Hochjubeln von Neuerungen!

Kritisches Hinterfragen ist angesagt, immer unabdingbar.
Abklopfen hinsichtlich Praxistauglichkeit, Schattenseiten, Verursachen von neuen Problemen? .

Siehe nur social media!
Mehr Fluch als Segen – gesellschaftlich und politisch – wie sich inzwischen zeigt!
Zuckerbergs Facebook entwickelt sich mehr und mehr zum Fluch für die Demokratien!

Also Obacht bei KI!
Öffnen wir nicht ohne Not und naiv eine weitere Büchse der Pandora!

nike
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Es heißt „Orthographie“ (von mir aus auch „Orthografie“), damit zieht sich der komplette Rest selbst ins Lächerliche.

Last edited 1 Jahr zuvor by nike
Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  nike

Liebe nike,

Sie haben hinsichtlich meines Rechtschreibfehlers, dem fehlenden „h“ in dem Wort Orthografie, natürlich vollkommen recht!

Da ist mir doch tatsächlich ein (!), wenn auch gravierender, Orthografiefehler unterlaufen!

Überaus peinlich für mich, besonders, da ich fehlerfreie Schreibweise und korrekte Interpunktion auf Lehrerseite anmahne.

Hätte man auch in einer Randbemerkung oder einem kurzen Nebensatz mit viel wirkungsvollerer Süffisanz einfließen lassen können.

Es geht uns bei n4t hier doch wohl um ernste Inhalte, die Sachebene – hier um KI – und damit verbundene Botschaften!

Nicht nur ich empfinde es als völlig überzogenen Reaktion Ihrerseits, meine kritischen Äußerungen und Bedenken bezüglich der eigentlichen Sache, der KI, nur (!) aufgrund dieses einen Orthographiefehlers gleich in Bausch und Bogen diskreditieren zu wollen.

Die recht abenteuerliche These zu vertreten, dass ich lediglich deshalb den „komplette(n) Rest (sic! d.h. alle meine Einlassungen) selbst ins Lächerliche“ ziehe.
Bleiben Sie mal auf dem Teppich! Lassen Sie die Kirche mal im Dorf!

Ihre Überreaktion ist doch lächerlich, Sie machen sich doch selbst zur Lachnummer, wenn Sie sich nur an diesem Lapsus, an dieser Lappalie, aufhängen.
Das ist doch kindischer Pipifax!

Eine sachliche Äußerung zur Sache des n4t-Artikels oder zum Beitrag von Forumskommentator „Einer“, also zum eigentlichen Thema, nämlich KI, insbesondere auch zur Chat-GPT, interessiert die LeserInnen hier doch viel mehr!

KI als ein weiteres Instrument zum Aufspüren von Daten (= Fehler, Schwächen, Lücken in einer Lerngruppe), die in einem Dashboard für die Lehrkraft zeitnah zusammenlaufen?

Also zur digitalen Leistungsdiagnose für Therapiezwecke, um schneller, unmittelbarer und individuell (!) Lerndefizite zu erkennen, zu bündeln und somit viel rascher reagieren zu können um diese dann hoffentlich sehr zeitnah zu beheben.

Aber auch um so überragende Stärken und Talente frühzeitiger zu erkennen und handeln zu können.

Ganz im Sinne vom altbekannten „Fördern – und Fordern“! Nur neu gedacht – jetzt zusätzlich auch mit KI.

Um bei Lerninhalten mehr, sehr viel passgenauer und sehr viel schneller „individualisieren“ zu können.

Liebe nike,
vielleicht können, mögen Sie zu d i e s e m Diskurs etwas Konstruktives, Inhaltliches beitragen?

Es geht Ihnen doch wohl nicht nur um schnöde Häme, nicht wahr?

Finagle
1 Jahr zuvor

Meines Erachtens ist ein Wettrüsten mit einer Detektor-KI zu beginnen, eine Kapitulationserklärung der eigenen Lernfähigkeit im Umgang mit einer sich wandelnden Zeit. Der konservative Versuch, das bestehende Bildungs-/Prüfungskonzept zu erhalten.

In meinen Augen ist der sinnvollste Umgang damit mehr eine „Aikido-Technik“, in der SuS den sinnvollen, aber kritischen Umgang damit in ähnlicher Weise wie mit dem Taschenrechner oder dem Internet bzw. Wikipedia zu vermitteln. Daraus ergibt sich für lernwillige SuS eine ungeahnte Möglichkeit zu üben und ihrem sprachlichen Ausdruck durch Präzisierung der Prompts und Anschauung der sprachlich gewandten Resultate zu lernen. Wer KI reflektionslos als eine Art Cheat nutzt, um über die Übungshürden im Schulalltag zu kommen, lernt hat genauso wenig wie diejenigen, die sich nie der Bruchrechnungbannehmen weil es ja Taschenrechner gibt.

Im Leistungsraum sollten dann ja ehe die eigenen Fachkompetenzen im Fokus stehen und nicht die Kompetenzen als User der aktuellen Technologie.

Meine Konsequenz:

Sprache bei Texten, die mit unklaren Hilfsmitteln hinsichtlich Sprachkompetenz erstellt wurden, sprachliche Mängel zwar immernoch als Feedback kennzeichnen, aber nicht mehr in die Bewertung einfließen! Erst bei unter Randbedingungen, die nachweislich die eigene Sprachkompetenz abbilden, diese wieder bewerten.

Ansonsten versuche ich, den SuS den Nutzen und Probleme derlei technologischer Entwicklung zu vermitteln und dass sie nicht den Erwerb der Basiskompetenzen ersetzt, um die Ergebnisse beurteilen zu können.

Aber auch das ist nur die vielleicht allzu naive Meinung einer bisher ob der Reaktion der Entwicklung eher überraschten und weniger aufgeregten Lehrkraft.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Ich fühle mich unsicher, weil ich viele Lehrer bin und, soweit ich erkennen kann, noch keine KI für mich arbeitet.

Maggi
1 Jahr zuvor

Aus Sicht der Philologen reicht es nicht aus, wie in der Handreichung formuliert, auf „das hohe Maß an professioneller Erfahrung“ zu verweisen, über die Lehrkräfte verfügten. Sie könnten beispielsweise in Unterrichtsgesprächen erkennen, ob eine Arbeit mit unzulässiger Hilfe entstanden sei.“

Diese Formulierung ist bestimmt rechtssicher. Selbst wenn die Lehrkraft am Satzbau und den verwendeten Wörtern erkennt, dass der Text nicht von dem Schüler stammt, muss ich die Täuschung im Zweifelsfall vor Gericht gegen einen gewieften Anwalt begründen und da kann man kaum sagen, meiner Erfahrung nach hat das der Schüler nicht geschrieben.
Darf er sich Hilfsmittel verwenden? Ja.
Also auch ein Synonymwörterbuch? Ja. – Gut daher hat er die ihm unbekannt Wörter.
Darf jemand die Arbeit korrekturlesen? Ja. – Aha, genau daher kommt die ihnen unbekannte Syntax. Warum haben sie nochmal eine ungenügend erteilt?

Das wird bestimmt witzig. Eventuell muss man sich überlegen, ob Hausarbeiten und GFS, wie momentan in Lehrplänen vorgesehenen, dort schnellstens gestrichen werden sollten, oder man bewertet den Vortrag stärker und die schriftliche Ausarbeitung sehr gering. Jedenfalls müssen die KuMis dringend verbindliche und rechtssichere Verordnungen erlassen, wie die Lehrkräfte dies handhaben sollen.
Ich für meinen Teil werde den Teufel tun und hier eine Ungenügend für einen Betrugsversuch ziehen, wenn ich vor Gericht nur ausgelacht würde. Die Erfahrung zeigt. Klar, deshalb verurteilen wir nach Erfahrungswerten und nicht nach Beweisen

Anvi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Das ist doch Bildungsgerechtigkeit: Seit ChatGPT haben alle Kinder diese Möglichkeit, nicht nur die Kinder von Glucken :-). Ich habe ich es schon einige Male mitbekommen, dass Ausarbeitungen bei bestimmten Kindern von den Eltern gemacht wurden. Der Nachweis dürfte kaum gelingen. Bei der nächsten Klassenarbeit hilft es aber auch nicht. Wenn man nach einem abgelesenen Vortrag keine Fragen beantworten kann und keine der benutzten Fachbegriffe erklären kann, ist die Präsentation trotz großartiger Folien mißlungen.

Erziehungsberechtigte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anvi

Ich werde jetzt jeden Kommentar downvoten der Eltern abwertet. Ebenso wie ich Lehrer-bashing kritisiere tummeln sich in diesem Forum Lehrer/innen, die Eltern verallgemeinernd unterstellen, sich entweder gar nicht mehr um die Belange der Kinder zu kümmern, alle Bildungsaufträge an die Lehrer/ innen zu delegieren oder zu „glucken“. Die Mehrheit der Eltern, denen ich begegne sind äußerst bemüht ihre Kinder schulisch bestmöglich zu unterstützen, nebenher ihren Job zu leisten und ein miserables Gesundheits- und Bildungssystem zu ertragen. Ich hoffe die Mehrheit der Lehrer/innen bringt diesen Eltern den Respekt entgegen, den sie zu Recht auch für sich beanspruchen.

Anvi
1 Jahr zuvor

Schön, dass Sie dennoch in die Diskussion einsteigen und nicht nur voten. Ich bin allerdings keine Lehrerin. Ich behaupte auch nicht, dass die Mehrheit der Eltern sich so verhält, aber in jeder Klasse meiner Kinder gab es solche Glucken. Ein harmloses Beispiel: Mein Sohn musste in Gruppenarbeit einen Vortrag vorbereiten und dann hat plötzlich ein Mitschüler den gesamten Vortrag online überarbeitet. Perfektes Design, Quellenverzeichnis und dazu Fachbegriffe, die keines der Kids ansatzweise verstehen konnte. Das war zwar gut gemeint, passt aber zum Thema. Mit ChatGPT geht das halt auch ohne Eltern.
Ich beneide Sie um Ihre Umgebung, wenn Sie mehrheitlich bemühte Eltern erleben. Wenn das überall so wäre, hätten wir einige Probleme weniger. An der ehemaligen Schule meines anderen Kindes habe ich leider zu viele Eltern erlebt, denen Schulbildung und Erziehung anscheinend egal waren.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anvi

Ein Kollegy von mir hat die PPP für die ganze Gruppe „überarbeitet“ – da wurde richtig gepaukt und bis zum Erbrechen geübt.

Andere Gruppen haben da keine Hilfe von elterlicher Seite bekommem (können).

Zwei Extreme und beides sehr wahr.

Es wäre schön, wenn die Erfolge tatsächlich den Eigenleistungen der Schülys zuzuordnen sind – das nennt man Lernen am Erfolg.

Gabriele
1 Jahr zuvor

Liebe Erziehungsberechtigte,

ja, tun wir! Definitiv.
Ich kann Sie wirklich beruhigen! Jedenfalls ich – und meine KollegInnen -haben die Eltern und Erziehungsberechtigte „meiner/unserer“ SchülerInnen immer wertgeschätzt, wenn sie sich in Ton und Verhalten anständig und integer verhielten.
Zum Wohle unserer gemeinsamen Sache, „unserer“ Kinder!

Es gibt aber halt wie überall, immer, solche und solche Menschen.

Hier im Forum tummeln sich leider inzwischen vermehrt auch QuertreiberInnen, UnruhestifterInnen – mit dem Ziel „Chaos als Selbstzweck“!

Die nur aufmischen wollen, sonst nix.

Und auch Leute, die sich als Lehrkräfte ausgeben – aber keine sind! Somit unter „falscher Flagge segeln“.
Scheinbar „kritische InsiderInnen“, die de facto als „NestbeschmutzerInnen“ rüberkommen. Aber alle sind „Fake“!

Eine gesunde Prise Vorsicht, Skepsis, auch Misstrauen ist folglich bei der Lektüre so mancher Beiträge zu empfehlen!

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anvi

Na da könnten die dann gestellten Fragen aber doch interessieren, wenn das teils über Jahre beschulte Kind nicht unbedingt Lehrers Liebling oder zurückhaltend bis unsicher wäre.

Anvi
1 Jahr zuvor

Meine Kids hatten bisher nur faire Fragen bekommen, z.B. wurde bei einer Präsentation in Englisch eine Frage zu einer neuen Vokabel gestellt, die auf mehreren Folien genutzt wurde. Selbst bei einfachen Fragen dürfte man merken, ob sich das Kind mit dem Thema beschäftigt hat. Bei unsicheren Kindern würde ich mir erhoffen, dass man mit besonders einfachen Fragen beginnt. Aber ein unsicheres Kind wird wahrscheinlich nicht total unvorbereitet in eine Präsentation gehen.

Erziehungsberechtigte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anvi

Ich werde jetzt jeden Kommentar downvoten der Eltern pauschal abwertet. In diesem Forum tummeln sich Lehrer/innen, die Eltern verallgemeinernd unterstellen, sich entweder gar nicht mehr um die Belange der Kinder zu kümmern, alle Bildungsaufträge an die Lehrer/ innen zu delegieren oder zu „glucken“. Die Mehrheit der Eltern, denen ich begegne sind äußerst bemüht ihre Kinder schulisch bestmöglich zu unterstützen, nebenher ihren Job zu leisten und ein miserables Gesundheits- und Bildungssystem zu ertragen. Ich hoffe die Mehrheit der Lehrer/innen bringt diesen Eltern den Respekt entgegen, den sie zu Recht auch für sich beanspruchen. Übrigens pauschales Lehrer/innen-Bashing ist genauso daneben.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anvi

Bildungsgerechtigkeit geht auch mit einem Buch!

Betrug geht auch mit einem Buch!

Was ist also anders?

Ganze, zusammenhängende, komplexe Sachverhalte von Chatty statt von Papa oder Mama.

Die schülerische Eigenleistung ist in der Regel mündlich schnell herausfindbar – würde mir nur erwachsene Zeugen für die Befragung wünschen….

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Spannend wird es, wenn Richter anfangen, ihre Urteile per KI zu generieren. Dann würde effektiv eine KI darüber befinden, ob mittels einer KI getäuscht wurde.

Darf man den Richtern das verbieten? Stichtwort: Richterliche Unabhängigkeit.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Das wäre doch meha objektiv, ohne Ansehen der Person und – sehr, sehr schnell. 😉

Blöd nur, wenn Chatty gebeten wird, das eigene Urteil anzufechten ….. 🙂

uesdW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Chatty schon mal ausprobiert? Der dichtet ggf. ganz schön etwas zusammen, da das Programm auf Informationen bis 2021 beruht, FakeNews berücksichtigt und das alles mit Wahrscheinlichkeiten verknüpft.
Und das ist ja genau die Herausforderung an die Lehrkraft. Mag derText noch so schön sein, ob er inhaltlich stimmt, muss geklärt sein.
Bleiben wir flexibel. Mir gefällt der Weg eines Professors. Die Studenten dürfen ChatGPT nutzen. Letztendlich sind sie für die Inhalte zuständig. (Richtigkeit, Plagiat…..)

Georg
1 Jahr zuvor

Ich wiederhole erneut den Vorschlag von 447:

Schüler mit auffällig guten Texten dafür loben und jegliche weitere Unterstützung mangels Notwendigkeit ablehnen.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das ist der Weg.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Wer mit ChatGtp rumspielt weiß: Leicht auszuhebeln, man frag einfach nach einem „Text auf dem Niveau eines typischen Schüler*in der 8. Klasse“, man kann auch „gut“ oder „mittel“ einsetzen und Chat GTP macht das so:

Schreibe eine Erörterung zum Thema „Schuluniform“ . Auf dem Niveau eines Gymnasiasten im 6. Schuljahr

In Deutschland gibt es keine allgemeine Regelung bezüglich Schuluniformen. Jede Schule kann selbst entscheiden, ob sie eine Uniformpflicht einführen möchte oder nicht. Während einige Schulen diese Möglichkeit nutzen, um das Schulklima und den Zusammenhalt zu verbessern, gibt es auch Schulen, die darauf verzichten. In diesem Aufsatz soll diskutiert werden, ob Schuluniformen eine sinnvolle Maßnahme sind.
Einer der größten Vorteile von Schuluniformen ist die Gleichheit. Alle Schülerinnen und Schüler tragen dieselbe Kleidung und es gibt keinen Wettbewerb um teure und modische Markenkleidung. Dadurch werden soziale Unterschiede minimiert und das Gefühl der Zusammengehörigkeit gestärkt. Auch Mobbing wegen der Kleidung kann vermieden werden, da alle Schülerinnen und Schüler gleich aussehen.
Ein weiterer Vorteil von Schuluniformen ist die Verbesserung des Schulklimas. Die Schülerinnen und Schüler werden ermutigt, sich als Teil einer Gemeinschaft zu sehen und sich auf das Lernen zu konzentrieren. Sie sollen sich nicht durch ihr Aussehen ablenken lassen oder durch Kleidungsfragen gestresst werden. Eine Schuluniform kann auch dazu beitragen, dass die Schülerinnen und Schüler respektvoller miteinander umgehen, da sie sich als Teil eines Teams fühlen.
Allerdings gibt es auch Kritikpunkte an Schuluniformen. Einige Schülerinnen und Schüler möchten ihre Persönlichkeit und Individualität ausdrücken, und dies ist durch eine Uniform nur begrenzt möglich. Sie fühlen sich in ihrer Freiheit eingeschränkt und können sich nicht so kleiden, wie sie es gerne hätten. Auch kann es sein, dass sich manche Schülerinnen und Schüler nicht wohl in der Uniform fühlen und dadurch negativ beeinflusst werden.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der finanzielle Aspekt. Schuluniformen müssen von den Eltern gekauft werden und dies kann teuer sein. Es kann auch schwierig sein, die Uniformen immer wieder zu erneuern, wenn die Kinder schnell wachsen oder die Kleidung abgenutzt ist.
Insgesamt gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile von Schuluniformen. Ob eine Schule eine Uniformpflicht einführen sollte oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Es ist wichtig, alle Argumente abzuwägen und zu entscheiden, was für die Schülerinnen und Schüler am besten ist.

Schreibe eine Erörterung zum Thema „Schuluniform“ . Auf dem Niveau eines schlechten Realschülers im 6. Schuljahr

Schuluniformen sind eine Sache, die manche Schulen haben und manche nicht. Ich denke, dass Schuluniformen nicht so wichtig sind, weil es andere Dinge gibt, auf die sich Schulen konzentrieren sollten.
Ein Vorteil von Schuluniformen ist, dass alle gleich aussehen und es keinen Wettbewerb um Kleidung gibt. Aber andererseits ist es auch wichtig, dass man seine Persönlichkeit zeigen kann und sich selbst ausdrücken kann. Wenn alle die gleiche Kleidung tragen, kann das langweilig sein und man hat keine Möglichkeit, sich selbst zu präsentieren.
Ein weiterer Nachteil von Schuluniformen ist, dass sie teuer sein können. Wenn man jedes Jahr eine neue Uniform kaufen muss, kann das sehr teuer werden, besonders wenn man mehrere Kinder hat. Es gibt auch andere Dinge, auf die das Geld besser verwendet werden könnte, wie zum Beispiel für besseres Essen in der Schulkantine oder für bessere Lehrmaterialien.
Ich denke, dass Schulen sich stattdessen auf andere Dinge konzentrieren sollten, wie zum Beispiel bessere Lehrer und mehr Aktivitäten für die Schülerinnen und Schüler. Eine Schuluniform allein wird das Schulklima nicht verbessern, wenn es nicht genügend Lehrer gibt, die sich um die Schüler kümmern und ihnen helfen können.
Zusammenfassend denke ich, dass Schuluniformen nicht so wichtig sind und es andere Dinge gibt, auf die sich Schulen konzentrieren sollten. Wenn Schuluniformen eingeführt werden, sollte es für die Schülerinnen und Schüler erschwinglich sein und sie sollten auch die Möglichkeit haben, sich selbst auszudrücken.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Da haben sie völlig Recht. Ihre Aussage kann ich auf sachlicher Ebene nur völlig bestätigen.

Auf praktischer Ebene bleibt es sich (nur aus meiner Perspektive als Lehrkraft gesehen) gleich:

1. Schriftliche Hausaufgaben im eigentlichen Sinn? Seit 01012023 bei dieser Bildungsdrohne abgeschafft.

2. Benotete Hausaufgaben sind eh offiziell verboten (verkürzte Darstellung, im Kern ist es das)

3. Facharbeit? Nur mit Kolloquium. Mööp-möp.

4. Wer als Schüler (!) schlau genug für metasprachliche Befehle ist, wird mit grob 80% Chance eh schlau genug sein für mindestens MSA. (Grobe Pateto-Regel) Keine zentrale Problem- oder Fördergruppe, weitergehen bitte, hier gibt’s nix zu sehen.

Der erste Kommentator hat auf viele positive Möglichkeiten hingewiesen, mit dem Bot zu arbeiten – an viele davon habe ich auch schon gedacht.

Nur ist es da wie mit ALLEN Unterrichtsmitteln:
Sobald damit tatsächlich GEARBEITET werden soll, ist die Motivation nach ~ 6 Monaten dort, wo sie vorher individuell auch war.

Also wird durch stärkere, mächtigere Werkzeuge der gute Schüler immer stärker, der schlechte Schüler durch das reinzwiebeln von Deutschraptexten & Co. noch schlechter.

Im heutigen Schulsystem ist NICHT (zumindest an meiner Schule mit allen Arten Förderung, SozPäd, Psychologie & Co.) das „Werkzeug“ das Limit (wie vielleicht vor langer, langer Zeit Mal mit „Fibel“-Büchern, stundenlang reinem Lehrervortrag usw.) – sondern der INDIVIDUELLE Wille, dem Lehrer und den (mittlerweile guten) methodischen Hinweisen auch zu FOLGEN, vulgo: Auf Arbeitsebene schlicht zu gehorchen und seine Impulse zurück zu stellen.

Und da ist aber ein zentrales Tabu berührt, das niemals angerührt werden darf: Schüler und Elternhäuser Komma „gewisse.“

Ich sag „Jawoll, Frau Hauptmann!“ und mache mein Ding.

Erste Versuche mit ChatGTP in der OS beginnen demnächst. Bin ja offen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Cool – das schaffen unsere Zehntklässler (GemS) nicht, was Chatty den Sechstklässlern zutraut!

Wurde da das Bundesland einbezogen? 😉

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Danke für die Beispiele. Sobald Chatgpt auch die Rechtschreibung dem gewünschten Niveau anpassen kann, sind wir noch einen Schritt weiter.

Als Konsequenz kann ich mir derzeit nur die völlige Abschaffung aller bewertungsrelevanter Leistungen außer handgeschriebenen Texten im Klassenraum und mündlichen Beiträgen im Unterricht.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Als ich in Großbritannien unterrichtete, sah ich am Zustand der Schuluniform sogleich (!), u.a. z.B. welchen sozialen Background SchülerIn hatte!

Hatte SchülerIn nur ein (!) Exemplar der Schuluniform, oft auch etwas abgetragen und/oder fleckig bzw. schmuddelig?

Oder war sie/er jeden Tag, wie aus dem Ei gepellt: ein anderes (!), sauberes, frisches Exemplar! Und natürlich nicht abgetragen.
Offensichtlich für jeden Schultag ein Exemplar im Schrank.

Mein zuvor “ sehr positives Vorurteil“ bestätigte sich also ganz und gar nicht!

Es herrschte kein „Markenwettbewerb“ oder „-diktat“, doch meine positiven Erwartungen hatten sich leider überhaupt nicht erfüllt!

Fazit: Keine „Gleichmacherei“ durch das Tragen von Schuluniformen erreicht!

Paul
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Funtioniert übrigens genauso bei Eltern, die er Meinung sind ihr Kind sei hochbegabt. Frage die Eltern dann immer, wo dann für das Kind das Problem sei, denn immerhin hat es es ja viel leichter in der Schule als alle anderen und bekommt es trotzdem nicht hin.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Ich hoffe, es kommen keine allgmeinen Richtlinien von den Kultusministern, denn diese wären wieder so weltfremd wie vieles andere.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Daher nennt es NRW auch Umgang mit textgenerierenden KI-Systemen, ein Handlungsleitfaden.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Einmal durchlesen, Schlagwörter anmarkern und lernen für Streberlehrergespräche, selbst das richtige tun.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Ich finde, Chatty sollte selbst Handreichungen für den Unterricht, Hausaufgaben, …. erstellen.

Wird bestimmt besser als von unseren Glorreichen 😉

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Sie werden überrascht sein…aber das ist wirklich so.

Nur, dass es nicht wie Lehrersprech klingt, sondern ihnen ein rationaler, durchgehender Plan vorgelegt wird.

Wenn es „realistisch“ für Streberlehrer und Bildungsforscher klingen soll, fügen Sie folgende Anweisungen hinzu:
„Generate the text in the following manner: 1. Add random quotes from German school law of [Name des Bundeslandes]. 2. Use more formal speech. 3. Increase the number of adjectives from the word fields of ‚education‘ and ‚child care‘ in random paragraphs. 4. Use boring, convoluted sentence structure.“

Sie werden fast vom Stuhl.fallen – astreines Bildungsforschungs- und KMK-Sprech!

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Note:
inverted comma(s) (=quotation mark(s)) only above in English!: e.g. “ child care“, ‚education‘.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Das ist der Weg. 🙂

GriasDi
1 Jahr zuvor

Zitat:
„Wir müssen auch künftig eigenständige Leistungen von Schülerinnen und Schülern bewerten können und müssen in dieser Frage ehrlich sein: Unter Umständen muss man die Verwendung von KI-Systemen in bestimmten Situationen untersagen oder einschränken.“

Das war doch sonst auch schon immer das Problem. Ich verstehe nicht, was jetzt neu daran ist. Wussten vor der KI die Lehrkräfte auch immer, ob die SchülerInnen ihre Hausaufgaben oder das, was sie zuhause geschrieben haben, selbst erstellt haben. Oder haben sie jemanden gehabt, der es für sie geschrieben hat.
Im Unterricht sehe ich doch dann, ob sie es selbstständig schreiben oder nicht.

Katinka
1 Jahr zuvor

Ich bin da entspannt. Texte, die zu Hause geschrieben wurden, also Hausaufgaben, dürfen in BY ohnehin nicht bewertet werden. In den Fremdsprachen würde es schon sehr stark auffallen, wenn die plötzlich fehlerfrei wären. Und spätestens bei der Schulaufgabe / Klassenarbeit merken die SuS dann, dass sie sich selbst betrogen haben, wenn sie vorher nur mit ChatGPT ihre Hausaufgaben gemacht haben… Bringt dann sicher schnell einen Lerneffekt!

Carsten60
1 Jahr zuvor

Bei Kommentaren in Tageszeitungen oder anderswo wird man auch kaum erkennen können, ob die von einem Menschen oder von einem Computersystem stammen. Selbst wenn eine sichere Unterscheidung prinzipiell möglich sein sollte, wäre die wiederum zu aufwendig. Letztlich bleibt nur die Kapitulation vor dem Computer. Der ist bei allem überlegen, wo es um Quantitäten geht, etwa nach Material suchen oder Millionen von Zwischenüberlegungen in wenigen Sekunden anzustellen. Es sollte uns eine Warnung sein, dass heute Schachcomputer sogar gegen die weltbesten Schachspieler gewinnen können. Und die große Begeisterung für die Digitalisierung müsste endlich mal mit positiven Meldungen unterfüttert werden, und zwar bei dem, was nachgewiesen wurde, nicht nur mit Sprüchen über das, was sich der eine oder andere wünscht.

Paul
1 Jahr zuvor

Ich sehe das vollkommen entspannt. Als Computer aufkamen, Handys oder Wikipedia hat dies doch vermutlich auch jeder gedacht und jetzt? Meinen Schülern ist Wikipedia zu schwierig und man schreibt lieber die möglichen FAQs von Google ab, erklären kann man dann nichts davon. Aufgabe dann halt auch nur teilweise gelöst, sehe aber diesbezüglich kein Problem, ich bin immer noch froh über jeden Schüler, der sich überhaupt die Mühe macht!

Gabriele
1 Jahr zuvor

KI kann in der Medizin bei der Diagnose sehr viel Gutes tun, Unmengen von Daten in unheimlich kurzer Zeit zusammenführen und auswerten, medizinische Expertise durch sehr rasche Synergieeffekte wahrlich perfektionieren – zum Wohl, gar Lebensrettung, von PatientInnen. Ein Segen!
Der Datenschutz durch digitalisierte PatientInnenakten ist dabei wohl jedoch in Gefahr.

Im Bildungsbereich u.a. wäre ich jedoch sehr, sehr vorsichtig, da sehr viele Unwägbarkeiten und gar nicht abschätzbare Risiken, ggf. großes Unheil, lauern!

Ich warne vor unbedachter, unreflektierter, unbedarfter Begeisterung, gar Hype um KI besonders im Bildungsbereich – und bezüglich der Kultur!

Äußerst sorgsame Güterabwägung von „Kosten“ und ggf. „Nutzen“ gilt es dabei unbedingt stets im Hinterkopf zu behalten – und zu beherzigen.

Die Menschenwürde, das zutiefst Menschliche, Individualität, Persönlichkeit und die Einzigartigkeit von Menschen sind sehr hohe, gleichsam „heilige“ Güter!!!

Ein leichtfertiger Umgang mit diesen Werten, ihre Gefährdung bis hin zu ihrer Entwertung (!), gar ihrem Verschwinden, wären niemals wiedergutzumachen, ggf. sogar völlig irreversibel.

Big Data, Meta, KI, … . Bleiben wir auf der Hut!

Vor solch vermeintlichen „Segnungen“!