A13 für Grundschullehrkräfte? Ministerin winkt ab – GEW warnt vor Abwanderung

58

STUTTGART. Schon jetzt ist der Mangel an Grundschullehrkräften in Baden-Württemberg deutlich zu spüren. Bayern hat nun eine Prämie für umzugswillige Lehrer ausgelobt, zudem soll es mehr Geld geben. Die Gewerkschaft GEW befürchtet eine Abwanderungswelle.

Zieht es Lehrkräfte nun nach Bayern? Foto: Shutterstock

Die Koffer sind gepackt, die Reiseziele sind vielfältig – jedenfalls bei der Protestaktion der GEW: Der kleine Hase Felix auf dem Koffer, den Corinna Blume demonstrativ mit sich führt, will beispielsweise nach Schleswig-Holstein, so verkündet ein Aufkleber. Auf den Koffern, die andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer tragen, weisen bunte Pfeile nach Niedersachsen, Hamburg oder Bayern.

Der Grund: Dort werden Grundschullehrkräfte bereits jetzt oder künftig nach der Besoldungsstufe A13 bezahlt. In Baden-Württemberg dagegen bekommen die Lehrerinnen und Lehrer nur A12, das kann einen Unterschied von bis zu 500 Euro im Monat ausmachen. Blume, die selbst an einer Grundschule in Karlsruhe unterrichtet, kann das nicht nachvollziehen. «Wir haben mit 28 Stunden pro Woche das höchste Deputat und die größte Heterogenität in den Klassen», sagt Blume.

Der Druck im Kessel sei inzwischen hoch, die Anforderungen würden immer schwieriger. «Uns fehlt zunehmend die Zeit für die in der Grundschule so wichtige Beziehungsarbeit», sagt die Lehrerin. In vielen Klassen säßen Schülerinnen und Schüler, die so gut wie kein Deutsch sprächen. Sie demonstriert deswegen gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Sichtweite des Landtags. Zwar löse eine höhere Besoldung der Lehrkräfte nicht die Probleme der Grundschulen, gibt sie zu. «Es geht uns aber um Wertschätzung.»

Das kann auch Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) nachvollziehen. Sie könne die Forderungen der Lehrerinnen und Lehrer gut verstehen. Einzig viel Hoffnung auf eine Umsetzung macht sie nicht: «Wir haben im Haushalt momentan nicht die entsprechenden Gelder für eine A13-Regelung», sagte Schopper bei der Übergabe eines Forderungskatalogs durch die GEW.

Die Gewerkschaft befürchtet wegen der aus ihrer Sicht zu niedrigen Besoldung eine Abwanderungswelle von Lehrerinnen und Lehrern in andere Bundesländer. «Warum soll eine Grundschullehrerin in Ulm unterrichten, wenn sie dafür in Neu-Ulm bis zu 500 Euro pro Monat mehr bekommt?», sagte die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. Die bayerische Landesregierung hatte angekündigt, schrittweise auch Grundschullehrkräften ein Gehalt nach A13 zu bezahlen. Nur Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland halten nach Angaben der GEW an A12 fest.

Die Kultusministerin teilt die Abwanderungsbefürchtungen nicht. So könnte etwa bayerische Hauptschullehrkräfte in Baden-Württemberg A13 verdienen, in Bayern bislang noch A12. «Da sind bei uns auch nicht die Umzugswagen prozessartig vorgefahren», sagte sie. So seien etwa im vergangenen Schuljahr nur 14 Hauptschullehrkräfte aus Bayern nach Baden-Württemberg gekommen.

Unterstützung bekommen die Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer von der SPD im Landtag. «Die grün-schwarze Landesregierung zeigt einmal mehr ihre mangelnde Wertschätzung gegenüber unseren Lehrkräften und ignoriert wie so oft die Alarmsignale aus den Schulen», kritisierte die schulpolitische Sprecherin Katrin Steinhülb-Joos. Die FDP fordert eine Überprüfung der derzeitigen Besoldung. «Mit Nichtstun macht Grün-Schwarz jedenfalls den Beruf der Grundschullehrkraft nicht attraktiver», sagte der bildungspolitische Sprecher Timm Kern. Man könne es sich nicht leisten, Lehrkräfte zu verprellen. Diese Sorge teilt der Grünen-Abgeordnete Thomas Poreski nicht. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) liefere mehr Stimmung als Substanz. «Die Verträge mit den höheren Besoldungen sind noch gar nicht geschrieben.»

Der Konkurrenzkampf unter den Bundesländern um Lehrkräfte wird härter. In dieser Woche löste die bayerische Initiative, Lehrer mit Geld und Umzugshilfen in den Freistaat zu locken, bundesweiten Ärger aus. Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hatte eine Prämie in Höhe von 3000 Euro für Lehrkräfte angekündigt, die in bayerische Regionen mit besonders großem Bedarf ziehen. Das Angebot richtet sich auch an Lehrer aus anderen Bundesländern (News4teachers berichtet).

Nach Angaben des Kultusministeriums in Baden-Württemberg waren am 30. September vergangenen Jahres 225 Stellen an Grundschulen in Baden-Württemberg nicht besetzt. Aktuellere Zahlen gibt es nicht. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Studienplätze für Grundschullehrkräfte deutlich ausgebaut worden, heißt es aus dem Ministerium. Diese Erhöhungen machten sich jetzt bemerkbar, heißt es aus dem Kultusministerium.

Lehrerin Blume macht sich Sorgen um ihre Kolleginnen und Kollegen, sie fürchtet eine weitere Verdichtung der Arbeit, wenn noch Abwanderungen in andere Bundesländer hinzukämen. «Gerade in Nordbaden kenne ich viele Lehrkräfte, die jetzt in Hessen unterrichten», sagt sie. Sie selbst plane keinen Umzug in ein anderes Bundesland mehr, sagt Corinna Blume. Im Sommer geht sie in den Ruhestand. Von David Nau, dpa

Bayern lockt Lehrkräfte aus anderen Bundesländern mit 3.000 Euro Prämie (plus…)

 

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

58 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Vierblättriges Kleeblatt
11 Monate zuvor

Wohin sollen Grundschullehrer aus BaWü abwandern, wenn A12 in BaWü bereits so hoch ist wie A13 in MV ? Das konnte man doch oft genug lesen. Weiß das die GEW nicht?

Ragnar Danneskjoeld
11 Monate zuvor

Wo haben Sie das denn gelesen? Hier (https://oeffentlicher-dienst.info/) bestimmt nicht – dort notiert A12 (Einstiegs- und Endstufe) stets niedriger als A13, auch bei Ihrem Bayern-MV-Vergleich, auch wenn das BW-A12 relativ großzügig bemessen ist.

Vierblättriges Kleeblatt
11 Monate zuvor

Seltsamer Beleg. Und wo sind da die Zahlen für A12/A13 in MV und BaWü?

Hier sehen Sie es (Beleg unten):

MV A 13 – rund 3900,-
BaWü A 12 – rund 3900,-

Das war allerdings 2021-22. Es hat sich etwas verbessert – für die MV-Lehrer. Der Abstand von A13 in MV zu A12 in BaWü ist etwas gewachsen.

https://www.oeffentlichen-dienst.de/alles-wichtige-rund-um-das-thema-gehalt/300-grundschullehrer-gehalt-lehrergehalt.html

Last edited 11 Monate zuvor by Vierblättriges Kleeblatt
Big_Brother
11 Monate zuvor

Mal abgesehen davon, dass 3900€ in MV etwas anderes bedeuten werden als 3900€ in BW, oder?

Vierblättriges Kleeblatt
11 Monate zuvor

PS: Übrigens war A13 in MV übrigens auch etwa so hoch wie A12 in Bayern.

Oberkrämer
11 Monate zuvor

Genau, so ist es. Deshalb wäre mal wichtig, gleicher Lohn für gleiche Arbeit deutschlandweit und nicht nur im eigenen Bundesland und nur für sich selbst.

Big_Brother
11 Monate zuvor
Antwortet  Oberkrämer

Dann können Sie aber sicher sein, dass man sich garantiert nicht am Lohnniveau von Bayern, sondern eher Berlin oder MV, orientieren wird.

Gelbe Tulpe
11 Monate zuvor

Die Zukunft liegt eh in E9 oder A9 für alle zukünftigen Lehrer egal welcher Schulform, wenn das duale Studium eingeführt wird.

Tyconius Africanus
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Welche Zukunft???

Big_Brother
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Wieso überhaupt Lehramtsstudium?

marc
11 Monate zuvor

Wer kann, sollte wirklich gehen. In der heutigen Zeit sollte sich keine hochqualifizierte Lehrkraft mehr so abspeisen lassen. Eine Frechheit einfach. Denkt an die Inflation. Andere Branchen haben schon kräftige Tarifergebnisse rausgehandelt. A12 ist mittlerweile kaum besser bezahlt als ein einfacher Handwerker oder der Mann von der Müllabfuhr. So lockt man auch niemanden ins Studium. 7 Jahre Ausbildung mit Master und Staatsexamen für 2500 netto (PKV abgezogen)???

Adamo
11 Monate zuvor
Antwortet  marc

Und als Lehrer ist der Marc also was Besseres als ein einfacher Handwerker oder Mann von der Müllabfuhr??

OHNE den einfachen Handwerker würde deine Scheiß Schule nichtmal stehen!!

Die Löhne von angestellten Handwerkern sind übrigens auch viel zu niedrig, aber alle wundern sich warum so wenig ins Handwerk wollen….

Und ins Studium kommen noch genug Leute, ob die das Studium aber erfolgreich abschließen und charakterlich dafür geeignet sind, das ist eine andere Frage!

Mom73
11 Monate zuvor
Antwortet  Adamo

Das stimmt. Und teils harte Maloche bei Wind und Wetter. 3900 € brutto? Da würden viele einen Freudensprung machen…

Marc
11 Monate zuvor
Antwortet  Adamo

Deine Polemik kannst du dir sparen. Natürlich sollen Handwerker gut verdienen. Aber höher qualifizierte Personen, sollen durchaus auch mehr verdienen dürfen. Und da passen die Relationen nicht mehr. Wenn man 7 Jahre Ausbildung mit den höchsten Bildungssbschlüssen hinlegen muss und mit dicken Gehaltsrückstand ins rennen geht gegenüber einer Ausbildung, kann man nicht erklären wenn man dann genauso verdient wie eine Person im Ausbildungsberuf.

Tyconius Africanus
11 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Die vier (?) Rechtschreibfehler sprechen nicht unbedingt für eine „overqualification“. ChatGPT kann es bald sicherlich besser.

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Adamo

Nein, niemand ist per se etwas besseres.

Nur könnten Sie sich mit der bei Handwerkern üblichen Pragmatik mal folgendes fragen:

Wozu zur Hölle sieben Jahre (inklusive zwei Jahre mega Stift-Stein, nur halt psychisch statt „Brötchen holen“) lernen, Prüfungen machen und Gehirngas geben – wenn man genau so gut ’ne Lehre machen kann, das gleiche verdient, am Wochenende das dreifache macht und nach Feierabend halt wirklich Schluss hat?

Marianne
11 Monate zuvor
Antwortet  447

… und sich den Rücken, die Hände und die Haut kaputt macht und dann mit ner mickrigen Rente alt wird.
oder… mit A13 erstmal TZ macht, wenns anstrengend wird laaaaange krank ist, dann kurz nochmal aufstockt und mit ner üppigen Pension in den (Vor-)Ruhestand geht.

Grundschullehrer
11 Monate zuvor
Antwortet  Adamo

Lehrer haben eine insgesamt 6-7-jährige Ausbildung (Studium + Referendariat), die mit dem 2. Staatsexamen abschließt. Das haben, mit Verlaub, Handwerker nicht. Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Big_Brother
11 Monate zuvor
Antwortet  Adamo

„Und als Lehrer ist der Marc also was Besseres als ein einfacher Handwerker oder Mann von der Müllabfuhr??“

Was soll das schon wieder für eine künstliche Empörung sein?

Die Lehramtsausbildung dauert nun einmal ca. 7 Jahre (also viel länger als eine Berufsausbildung) auf akademischem Niveau mit vielen, vielen, vielen Möglichkeiten sie nicht erfolgreich beenden zu dürfen.

Beschweren Sie sich auch, dass eine Krankenschwester weniger verdient als ein Arzt? Und behaupten Sie auch, dass jemand Krankenschwestern deshalb als „unwichtig“ herabwürdigen würde?

Gruß

ein Handwerker im vorherigen Leben

EinGrundschullehrer
11 Monate zuvor

Aber gleichzeitig hat das KM BW heute veröffentlicht, dass es einen Direkteinstieg GS mit Bachelorabschluss ab nächstem Schuljahr gibt. Sie erhalten drei Jahre volle Bezüge von E10, während sie quasi nach Ref-Modell arbeiten und im Anschluss die Möglichkeit der Verbeamtung in A12.

Da komm ich mir als aktueller GS Referendar in BW mit Master und bald Staatsprüfung leicht verarscht vor, wenn ich nun danach das Selbe verdiene, wie jemand mit einem random Bachelor (bzw. sogar weniger durch die unbezahlten Masterzeiten und dem unter Mindestlohn Ref).

https://lehrer-online-bw.de/,Lde/Startseite/lobw/Direkteinstieg-Info-GS

Last edited 11 Monate zuvor by EinGrundschullehrer
Konfutse
11 Monate zuvor

Jep. Die aktuelle Landesregierung baut eigentlich seitdem sie am Zug ist, nur Bullshit. Läuft eben nicht und nichts! Meine Meinung!

marc
11 Monate zuvor

Würden Sie nochmal Grundschullehrkraft werden wenn Sie wieder Abiturient wären?
Die Zeichen, die man an neue Interessenten sendet, sind leider katastrophal. Wertschätzung für Lehrkräfte an Primarschulen sieht anders aus. Ich würde Dienst nach Vorschrift empfehlen, bis die Besoldung auch der Qualifikation angepasst wird. Man muss sich nicht alles gefallen lassen. Und wenn das Kumi einem dann Seiteneinsteiger zum gleichen Gehalt vor die Nase setzt, wäre der Moment, wo ich den Stift nicht mehr als nötig in die Hand nehme. Ich zerreiße mich nicht für ein Land, dass mir jederzeit so ins Gesicht spuckt (böse ausgedrückt).

EinGrundschullehrer
11 Monate zuvor
Antwortet  marc

Ich hätte wahrscheinlich einen wissenschaftlichen Bachelor/Master gemacht mit dem ich leichter in die Wirtschaft komme. Die Option Lehrer hat man ja anscheinend immer.

Grundschullehrer
11 Monate zuvor

Und genau das denken sich jetzt einige! Warum soll ich eine lange, anspruchsvolle Lehrerausbildung absolvieren, wenn die Option Quereinstieg immer vorhanden ist? Man kann es niemandem verdenken.

Adamo
11 Monate zuvor

die Aussage „ dasselbe verdiene wie jemand mit random Bachelor“, würde ich nicht so unterschreiben….
Es gibt mittlerweile 18.000 Studiengänge und da sind viele dabei wo man weniger als A12 verdient!

EinGrundschullehrer
11 Monate zuvor
Antwortet  Adamo

Random Bachelor ist bisschen falsch ausgedrückt. Nicht-Lehramts-Bachelor beschreibt es besser.

Hornveilchen
11 Monate zuvor

Mit Englisch protzen und dann auch noch falsch. Typisch!

Marianne
11 Monate zuvor

Ist der Lehramts Bachelor also mehr wert?

Grundschullehrer
11 Monate zuvor
Antwortet  Adamo

Ein Grundschullehrer hat ein zweites Staatsexamen. Das heißt: ein Universitätsstudium mit Bachelor und Master im Lehramt. DANACH: Ein
Referendariat im Landesdienst mit zweitem Staatsexamen. Daraus DARF keine Gleichsetzung mit einem Bachelor-Absolventen erfolgen, der eben „nur“ den Bachelor hat, also KEINEN Master und KEIN Zweites Staatsexamen. Grundschullehrer werden wie hoch ausgebildete Billig-Akademiker bezahlt. Und das, obwohl sie Goldstaub sind.

Hörman
11 Monate zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Nur weil im Lehramt Praktika Referendariat heißen, bedeutet das nicht, dass sie mehr leisten.
Die Arbeitsbedingungen im Ref werden allerdings von Lehrern geschaffen, also wer darüber klagt, klagt über die Geistes Kinder der eigenen Zunft….

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Hörman

Keine Ahnung, und davon viel. Mir wäre es peinlich, meine Unwissenheit so öffentlich zur Schau zu stellen, aber so ein Trollchen will ja provozieren. Na dann: weiter so 😉

Grundschullehrer
11 Monate zuvor
Antwortet  Hörman

Praktika machen angehende Lehrkräfte schon während des Studiums. Ein Referendariat ist kein Praktikum. Es ist eine permanente Lern- und Prüfungsphase, in der man sich täglich beweisen und das im Studium erworbene Wissen anwenden muss. Die so genannte „zweite Phase der Lehrerausbildung“, nach dem Studium und nach studienintegrierten Praktika.

Last edited 11 Monate zuvor by Grundschullehrer
Vierblättriges Kleeblatt
11 Monate zuvor

Was ist denn ein random Bachelor??? Bitte auf Deutsch!

Dirk Meier
11 Monate zuvor

Danke für den Link. Damit führt nach Brandenburg also das nächste Bundesland die Bachelor-Lehrkraft ein.

Solange Sie sich nur leicht verarscht vorkommen, haben Sie die ökonomische Wirkung dieser Maßnahme noch nicht voll erfasst. Es handelt sich um eine massive Entwertung der Lehrerausbildung, die zu einer deutlichen Qualitätsabsenkung führen wird.

Big_Brother
11 Monate zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Man fragt sich inzwischen leicht spöttisch: Wie, noch mehr Qualitätsabsenkung? Wie soll das möglich sein?

Ich muss sagen, dass es in den Schulen doch schon lange nicht mehr um Qualität geht.

Käsekuchen
11 Monate zuvor

Vor allem kommt bei GS doch die Pädagogik erst im Master, oder habe ich das falsch im Kopf? Also im Grunde will man dann niemanden mehr, der auch nur ansatzweise ausgebildet wurde.

Grundschullehrer
11 Monate zuvor

In Sachsen-Anhalt war es ein zäher, langwieriger Prozess (gekämpft hat die GEW nicht wirklich…), bis A13 endlich angekündigt und auch beschlossen wurde. Nun dürfen wir uns noch darüber „freuen“, dass die Anhebung in drei Stufen kommt… wir sind es halt aus Sicht der Landesregierung nicht wert, die sofortige Einstufung in A13 zu kriegen.

Alex
11 Monate zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

3 Stufen? Ihr Glücklichen. In NRW sind es 5.

Grundschullehrer
11 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Ja, wir können uns da noch glücklich schätzen. Im Grunde wissen wir aber noch nicht, wie dann im letzten Schritt die Angleichung auf das Niveau A13/ E13 erfolgen wird. Soll es bei euch in NRW stufengleich angeglichen werden?

Big_Brother
11 Monate zuvor

Mich würde einmal interessieren, ob das vor Gericht Bestand hätte, weil das ja doch ordentlich an den gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Eingruppierung bzw. Grundsätzen ,wie dem Abstandsgebot, im Öffentlichen Dienst, nicht nur bei den Lehrern, nagt.

Adamo
11 Monate zuvor

A12 in BaWü sind fast 4000 Brutto und wir reden hier von nem Einstiegsgehalt!!
Wenn man mal 5 Jahre an der Grundschule gearbeitet hat, verdient man weitaus mehr!

Es gibt genug andere Berufe und gerade im Sozialen Bereich wie Altenpflege oder Wohnheime für Psychisch Kranke, wo die Bezahlung WEIT unter dem Gehalt von Grundschullehrern liegt….

Ich kann die Lehrer und Lehrerinnen irgendwie verstehen, aber andererseits ist das hier auch jammern auf verdammt hohe Niveau! Der Altenpfleger oder der Dachdecker sind nämlich nicht verbeamtet!

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Adamo

Jetzt verstehe ich, Sie möchten gern , dass jeder Mensch unabhängig von seiner Ausbildung dasselbe Gehalt verdient, quasi einen deutschlandweiten einheitlichen Stundenlohn. Alles andere wäre Ihrer Ansicht nach unfair.
Kann man so machen. Man müsste dann nur noch alle überzeugen, sich überhaupt oder länger zu qualifizieren: wozu auch, wenn man nach 10 Jahren Schule und drei Jahren Ausbildung dasselbe verdient wie nach 12 Jahren Schule, 5 Jahren Studium und ggf. noch der Zweiten Staatsprüfung.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Das wäre dann Kommunismus. Der hat aber leider noch nirgendwo funktioniert.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Kann mir auch nicht vorstellen, dass diese Idee hier umsetzbar wäre.

Sammi
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Das ist alles zu verkürzt. Nur die Ausbildung kann es ja auch nicht sein, die das Einkommen bestimmt. Wenn jemand studiert und dann Brötchen verkauft hat er noch immer studiert, verkauft aber Brötchen.
Die Tätigkeit sollte hier leitend sein. Bei den GS Lehrern stellt sich mir aber die Frage, ob die Länge des (zwingend erforderlichen weil Einstiegsbedingung) der Tätigkeit angemessen ist. Hier sehe ich ein deutliches Durcheinander.

Bla
11 Monate zuvor
Antwortet  Sammi

„die Länge des [Studiums] .. der Tätigkeit angemessen ist.“ Nehme ich mal an?

Das frage ich mich allerdings generell. Auch bei Gymnasiallehramt.
Würde man die „Ausbildung“ (Studium und ggf. Ref.) etwas zielgerichteter und sinnvoller gestalten, dann bräuchte es so manchen Leistungspunkt nicht. Egal in welchem Lehramtsstudium.
Qualität über Quantität.

Ja, es ist generell zu verkürzt. Da der Arbeitgeber aber anders gehandhabt wird – der Arbeitnehmer allerdings auch. Ist das Argument mit den Brötchen nicht so super. Privat/Wirtschaft vs. Staatlich. Angestellte vs. Angestellte und Verbeamtete. Angebot und Nachfrage vs. „Bestandsverschiebung“. Staatsexamen vs. Master Lehramt vs. Bachelor/Master/Doktor. Stundendeputat vs. anderes Deputat (je nach Lehramt) vs. fixe Stunden und Stundenhonorar. Festgelegte Ferien (Urlaub + Arbeitsanteil) vs. Urlaub (teils festgelegt/teils Absprache/teils Recht auf Tage). Bildungsabschluss vs. Tätigkeit. Berufsfeld vs. andere Berufsfelder. Sonstige „Zuckerl“ (Verbeamtung, 50% Private Versicherungszuzahlung bei 0% Gesetzlicher, Pension, Kinder- und Ehezuschläge) vs. Aufgaben/Pflichten/“Nachteile“ (Verzicht auf Streikrecht, Versetzungen, Standortgebundenheit, Angestelltenverhältnis bei überwiegend – Praxis gleicher Tätigkeit) vs. Angestelle („freie Wirtschaft“ vs. Selbständige. Vergleichbarkeit der Länder (Lebenshaltungskosten, Durchschnittsverdienst?, rechtliche Regularien,…)
Da hängen einfach viele Faktoren dran.
„Verkürzt“ ist echt gut gesagt bei „Ausbildung“ und/oder „Tätigkeitsbereich“.
Natürlich braucht man eine gesamtheitliche Perspektive und Beurteilung. Diese ist aber, wenn „fair“ oft schwierig.

Sandrina
11 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Sag ich doch: das sind völlig verschiedene Paar Schuhe und jeder Vergleich hinkt.

Sammi
11 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ja, sorry, die Länge des Studiums war gemeint!
Es geht mir auch weniger um „fair“ als um „stringent angewendet“. Ansonsten hat die Argumentation was von Cherry Picking. Und sich auf den „Lorbeeren“ eines Studiums auszuruhen und daraus Ansprüche abzuleiten ist ein wenig aus der Zeit. Nur weil eine Stenotypistin (um von den Brötchen wegzukommen) ggf. vor Jahrzehnten ein hochbezahlter Job (was es nicht war, klar, aber es geht hier ums Beispiel) war und die Ausbildung anspruchsvoll war, bedeutet das nicht, dass eine Stenotypistin als Call Center Mitarbeiterin den Anspruch/das Anrecht/die Aussicht auf eine hohe Bezahlung hat.
In die gleiche Kerbe schlagen kann man mit der Argumentation für/gegen Quer/Seiteneinsteigende. Natürlich haben diese nicht die selbe Ausbildung wie staatsexaminierte Lehrerinnen und Lehrer, aber sie haben andere (wertvolle) Erfahrungen gesammelt und wollen natürlich nicht auf dem gleichen monetären Niveau einsteigen wie Refs nach dem Studium. Das liegt in der Natur der Sache, aber auch hier kann man vom zurückliegenden Erwerb von Qualifikationen nicht auf die Bezahlung des aktuell ausgeführten Jobs ableiten. Sonst sind die Grundschulen voll von promovierter/habilitierter Weltraumforscher, die sich für ihr raketenwissenschaftlich erworbenes Wissen, das nicht zum Einsatz kommt raketenartige Gehälter zahlen lassen.
Aus diesem Grund finde ich die Diskussion um A13 für alle, weil alle irgendwann mal irgendwas studiert haben total blöd.

Hornveilchen
11 Monate zuvor
Antwortet  Adamo

Immer schon dieses Gejammer und wenn zum Arbeitskampf aufgerufen wird oder zu Demonstrationen nach Unterrichtsschluss kneifen die Kollegen. Marc vorneweg.

Marianne
11 Monate zuvor
Antwortet  Adamo

Ich denke, wir müssen nicht aufs Dach steigen oder ins Altenheim, um zu erkennen, dass A12 ein sehr sehr sehr komfortables Einkommen ist. Auch ohne Zuschläge (die außerhalb der A Bubble niemand bekommt) und sonstige Privilegien.
Mich verwirrt auch die Brutto Diskussion, das scheint der ABubble auch den Blick auf die „Welt da draußen“ zu vernebeln. Schaut mal auf Euer Netto und dann überlegt dreimal, ob ihr alle noch jammert.

Alex
11 Monate zuvor
Antwortet  Marianne

Leider Thema verfehlt. Hier geht es nicht um die übliche Neiddebatte („schaut mal auf euer Netto…“], sondern darum, dass die Länder sich seit 14 (!) Jahren weigern, Lehrer mit gleichwertigen Abschlüssen auch gleichwertig zu bezahlen.

IchWillWeg
11 Monate zuvor

So lange beispielsweise 21 Millionen Euro für die peinliche Kampagne „The Länd“ und 17,5 Millionen Euro für einen Pavillon bei der Expo in Dubei bezahlt werden müssen habe ich NATÜRLICH vollstes Verständnis, dass kein Geld für eine gerechte Bezahlung der LL da ist.
Schämen Sie sich, Frau Schopper!!!!

Aber man muss halt Prioritäten setzten!

Se Länd
11 Monate zuvor
Antwortet  IchWillWeg

Man möge aber bitte auf die richtige Aussprache achten 😀

Last edited 11 Monate zuvor by Se Länd
Bla
11 Monate zuvor
Antwortet  IchWillWeg

Die wurden doch gesetzt?

Carsten60
11 Monate zuvor

So gesehen müssten alle eigentlich von den teuren Großstädten auf Land strömen, wo ein Eigenheim viel billiger zu haben ist. Die Differenz dürfte größer sein als die zwischen A12 und A13. Also warum will angeblich niemand auf dem Lande unterrichten? Vielleicht könnte man dort billige und familiengeeignete Dienstwohnungen anbieten, das wäre doch mal was, und das ginge auch innerhalb jedes Bundeslandes.

Maggi
11 Monate zuvor

Die Abwanderung bzw der Wechsel zwischen den Bundesländern geht gar nicht so einfach. Wer verbeamtet ist benötigt die Zustimmung des Dienstherrn oder er muss kündigen.
Deshalb sieht das KM diese Thematik sehr entspannt. Solange man sich nicht wie in der Wirtschaft direkt an einer Schule für die Stelle bewerben kann, da die meisten Arbeitsstellen per Listenverfahren vergeben werden, wird kaum jemand das Risiko eingehen, denn was nützt es der Lehrkraft in Ulm, wo auch ihre Familie und Lebensmittelpunkt ist, wenn sie in Bayern per Listenverfahren in die Region Passau kommt.
Erst muss sich das Einstellungsverfahren ändern, sonst ist das alles wieder nur heiße Luft.

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Ja, so ist das wohl. Vermutlich richtet sich das Angebot an alle Neulehrer und nicht an Bestandskräfte.

Herr Kop.
10 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Quatsch: Wenn sie nach Bayern wechseln und dort angeben, an welche Schule im Landkreis Neu-Ulm sie möchten, dann kommen sie auch nach Neu-Ulm. Dort ist Mangel an den Grundschulen. Wird meine Frau so machen: aktuell im Alb-Donau-Kreis eingesetzt. Aber eine Prämie von 3000€ und höherer Verdienst. Warum sollten wir das nicht machen?