Fördergeld für 4.000 Schulen: Stark-Watzinger legt Konzept für „Startchancen“-Programm vor

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BERLIN. Die Ampel will bundesweit 4.000 Schulen mit vielen «sozial benachteiligten» Schülern über ein spezielles «Startchancen»-Programm fördern. Das Bundesbildungsministerium hat nun seine Vorstellungen dazu vorgelegt.

War unter Druck geraten, weil das angekündigte Konzept auf sich warten ließ: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Foto: FDP / Laurence Chaperon

Das Bundesbildungsministerium hat erste konkrete Vorschläge zur Auswahl der rund 4.000 Schulen in Deutschland vorgelegt, die vom sogenannten Startchancen-Programm profitieren sollen. Wie viele Einrichtungen in einem Bundesland jeweils gefördert werden, sollte demnach maßgeblich vom Anteil der unter 18-Jährigen dort abhängen, die nicht Deutsch als Muttersprache sprechen und die als armutsgefährdet gelten.

«Zentral sind die Benachteiligungsdimensionen Migration und Armut, da die Wissenschaft eine hohe Korrelation dieser Faktoren mit Bildungsteilhabe und Bildungserfolg ausweist», heißt es in einem internen Konzept des Ministeriums, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» darüber berichtet.

60 Prozent der geförderten Schulen sollten nach Ansicht des Ministeriums Grundschulen sein, um Verbesserungen bei den sogenannten Basiskompetenzen Lesen, Schreiben, Rechnen zu erreichen. 20 Prozent der Förderung ginge dem Konzept zufolge an die Berufsschulen.

Im Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP vereinbart, etwa jede zehnte Schule im Land mit einem «Startchancen»-Programm zu fördern, um «Kindern und Jugendlichen bessere Bildungschancen unabhängig von der sozialen Lage ihrer Eltern» zu ermöglichen. Es geht um Geld für Baumaßnahmen, Sozialarbeit und ein sogenanntes Chancenbudget, das die Schulen selbst in Qualitätsverbesserungen investieren können. Das Programm soll zum Schuljahr 2024/25 starten und eine Laufzeit von zehn Jahren haben. Der Bund will nach derzeitigem Stand eine Milliarde Euro pro Jahr geben und setzt darauf, dass die Länder dies auch tun.

Da sie für Bildung und Schulen aber selbst zuständig sind, muss sich die Bundesregierung mit den Ländern über die Details des Programms einigen, vorher kann es nicht starten. Das Papier des Ministeriums sei eine gute Grundlage für die weiteren Verhandlungen, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Nina Stahr. «Es ist nun entscheidend, dass sich Bund und Länder zügig auf gemeinsame Eckpunkte einigen, damit das Programm rechtzeitig an den Start gehen kann.» News4teachers / mit Material der dpa

Esken mahnt Stark-Watzinger: Schulen in schwieriger Lage schon dieses Jahr fördern

 

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gehtsnoch
11 Monate zuvor

Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) nennt in einem Gutachten dazu aber schon mal eine Größenordnung: „Es hält zwei Milliarden Euro jährlich an Investitionsmitteln für notwendig, um die Zielsetzungen des Programms zu erreichen. Diese Summe sei sogar „knapp bemessen“, weil damit bei Schulbau oder Schulsanierung keine umfangreichen Investitionen möglich seien.“ (Deutsches Schulportal)