“Kann man nicht durchsetzen”: Lehrerverband gegen Handyverbot an Schulen

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BERLIN. Smartphones gelten vielen Schülern und Lehrern als eines der größten Probleme im Unterricht. In England will die Regierung nun Handys an Schulen komplett verbieten. Eine Lösung auch für Deutschland?

Handyverbot? Och nö. Illustration: Shutterstock

Ein klingelndes Handy im Unterricht, heimliche Fotos von Mitschülern, Mobbingnachrichten auf dem Pausenhof: Klagen über die Nutzung von Smartphones in Schulen gibt es viele. Zu viele, findet die konservative britische Regierung – und will den Schülerinnen und Schülern die Nutzung von Handys komplett verbieten, auch in den Pausen.

Bildungsministerin Gillian Keegan verwies auf Warnungen der UN-Bildungsorganisation Unesco, dass mobile Endgeräte zu Ablenkung und Cybermobbing führen könnten sowie die Privatsphäre der Schülerinnen und Schüler bedrohten (News4teachers berichtete). 29 Prozent der Oberschüler hätten über den unerlaubten Einsatz von Telefonen im Unterricht berichtet.

Handyverbote sind auch anderswo geplant

Großbritannien ist nicht das erste Land, in dem die «mobiles» aus der Schule verbannt werden sollen. Schon im Juli hatten die Niederlande ein Verbot angekündigt, das von kommendem Jahr an greifen soll. Gerade wenn Schüler während des Unterrichts in sozialen Medien unterwegs seien oder andere Apps bedienten, lenke sie dies vom Unterrichtsstoff ab und störe die soziale Interaktion in der Klasse, hieß es zur Begründung. Die britische Regierung nannte zudem Frankreich, Italien und Portugal als Beispiele.

Auch in Deutschland wird seit längerem über ein Handyverbot an Schulen diskutiert. Einige Politiker und Wissenschaftler sowie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte klagen, Smartphones und Tablets führten dazu, dass Kinder zu wenig draußen seien. Zumindest an Grundschulen sollten Handys komplett verboten werden, forderte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin und CDU-Bundesvize Karin Prien Mitte August – und gab unlängst ein Schreiben heraus, in dem Schulen in Schleswig-Holstein zum Handeln aufgefordert werden (News4teachers berichtete auch darüber).

Deutsche Lehrer sagen Nein

Der deutsche Lehrerverband hingegen lehnt Pläne wie in Großbritannien ab. «Ein absolutes Handyverbot für alle Altersgruppen und den gesamten Schulbereich kann man nicht durchsetzen», sagte Verbandspräsident Stefan Düll. Viele Eltern wollten, dass ihre Kinder sich für kurzfristige Absprachen etwa im Fall von Unterrichtsausfällen melden können.

Zwar sei das Störungspotenzial durch Smartphones natürlich groß, so Düll. Doch habe es auch in der analogen Zeit viel Ablenkung gegeben. Schülerinnen und Schüler hätten Arbeitsaufgaben für andere Fächer gelöst, Briefchen geschrieben oder andere private Dinge erledigt. «Die Gedanken sind frei, die kann niemand kontrollieren», sagte Düll.

Wichtiger sei ein «Ansatz des emanzipierten Schülers». Man müsse sich gemeinsam Gedanken machen, wie man mit digitalen Geräten in der Schule umgehe. «Ein flächendeckendes Komplettverbot führt nur zu Umgehung und in der Folge zur Drangsalierung junger Menschen», sagte Düll. Auch gegen digitales Mobbing helfe ein Handyverbot kaum. «Wer mobben will, macht dann nachmittags weiter. Das können Lehrkräfte nicht kontrollieren.» Online-Mobbing müsse für sich behandelt und besprochen werden, um dann gezielt dagegen vorzugehen.

Kritische Stimmen in Großbritannien

Auch in England gibt es Widerstand. Das geplante Verbot sei «nicht durchsetzbar» und wirkungslos, kritisierte der Chef der Lehrergewerkschaft NASUWT, Patrick Roach. Wichtiger wäre Hilfe für Eltern und Lehrer, da die negativen Folgen von Smartphone-Nutzung nicht aufs Klassenzimmer beschränkt seien. Der Chef der Schulleitervereinigung NAHT, Paul Whiteman, wies wie Düll auf Probleme bei der praktischen Umsetzung hin, etwa in Sachen Absprachen der Kinder mit ihren Eltern.

Bis ein Handyverbot gesetzlich verankert ist, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. Das hat auch die britische Regierung eingeräumt. Zunächst einmal sollen deshalb neue Leitlinien erlassen werden, um die Schulen zu gleichen Regeln zu ermuntern. Von Benedikt von Imhoff, dpa

Meta-Analyse: Bildungsforscher bestätigen „brain drain“ – Handys schaden Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung

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64 Kommentare
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Tim Bullerbü
1 Jahr zuvor

Doch, das kann man durchsetzen. Wenn man es denn möchte. Aber der Lehrerverband fürchtet die Eltern, denen das Loslassen schwer fällt.
Sie dürfen das Handy ja einpacken. Sie sollen es am Vormittag nur nicht benutzen.
Aber manche Eltern halten es nicht aus, dass sie 6 Stunden nicht wissen, was das Kind macht.
Für die Selbständigkeit der SuS wäre es gut, wenn sie nicht bei jeder Kleinigkeit ( 6. Stunde entfällt, Turnbeutel vergessen, 5 in Mathe geschrieben) Mutti anrufen könnten.

Alexander
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Jain, das ist zu pauschal.

Während des Unterrichtest ist ein Handyverbot durchsetzbar. Während des gesamten Schultages auf dem Schulgelände nicht.
Wie zum Beispiel sollte das auf Toilette kontrolliert werden?

Da wäre das Lernen eines vernüftigen Umgangs damit, der deutlich klügere Weg.

Man kann sich das Problem vergleichbar mit einer Ampel vorstellen. Welche Maßnahmen müsste ich ergreifen um das queren bei Rot zu unterbinden.
Da sind grundlegende Eingriffe in die Grundrechte notwendig, will doch keiner oder?
Deswegen bekommen Kinder einen vernüftigten Umgang damit vermittelt. Durch Eltern, Kita, Schule etc.

Kevin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander
  • Es gibt Kinder, die ein Verbot ernst nehmen und das, was man nicht darf, auch nicht tun.
  • Natürlich erwischt man nicht jeden. Aber die Möglichkeit, verboten genutzte Smartphones auch einzusacken, wäre hilfreich.
Kevin
1 Jahr zuvor

Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.

Der Zauberlehrling
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kevin

Zählt die eigene Gesundheit als Grund?

Ihre Zeit für diese Grabenkämpfe samt Gesundheit möchte ich haben.

mama51
1 Jahr zuvor

Ich investiere lieber einige (vglw. kurze) Zeit in die “Grabenkämpfe”, als täglich, wöchentlich und immer wieder,den Zirkus um Mobbing, Verletzung von Persönlichkeitsrechten und allerlei anderen Kleinscheiß auffangen zu müssen.
Man kann mir glauben: Der Grabenkampf lohnt sich!
Alles andere schadet meiner Gesundheit deutlich mehr.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

Das sehe ich genauso!

Klappt aber natürlich wieder nur, wenn alle Kollegen mitmachen und nicht immer mal wieder das eine oder andere Auge dauerzudrücken.

Viele Probleme in Schulen sind hausgemacht – finde ich.

Wo steht eigentlich, dass ein Handy in der Schule oder am Arbeitsplatz ein Grundrecht ist?

Darf ich dann auch mein Pferd mitbringen? Ohne das kann und will ich weder leben oder auch nur eine Sekunde sein….

Kevin
1 Jahr zuvor

Leider lässt unsere Schulleitung alles laufen, so dass ich nichts tun kann als leise seufzend daneben zu stehen. Ja, die Gesundheit zählt als Grund ganz erheblich, und ich wünsche meinen Schülern sehr viel mehr seelische Gesundheit als sie haben.

Dejott
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kevin

Den Preis zu diesem Weg sollte man aber einkalkulieren. Ein Handyverbot fordern, aber andere sollen sehen, wie sie es umsetzen, ist vielleicht ein bisschen billig.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dejott

Ich bin der festen Überzeugung, dass der Preis sich lohnt.

Dejott
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Bedeutet: Mehr Aufsichten, Diskussionen mit Schülern, Diskussionen mit Eltern, Haftung, Ordnungsmaßnahmen, man bestraft diejenigen, die ordentlich mit dem Handy umgehen…..Und ein gesellschaftliches Problem wird mal wieder auf die Schule abgetragen. Nein danke.

Peter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dejott

Wenn es ein Verbot gibt, gibt es keine Diskussion. Abnehmen und fertig. Weigerung, ordnungsmaßnahme. Es wird evtl. zu Beginn getestet, ob die Schule bereit ist, es durchzusetzen. Danach ist aber Ruhe. Wenn es in Frankreich oder Holland klappt, klappt es bei uns auch.
Natürlich muss es per Gesetz verboten werden und für das ganze Bundesland gelten. Für ganz Deutschland wär noch besser.

Dejott
1 Jahr zuvor
Antwortet  Peter

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es völliges Wunschdenken ist, wenn man meint, Verbote würden schon alles regeln. Ja, die braven 90 Prozent halten sich dran. Mit den anderen fangen die Diskussionen erst an. Und scharfe Ordnungsmaßnahmen wegen Verstößen gegen das Handyverbot? Würden juristisch garantiert keinen Bestand haben.

Rainer Zufall
1 Jahr zuvor

Was für ein schräger Vergleich! Ich mache mit: wer in der Schule lernt, moderat mit dem Handy unzugehen, lernt es auch im Alltag…

Es GIBT Schwierigkeiten und ich habe eine konkrete Forderung an den/ die Dienstherr*in: einen Safe. Bei wiederholten Verstößen Handy einsammeln und am nächsten Tag bzw. von den Eltern abholen lassen (ohne persönlich haften zu müssen)

Ach wie schnell könnten sich die Kinder kontrollieren lernen? 😀

Unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Machen wir schon seit Jahren so, dass alles im Klassenschrank abgegeben bzw. einkassiert wird, was sich störend auf das Unterrichtsgeschehen auswirkt. Nach Schulschluss kann abgeholt werden.

Gladys
1 Jahr zuvor

Herr Düll spricht nicht in meinem Namen. Wenn man es wirklich durchsetzen wollte, fände man Mittel und Wege. Aber in Deutschland scheitert ja so vieles daran, dass man niemanden einschränken und auf die Füße treten will. Sein Argument, was das Mobbing betrifft kann ich nur teilweise nachvollziehen und fände ich es ehrlicherweise schon mal einen Fortschritt, wenn es eben nicht morgens an der Schule stattfände, denn dann hätten wir dort eine Baustelle weniger. Gleiches gilt für unerlaubte Foto- und Videoaufnahmen von Mitschülern und insbesondere Kollegen und der damit verbundenen Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Auch können Eltern auf anderen Wegen z. B. über Unterrichtsausfall informiert werden.

Der Zauberlehrling
1 Jahr zuvor

Wir sollten als Lehrer dankbar sein um die mitgebrachten Geräte im Rahmen von BYOD.

Die brauchen wir nicht zu warten.

Der Kampf um’s Handyverbot ist verloren – seit gefühlt 10 Jahren auf jeden Fall.

ulschmitz
1 Jahr zuvor

Das mag für öffentliche Schulen gelten, für Privatschulen, Internate gilt das nicht: Dort gibt es keinen Kampf: Nutzung nur zu bestimmten Zeiten oder gar nicht – oder raus! Fertig. Schauen Sie sich mal die Vorschriften z.B. einer GB-Privatschule an, wo sie sich vor der Tür drängeln, um reinzukommen – bis ins Kleinste geregelt, Frisure, Make-up, Susy’s Hair’s and Nail’s incl. –

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  ulschmitz

Das ist ja das lustige und verrückte: Wo Ordnung und Didziplin herrscht, sind die Ergebnisse oft topp.

Reaktion typischer Pädagogen:
Aber-aber Freiheeeiiiit ! (Als ob wir noch in Schulen des Jahres 1850 wären)

Nächster Schritt: Nachdem Schüler dann Freiheiten so nutzen, wie wir alle das als Kinder auch gemacht hätten – wuuuhääää, Zustand schlecht!

Dabei gleichzeitig: Wuhäää, Privatschulen haben voll ungerechtfertigte Vorteile!

Ebenso gleichzeitig: Wuhäää, Disziplin schlimm!

Folgerung: Auf privaten Schulen übel geknechtet zu werden ist…Privileg? 😀

Tja, da wird der Hund in der Pfanne verrückt.

Finagle
1 Jahr zuvor

2007… Apple bringt das erste echte Smarrphone auf den Markt

2013… Smartphones dominieren den Handy-Markt

2023… Erstmals wird über die Auswirkungen der Smartphones und ggf. Notwendigen Reglementierung für Jugendliche laut nacgedacht…

Ernüchternde, wenn auch wenig überraschende Feststellung allerorts, dass es schwer ist, die Zahnpaste, einmal raus, wieder zurück in die Tube zu drücken – zumal wenn man gleichzeitig drauf drückt (“hey-ho, digitale Bildung! Mehr Tablets und Handynutzung im Unterricht!”).

Bisweilen überrascht mich die Naivität der im Bildungssektor mit Entscheidungsverantwortung betrauten Personen immer wieder doch noch. Muss schön sein auf deren Planeten…

Küstenfuchs
1 Jahr zuvor

Handyverbot an Grundschulen? – Ja, unbedingt. Handyverbot in der Sek I ? Kann man machen, zumindest in den Klassenstufen 5-8, evtl. auch höher. Handyverbot in der Oberstufen? Wollen wir uns lächerlich machen? Das sind zum Teil Erwachsene, denen will ich nicht verbieten, ein Handy zu nutzen und für ein solches Verbot findet sich bei genauerem Hinsehen auch kein echter Grund, zumal in den meisten Unterrichtsfächern ohnehin Internetkontakt genutzt wird.

ulschmitz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Es geht nicht um ein “Verbot, ein Handy zu nutzen”, sondern um ein Verbot, Handies und Smartphones uneingeschränkt in der Schule, im Unterricht zu nutzen bzw. zu missbrauchen. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals in meiner Schulzeit erlaubt war, das Lieblingsspielzeug mitzubringen.

Englisch Freund
1 Jahr zuvor
Antwortet  ulschmitz

Ich sag nur Tamagotschi 🙂

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Englisch Freund

Offiziell erlaubt waren die aber auch nicht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Englisch Freund

Die Dinger wurden einkassiert – Grundrecht auf Tamagotschis gab es nicht.

Wieso auf Handys?

Küstenfuchs
1 Jahr zuvor
Antwortet  ulschmitz

Natürlich geht es um ein generelles Verbot. In welcher Schule darf man denn sein Handy im Unterricht zu nichtunterrichtlichen Zwecken nutzen? Das steht doch überhaupt nicht zur Debatte.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Homer Simpson: ” ACH JA?”-Moment…

…ich habe hier ein Rätsel für Sie:

Angenommen, ein Schüler macht unerlaubt ein Foto von Ihnen.
Angenommen, Sie würden nun dessen Smartphone:
1. beschlagnahmen
2. durchsuchen
3. ihr unerlaubt angefertigtes Foto darauf löschen

… gegen wieviele Gesetze haben Sie dann verstossen?

Zeitgeist und Hippietum, Hippietum und Zeitgeist…PRAKTISCH gesehen können Sie als Lehrkraft GARNIX tun…ausser den Schüler privat anzeigen.

Das haut auch gut rein und wirkt gut (gerade bei Unterschichtlern, weil Anwalt und Kosten und Briefe, die sie nicht verstehen) – bringt aber natürlich die SL gegen Sie auf.

Ergebnis: SuS machen mit Handy bei den meisten Lehrern was sie wollen – weil die meisten KuK den Kampf scheuen…und den Stress.

Tim Bullerbü
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Ich fasse kein Handy an und beschlagnahme das auch nicht. Das macht aber der nette Kontaktbeamte von der Polizei, der innerhalb von 60 Minuten da ist.
Vielleicht können Lehrkräfte, die immer Angst haben, etwas falsch zu machen, mal eine Fortbildung zum Thema Schulrecht besuchen.
Verdammt noch mal, Lehrkräfte habe Rechte, nicht nur Pflichten. Aber man muss sie eben kennen.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Richtig so.

Einer
1 Jahr zuvor

An Grundschulen gaben Handys nichts zu suchen. Genauso verhält es sich mit Tablets. Dies Altersgruppe muss lesen, schreiben und rechnen lernen OHNE IT. Danach bis zur 6. Klasse sind Handy auch überflüssig.

Alexander
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Jain,
über Handyverbot hin oder her kann man ewig debatieren. Fakt ist, dass eine lückenlose Kontrolle außerhalb des Klassenraums nicht möglich ist.

Die IT komplett aus der Grundschule zu verbannen ist allerdings realitätsfern.
Sie muss sogar mehr eingebunden werden, weil zwischen 6 und 12 die Grundlage gelegt wird, wie damit umgegangen wird. Da in den meisten Elternhäusern der Umgang aus Unkenntnis sehr frei ist, wäre die Schule durchaus ein Ort, dass ein wenig zu korrigieren.

Das Vermitteln von Grundlagen schließt sich durch IT nicht aus.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander

Die Entwickler im Silicon Valley – alles natürlich Deppen in den Augen der DigiHandyHyper – lassen ihre Kids NICHT in diesem Alter an die Dinger ran.

Die Kids lernen Kunst, Musik, Sprachen und weitere Grundlagen und ab 14 ist Handy ok.

Natürlich wissen diese Entwickler nichts über die Hintergründe, Suchgefahren, Abhängigkeiten und Auswirkungen auf das Hirn – oder doch?!

Das ist schon lange bekannt und wurde mehrfach in der CT berichtet. Passt aber nicht in “die Wirtschaft muss boomen”-Welt.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Kein guter Dealer nascht von der eigenen Ware.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander

Die Kontrolle ist sogar sehr einfach möglich. Die Gesellschaft WILL das aber nicht.

Denn dazu müsste man Lehrkräften Machtmittel geben, die mit unserem Zeitgeist nicht übereinstimmen. (z.B. Recht darauf, Gegenstände auch gegen den Schülerwillen zu beschlagnahmen, bei Handy noch zahlreiches mehr, “höchstpersönlicher Lebensbereich” und so)

Susi
1 Jahr zuvor

Keine Ahnung, wie der Lehrerverband darauf kommt, das nicht durchsetzen zu können. De facto tun das schon sehr viele Schulen (auch nicht erst seit gestern) und wir erleben eher erleichterte Eltern, die es selber schwierig finden, den Smartphone-Konsum ihrer Kinder zu reglementieren.

Alexander
1 Jahr zuvor
Antwortet  Susi

Wie können sie ein Smartphoneverbot außerhalb des Unterrichtsraumes durchsetzen?
So viele Betreuungskräfte für eine lückenlose Überwachung des gesamtes Schulraumes hat eine Schule nicht.

Kevin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander

Es gibt ja auch ein Rauchverbot, obwohl es sich nicht überall durchsetzen lässt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander

Wir überwachen unsere Schüler nicht – wir führen Aufsichten durch.

Es gilt Handyerlaubnis ab Klasse 8, in der Mensa und draußen.
Verboten bis Klasse 8 und im Gebäude.

Klappt in der Regel gut.

Tim Bullerbü
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander

Es geht nicht um lückenlose Überwachung.
Wenn ein Schüler/eine Schülerin alleine auf der Toilette sitzt, kann er oder sie so viel WhatsApp nutzen wie er oder sie will.
Aber im öffentlichen Schulraum ist das Handy in der Tasche. Fertig.
Und wenn alle Lehrkräfte konsequent Handys einkassieren, ist das eine Regel, die durchsetzbar ist.
Nur wenn Lehrkräfte zu bequem sind und wegkucken, funktioniert es nicht.

Küstenfuchs
1 Jahr zuvor
Antwortet  Susi

Machen Sie sich doch nicht lächerlich! An weiterführenden Schulen können Sie das nicht kontrollieren. Schulen, die das behaupten, sagen schlicht die Unwahrheit.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Können ja, “wollen” (aus falsch verstandener Kriecherei vor SuS und Eltern) nein.

Die Nutzung auf Schulgelände zu unterbinden – schon seit 10 Jahren kein Problem, Gerät dazu passt in jeden Lehrerrucksack.

Handy(s) einkassieren auf Sicht, Rückgabe erst am nächsten Tag nach Schulschluss – theoretisch kein Problem, müssen “nur” die Eltern zustimmen.

Der Wille und die soziale Atmossphäre, das ist die Frage der Fragen.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Ich finde diese Ohnmachtsdiskurse auch bestenfalls befremdlich… sie sind aber symptomatisch.

Dejott
1 Jahr zuvor

Natürlich ist das nicht umsetzbar. Es sei denn, man möchte Aufsichten signifikant erhöhen. Oder sich sich ständige Diskussionen mit Schülern, die erwischt wurden, liefern. Oder sich von Eltern ankeilen lassen, die das Handy in der Schule abholen müssen. Oder dafür haften, wenn etwas beschädigt wird….
Nein danke!
Was man verbietet, muss man auch durchsetzen. Dummerweise werden hier harte Ordnungsmaßnahmen wegen Verhältnislosigkeit nicht greifen.
Wieder mal möchte man das von der Schule korrigieren lassen, was in den Elternhäusern falsch läuft. Wer nicht will, dass das Kind in der Schule am Handy spielt, darf es halt seinem Kind nicht mitgeben oder muss gute Regeln im Umgang Zuhause! einüben.

Alexander
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dejott

Da bin ich ganz bei Ihnen.
Spätestens beim Toilettengang erübrigt sich jede Kontrollmöglichkeit, sofern man Grundrechte wahrt.

Deswegen das Beibringen eines vernüftigen Umgangs. Wird bei anderen problematische Sachen, wie Essen, rote Ampeln usw., auch gemacht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander

Vernünftiger Umgang – können sie alle singen, halten sich aber dann doch nicht dran. Siehe Freizeitaktivismus.

Wieso ist ein Handy ein Grundrecht? (Bezieht sich nicht auf Ihren Post!)

Wenn Schüler aus dem Unterricht auf die Toilette gehen, lassen sie ihr Handy am Pult.

Ja, manch einer hat noch eins in der Hosentasche….. Aber bei den meisten funktioniert das gut.

Sind Schüler zu lange auf der Toilette, muss eh einmal nachgeschaut werden – und dann kann man sie auch rausschicken. Frühstücken lässt sich auch in der Mensa.

Tim Bullerbü
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander

Wenn man der Argumentation folgt, sollten wir den SuS auch beibringen, wie man angemessen kifft.

Luna
7 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Quasi, statt es nur zu verteufeln, so dass sie dann heimlich und im Unverstand konsumieren, wäre es im Rahmen der Drogenprävention sicher sinnvoller, über alle Drogen (Neben-& Wirkung, Sucht-& Schadpotenzial), aufzuklären und ihnen eine Wissensgrundlage zu geben, auf deren Basis sie womöglich vernünftiger entscheiden, ob und was sie ausprobieren müssen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dejott

Wenn Handy gegen die Regel an ist – Missbilligung und Einkassieren für den Tag. Die Dinger liegen dann bei unserer Sekretärin, die auch die MBs schreibt.

Nach Unterrichtsende können die Dinger wieder abgeholt werden.

Wo ein Wille, da ein Weg.

Ansonsten – nur Ausreden (wie mir scheint).

Lisa
1 Jahr zuvor

2015 hat meine Jüngste ihre Schule verlassen. Da bestand ein Handynutzungs, kein Handy Verbot. War unproblematisch durchzusetzen. Manche Schüler waren fast erleichtert, dass ihnen die Entscheidung von oben abgenommen wurde. Sie wissen ja selbst, dass es sie ablenkt, doch welcher Süchtiger lässt schon freiwillig den Stoff liegen?
Jetzt interessiert mich schon, was zwischen 2015 und 2023 geschehen ist, dass ein Handyverbot nicht mehr durchsetzbar ist. Corona?

ulschmitz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lisa

Feinstaub? Freiheitsgesumse? Verbots-Ängste – komisch, wenn man sich mal so umguckt, z.B. im Strasßenverkehrt, was da alles verboten und geboten ist, unfasslich, dass sich welche das gefallen lassen. WO bleibt die Demo der Freiheitsliebenden?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  ulschmitz

Auja! Gegen rote Ampeln und Stop-Schilder 😉

Auto ist ein gutes Beispiel – das nehme ich auch nicht mit IN die Schule…..

Alexander
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lisa

Sie können ein Handynutzungsverbot nur dort durchsetzen, wo eine Kontrolle gegeben ist.
Im Klassenraum als Beispielt. Das gilt schon weitesgehend heute überall.

Ein Schulweites Verbot, sprich ein Verbot über den ganzen Schultag, an jedem Ort auf dem Schulgelände ist faktisch nicht zu kontrollieren.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander

Teile des Geländes dafür öffnen, Teile dafür schließen. Fertig.

Lisa
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander

Nein, genauso wenig wie Rauchen. Aber das ist auch verboten.

Carsten
1 Jahr zuvor

Das Telefon wird gesichtet, dann geht der Bußgeldbescheid an die Eltern raus. Was soll daran nicht gehen ?

mama51
1 Jahr zuvor

Deutsche Lehrer sagen Nein

Sorry, der Lehrerverband sagt das!
Er verkündet nicht die Meinung ALLER deutschen “LEHRER” im Land.

ICH kenne persönlich nur “Lehrer”, die sich gegen Händis im Unterricht aussprechen!

Alx
1 Jahr zuvor

Naja, wir tragen als Gesellschaft permanent Geräte am Körper, die unseren Funktionsumfang erweitern.

Anders gesagt: Wir haben uns als Spezies zu einer Art Cyborgs entwickelt. ¯⁠\⁠_⁠(⁠ツ⁠)⁠_⁠/⁠¯

Alleine, dass wir uns hier im Forum eines digitalen Mediums miteinander auseinandersetzen sollte ein hinreichender Beleg dafür sein.

Der richtige Umgang mit den Updates sollte definitiv bereits in der Schule gelernt und gelehrt werden.

Dreamghost
1 Jahr zuvor

Nachdem unter jedem Kommentar dasselbe (von derselben Person steht) hier mal das Gegenargument:
Ja auf den Toiletten habe ich geringere Kontrollmöglichkeiten. Trotzdem kann die Nutzung des Handys auf dem GESAMTEN Schulgelände verboten werden, mit festgelegten Sanktionen. Wer dann erwischt wird hat die Konsequenzen zu tragen. Wer nicht erwischt wird hatte Glück. So lief (!) es an jeder Schule, an der ich war (Schüler und Lehrkraft)
Mit demselben Argument “es lässt sich nicht überall kontrollieren ” kann man auch verschiedene andere Regeln kippen, z. B. wird das Drogendealen jetzt auf dem Schulgelände geduldet, weil der Handel ja auf den Toiletten stattfinden kann, oder wie?

lehrwerker
1 Jahr zuvor

Finde ich schon schräg, dass sich nun auch der DL diesem obskuren Präventionsoptimismus anschließt. Ich bin sicher, dass keine Prävention der Welt die perfiden Belohnungs- und Triggermechanismen der meisten Apps wird brechen können. Dass die gezielt programmiert und genutzt werden, ist wissenschaftlich bewiesen, auch das Ablenkungspotential wurde eruiert und wissenschaftlich valide als lernhinderlich eingestuft. Wir nehmen hin, dass basale Kompetenzen nicht mehr gelernt werden, dass Ablenkungsinstrumente an Schulen etabliert bleiben, die weit über „Zettelchen schreiben“ hinausgehen – statt einfach zu sagen: Macht den Mist zu Hause, die Schule ist ein Schutzraum. Sollen die SuS über das Sekretariat zu Hause anrufen oder die Eltern meinetwegen den Schultag ihrer Kinder per App überwachen, wenn sie das nötig finden – dazu brauchen wir keinen flächendeckenden Smartphoneeinsatz in Schulen.

Peter
1 Jahr zuvor

Natürlich ist ein Handy Verbot durchsetzbar. Der Lehrerverband scheut nur die Auseinandersetzung mit Eltern. Und die ewige Mär dass ein verantwortungsvoller Umgang mit Smartphones in der Schule gelernt werden kann, ist Unsinn. Die Apps sind süchtig machend programmiert. Die Studien sprechen eine deutliche Sprache was die Vorteile eines Hand Verbots angeht: mehr Konzentration, mehr Empathie, mehr soziale Interaktion. Gegenargument: Helikopter Eltern die bei unerwarteten Unterrichtsausfall schnell ihren Helikopter starten müssen.

In Holland muss jedes Kind das Smartphone in ein abschließbares Fach legen. Bis zum Ende des Schultages.

Zuwiderhandlung kann man ahnden, indem man das Handy einsackt. Und erst am nächsten Tag wieder rausgibt.

Der vernünftige Umgang wird nicht praktiziert. Je weiter ich nach unten schaue in der Bildungswelt, desto katastrophaler ist es. Und da wird dieser unreflektierte Umgang von klein auf an von den Eltern vorgelebt. Da sind Lehrer chancenlos.

In Laptop und iPad Klassen ist es übrigens egal. Diese Schüler sind sowieso dauernd abgelenkt und machen sowieso was sie wollen, unabhängig vom Stundenplan.

NichtErnstZuNehmen
1 Jahr zuvor

Erst die Kleiderordnung, jetzt das Handyverbot. In was für einem irren Land lebe ich eigentlich? Habt ihr sonst keine Probleme? Denkt ihr wirklich, so funktioniert der Umgang mit Jugendlichen?

Unverzagte
1 Jahr zuvor

Deutschland? Doch, gibt auch andere.
Ich denke, in Primarschulen funktioniert der Umgang so, danke der Nachfrage.

447
1 Jahr zuvor

Natürlich würde der funktionieren.
So wie zahllosen anderen Ländern auch.
Aber machen Sie sich keine Sorgen…in der Bundesrepublik wäre das auf öffentlichen Schulen undenkbar.

PaPo
1 Jahr zuvor

Mit verbindlichen Regeln? Ja… wo kämen wir denn da hin?!