BERLIN. Das ifo-Institut hatte gestern mit einer Studie einmal mehr aufgezeigt, wie sehr der Schulerfolg in Deutschland von Geld und Bildung der Eltern abhängt (News4teachers berichtete). Für die GEW ist das ein Anlass, den neuen Berliner Senat aufzufordern, für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen – mit Gemeinschaftsschulen.
„Das Bekenntnis zum mehrgliedrigen Schulsystem und die Stärkung der grundständigen Gymnasien im Koalitionsvertrag von CDU und SPD laufen konträr zum Ziel der Bildungsgerechtigkeit“, kritisierte Tom Erdmann, Vorsitzender der Berliner GEW. „Der neue Berliner Senat sollte entsprechend dem selbst gesteckten Anspruch, Politik für ganz Berlin und alle Berliner*innen zu machen, vor allem im Bildungsbereich nachbessern“, forderte Erdmann.
„Studien belegen die Zusammenhänge von sozialer Herkunft und Bildungschancen immer wieder. Wir haben kein Erkenntnisdefizit“, erläuterte der GEW-Landesvorsitzende. Seit Langem fordere die GEW, das Bildungssystem grundlegend zu reformieren und gerechter auszugestalten – zum Beispiel durch längeres gemeinsames Lernen in einer Schule. „Die Aufteilung auf unterschiedliche weiterführende Schulen ist ein zentraler Unterschied für das Auseinanderdriften der Bildungschancen“, hob Erdmann hervor.
„Wenn CDU und SPD tatsächlich alle Kinder im Blick haben, müssen sie vor allem die Gemeinschaftsschulen ausbauen. Auch die gezielte Förderung von sozioökonomisch benachteiligten Kindern muss flächendeckend ausgebaut und stigmatisierungsfrei umgesetzt werden. In den Schulen lässt sich das gut über Angebote im Ganztag realisieren, der sich an alle Schüler*innen richtet. Dafür sind aber dringend Verbesserungen beim Personalschlüssel und der räumlichen Situation nötig. Hier vermissen wir im Koalitionsvertrag jegliche Ambition“, erklärte Co-Vorsitzende Martina Regulin. Auch die niedrigschwellige Unterstützung von Familien bei der Erziehungsarbeit durch frühzeitige, zugewandte und aufsuchende Angebote sei ein wichtiger Ansatzpunkt, der auch in der ifo-Studie benannt werde. News4teachers
Über die GEW kann ich mich nur immer wieder wundern. Statt nach Wegen zu einer Leistungssteigerung der SuS zu fragen, was die größte Bildungsgerechtigkeit für alle wäre, stellt sie seit Jahrzehnten die immer gleiche Forderung nach einer nebulösen Bildungsgerechtigkeit und schlägt dabei ständig Lösungen vor, die eine Leistungssteigerung eher verhindern als ermöglichen.
Überspitzt gesagt: Die GEW sähe Bildungsgerechtigkeit vermutlich erst dann hergestellt, wenn alle in der Schule auf niedrigstem Niveau gleich wenig lernten, so dass jeder gleich ungebildet die Schule verließe, am besten sogar noch mit Abitur in der Tasche. Der Bildungsmangel wäre dann wenigstens gerecht verteilt.
Wie sich das auf das weitere Leben der Schulabgänger, ihren Berufsweg und unsere Wirtschaft auswirkt, ist der GEW scheinbar egal. Hauptsache, sie hat endlich für eine Bildungsgerechtigkeit nach ihren uralten Wünschen und Vorstellungen gesorgt.
Kennen die Akteure der GEW die Studien zur Bildungsgerechtigkeit in den einzelnen Bundesländern nicht?
Bayern und Sachsen ganz vorne. Bremen und Berlin ganz hinten.
In BW gibt es ja etliche Gemeinschaftsschulen. Wie schneiden diese bei landesweiten Vergleichen ab? So ließe sich die Leistungsfähigkeit der Gemeinschaftsschulen am besten beweisen.
Die von mir angesprochenen Studien bezogen sich auf die Bildungsgerechtigkeit, nicht auf die Leistungsfähigkeit.
Also in den letzten Veras schnitten die GMS verheerend ab.
Wenn wenigstens alle Schüler annähernd gleich schlecht waren, haben wir ja die schwammige, nebulöse (und vermeintliche) „Gerechtigkeit“, frei nach Hernn Erdmann.
Auch Gemeinschaftsschulen ohne äußere Differenzierung können nur mit Wasser kochen. Dann haben zwar alle Schüler die gleichen Chancen (haben sie aber auch jetzt schon, niemandem wird von schulischer Seite aus trotz Eignung das Gymnasium verwehrt), aber sie sind gleich schlecht, weil am Ende nur wieder die Nivellierung auf noch niedrigerem Niveau als heute herauskommt.
„Dann haben zwar alle Schüler die gleichen Chancen…“
Haben sie das bei dieser immensen Heterogenität wirklich? Ich glaube nicht! Etliche sind trotz Absenkung des Lernniveaus noch immer überfordert und andere unterfordert.
Chancengleichheit sieht anders aus Sie braucht unterschiedliche Angebote von Lernniveau.
Ich fordere:
den Zugang zu Gymnasien auf 10% zu beschränken. (2- 3 Schüler pro 30iger Klasse, heult nicht, Rechner),
Den Zugang anderer Schüler zu verweigern.
Eine „Elite-Förderung“ in der Sek I in Richtung Gymnasium (siehe oben)
„Gesamtschulen“ nur zu erlauben, wo Gymnasien auf Grund von passenden Schülerzahlen (siehe oben) nicht erreichbar wären.
Das Gleiche gilt für untergliedrige Schulsystem e
Ja,ich befürworte das strenge gegliederte Schulsystem.
Ich befürworte homogene Lerngruppen. Punkt.
Das ist Unsinn, denn es geht nicht um Prozente, sondern um Leistung. Es kann Klassen geben mit mehr oder mit weniger als 10% Leistungsstarken. Wollen Sie denen die Zukunft verbauen?
Richtig ist, vielleicht meinen Sie das, stärker auf die Leistungen zu setzen, also z.B. einen Durchschnitt von 1,5 fürs Gymnasium. Das sind dann mitunter 10% pro Klasse und nicht mehr 30% wie jetzt.
Das hat aber nur Sinn, wenn Lehrer sich trauen, leistungsgerecht zu bewerten und nicht lieber besser bewerten, um sich Elternklagen vom Hals zu halten, so wie es heutzutage oft ist.
Es geht um die Gauss’sche Verteilungskurve.
Und betrachtete ich dann das Leistungsvermögen, dann sind eben nur ca. 10% der Schüler, dem zu fordernden Maß für die Allgemeine Hochschulreife zur Zeit der Schulpflicht gerecht.
Die anderen Schüler entsprechen dem Niveau der Mittleren Reife (ca. 80%) und 10% der Berufsreife.
Das ist biologisch determiniert.
Weitere Wege nach der Schulpflichtzeit stehen jedoch offen. Keine Frage.
Danke…und jetzt bitte wieder zurück ins 19. Jhd mit Ihnen! Unglaublich was hier manche Leute für eine Vorstellung von unserem Beruf haben.
Damals gab es noch deutsche Nobelpreisträger.
Und heute?
Lehrlinge, die die Lehrmeister lieber nicht wollen.
Die Gründe kennen Sie genauso wie ich.
Sie wollen wohl sowas sagen wie „lieber Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie der da“. Typisch für Gruppen, die unter einer „Blase“ leben und sich gegenseitig versichern, wie toll sie doch sind. Hier sollte man lieber zur Sache argumentieren.
Alternativ könnte man die Durchlässigkeit im dreigliedrigen Schulsystem verbessern, so dass Schüler mit Potential, die auf der „falschen“ Schule gelandet sind, ihren Weg auf die „richtige“ Schule finden, wo die dann auch hoffentlich zurecht kommen. Und auch im mehrgliedrigen System hat jeder Schüler die Möglichkeit bei entsprechender Leistung eine gymnasiale Oberstufe zu besuchen und Abitur zu machen. Und ist es gerecht für leistungsstarke Kinder, wenn auf Gemeinschaftsschulen die schwierigere Binnendifferenzierung auch aufgrund des Lehrermangels oft nicht zufriedenstellend funktioniert und sie deshalb ebenfalls ihr Potential nicht voll ausschöpfen können?
Binnendifferenzierung ist sogar in einer Schule des dreigliedrigen Systems schwierig, mit oder ohne Lehrermangel, lässt sich allerdings bewältigen, wenn Disziplin und Selbstdisziplin gegeben ist.
Ganz ehrlich: Binndendifferenzierten Unterricht habe ich weder im Ref beobachten können, noch im Alltagsunterricht, den ich jetzt im Teamteaching sehe. Da hat hier keiner Bock drauf. Und ich bin an einer Gesamtschule. Einheitsbrei für alle. Am stärksten werden dabei die besonders Guten und besonders Schwachen benachteiligt.
Lustig. Genau unter dem Text wird mir ein anderer Artikel von N4T aus dem Jahr 2021 vorgeschlagen, in dem es heißt: Studie: Gegliedertes Schulsystem sorgt für mehr Leistung und Bildungsgerechtigkeit – vor allem schwächere Schüler profitieren
Was stimmt denn nun? Bei allem was ich so mitbekomme, schneiden Gemeinschaftsschulen in BW in Vergleichsarbeiten schlechter ab als die Realschulen. Ich als Laie frage mich tatsächlich, was dieser Einheitsbrei denn bringen soll? Was nützt es, alle Schüler mit einem noch breiteren Leistungsspektrum in eine Schulart oder gar eine Klasse zu pressen? Wie soll eine Lehrkraft da jeden vernünftig fördern? Inklusion soll nebenbei wohl auch noch mitgemacht werden nehm ich an.
Spezielle Schularten spezialisieren sich doch mit speziell ausgebildeten Lehrkräften auf ihre Klientel, egal ob es um Gymnasien, Realschulen oder Förderschulen geht. Mit einer Einheitsschule ist doch absolut keinem geholfen.
NOCH schneiden die RS besser ab als GMS. Noch! Ich bin davon überzeugt, dass die nächsten Vergleichsarbeiten in den RS auch in einem verheerenden Leistungsniveau landen werden. Die Landesregierung arbeitet fleißig daran, alle Schulen unter den Gymmies zu Restschulen, ach Pardon, zu „Schulen der Vielfalt“ zu machen. Wegen der Bildungsgerechtigkeit. Elitebildung? Aber doch nicht mit GrünRot!!!
8 Jahre gemeinsamen Lernens finde ich einen guten Kompromiss zwischen den Vorteilen des gegliederten Schulsystems (Förderung bestimmter Stärken und Schwächen) und den Vorteilen des gemeinsamen Lernens (sozialer Zusammenhalt, keine zu frühe Auslese…).
Böse Zungen könnten sagen, die DDR hat bewiesen, dass das funktioniert. Aber die bösen Zungen werden das mit dem Verweis auf die DDR eher diskreditieren wollen!
Soweit ich weiß, hat in der DDR aber jemand von den Obergenossinnen und Obergenossen (Margot Honecker?) dafür gesorgt, dass es statt 8 gemeinsamen Jahren schließlich deren 10 gab.
Gemeinschaftsschule?? Nein!! Die leistungsstarken Schüler fallen dann nur umso mehr ab. Wenn man oft eine Eins erhält, wird man an einer Gemeinschaftsschule keinesfalls bewundert und um Rat gefragt, sondern gemobbt. So verschleudern wir nur Potential. Unterrichten sollen Lehrer, nicht die leistungsstarken Schüler. Daher also Gliederung des Schulsystems, mehr Lehrer, kleinere Klassen und nicht ständig irgendwelche neuen Modellprojekte. Zudem wünschenswert: Ein einheitlicher Lehrpland für die ganze Bundesrepublik. Schließlich ist der Satz des Pythagoras in Bayern genauso gültig wie im Harz.
Man sollte aber berücksichtigen, dass Herr Erdmann auch in der Linkspartei aktiv ist. So macht er als Gewerkschafter nebenbei auch Parteipolitik. Man könnte ja auch sagen, die Linkspartei ist bei den letzten Wahlen abgestraft worden. Und dass die jetzt existierenden Berliner Gemeinschaftsschulen mehr Gerechtigkeit produzieren, müsste endlich mal nachgewiesen und nicht immer nur behauptet werden. Bislang werden sie einfach hochgejubelt, aber konkrete Tests, was deren Absolventen nun leisten, die gibt es nicht. Die Gerechtigkeit soll herbeigeredet werden.
Dass Leute, die gendern, mehr Gemeinschaftsschulen fordern, ist nichts Neues. Nun sind diese Leute in Berlin seit vielen vielen Jahren an der Macht gewesen …
… und fordern vehement „weiter so, weiter so“ …
Sogar der neue Koalitionsvertrag von CDU/SPD enthält die weitere Stärkung der Gemeinschaftsschulen. Das war wohl mal ein Prestigeprojekt der SPD.
Anstatt seine Zeit mit der Diskussion über dieses Thema zu vergeuden, sollten sich Lehrer lieber zusammensetzen und diskutieren, wie man eine neue Lehrergewerkschaft (wobei das ja nicht nur dort ein Problem ist) gründen kann, die sich wirklich nur auf die Arbeitnehmerrechte konzentriert und wo Politikschranzen mit Parteibuch in keine verantwortlichen Positionen eindringen und dann für ihre Politspielchen missbrauchen können.
Ich glaube inzwischen nicht mehr, dass die GEW (und Verdi – was für eine Peinlichkeit gestern) noch reformierbar ist. Als Arbeitnehmer müssen wir halt endlich akzeptieren, dass Politiker in den Gewerkschaften eben keine Arbeitnehmervertreter sind.
Vielleicht würde die regelmäßige Lektüre von n4t der GEW neue Horizonte eröffnen?
https://www.news4teachers.de/2021/03/studie-gegliedertes-schulsystem-staerkt-die-bildungsgerechtigkeit/
Wäre doch eine Geschäftsidee für die Zukunft von Restaurants.
Wenn wir ehrlich sind nervt das im Lokal doch endlos.
Der Eine will Bratkartoffel statt Pommes dabei. Der Nächste will keine Tomaten im Salat.
Also ein neues Restaurant.
Keine Auswahl!
Auf der Karte stehen 15 Gerichte und die Küche kloppt alle in einen Topf und püriert das Ganze.
Voila, das gerechte Essen. Schmeckt bestimmt jedem 🙂
Sie meinen Labskaus? 😉