„Manche Schulen mit nur 70 Prozent Lehrkräfte-Ausstattung!“ Elternvertreter blicken mit großer Skepsis aufs nächste Schuljahr

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Berliner Elternvertreter sehen angesichts des Lehrkräftemangels mit großer Sorge auf das neue Schuljahr. Dass in der Hauptstadt Lehrer Mangelware sind, sei längst ein ernsthaftes Problem, sagte der Landeselternausschuss-Vorsitzende Norman Heise. «Die bisherige Strategie, noch einzustellen, was irgendwie da ist, scheitert daran, dass der Markt jetzt leer ist. Alle, die sich hätten bewerben können und bewerben wollen, haben das sicherlich getan.»

Pannen im Schulbetrieb sind angesichts des Lehrermangels absehbar. Foto: Shutterstock

Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hatte im Mai bekanntgegeben, sie rechne für das neue Schuljahr mit einem Lehrkräftedefizit von 1.460 Vollzeitstellen. Dass die «riesengroße Lücke» noch geschlossen werden könne, sei nicht absehbar, sagte Heise.

Kritisch sieht der Elternvertreter, dass Bildungssenatorin Günther-Wünsch anders als ihre Vorgängerin einer stärkeren Steuerung bei der Frage, an welche Schulen Lehrkräfte eingesetzt werden, skeptisch gegenübersteht. «Das hat die neue Senatorin wieder vom Tisch gefegt», sagte Heise. Das bedeute, dass Schulen mit besonders großem Bedarf nicht mehr damit rechnen könnten, dass Lehrkräfte zu ihnen geschickt werden.

«Was wir der Senatsverwaltung ankreiden, ist, dass es überhaupt keine Perspektiven für diese Schulen gibt»

Für die Schulen, die darauf gesetzt hätten, sei das ein großes Problem, sagte der Landeselternausschussvorsitzende. Viele seien quasi schon im Notbetrieb mit nur 70 oder 75 Prozent Lehrkräfte-Aussstattung. «Die wissen gar nicht, wie sie den Schulbetrieb nach den Sommerferien organisieren sollen. Was wir der Senatsverwaltung ankreiden, ist, dass es überhaupt keine Perspektiven für diese Schulen gibt.»

Heise rechnet insgesamt damit, dass der Anteil von Lehrkräften mit klassischem Lehramtsstudium und abgeschlossenem Referendariat unter den neu eingestellten Lehrerinnen und Lehrern erneut vergleichsweise gering sein wird. Die Elternvertreter fordern, dass Quer- und Seiteneinsteigern ohne klassisches Lehramtsstudium nicht geballt an bestimmten Schulen zum Einsatz kommen dürfen. «Quer- und Seiteneinsteiger brauchen die Unterstützung von dem Personal, das an den Schulen ist», sagte Heise. «Wenn ich sowieso schon eine wahnsinnig dünne Personaldecke habe, und diejenigen, die schon stark, belastest sind, auch noch Personal an die Seite stelle, das sie anlernen und anleiten müssen, dann ist das schon ein riesengroßes Problem.»

«Wenn ein Lehrer beispielsweise Sport und Deutsch unterrichtet, könnte er sich dann vollständig auf Deutschunterricht konzentrieren»

Langfristig sei davon auszugehen, dass die Lehrkräftelücke angesichts steigender Pensionierungszahlen noch größer werde, sagte der Elternvertreter. Er halte es für realistisch, dass nach den Sommerferien in einem Jahr noch 1.000 Lehrerinnen und Lehrer mehr fehlen werden als in diesem Sommer.

Die Elternvertreter fordern, dass Schulen, die Stellen nicht besetzen können, deshalb die Möglichkeit bekommen, die entsprechenden Gelder zu nutzen, um zum Beispiel im Sport Übungsleiter zu beschäftigen. «Wenn ein Lehrer beispielsweise Sport und Deutsch unterrichtet, könnte er sich dann vollständig auf Deutschunterricht konzentrieren.» Für notwendig hält Heise auch, dass der Numerus Clausus, die Zulassungsbeschränkung für Lehramtsstudiengänge in Berlin, abgeschafft wird, damit die Zahl der Studienanfänger steigen kann.

Die Sommerferien in Berlin beginnen am kommenden Donnerstag. Das neue Schuljahr beginnt am 26. August. News4teachers / mit Material der dpa

Dramatische Zahlen: Lehrermangel verschärft sich – Keine Lösung in Sicht

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Walter Hasenbrot
2 Monate zuvor

Für Berlin gibt es eine ganz einfache Lösung: Schulzeitverkürzung um 2 bis drei Jahre.

Der Zauberlehrling
2 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Völlig falscher Ansatz und damit scharf zurückzuweisen:

Schulzeitverkürzung auf 2 bis 3 Jahre.

Fakten sind Hate
2 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Machen wirs wie in den 70ern. Damals wurden die Schuljahre halbiert, um der Schülerzahl gerecht zu werden. Ein Schuljahr dauerte nur ein halbes Jahr, damit dann im zweiten Halbjahr die neuen Schüler eingeschult werden. Das ganze ging etwa 2-3 Jahre, um die Kinder zumindest durch die Grundschule zu schleusen.

Realist
2 Monate zuvor

Game over.

Kurz
2 Monate zuvor

Als Lehrer stehe ich den Vorstößen der Elternvertretung sehr kritisch entgegen.
Ich begründe das pauschal: Jeder Vorstoß, jedes Argument zielt immer auf eine Mehrbelastung der Lehrer ab.

Es wird kritisiert, dass das Land Berlin die neuen KuK nicht zu den Schulen abordnet, die besonderen Bedarf haben. – Nein, so gut wie niemand will an so eine Schule. Und der Grund liegt doch auf der Hand. Aber man fordert offensichtlich, dass ein systemisches Versagen von uns Lehrern aufgefangen wird. Nein danke!

Die KuK mit Sport/Deutsch sollen 100% Deutsch unterrichten? Haben die überhaupt eine Idee davon, was das für ein Mehraufwand ist? Nein, auf keinen Fall möchte ich 100% in einem Fach mit enormen Korrekturaufwand unterrichten.

Wenn unsere Gesellschaft nicht dazu bereit ist, den Lehrerberuf so zu gestalten, dass es genügeng motivierte Kräfte gibt, dann sind wir doch auch nicht bereit, dass kaputte System durch erhöhten Einsatz zu kitten. Ganz im Gegenteil!

Fräulein Rottenmeier
2 Monate zuvor
Antwortet  Kurz

„Die KuK mit Sport/Deutsch sollen 100% Deutsch unterrichten? Haben die überhaupt eine Idee davon, was das für ein Mehraufwand ist?“

Nein, haben sie nicht. Woher auch? Die Eltern haben ein ganz anderen Blick auf das System und der beinhaltet eben keine Überlegungen, welche Auswirkungen diese Forderung auf die betroffenen Lehrer hat.

Alexi
2 Monate zuvor

Ich habe ein Hauptfach und Sport. Aufgrund des extremen Mangels in Sport (NRW Sek1) habe ich von 28 Std dieses Schuljahr 25 Std Sport. Das haut allerdings auch rein, da Sport wesentlich anstrengender ist als Klassenunterricht.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  Alexi

Der Korrekturaufwand ist jedoch erheblich leichter.

Außer im WPU muss auch nicht so rasend viel kopiert oder aufgeladen werden.

Aber ich gebe gerne zu – Sport ist laut und Sport ist anstrengend.

Fräulein Rottenmeier
2 Monate zuvor
Antwortet  Alexi

Jammern steht dir nicht….immerhin kannst du im Sportunterricht nicht deine kruden Ansichten weiterverbreiten!

Riesenzwerg
2 Monate zuvor

Dann gilt die Gleichung: Eltern = KuMis? 😉

Die haben ja anscheinend auch für nichts einen Plan.

Fräulein Rottenmeier
2 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Der Unterschied ist, dass die einen nicht wissen können und die anderen nicht wissen wollen…..

Bayer
2 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Obrigkeitshörigkeit, @ Riesenzwerg.
Die unten müssen tun, was die oben sagen – auch aus Elternsicht.

Und wer kommt nach oben?
Wer dazu geeignet ist ! 🙂
Wir wissen genau, dass das Parteibuch passen muss, dann reicht auch ein abgebrochenes Studium ( deshalb die Idee mit den Quereinsteigern? 😉 eine Minimalausbildung ohne Studium, Hauptsache Twitteraktivität…..alles wichtiger als…..solide Grundbildung.

Als Ltd. versuche ich vorrangig meinen KuK den Rücken freizuhalten und sorge dafür, dass rechtzeitig Brot und Spiele für Oben und Eltern geboten werden – mediengeiles Spektakel, ich weiß….nur – dann lassen sie uns in Ruhe unseren Job machen.
“ Die machen ja so viel, an der Schule “ Der eigentliche U interessiert wenig, d.h. wir nutzen das, was wir leidvoll gelernt haben – zu unserem und der SuS Wohl.
( Reihenfolge beachten: Geht’s den KuK nicht gut, dann den SuS umso schlechter.)

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

„Obrigkeitshörigkeit, passendes Parteibuch…“ – ich verkneife mir lieber meinen Kommentar!

Bayer
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

……. 🙂 Aber gerne doch – vlt in BRD- zeitgemäß ?
Warum vermuten Sie in allem eine Anspielung auf DDR/ neue BL ?
Trauma?

dauerlüfterin
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Und der wäre gewesen?
Das mit dem Parteibuch stimmt doch (meiner Erfahrung nach). Zumindest in Hessen, das ich nicht für eine Ausnahme halte.

Gätz
2 Monate zuvor

Ich wünsche den Kollegen, die dann 5,6 Deutschklassen erhalten werden – natürlich ohne dass sich der Arbeitgeber für unbezahlte Überstunden im Korrekturbereich interessiert – von Herzen und völlig unironisch alles Gute! Hauptsache, die Statistik stimmt (nun wieder ironisch).

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  Gätz

Ich hatte zwei Jahre lang fünf Deutschklassen und bin am Stock gegangen.

Das geht geht einfach nicht (Vollzeit). Ich bin aus dem Korrigieren gar nicht mehr rausgekommen.

Pit2020
2 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

„Das geht geht einfach nicht (Vollzeit). Ich bin aus dem Korrigieren gar nicht mehr rausgekommen.“

Ja, wie jetzt?!
Machen die zukünftigen Leistungsträger 😉 wirklich Fehler?
Ach waaaas … Das ist eine Frage der wertschätzenden Wahrnehmung und … TÄDÄÄÄÄ: Aus old-fashioned Fehlern werden „nicht ganz bis zum Ende gedachte Lösungsansätze“ oder wenn gar nichts mehr hilft: „alternative Ergebnisse“ (die natürlich trotzdem dem Kriterienkatalog entsprechend benotet werden, aber eben mit maximaler Wertschätzung). 😉
Im Ernst: Ich muss mir das nicht vorstellen … (Vollzeit, Deutsch + Fremdsprache)
Da geht man 24/7 am Stock, genau. … und man träumt davon, auf den Stock verzichten zu können weil man von Engeln (mit einer Auswahl an mitgeführten Heiß- und Kaltgetränken) an einen anderen Ort gebracht wird, dort bleiben darf und auf wundersame Weise Genesung erfährt.
PLÖPP.
(Oder wie SuS gerne und mit Mega-Stolz auch unter eine „Argumentation“ – laut Aufgabenstellung sollte es eine werden – schreiben : „the End“. 🙂

Alter Lehrer
2 Monate zuvor

Lasst uns endlich in Ruhe mit Übungsleitern, Studenten, Alltagshelfern, Sozialpädagogen, Quereinsteigern, Eltern und Omas und sonstigen Leuten!!!

Die haben alle keine Ahnung, keine Pflichten, dafür aber alle möglichen Sonderrechte. (Das steht mir aber zu / das muss ich aber nicht machen – Sätze, die ich von Lehrern noch nie, von diesen Lückenfüllern aber ständig höre!)

Und die machen jede Menge Mehrarbeit, weil die Lehrer ständig für diese Leute mitarbeiten müssen!!!!!!!

Der Staat muss endlich eingestehen, dass er es seit Jahrzehnten verbockt hat, das Lehramt als anständigen Beruf zu bezahlen und zu gestalten!

Jetzt hilft nur noch die Wahrheit und ein radikal ausgemisteter Stundenplan!

Mit den ganzen Möchte-gern-Leuten wird alles nur noch schlimmer!!!

Realist
2 Monate zuvor
Antwortet  Alter Lehrer

Der Staat muss endlich eingestehen, dass er es seit Jahrzehnten verbockt hat, das Lehramt als anständigen Beruf zu bezahlen und zu gestalten!“

Das wird nicht passieren, die Schuld für das Versagen wird immer nach unten wegdeligiert.

Wer kann, hält sich von diesem Beruf fern. Vor 2035 wird es nicht besser.

Ça me fatigue
2 Monate zuvor
Antwortet  Alter Lehrer

Das ist ganz einfach: die Lückenfüller hören auf sich zu wehren, wenn sie bei gleicher Arbeit auch gleich vergütet werden: gleiche Pension, gleiche Stundenzahl für die volle Stelle, gleiche Gehaltsstufe, gleiche Zusatzleistungen, gleiche Entwicklungsmöglichkeiten, gleiche Vergütung im Krankheitsfall (auch längerfristig) …

Solange es ein Zweiklassensystem im Lehrerzimmer gibt, solange wird der Teil, der schlechter gestellt ist, alle Rechte einfordern, die einforderbar sind. Das ist doch logisch!
Bitte einfach mal in die anderen hineinversetzen.

Es gibt im Übrigen auch Studienzweige, die komplexer und langwieriger als das Lehramtsstudium sind – das ist also auch kein echtes Argument.

In der Wirtschaft gilt meistens: es zählt, was hinten rauskommt. Die Vorbildung ist nur ein Maß für das Anfangsgehalt und die anfängliche Eignung. Alles andere ergibt sich im Laufe des Arbeitslebens. Und da kann ein Absolvent einer Lehre mit vorherigem Realschulabschluss auch Geschäftsführer werden, der ein Team aus promovierten Leuten unter sich hat.

Wir müssen endlich diese antiquierte Haltung aufgeben, dass man nur mit Lehramtsstudium in einer Schule oder im Schulamt arbeiten kann. Wir sehen ja, was dabei herauskommt.

Ich möchte hier weder verbeamtete Personen noch Angestellte kritisieren. Es gibt aber in beiden Sparten welche, die mehr oder weniger für den Beruf geeignet sind. Und das kann sich im Laufe der Berufszeit zum Besseren oder auch zum Schlechteren ändern. Bitte einfach ein wenig flexibler denken.

Ich_bin_neu_hier
2 Monate zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

@ Ça me fatigue: „Es gibt im Übrigen auch Studienzweige, die komplexer und langwieriger als das Lehramttsstudium sind – das ist also auch kein echtes Argument“ – 1. Gegen welches Argument genau wenden Sie sich?
2. Wie genau lautet Ihr eigenes Gegenargument?

Ist das Ganze so zu verstehen: Eine längere Ausbildungsdauer sollte Ihrer Meinung nach irrelevant für die Bezahlung sein; diese sollte unabhängig von der Ausbildungsdauer nach anderen Kriterien festgelegt werden?
Oder so: Lehrkräfte sollten schlechter bezahlt werden, als es jetzt der Fall ist, da es Berufe mit einer noch längeren Ausbildungsdauer gibt (das träfe z.B. auf die Facharztausbildung zu, insbesondere bei Augenärzten)?

Ça me fatigue
2 Monate zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Es soll so verstanden werden:

Wenn Quereinsteiger manche Fähigkeiten nicht mitbringen, dann können sie die Tätigkeiten, für diese Fähigkeiten gebraucht werden, nicht ausüben.

Wenn sie aber genau die gleichen Tätigkeiten mit all den rechtlichen Konsequenzen ausüben wie ihre verbeamteten Kollegen, mit welcher Begründung sollen sie dann anders vergütet werden?

Beispiel Verantwortung:
Geringere Vergütung= weniger Verantwortung= Weglassen mancher Tätigkeiten, die vermehrt Verantwortung fordern = aus Sicht aller anderen, die nicht darüber nachdenken, sind das dann nörgelnde Quereinsteiger, die sich dagegen wehren eben das zu tun, was ihnen ja nicht zugetraut wird (weil ihnen das Studium fehlt)

Es gibt übrigens sogar Quer- oder Seiteneinsteiger, die ihre studierten Kollegen mit vollumfänglicher Lehrbefugnis beraten, wenn es um Dinge wie Bußgeldbescheid, Zusammenarbeit mit Jugendamt, außerschulische Kontakte für besonders Begabte, bereits ausgearbeitete Einheiten, usw. geht.

Ich glaube, es gibt nichts, was es nicht gibt.

Man lernt nicht vollumfänglich alles im Lehramtsstudium. Die Erfahrung, die man mit den Jahren sammelt, die ist ebenfalls nützlich. Und diese gilt es zu teilen, mit jedem, der sich der Sache annehmen möchte.

Wir müssen zusammenhalten, wenn wir irgendwie überleben wollen!

Es geht um unsere Kinder und mit ihnen um unser aller Zukunft!!!

Silberfischchen
2 Monate zuvor
Antwortet  Alter Lehrer

Eine starke Gewerkschaft wäre an dieser Stelle gut. Nur leider gibt es keine starke Gewerkschaft ohne Mitglieder, die mitmachen und nicht nur eine starke Gewerkschaft fordern.

Mika
2 Monate zuvor

In Brandenburg fehlen sogar 1800 Lehrkräfte… trotz Quereinsteigerverbeamtung und allem. Es will keiner mehr den Job machen.

Silberfischchen
2 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Es lag ja auch nie an der Verbeamtung. In den 1990ern gab es überall in Ostdeutschland trotz Nicht-Verbeamtung einen Lehrerüberschuss. Wenn es nie an der Verbeamtung lag, konnte die Verbeamtung auch nicht die Lösung sein !

Verbeamtete Lehrer können aber so ziemlich gar nichts mehr tun gegen Mehrbelastungen durch die Dienstherren.

Fräulein Rottenmeier
2 Monate zuvor
Antwortet  Silberfischchen

Das ist aber 30 Jahre her….mit Verlaub…..

Dil Uhlenspiegel
2 Monate zuvor

Man erntet, was man sät.

Der Zauberlehrling
2 Monate zuvor

Hey! 70 % – es könnte schlimmer kommen.

Blicken wir irgendwann auf diese Meldung zurück wird man feststellen, dass die Unterrichtsversorgung damals noch gut war.

Die Zeit heilt alle Wunden, so sagt man.

Carsten
2 Monate zuvor

Lasst uns mal träumen: Der Staat hat ein Einsehen und beschneidet die Eltern – und Schülerrechte, kickt aus der Schule, was da nicht reingehört, fordert von den Eltern Erziehung ein . . . Was davon oder anderes könnte zuerst passieren ?

Dil Uhlenspiegel
2 Monate zuvor
Antwortet  Carsten

Mh schwierig … also ich tippe mal auf Fortbildungskampagnen, i.d.R. nach Unterrichtsende und durchgeführt von echten Experten.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor

„«Wenn ein Lehrer beispielsweise Sport und Deutsch unterrichtet, könnte er sich dann vollständig auf Deutschunterricht konzentrieren»“
WAAAAAS? Bei den ganzen Cornona-Möpsen?

Ich dachte, da hätten sehr viele Schülys Kilos zugelegt und die Bewegung gänzlich vernachlässigt?! 😉

Klar – das Kollegy macht dann 27 Stunden Deutsch….. Eine grandiose Idee eines Outsiders.

Teacher Andi
2 Monate zuvor

Ich kann mir eine gewisse Häme nicht verkneifen, da es eine Zeit gab, als Lehrer im Überfluss vorhanden waren, aber man hat diese einfach fallen gelassen, ohne sie für kommende Engpässe einzuplanen. Man wurde damals von oben herab behandelt, und nun kehrt sich die Lage um, die Lehrer sitzen am längeren Hebel, wie schön! Die geballte Unfähigkeit unserer Kultusministerien kommt nun so richtig fett zum Vorschein, und das ist gut so.
Die Idee, dass man ja nun sein Hauptfach mit 26 Stunden halten soll, damit die Kernfächer abgedeckt werden können, ist wieder mal typisch. Die Krankheitsfälle werden sich abermals mehren. Und Sport soll nun wieder nebensächlich sein? Wo doch vor nicht allzu langer Zeit Thema war, dass sich die Schüler wieder mehr bewegen müssten?
Ein hilfloser Zickzack-Kurs sondersgleichen. Ein Offenbarungseid aller Bildungspolitiker. Das tut gut nach dieser demütigenden Erfahrung vieler Kollegen aus den 80er und 90er Jahren.
Die Karten werden immer immer zum Schluss gezählt.

Last edited 2 Monate zuvor by Teacher Andi
Fräulein Rottenmeier
2 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

„Man wurde damals von oben herab behandelt, und nun kehrt sich die Lage um, die Lehrer sitzen am längeren Hebel, wie schön!“

Leider ist das ja nicht so, denn wer einmal in dieser Mühle arbeitet, ist weisungsgebunden. Ein „ich mache das nicht“ ist nahezu unmöglich. Da hilft am Ende tatsächlich nur die innere Immigration, Dienst nach Vorschrift und ein verständnisvoller Arzt. Aber will man das? Wir sind doch alle in den Beruf eingestiegen, weil wir diese Arbeit gerne tun, weil sie uns vielleicht erfüllt, nur machen die Rahmenbedingungen uns den ansonsten schönen Beruf madig.

Tatsächlich hat sich die Bezirksregierung Münster (NRW) Gedanken zur Entlastung gemacht und einen Handlungsleitfaden „Entlastung im Schulalltag“ herausgegeben. Da sind einige nützliche good practice Vorschläge enthalten. Klar, an den vielen miserablen Rahmenbedingungen ändert es nicht großartig etwas, aber auch kleine Fluchten können genutzt werden…..

Teacher Andi
2 Monate zuvor

„Gedanken zur Entlastung“ … ich kann mir gut vorstellen, wie die aussehen. Letztendlich sollen die Lehrer noch belastbarer sein, darauf wird hingearbeitet, vielleicht wird den Lehrern dann mal ein kostenloser (oder doch mit Eigenbeteiligung) Entspannungskurs angeboten, das wars dann mit der Fürsorgepflicht.

Fräulein Rottenmeier
2 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Nun habe ich den genauen Titel doch schon genannt. Falls Sie wirklich Interesse haben, dann lesen Sie das Teil doch einfach mal und entscheiden dann, ob es Mist ist….

Mika
2 Monate zuvor

Ich hab’s gelesen. Letztlich sind es kleine Trostpflästerchen, die hauptsächlich dann funktionieren, wenn man eine fähige und empathische Schulleitung hat. Das Kernproblem : Überlastung durch zu große Klassen mit z.Teil nicht schulfähigen Kindern, zu hohe Arbeitslast, kaum Zeit zur Erholung, kann dadurch nicht gelöst werden.

Ole S. Galen
2 Monate zuvor

Keine Sorge, in Kürze taucht der Personaltsunamie am Horizont auf, ausgelöst durch die hingepfuschte Verbeamtung – ganz, ganz bestimmt und Alles wird gut…

Tim Bullerbü
2 Monate zuvor

In Niedersachsen möchten noch immer viele junge Menschen Lehrer/in werden.
Aber der NC verhindert das.
Solange Fächer wie Englisch, Sport oder Geschichte einen NC mit einer 1 vor dem Komma haben, muss man sich nicht wundern, dass Lehrkräfte fehlen.
Es werden schlicht zu wenig ausgebildet!!!

dramaking
2 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

… und wenn die wenigen, die das 1. Staatsexamen geschafft haben, in den Vorbereitungsdienst gehen, werden sie im Studienseminar schlecht behandelt, gedemütigt und abgeschreckt. Viele geben auf und brechen ab oder fallen durch.

Silberfischchen
2 Monate zuvor

Naja, das Einzige, was die neue Bildungssenatorin bisher zustande gebracht hat, sind Änderungen in der Grundschulverordnung, die die Belastungen für alle erhöhen.

Es müssen jetzt wieder mehr Klassenarbeiten geschrieben werden. Na toll! Mehr Stress und Hektik also für Schüler, Eltern, Lehrer und Schulleitungen, die ja alle Klassenarbeiten durchsehen müssen. Man kann ja auch nur mittels Klassenarbeit den Leistungsstand der Schüler feststellen. Und wer möglichst viele Klassenarbeiten schreibt, hat automatisch gut gearbeitet, oder wie?

Außerdem werden wir nun zu „regelmäßigen Feedbackgesprächen“ mit den Schülern und ihren Eltern verpflichtet (Deutsch kann se och nich).

Wo bleibt der Nachteilsausgleich für die angestellten Lehrer? Das kriegen die nicht hin. Ab Februar sollte es den geben. Jetzt ist Juli. Außerdem soll es den nur anteilig geben (zur Stundenanzahl). Gibt es den Kinder- und Familienzuschlag bei den Beamten auch nur anteilig? (Dit weeß ick wirklich nich.)

Last edited 2 Monate zuvor by Silberfischchen
Oberkrämer
2 Monate zuvor
Antwortet  Silberfischchen

Stimmt. Statt Entlastung nur neue Belastungen und leere Versprechungen. Die neue Bildungssenatorin ist eine Enttäuschung.

Se Länd
2 Monate zuvor
Antwortet  Silberfischchen

Ganz ehrlich, wenn der Nachteilsausgleich nur für die 52+ kommt und dann nächstes Jahr die Hauptstadtzulage fällt, bin ich weg. Ich ertrage dieses Theater einfach nicht mehr.

Ragnar Danneskjoeld
2 Monate zuvor

Angesichts der aktuellen Umstände halte ich die genannten Vorschläge für durchaus praktikabel. Man sollte dann aber eben in zweierlei Hinsicht Entlastung schaffen: Reduktion der Anzahl der Klassenarbeiten (in meinem Bundesland drei statt vier) durch die Ministerien und zum anderen auch die Bereitschaft vieler perfektionistisch veranlagter KuK, eine von drei Klassenarbeiten kurz und knackig zu gestalten. Bei Corona war dies auch möglich.

Ich hatte letztes Jahr sechs Englischklassen, was nicht vergnügungssteuerpflichtig war. Ich habe in diesem Jahr u.a. gelernt: Vokabeln nie als Test sondern als Teil der Klassenarbeiten oder an der Tafel abfragen. Leserbriefe müssen kurz und knackig sein und sind dementsprechend schnell korrigiert. Das mag in Deutsch anders sein – aber auch hier kenne ich KuK, die u.a. den Inhalt einer Ganzschrift oder Epochen per Kurzantworten abfragen.

Mut zur Lücke statt Bereitschaft zum Burnout.

Oberkrämer
2 Monate zuvor

In Berlin ist die Zahl der Klassenarbeiten wieder erhöht worden. Als ob man Leistungen nur in Klassenarbeiten erfassen könnte. (siehe Kommentare oben)