Lehrermangel: GEW schlägt Zusammenlegung von Fächern vor (und tatsächlich…)

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HANNOVER. Weil den Schulen die Lehrkräfte ausgehen, könnten die Natur- und Gesellschaftswissenschaften künftig fächerübergreifend unterrichtet werden – das schlägt die niedersächsische GEW unter anderem nun vor. Tatsächlich plant das Kultusministerium eine entsprechende Regelung.

Darf’s ein bunter Cocktail sein? Foto: Shutterstock

Die Bildungsgewerkschaft GEW sieht im Lehrkräftemangel an Niedersachsens Schulen das Ergebnis jahrelanger Versäumnisse in der Schulpolitik. «Die Landespolitik ist 20 Jahre lang sehenden Auges auf den Abgrund zugerast», sagte GEW-Landeschef Stefan Störmer. Landesweit gebe es rund 10 000 Schulbeschäftigte zu wenig. Davon seien etwa 7.500 Lehrkräfte, die vor allem an den Grund-, Haupt- und Realschulen fehlten. Zuletzt arbeiteten an den allgemeinbildenden Schulen rund 70.000 Lehrkräfte.

«Selbst wenn die Abiturienten jetzt in Scharen anfangen, Lehramt zu studieren, wirkt das erst in sieben Jahren»

Vor diesem Hintergrund sei es hilfreich, dass die neue Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) sich gleich zu Beginn ihrer Amtszeit vor gut einem halben Jahr ehrlich gemacht habe mit der Aussage, dass der Personalmangel noch mindestens zehn Jahre andauern werde. «Diese Ehrlichkeit brauchen wir. Der Fachkräftemangel ist nur langfristig zu beheben. Selbst wenn die Abiturienten jetzt in Scharen anfangen, Lehramt zu studieren, wirkt das erst in sieben Jahren», sagte Störmer. Einige Entlastungsvorschläge der GEW im Überblick:

Mehr Geld für viele Lehrkräfte: Die Anhebung der Gehälter für Grund-, Haupt- und Realschullehrer auf das Niveau ihrer Kollegen an den Gymnasien war ein Wahlversprechen von SPD und Grünen. Wann und wie es umgesetzt wird, ist aber noch offen. «Wir halten es für notwendig, diesen Schritt ab 2024 in einem Rutsch für alle umzusetzen. Wir brauchen das dringend, um die Grund-, Haupt- und Realschulen für die Lehrkräfte attraktiver zu machen und auch im Wettbewerb zu den Nachbarländern zu bestehen», sagte Störmer. Zuletzt sei ein Viertel der Referendarinnen und Referendare im Land nicht in den Schuldienst in Niedersachsen gegangen – das sei «ein echtes Alarmzeichen».

Zusammenlegung von Schulfächern: Einige Fächer könnten von den Schulen zusammengelegt werden, wenn sie für die Einzelfächer nicht genügend Lehrkräfte haben, schlägt die GEW vor. Die Schulen könnten ihr Personal dadurch flexibler einsetzen als bisher. «Aus der Not heraus haben viele Schulen heute einen Gemischtwarenladen, was den Fächerkanon der Lehrkräfte angeht – weil sie in den vergangenen Jahren lieber eine Lehrkraft mit irgendeinem Fach eingestellt haben als gar keine. Jetzt müssen wir die Schulen in die Lage versetzen, die Stundentafel mit diesem Personal zu füllen», sagte Störmer. «Eine Überlegung wäre, dass sie manche Fächer zusammenfassen könnten, zum Beispiel die Naturwissenschaften oder die Gesellschaftswissenschaften.» Das sei auch pädagogisch sinnvoll.

Schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse: Ausländische Lehrkräfte sollen nach Vorstellung der GEW schneller in den Schuldienst integriert werden. «Es ist doch unbegreiflich, warum eine Lehrkraft, die zum Beispiel in England ausgebildet wurde, hier ein langes Verfahren durchlaufen muss», sagte Störmer. «Wir könnten uns eine schnelle Anerkennung mit raschem Einsatz in der Praxis vorstellen. Dann sind die Lehrkräfte schon mal an den Schulen, und wir müssen hoffen, dass es bald nach der Einarbeitung spürbare Entlastungen bringt.» Das gelte auch für Lehrkräfte aus der Ukraine, von denen bisher nur sehr wenige eingestellt worden seien.

Einstellung von Lehrkräften mit nur einem Fach: Bisher müssen Lehrerinnen und Lehrer zwingend mehr als ein Fach studiert haben. «Ich glaube, das können wir uns in dieser Situation so nicht leisten. Wenn ein Fach ausreicht, könnten die Schulen mehr Quereinsteiger und ausländische Lehrkräfte einstellen», so Störmer.

Pläne des Kultusministeriums: Das niedersächsische Kultusministerium will es laut eigener Aussage in Zukunft Haupt-, Real- sowie Oberschulen ermöglichen, manche Fächer zusammenzufassen. Eine entsprechende Änderung ist bis zum 1. August 2025 geplant. «Das Kultusministerium würde aber Vorgriffsregelungen gestatten», teilte eine Sprecherin mit. An Gesamtschulen und teilweise auch an kooperativen Gesamtschulen sei es zudem bereits «gelebte Praxis», dass die Fächer Chemie, Biologie und Physik oder Geschichte, Politik und Erdkunde gemeinsam unterrichtet würden. Das erleichtere den Unterrichtseinsatz und verbessere die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern, da sie mehr Stunden gemeinsam hätten. Nichtsdestotrotz müsse immer sichergestellt sein, dass alle vorgeschriebene Lerninhalte vermittelt würden. News4teachers / mit Material der dpa

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Bayer
11 Monate zuvor

„Nichtsdestotrotz müsse immer sichergestellt sein, dass alle vorgeschriebene Lerninhalte vermittelt würden“
3 Fächer benötigen für alle Fächerinhalte die Zeit für 3 Fächer !
Fächerübergreifend bekommt damit eine ganz neue Bedeutung…..Mut zur Lücke?
Wenn sich dann SuS nach Prüfung beschweren ? Wer ist dann dran 🙂

War eigentlich klar, der nächste Geistesblitz ?
Mintkomplex mit halber Stundenzahl ?

und: junge LuL werden reihenweise davonlaufen – Überforderung pur – das geht wieder nach hinten los.

Lehrerin
11 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Fachfremder Unterricht ist also die Lösung? Und noch verkürzt? Das kann nur der (un-)Bildungsgewerkschaft einfallen. Einheitslehrer, Einheitsschule, Einheitsfächer, alles ein Brei – und da soll Bildung herauskommen? Wie denn?
Es ist nichts so abwegig, dass es nicht von der GEW, die Niveausenkung als „Chancengerechtigkeit“ verkauft, vorgeschlagen werden kann. Keine Noten, keine Prüfungen, kein Wissen, aber alle sind glücklich und haben „Wellness“ in der Schule.

McOhlms
11 Monate zuvor

Warum traut man sich nicht an das Fach Religion ran? Dies streichen und man hätte 2 Stunden pro Woche gewonnen! Diese könnten dann an anderer Stelle eingesetzt werden. Und da in GS und HS eh viel fachfremd unterrichtet wird, bekommen die entsprechenden Kollegen das eh irgendwie hin…

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  McOhlms

Man traut sich wegen der Kirchen nicht heran,

aber inhaltlich sind es z.T. auch ganz andere Inhalte, die in diesem Fach zur Sprache kommen.
Philosophie-Ethik-Werte und Normen oder Religion teilen sich Inhalte, es gibt konfessionsübergreifenden christlichen Religionsunterricht, es gibt kirchliche Lehrkräfte, man könnte auch eine Zusammenlegung wie „Religion für alle“ (siehe HH) oder „Ethik für alle“ einsetzen.
Das alles entbindet aber nicht von den wichtigen Inhalten dieser Fächer.

Bayer
11 Monate zuvor
Antwortet  McOhlms

Da freun sich GEW und Ministerium.
Die Belobigung ( 1h Religion gratis für Sie) ist Ihnen sicher, so müssen LuL sein, Alleskönner !
Nur, die Rede war von „Haupt-, Real- sowie Oberschulen“. Alles aus Religion übernimmt – natürlich komprimiert – die Mintfächer an der Oberschule? Genau – arme S…..

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor
Antwortet  McOhlms

Das Streichen des Faches Relgion würde aber nicht dazu führen, dass man mehr LehrerInnen für die Mint -Fächer hat.

Hilli
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Natürlich führt das dazu, dass man mehr Lehrkräfte für Mint-Fächer hat. Die Religionslehrkräfte können in ihren Zweitfächern eingesetzt werden, die entweder Mint-Fächer sind, oder durch den Einsatz in Zweitfächern Spielräume im Stundenplan für Lehrkräfte schaffen, die Mint-Fächer unterrichten. Der Wegfall des Faches Religion würde wirklich sehr helfen.

TaMu
11 Monate zuvor
Antwortet  McOhlms

Ganz sicher! Bestimmt kann ein Religionslehrer auch Erdkunde unterrichten, ich meine „am ersten Tag erschuf Gott Himmel und Erde, am zweiten Tag… und so weiter und am siebten ruhte er“. Da geht es um Gestirne und um die Teilung von Wasser und Himmel und um Tiere, Fortpflanzung und Essbares und um gesunden Schlaf. Und das alles schon auf Seite 1 in der Bibel, da kommt noch viel mehr erdkundlich Verwertbares bis zur Offenbarung. Bestimmt kommen die Kumis demnächst von ganz alleine auf diese naheliegende Lösung.

Hilli
11 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Religionslehrer haben Zweitfächer, in denen sie eingesetzt werden können. Sicher haben ein paar auch Erdkunde studiert.
Zudem können Religionslehrer ja auch noch schnell Mangelfächer nachstudieren. Das würde helfen dem Lehrermangel zu begegnen.

Alle traurig
11 Monate zuvor
Antwortet  McOhlms

Richtig. Bei uns an der Schule ist Reli auch die heilige Kuh, die komme was wolle, unterrichtet werden muss… Bei uns werden selbst KuK darauf gesetzt, die eigentlich in ihrem Zweitfach dringender gebraucht werden.

Tim Bullerbü
11 Monate zuvor
Antwortet  Alle traurig

Kann ich bestätigen, jedes Fach wird gekürzt, gleich für ganze Jahrgänge gestrichen, aber Religion NIE.

Relilehrkraft
11 Monate zuvor
Antwortet  McOhlms

Warum sollte man sich „da ran trauen“? In welchem Fach vermitteln Sie denn solche Dinge und Werte, wie „mit Gefühlen umgehen“, „Streiten und Vertragen“, „Verantwortung übernehmen“, „Vertrauen“?

Tim Bullerbü
11 Monate zuvor
Antwortet  Relilehrkraft

Ethik. Wahlweise Werte und Normen für alle?

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Relilehrkraft

Das sollte eigentlich JEDER Lehrer in JEDEM Fach vermitteln, dafür gibt es genug Möglichkeiten.

Lakon
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Also in Mathe wird nur selten „mit Gefühlen umgehen“ unterrichtet …

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Lakon

Doch auch da! Z. B. mit dem Gefühl, die Aufgaben zu können oder eben nicht, mit dem Geld, das man hat etwas kaufen zu können oder nicht …
Wenn man will, geht das auch in Ma. 🙂

Hilli
11 Monate zuvor
Antwortet  Relilehrkraft

Es ist mir wirklich neu, dass Religionslehrkräfte gut Inhalte wie „mit Gefühlen umgehen“, „Streiten und Vertragen“, „Verantwortung übernehmen“, „Vertrauen“ vermitteln können. Davon merke ich im Schulalltag so wirklich gar nichts.

Biene
11 Monate zuvor
Antwortet  McOhlms

Das fachfremde unterrichten in Religion gibt es nicht in allen Ländern, zumal es auch gar nicht der Fall sein dürfte.

Einer
11 Monate zuvor
Antwortet  McOhlms

Könnten die frei werdenden Reli-Lehrer dann plötzlich Mathe oder Englisch unterrichten? Klar, wenn das zufällig ihr Zweitfach ist. Mach ja auch Spaß anstelle von einem Korreturfach und Reli plötzlich nur noch ein Korrekturfach zu unterrichten.

Besorgter Bürger
11 Monate zuvor

Und danach habe ich gleich den nächsten Vorschlag:

Naturwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften auch noch zusammenlegen. Steckt ja schließlich das gleiche Wort drin – Wissenschaften.

Oder: Deutsch ist Hauptfach. Mathe ist Hauptfach. Legen wir es zusammen, ist ja schließlich Hauptfach.

Egal was man dann studiert hat, man kann dann einfach alles unterrichten.

Oh Mann – was für ein Schwachsinn!

Und an der Uni studiert man dann auch nicht mehr Anglistik oder Geschichtswisswnschaften oder Germanistik etc. sondern man studiert einfach nur noch.

Total bescheuert.

Mika
11 Monate zuvor

Klar, das heißt dann LEHRFACH. Frei nach dem Motto: kannste eins, kannste alle. Und statt eins lernste dann halt keins!

Lehrerin
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ziel:
LEERfach….
Leerer
Leerkraft
Keine Inhalte, nur „Kompetenzen“ <=> wie Stricken ohne Wolle!

Ein Leerer für alles <=> Einheitsleerer, Stufenleerer, GEW!

Realist
11 Monate zuvor

„Egal was man dann studiert hat, man kann dann einfach alles unterrichten.“

Fast korrekt:

„Egal was man gemacht hat, man kann dann einfach alles unterrichten.“

Susa
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

In der GS unterrichten die Lehrer:innen mittlerweile eh alle Fächer…

Lieber spät als nie
11 Monate zuvor
Antwortet  Susa

Bin an einer GS jetzt für Musik eingeteilt worden und hab vom Fach Null Ahnung und bin nicht ein Stück musikalisch. Wir singen dann mal…
Letztes Jahr musste ich die Flöten- und die 10-Finger-Schreiben-AG leiten (bin an eine neue Schule abgeordnet worden)und kann selber nur die 1-Finger über die Tastatur Flieg-Methode und ein paar Töne auf der Blockflöte. Ging vom Stundenplan her aber nicht anders und es ist ansonsten auch keiner da, der es machen könnte…echt gruselig
Wie das dann noch auf Oberstufenniveau laufen soll finde ich fraglich

TaMu
11 Monate zuvor

Erdkunde und Politik sind sowieso dasselbe. Erdklumpen, Verwerfungen, Vertiefungen bis hin zur Bildung von Vulkanen, Ausbrüchen und Tsunamis. Dasselbe bei Physik und Chemie, das ist einfach irgendwie Wumms oder auch Doppelwumms, kommt ja in prall gefüllten inklusiven Schulen mit extremem Lehrermangel auch gar nicht so drauf an, ob das jetzt so stimmt mit den Halbwertszeiten, dem Auseinanderdriften der Kontinente und der praxisnahen Erklärung, bei allen Arbeiten an irgendwelcher Elektrik immer zuerst die Sicherung raus zu machen. Bis in diesen 45 Minuten alle am Platz sitzen, ihre Bedürfnisse befriedigt sind, jeder das auf die persönlichen Fähigkeiten zugeschnittene Arbeitsblatt vor sich liegen hat und der Unterricht beginnen kann, ist ohnehin nur noch Zeit für Fragmente des ursprünglichen Lernstoffs, wie in Chemie der weise Rat: „Niemals Wasser in die Säure, sonst geschieht das Ungeheuere“!

Grottenolm
11 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Liebe/r TaMu,
wenn sie bei Erdkunde über „Erdklumpen, Verwerfungen, Vertiefungen bis hin zur Bildung von Vulkanen“ reden vermischen sie aber schon zwei Wissenschaften. Ihre Themen entstammen der naturwissenschaften Geologie. Die eigentliche Erdkunde – Geographie ist gesellschaftswissenschaftlich und! naturwissenschaftlich geprägt. Und beinhaltet diese Themen nicht. Werden in der Schule im Schulfach „Erkunde“ überspitzt gesagt „Kanäle und Vulkane“ gemeinsam unterrichtet, hat eine Vermischung schon längst stattgefunden.

Vielen Schülern fehlt grade in den Naturwissenschaften der Blick über den Tellerrand eines Faches zu den anderen Naturwissenschaften hinaus. Man könnte z.b an einem Baum im Frühjahr Bio, Physik und Mathe mischen. Ende der Winterruhe, Kapilarsystem, Steighöhe berechnen.

Erst wenn man lernt die einzelnen Naturwissenschaften miteinander zu verknüpfen ist man auch in der lage ein naturwissenschaftliches Studium zu absolvieren. Keine Naturwissenschaft kann wirklich ohne die andere! Und wenn ein Schüler z.B angeblich keine Ahnung in Mathe hat, aber in Physik glänzt, sollte das zu denken geben.

TaMu
11 Monate zuvor
Antwortet  Grottenolm

Ich hatte ja auch ein Augenzwinkern dabei. Allerdings glaube ich, dass Lehrkräfte normalerweise nicht in Biologie, Physik, Chemie und Erdkunde gleichzeitig so tiefgründig stabil sind, dass sie Jugendliche in jedem dieser Fächer auf die gymnasiale Oberstufe vorbereiten können.
Mir scheint dieser geplante Fächermischmasch nicht geeignet, entsprechend lernfähige und -willige junge Menschen gut auszubilden.

TaMu
11 Monate zuvor
Antwortet  Grottenolm

Siehe auch die Antwort von Alle traurig unten

Alle traurig
11 Monate zuvor

Ich war an so einer Schule als Schüler, wo man das Fach „NAWI“ hatte und ich bin ehrlich: Ich habe damals fast nix in den Naturwissenschaften gelernt. Dieses ständige Drehen alle zwei bis drei Monate war anstrengend, da Themen nur oberflächlich behandelt und nicht richtig wiederholt und geübt wurden und zudem haben sich viele meiner Lehrer damals entschieden, lieber Bio als Physik und vor allem Chemie zu unterrichten. So kam es, dass die letzteren beiden Fächer eklatant vernachlässigt wurden. Habe erst in der gymnasialen Oberstufe gemerkt, welche Defizite ich hatte… Dementsprechend musste ich mühsam alle Löcher selbst stopfen. So viel Fleiß zeigen allerdings nur die wenigsten SuS.

Und das wird uns allen in Zukunft blühen: SuS, die eine mangelnde Naturwissenschaftliche Grundausbildung haben, werden auch in der Oberstufe die Naturwissenschaften weniger anwählen und wahrscheinlich auch später weniger studieren. Deutschland als Wirtschaftsstandort wird immer weniger eine Rolle spielen und Fachkräfte werden wir verzweifelt aus Ländern wie China und Co. anlocken müssen…

rfalio
11 Monate zuvor

@McOhlms

Wie oft habe ich diese Forderung schon gehört. Sien wird oft gstellt, ohne die Inhalte des Faches Religion oder Ethik genau zu kennen. Das sind die 2 Stunden in der Woche, wo Schülerinnen und Schüler sich mal um sich selbst, um ihre seelische und geistige Entwicklung kümmern können (jedenfalls bei gutem Unterricht), wo ethische Fragen zu den anderen Fäüchern aufgearbeitet werden, wo man die Vielfalt der Kulturen und Weltanschauungen kennenlernt und sie werten kann.
Außerdem ist er in Artikel 7 GG verankert.
rfalio

Hilli
11 Monate zuvor
Antwortet  rfalio

Könnte man nicht den Artikel 7 GG analog dem Artikel 109 GG zeitlich befristet aussetzen, bis der Lehrermangel behoben ist??? An die Schuldenbremse haben wir uns zeitlich befristet ja auch nicht gehalten.

Mika
11 Monate zuvor

Ich kapiere irgendwie nicht, was das bringen soll: wenn derzeit ein Jahrgang (fiktiv) 1h Chemie, 1h Physik und 1h Bio pro Woche hat und das jetzt „fachübergreifend, aber alle Inhalte umfassend“ von einer statt von 3 Lehrkräften unterrichtet wird, braucht diese dafür trotzdem 3 h/Woche. Wo also spart das Lehrerstellen? Problematisch wird dazu, dass ich zwar Physik, aber weder Chemie noch Bio kann: wann soll ich mir das denn noch draufschaffen (davon abgesehen, dass ich mit Ma, Phy, Inf bereits gut ausgelastet bin)?
Letztlich gehts doch nur darum, das Fehlen von Fachlehrern zu kaschieren.
Für die SuS bedeutet das fachfremden Unterricht, der als „Superidee“ verkauft wird.
Wie kommt die GEW auf so einen Schrott? Und wieso ist für KultusministerInnen die völlige Abwesenheit der Fähigkeit zum logischen Denken Ernennungsvoraussetzung?

Fakten sind Hate
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Die Lehrerstellen im Volumen werden nicht gespart. Jedoch kann man die Lehrer flexibler einsetzten. An Gesamtschulen in NRW gibt es in der 5-6 Klasse anstelle von Chemie/Physik/Biologie das Fach NW. Die Schulen sind frei, die Schulinternen Lehrpläne zu schreiben, sodass eine Schule mit vielen Biolehrer dort auch zum Großteil Bio unterrichten wird.
Neutral betrachtet, könnte man nun problemlos die Biolehrer Physik unterrichten lassen, weil sie schließlich NW unterrichten. In der Praxis kommt es dann vor, dass ein Physiklehrer NW unterrichtet und in der Zeitung steht dann: Wir haben zu wenige Physiklehrer.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

„Lehrkräfte flexibler einsetzen“ ist also ein Synonym für „fachfremd“, wenn ich das richtig verstehe? Und das ist jetzt worauf bezogen positiv?

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor

Auf nimmer Wiedersehen, Schule.

Ich habe nicht zwei Naturwissenschaften studiert, um hinterher Schei*e zu unterrichten.
02/24. Ende

Palim
11 Monate zuvor

Sie bezeichnen genau was derart abwertend?
Die anderen Fächer, die Sie nicht studiert haben?

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Eher wohl das Mischmasch aus den Fächern, das man dann unterrichtet, ohne wirklich Ahnung von allen zu unterrichtenden Inhalten zu haben. Ich möchte nicht „NAWI“ unterrichten müssen, da ich weder Chemie noch Bio studiert habe.

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Wertes palmin,

Sie scheinen nicht zwei Naturwissenschaften studiert zu haben, in denen Sie hätten problemlos promovieren können. Ich schon.

Die Spezialisierung auf eine (zwei) Naturwissenschaften ist nicht ideal.
Das weiß ich als Generalist wie Sie.

Jedoch ein Gematsche aus Alles und Nichts… Das ist nicht Meins.

Ich unterrichte noch gern die erste und auch die zweite NW.
Mischimaschi (MultiKulti) aber absolut nicht.

Können Sie mögen oder nicht, mir persönlich egal.
😉 🙂

Palim
11 Monate zuvor

Was genau hat fächerübergreifende Unterricht mit Multikulturalität zu tun?

Trekkie
11 Monate zuvor

Rückwärts gewandter Vorschlag! Die Natur- und Gesellschaftswissenschaften werden die Zukunft ausmachen. Sprachen erledigt hingegen die KI oder der Google Translator. Sprachqualifikationen spielen nur noch eine untergeordnete Rolle. In spätestens 5 Jahren übersetzt die KI alles einwandfrei. Dafür brauchen wir nicht mehr ein Drittel der Schulzeit aufwenden.

Ça me fatigue
11 Monate zuvor
Antwortet  Trekkie

… und was, glauben Sie, bricht jetzt schon den meisten SuS das Genick in den NaWi Fächern?

Das nicht vorhandene Textverständnis!

Textverständnis (Beobachtungen lückenlos niederschreiben, so dass es jemand anders versteht und Niedergeschriebenes verstehen und umsetzen, richtig argumentieten unter Verwendung des Fachvokabulars) wird in den NaWi Fächern verknüpft mit mathematischen Kenntnissen und logischem Denken. Fehler zulassen, erkennen, ausbessern und weitermachen, beim nöchsten Mal diesen Fehler nicht mehr machen … darau lernen, hartnäckig bleiben. Der Weg ist das Ziel, nicht die Zahl die hinten rauskommt!

Genau diese erwarteten Verknüpfungen und Arbeitsweisen sind doch das Problem!

In den sehr wichtigen Fächern wie Reli und Ethik kann man dann versuchen, den SuS so viel Selbstvertrauen zu vermitteln, dass die Sätze von den Eltern „ich konnte das früher auch nie“ an Bedeutung verlieren. Zu diesen „motivierenden“ Fächern würde ich im Übrigen auch Musik und Kunst rechnen. Auch hier lernt man, die eigene Meinung zu schulen, in sich hineinzuhören sich selbst kennenlernen und das, was man produziert hat, vor den anderen zu vertreten. Selbstvertrauen und Selbstkritik in einem gesunden Verhältnis! Man lernt auch, die Ergebnisse anderer wertzuschätzen.

All das gehört auch zum Erwachsenwerden dazu. Leider haben das aber anscheinend viele Personen weder in ihrer Schulzeit noch von ihren Eltern gelernt.

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Trekkie

Ganz so sehe ich das nicht.

Wenn ich z.B. absolut kein Russisch verstehe und die KI über meinen Deutschen Text laufen lasse, dann bekommen wir den Istzustand Deutscher Außenpolitik 2023, BRD zur Russischen Föderation.

Ist das hilfreich für das Deutsche Volk, für das Russische Volk?

An den Interessen der Völker messe ich persönlich aber Außenpolitik.
Und nun?

Kalila
11 Monate zuvor

Durch die Hintertür wird so die Idee des Einheitslehrers forciert: Keine getrennten fachlichen Inhalte, einer, der an allen Schulformen flexibel einsetzbar wird und die Ausbildung wird ebenso „entschlackt“, was ein Euphemismus für „alles ist egal“ ist. Deutschland ist wirklich auf dem Weg, erheblich abzustürzen. Die GEW sollte sich schämen: eine Abwertung des Berufs und der allgemeinbildenden Ansprüche sondergleichen.

Lehrerin
11 Monate zuvor
Antwortet  Kalila

Genau das ist das Ziel: Wir sind alle gleich, Schüler, Lehrer, Leerer – nix mehr dahinter, aber „Chancengerechtigkeit“! Niveau: unterirdisch, Fachlichkeit: pfui sowas aber, elitäres Denken!
Wie kann denn jemand schlauer sein wollen als der andere?
Da wird dann statt dem Chirurgen auch der Metzger operieren, er hat ja sowas in der Art schon mal gemacht.Nichts gegen Metzger, aber wer will so eine Vereinfachung?
Intellektuelle Insuffizienz wird mit viel Engagement angestrebt…

laromir
11 Monate zuvor

Wo ist da der Gewinn? Da stand doch was von mehr Stunden in eine Klasse haben. Also mache ich dann statt 2h Bio und der Andre 2 h Chemie einfach 4 j Biochemie??? (Wovon ich am Ende nur eins kann?) Sinn??? Also fachübergreifend ist ja schon okay (wenn sinnvoll), braucht dann halt eben auch Zeit für 2 Fächer

Carabas
11 Monate zuvor

Da sind sie wieder, unsere GEW-Versager mit ihren superschlauen Ideen aus dem Elfenbeinturm.

In Niedersachsen wird bereits an den GEW geförderten Gesamtschulen in Fächerverbünden unterrichtet. Die Folgen dieser Mangelverwaltung namens Nawi und Geselle sind erhebliche Defizite in allen Fächern, überforderte und frustrierte Lehrkräfte und Schüler, die in diesen Fächern nicht abiturfähig,geschweige den studierfähig sind.

Heisenberg
11 Monate zuvor

Eine Überlegung wäre, dass sie manche Fächer zusammenfassen könnten, zum Beispiel die Naturwissenschaften oder die Gesellschaftswissenschaften.“

Oder, sprechen wir es ehrlich aus, es wird de facto die Abschaffung des naturwissenschaftlichen Unterrichts gefordert.

Der Zauberlehrling
11 Monate zuvor

Superidee!

Haben wir in BW schon lange.“Natur und Technik“ oder „Naturwissenschaftliches Arbeiten“. Ein Mischmasch aus allerlei Zeugs und je nach Ausbildung der Lehrkraft wird ein Schwerpunkt gelegt.

Drei Fächer und im schlimmsten Fall in allen wenig Ahnung.

Legt doch alles zusammen und setzt eine Aufsicht rein. Dann sind die Kids verwahrt und behütet und die Eltern können das Geld für die Sanierung nach dem Graichen-Habeck-Gesetz verdienen.

Die Idee ist völlig daneben und zeigt, wie brenzlig die Situation ist.

Adi
11 Monate zuvor

Leherermangel, wirklich?! Ich glaub nicht.. denn die EU Lehrerin die im Ausland gearbeitet haben, mit C2 Deutsch, mit 2. STAATSEXAMEN, SOLLTEN MIT 40 JAHREN noch Diferenzial-, oder Hyperbolische -, oder Topologische- Geometrie noch lernt danach Ausgleichsjahr in Mate.. obwohl die Lehrerin 10 jahren Physik unterrichtet hat.. sie will nicht Mathe unterrichten.. und das schwierige Geometrie wird nicht in der Schulen unterrichtet. so Sie verlässt Deutschland.. schlimm das ihr man im Krankenhaus arbeitet.. und keiner will kommen, nach ihn wird noch einige gehen..
Ohne Roentgen , kein Diagnostik, ohne Diagnostik keine Behandlung…so will Kultusministerium fuer Gymnasium….pech, schlechte Kombination fuer Deutschland..personalmangel im Krankenhaus.. seit über 2 Jahren eine Stelle Ausgeschrieben und keiner will kommen.

Mein_Senf
11 Monate zuvor

Ironie an: „Streichen wir doch Deutsch – bis auf die Fremdsprachen wird Deutsch in allen Fächern gesprochen….“ Ironie aus….
Ich verstehe die Problematik an der Sache, aber erst einmal sollten generell Fächer entschlackt werden, anstatt diese komplett zusammen zu legen.

Anonym
11 Monate zuvor

Türkische Mathe Lehrerin, wurde nix Anerkannt.kein .studium, als waere eine Türkische Mathematik und eine Europäische Mathematik.. obwohl Mathematik ueberall gleich ist.. die Lehrerin hatte schon mehrere mathematische Bücher veröffentlicht in der Türkei…Genial..Lehrermangel…warscheinlich brennt noch nicht… in 8 Jahren…..

Oberkrämer
11 Monate zuvor

An Berliner Grundschulen ist es ja bereits so: Ehemals Geschichte, Geografie (und Politik) wurden zu Gesellschaftswissenschaften; ehemals Biologie, Chemie, Physik wurden zu den Naturwissenschaften. Erst an den weiterführenden Schulen ab Klasse 7 werden sie wieder getrennt unterrichtet.

Ich kann z.B. sagen, dass Geschichte in GW kaum noch vorkommt. Es ist ein Witz, was davon übrig geblieben ist. GW und NW sind für mich kaum noch zu unterscheiden. Man könnte das wirklich zusammenlegen und der Lehrer macht einfach, was er will. Wie bei VU, dem vorfachlichen Unterricht bei den ganz Kleinen.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Oberkrämer

Dass Geschichte gestrichen wird, muss aber nicht an der Zusammenlegung liegen, in den Curricula für Grundschule Sachunterricht ist der Anteil an historischen Themen extrem geschrumpft oder in die jüngeren Jahrgänge verlagert, dass in Klasse 1/2 Inhalte benannt werden, die Kinder in dem Alter gar nicht fassen können, sodass man vieles sehr oberflächlich halten muss.

Dafür kommt mehr Wirtschaft in den Plan und eine Themenfülle insgesamt, die in den möglichen Stunden gar nicht aufgegriffen werden kann, es sei denn, man wechselt jede Woche Thema und Richtung des Unterrichts.

In NDS gab es früher in Klasse 5+6 (Orientierungsstufe) das Fach WuK für Geschichte, Erdkunde. Das betraf aber alle SuS.
Warum man die Änderungen nun in den SekI der HRGeSa machen will, nicht aber am Gym, erschließt sich mir nicht.
Wenn am Gym Lehrkräfte sind, die dort ihre Stunden nicht einsetzen können, ist an den anderen SekI Bedarf genug für diese Lehrkräfte, die für SekI ausgebildet sind.

An Stelle der GEW muss man vielleicht mal deutlich sagen: das fachfremde Unterrichten ist eine zusätzliche Leistung, die von vielen Lehrkräften längst erbracht wird, aber eine deutliche Entlastung erfahren müsste, da man sich in ein weiteres Fach einarbeitet und dem Land mehr als die begrenzten studierten 2 Fächer zur Verfügung stellt. Gäbe es dafür an allen Schulformen je weiterem Fach über 5 Jahre zwei Entlastungsstunden, wäre das auch seitens des Landes eine Anerkennung und ein Ausgleich, die bislang verwehrt werden.

Mir bleibt unverständlich, wie man seitens der Gewerkschaft Mehrarbeit der Lehrkräfte forciert, ohne entsprechende Gegenleistungen oder Entlastungen einzufordern.

Das müsste für sehr viele Aufgaben sehr viel deutlicher kommuniziert werden: Lehrkräfte arbeiten zu viel (Arbeitszeitstudie) und sind zu stark belastet (Belastungsstudie), die nachfolgend angekündigten Verbesserungen kommen in den Schulen nicht an (Arbeitszeitkommission).
Das Land möchte noch mehr Arbeit, die zu großen Teilen (Einarbeitung in weitere Fächer) außerhalb des Deputats liegen und nicht gezählt werden?
Entweder das Land erhebt die Arbeitszeit vor Einführung der Neuerungen und entlastet dann sämtliche Mehrarbeit entsprechend oder es gibt eine Entlastung hinsichtlich der zusätzlich geforderten Aufgaben.

Diese wie auch andere Entlastungen werden an GS+SekI-Schulen nicht gewährt.

Die GEW in NDS titelt, dass die 4 Std Entlastung für GS (SL) weiter gewährt werden, in Wirklichkeit werden sie nicht länger zusätzlich gegeben, sondern mit anderen seit Jahrzehnten gegebenen, nach Schülerzahlen berechneten Entlastungsstunden gegengerechnet. So bekommen die Schulen weniger Entlastung bei anhaltend mehr Aufgaben, weder Entlastung noch Arbeitszeiterhebung werden umgesetzt.

Hilli
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Das fachfremde Unterrichten kostet deutlich mehr Vorbereitungszeit. Das sollte der Dienstherr berücksichtigen.

Ken Haddorf
11 Monate zuvor

Wird dieses Fachgemisch dann wenigstens mit mehr als den üblichen zwei Wochenstunden unterrichtet?

Kanzler27
11 Monate zuvor

Sind ja alles plausible Gründe, an den Fächern festzuhalten. Aber was sollte man den nun tun, um auf den AKTUELLEN Mangel zu reagieren? Das geht doch nur über die Reduktion von Unterrichtsinhalten bzw. Stunden, wenn man Mehrarbeit der KuK vermeiden will. Müssen ja nicht nur die naturwissenschaftlichen und gesellschaftswissentschaftlichen Fächer sein. Wo zaubern wir die Stunden her, um das Desaster aufzuhalten? Es fehlen ja Leute, die unterrichten. Und mit 28 Stunden ist die Stundentafel schon ganz schön voll für eine GS-Lehrkraft. Wo soll die denn mit Zusatzstunden noch eingesetzt werden.

Bitte gerne ein paar Vorschläge.

Hilli
11 Monate zuvor
Antwortet  Kanzler27

Ein Vorschlag, der oben ja schon häufig zu lesen war, besteht darin, den Religionsunterricht auszusetzen. Man könnte auf Religion vielleicht so lange verzichten, bis der Lehrermangel behoben ist – also die nächsten zwanzig Jahre. Bis dahin sind dann auch so viele Menschen aus den zwei großen Kirchen ausgetreten, dass dieses Angebot nur noch als AG Sinn macht.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Hilli

Ach, so einfach ist das?

Man hat ja aber Mangel in MINT, dann könnte man ja auch einfach Physik sein lassen …

Dann gibt es das als AG am Freitagnachmittag … und schon ist der Lehrkräftemangel im MINT-Bereich für 20 Jahre und darüber hinaus erledigt.

Schon komisch, dass es immer die Fächer der anderen sind, die so überflüssig erscheinen.

Hilli
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ihre Argumentation ist nicht schlüssig. Wie oben schon geschrieben, schafft der Entfall von Religion Kapazitäten für den Unterricht in Mangelfächern. Diese können von den Religionslehrkräften unterrichtet werden, die diese Fächer als Zweitfächer studiert haben. Alternativ schaffen die Religionslehrkräfte mit ihrem Zweitfach Freiräume für KuK, die im Zweitfach über Mangelfächer verfügen. Zudem können Religionslehrkräfte natürlich auch Mangelfächer nachstudieren.

Mittlerweile gehört nicht mal mehr die Hälfte der Deutschen einer der zwei großen Kirchen an. Seit Jahre steigen die Austrittszahlen stetig. Ich denke, dieser Umstand sollte auch Konsequenzen haben.

Früher wurde an den Beruflichen Schulen beispielsweise noch Steno unterrichtet. Weil das heute niemand mehr braucht, gibt es das Fach heute nicht mehr. Warum sollte eine solche Bedarfsprüfung nicht auch bei anderen Fächern erfolgen, zB bei Religion?

0815
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Der Glaube, der dazu führt, fehlenden Unterricht im MINT-Bereich durch den Wegfall von Physik „heilen“ zu wollen, sollte mE an öffentlichen Schulen nicht unterrichtet werden.

Mehrzeller
11 Monate zuvor

Ich habe absolut kein Problem, Naturwissenschaften fächerübergreifend zu unterrichten, ABER!!! das geht nur, wenn dann in von den SuS selbst gewählten Projekten wissenschaftlich (unter meiner „Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten“) gelernt wird, ohne curricularen Zwang. Dann könnte man die irrwitzige Lebenszeitverschwendung genannt „Zentralabitur“ zurechtstutzen auf ein paar Fächer, wo die Schulen die Kapazitäten haben, der Rest wird als Portfolio von den SuS erstellt.

Aufnahmeprüfungen an der Uni werden von einer KI bewertet; das werden die doch hinkriegen???

Maurer
11 Monate zuvor

Homeoffice, flexible Arbeitszeiten, Homeschooling und 4 Tage Woche nicht nur für alle Anderen, sondern auch für Schulen. Wir sind eine Gesellschaft.

Dreamghost2
11 Monate zuvor

Ach ach ach… liebe Gewerkschaft. Ihr seid NICHT dazu da, das jahrzehntelange Versagen der Politiker/innen mit euren eigenen (halbgaren) Vorschlägen zu kaschieren. Eure Aufgabe ist es sich hinzustellen und zu sagen: „Ihr habt jahrelang versagt. Jetzt überlegt euch gefälligst, wie ihr den Karren aus der Sch*** zieht OHNE unsere Mitglieder weiter kaputt zu machen.“ – Aufgabenteilung und so 😉

Lakon
11 Monate zuvor

Ich schlage vor, ein gemeinsames Fach für alle Fremdsprachen einzuführen. In der zweiten Stufe ist dann auch noch Deutsch zu integrieren.