Dank Unterstützung seiner Schule: 18-jähriger Joel wird doch nicht abgeschoben

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HAMBURG. Vor vier Jahren kam er aus Ghana nach Hamburg, lernte schnell Deutsch und bereitet sich aufs Abitur vor. Nun ist Joel 18 und sollte abgeschoben werden. Auch dank seiner Mitschülerinnen und -schüler ist das vom Tisch.

Unterstützt von seinen Mitschülern und mehr als 100.000 Menschen hat der 18 Jahre alte Joel aus Ghana eine drohende Abschiebung aus Hamburg abgewendet. Die Härtefallkommission habe seinem Ersuchen zugestimmt, sagte deren Vorsitzender, der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ekkehard Wysocki. «Wir fordern den Senat auf, einen Härtefall zu erteilen, damit daraus ein Aufenthaltstitel wird.»

Ein Sprecher der Ausländerbehörde sagte: «Nach der Entscheidung wird nun sehr kurzfristig die Erteilung eines Aufenthaltstitels erfolgen.» Schon in den nächsten Tagen sei damit zu rechnen.

Der Fall des 18-jährigen angehenden Abiturienten der Wilhelmsburger Nelson-Mandela-Stadtteilschule hatte durch eine von seiner Lehrerin und den Mitschülern organisierte Petition viel Aufmerksamkeit erfahren. Vor Beginn der Kommissionssitzung hatten sie Wysocki am Rathaus symbolisch eine Tafel mit der Forderung «1, 2, 3, 4 – Joel bleibt hier!» übergeben. Bis Donnerstagmorgen war die Petition im Internet schon von mehr als 104.000 Menschen unterzeichnet worden.

Beschluss der Kommission fiel einstimmig

Der Beschluss der vierköpfigen Kommission, in der auch die Fraktionen von Grünen, CDU und Linken vertreten sind, sei einstimmig gefallen, sagte Wysocki. Die Kommission könne einen Härtefall empfehlen, wenn alle juristischen Prüfungen einer Abschiebeanordnung ans Ende gekommen seien.

«Die Ausländerbehörde kann nur nach dem geltenden Aufenthaltsrecht entscheiden», sagte ihr Sprecher. «Unabhängig von den sehr sorgfältig erfolgten fachlich-juristischen Prüfungen der Ausländerbehörde, hat die Härtefallkommission hier eine Entscheidung getroffen, die insbesondere die dringenden persönlichen Gründe des Betroffenen für einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland berücksichtigt.»

Joel kam vor vier Jahren nach Hamburg – will jetzt Abitur machen

Joel war nach eigenen Angaben vor vier Jahren als unbegleiteter Minderjähriger aus Ghana zu seinem Vater und seiner Schwester nach Hamburg gekommen. Weil er nun volljährig sei, solle er abgeschoben werden, sagte er der dpa.

Joel habe die deutsche Sprache ungewöhnlich schnell gelernt, sagte seine Klassenlehrerin Elif Basboga, die die Petition angestoßen hatte. Sie kenne Schüler, die in Deutschland geboren und hier aufgewachsen seien und die deutsche Sprache nicht so gut beherrschten wie er nach nur vier Jahren. «Joel ist super integriert, ein fleißiger Schüler und baldiger Abiturient. Es sollte mehr Menschen wie ihn in Deutschland geben.»

Als er ihr vor einem Monat den Brief seiner Anwältin mit der Abschiebeankündigung gezeigt habe, sei für sie und Joels Mitschüler klar gewesen, dass man etwas dagegen tun müsse, sagte die Lehrerin. Die Mitschüler hätten in ganz Hamburg Flyer verteilt und Menschen angesprochen, um ihnen von Joels Schicksal zu erzählen. Die Schulklasse habe das noch weiter zusammengeschweißt. «Die Schüler sehen, was es bedeutet, aktiv Demokratie zu leben und nicht nur zuzugucken und fremde Menschen gestalten zu lassen.»

Von der großen Zahl der Unterstützer der Petition zeigte sich Basboga überwältigt. «Ich habe anfänglich gehofft, vielleicht kommen 1.000 Stimmen zusammen, das wäre schon toll. Aber über 100.000 Stimmen – das ist eine andere Dimension.»

Durch Abschiebung hätte Joel Trennung von Freunden und Familie gedroht

Durch die Abschiebung wäre ihm nicht nur der Schulabschluss verwehrt worden, sagte Joel. Neben dem Verlust vieler Freunde hätte das für ihn auch die Trennung von seiner Familie bedeutet, da er ohne seinen Vater und seine Schwester nach Ghana zurückkehren sollte. Auch er zeigte sich von der großen Unterstützung tief bewegt: «Ich kann meine Gefühle gar nicht ausdrücken. Damit habe ich nicht gerechnet.» News4teachers / mit Material der dpa

„1, 2, 3, 4 – Joel bleibt hier!“ – Wie eine Schule gegen die Abschiebung ihres Schülers kämpft

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56 Kommentare
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RainerZufall
11 Monate zuvor

Meine Glückwünsche an die Familie. Dies müssen rastlose und nervenbrechende Zeiten gewesen sein. Ich hoffe, Sie müssen sich niemals wieder damit herumschlagen müssen!

Also NIEMAND war dagegen? Warum machen wir dann diesen Zirkus?
Wenn die Richtlinien im Zweifelsfall im Widerspruch zu ALLEN sind, sollte man doch bitte eine Überprüfung dieser andenken…

Teile nicht die Meinung derer, die eine Obergrenze für machbar halten, aber sogar die stellen sich das garantiert nicht wie einen Beliebtheitswettbewerb vor…

Lisa
11 Monate zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ich freue mich auch. Und hoffe nur, dass in Joel keine Bitterkeit zurück geblieben ist.

Einhorn68
11 Monate zuvor

Schön, neben all den Katastrophenalarm, mal eine gute Nachricht zu lesen.

Einhorn68
11 Monate zuvor

Zeigt m.M. nach auch sehr schön auf, das Deutschland doch nicht ganz so häßlich, fremdenfeindlich und rassistisch ist, wie hier oft behauptet wird.

Einhorn68
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sicher gibt es beides.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@redaktion
Welche” Milieus” in DE sind denn offenherzig und welche fremdenfeindlich?

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Soziale Schichten, Lagen und Milieus in DeutschlandAnhand von bestimmten Parametern und Merkmalen lässt sich die Gesellschaft in verschiedene Bevölkerungsgruppen aufteilen. Ist eine Zuordnung geschehen spricht man je nach Analyseansatz unter anderem von sozialen Schichten, Lagen oder Milieus. Eine Analyse dieser schafft eine differenzierte Sicht auf die Sozialstruktur in Deutschland und kann dabei helfen, gesellschaftlichen Ungleichheiten erfolgreich entgegenzuwirken, indem sie beispielsweise Sachverhalte sozialer Konflikte sichtbar machen oder fundierte Planungen und Prognosen zu bevölkerungspolitischen Maßnahmen ermöglichen. Sie tragen damit einen erheblichen Teil zur Sozial- und Gesellschaftsforschung bei.

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– Beschreibung

Veröffentlicht von Statista Research Department, 26.03.2024

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Also regionale Millieus: Osten = fremdenfeindlich, Westen = offenherzig. Ist das wirklich so einfach?

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

100% AfD-Wähler im Osten?

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dann erklären Sie bitte, welche Millieus Sie mit fremdenfeindlich meinen. Ansonsten sind Ihre Kommentare so zu (miss)verstehen.

Saskia
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Warum erwähnen Sie nie andere demokratiefeindliche Einstellungen?
Diese Mitteilung stammt aus dem Innenministerium und betrifft den verbreiteten Linksextremismus in unserer Gesellschaft:

Linksextremisten wollen die bestehende freiheitliche demokratische Grundordnung beseitigen. An deren Stelle soll – je nach ideologischer Ausrichtung – eine sozialistische beziehungsweise kommunistische Gesellschaft oder eine “herrschaftsfreie”, anarchistische Gesellschaft treten.“
https://www.bmi.bund.de/DE/themen/sicherheit/extremismus/linksextremismus/linksextremismus-node.html

Saskia
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Darf ich Sie aufgrund Ihrer Behauptung, dass Linksextremisten nicht fremdenfeindlich seien, an den linksextremistischen Judenhass (Antisemitismus) erinnern, der bei uns bereits seit vielen Jahren sein Unwesen treibt und nicht erst seit dem 7. Okt. letzten Jahres?!

Der „Tagesspiegel“ titelt beispielsweise zum Thema Linker Judenhass:
„Es gibt einen großen Unwillen, den Antisemitismus in den eigenen Reihen zu erkennen.“
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/linker-judenhass-es-gibt-einen-grossen-unwillen-den-antisemitismus-in-den-eigenen-reihen-zu-erkennen-10592407.html

Noch ausführlicher steht in der Gewerkschaftszeitung „Die Kriminalpolizei“ ein Artikel über die jahrzehntelange Geschichte linksextremistischen Judenhasses in Deutschland. Seine Überschrift lautet: „Antisemitischer Linksextremismus in Deutschland“
https://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2013/dezember/detailansicht-dezember/artikel/antisemitischer-linksextremismus-in-deutschland.html

Ilka
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Warum thematisieren Sie dieses Problem eigentlich so gut wie nie, obwohl auch jüdische Kinder und Jugendliche massiv unter ihm zu leiden haben, zumal der Linksextremismus mit dem Islamismus ein unheilvolles Bündnis gebildet haben?

Besseranonym
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@ Ilka hat wahrscheinlich diese Nachricht im Kopf

https://www.tagesschau.de/inland/verfassungsschutzbericht-138.html

Besseranonym1u2
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

🙂 stimmt

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym1u2

Was bedeutet “Besseranonym1u2”? Wer sind Sie und wenn ja wieviele?

Besseranonym
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wir sind 2
1 – ist anscheinend inzwischen n4t- süchtig – nachdem ER für
2 – SIE, die longcovidiert, schrieb und antwortete.

Grüße von beiden 😉

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

… dann braucht man sich um kleinere Bedrohungen nicht kümmern. Oder wie meinen Sie das? Ab wann wird eine Bedrohung groß genug, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen? Heißt es nicht immer so schön: “Wehret den Anfängen!” ? Müssen die Linksextremen erst so viele Menschen “mobilisieren” wie die Rechten? Da hat man auch lange genug weggeschaut und sie nicht so richtig ernst genommen. Jetzt haben wir den Salat!

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

… im Gegenteil! Mir geht es um zunehmende Fremdenfeindlichkeit in DE und Europa, die mir Angst macht. Aber mein Fehler! Ich wusste nicht, dass man die verschiedenen Formen und Ausrichtungen der Fremdenfeindlichkeit isoliert voneinander betrachten soll. Wird es dadurch besser?

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Aha, die Schulen sind also schuld.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Na ja, die Artikel-Überschriften suggerieren einen etwas anderen Eindruck.
Da ich selbst an einer Schule unterrichte, die einerseits eine sehr heterogene Schüler*innenschaft hat und andererseits sehr viel in puncto Demokratiebildung tut, kann ich nur immer wieder darauf hinweisen, dass der Einfluss der Schule sehr gering ist, was Denkweisen angeht.
Ja, das ist erschütternd, aber leider auch eine Tatsache.

Meine Frage wäre, wie viel Demokratiebildung denn wirklich helfen würde.
Sagen wir zehn Stunden die Woche. Jedoch müssten die Kids dann von 8.00 – 20.00 Uhr in der Schule verbringen, damit sie auch noch andere sehr wichtige Dinge (z.B. Lesen, Schreiben und Rechnen) lernen und außerdem (sehr wichtig beim Erlernen von Grundwerten) einem eventuell negativen Einfluss ihrer Eltern entzogen werden.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
folgenden link bitte gründlich lesen und Ihren Kommentar noch einmal überdenken!
https://www.bpb.de/themen/rechtsextremismus/dossier-rechtsextremismus/500779/fremdenfeindlichkeit/
Zitat aus dem link: “Fremdenfeinde schließen auch Menschen gleicher Staatsbürgerschaft aus, wenn sie diese auf Grund bestimmter Merkmale als “fremd” definieren.”

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wer sind eigentlich Deutsche in diesem Kontext?
Auch Anhänger*innen der Grauen Wölfe”.

Lisa
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nicht zu vergessen die sozialen Brennpunktvierteln in deutschen Großstädten, in denen und jetzt wird es schräg, viele Wahlberechtigte einen migrantischen Hintergrund haben. Aber jemand, der in seiner Heimat den Grauen Wölfen nahesteht, wählt hier bestimmt nicht Grün.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Stimmt, Berlin-Neukölln – der “bunteste” Stadtbezirk mit der höchsten Migranten-Dichte – war bei der EU-Wahl blau! Ob das an den grauen Wölfen liegt, oder andere Gründe hat, weiß ich nicht.

Unfassbar
10 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Noch schon, weil die sich davon Vorteile versprechen. In einer Generation kann sich das ändern, weil dann dava genügend potenzielle Wähler im wahlberechtigten Alter hat.

RainerZufall
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Da muss man wirklich achtsam sein, sich von bunten Deutschlandkarten unkritisch beeindrucken zu lassen.
Vielen Wahlgewinnern steht eine Mehrheit aus Gegner*innen gegenüber.
Die AfD hat viele Gewinne eingeheimst UND ist die meist gehasste Partei in Deutschland

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ach, in Neukölln ist das was gaaaanz anderes als im Osten? 🙂

RainerZufall
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Genau DAS meine ich ja.

Stärkstes Wahlergebnis (auf bspw. Deutschlandkarten) verfälscht den Blick zum Einen hinsichtlich der rechtsextremistischen Ansichten im Westen, zum Anderen verdeckt es eine Mehrheit an Menschen, welche die AfD ablehnen. Gerade diese schließen eine Koalition mit der AfD völlig aus! Wie gesagt: trotz der Wahlerfolge bleibt die AfD die meistgehasste Partei Deutschlands.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ihre Beiträge ergeben immer wieder kaum Sinn.

PaPo
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

In dem Fall zur Abwechslung) leider schon;
er meint bspw. Wahlergebniskarten wie diese hier: https://www.tagesschau.de/europawahl/wahl/wahlkarte-europawahl-100.html.
Die Bundesländer werden hier in der Farbe der Partei mit den meisten Stimmen dort eingetüncht, z.B. Blau für Gotha mit 32,2 % für die AfD. Das “verdeckt” vermeintl., das 67,8 % die Partei nicht gewählt haben. Umgekehrt “verdeckt” Schwarz bei Ravensburg (36,5 % für die CDU), dass hier13,% die AfD gewählt haben.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Den zweiten erklärenden Post verstehe ich auch, den davor allerdings fand ich unverständlich.

RainerZufall
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Oweh…
Die AfD war in manchen Gegenden stärkste Kraft, aber die Demokratische Mehrheit schließt die Zusammenarbeit mit denen völlig aus. Also ja, Deutschland hasst die AfD 😉

Was Potsche betraf, stimme ich ihm zu, die AfD nicht als ostdeutsches Problem o.ä. zu sehen, sie ist ein deutschlandweites

PaPo
10 Monate zuvor
Antwortet  RainerZufall

Besorgniserregend ist hier aber das Element der Konkludenz i.V.m. der Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei den Europawahlen z.B. lediglich bei 64,74 %, d.h. 35,26 % der Wahlberechtigten haben ihr Wahlrecht nicht wahrgenommen. Aber wo Widerspruch im Wahlverfahren nicht explizit artikuliert wird (hier ausdrückl. mittels Wahrnehmung des aktiven Wahlrechts), dort ist (ungeachtet motivationaler Politikverdrossenheit, mangelnder polit. Bildung u.ä.) zumindest Indifferenz, wenn nicht Zustimmung zu den Wahlergebnissen und den entsprechenden Mehrheiten anzunehmen. Kurz: 35,26 % der Wähler sind irgendwie d’accord mit den Mehrheiten, die die AfD erzielt hat. Das ist problematisch.

PaPo
10 Monate zuvor
Antwortet  RainerZufall

Korrektur:
Es sind also die 15,9 % der Wahlberechtigten, die die AfD aktiv gewählt haben, zumidnest in Teilen d’accord mit dieser Partei, und weitere 35,26 % stimmen dem Ergebnis konkludent zu, davon eine nicht ermittelbare Anzahl an Menschen, die die hohen Ergebnisse der AfD ggf. auch billigen… das ist ein problematisches Potenzial von 15,9 bis (im Extremfall) 51,16 % an Wahlberechtigten hierzulande, die schlimmstenfalls Fragwürdiges wünschen oder denen es irgendwie egal ist, wenn eine Mehrheit dies tut. Problematisch.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  RainerZufall

Danke!

Unfassbar
10 Monate zuvor
Antwortet  RainerZufall

Absolute und relative Mehrheit…

Aus dem Grund ist die Wahl in Frankreich so ausgegangen, wie sie ausgegangen ist.

Indra Rupp
11 Monate zuvor

Allerdings sollte bei jemandem mit geringerem IQ und weniger (Sprach-) Talent die gleiche Zivilcourage zu Tage kommen. Es zählt nicht die Leistungsfähigkeit, sondern der Integrationswillen und das Sozialverhalten.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Schön wär´s!

Mary-Ellen
11 Monate zuvor

Das freut mich sehr!
(Hatte auch unterschrieben.) 🙂

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor

Bin ich wirklich die einzige, die es rechtlich und auch moralisch bedenklich findet, dass die Frage nach Abschiebung nicht objektiv, sondern offenbar unter Eindruck einer großen Anzahl an “Sympatisanten” getroffen wird.
Also, und dann wird der abgeschoben, den seine Mitschüler jetzt nicht so sympathisch finden oder der das Pech hat, in einem nicht ganz so menschenrechtsaktivistischen Umfeld zur Schule gehen zu müssen?
Wie heißt es so schön: Ohne Ansehen der Person, und eben auch ohne Ansehen von Unterstützern.
Justitia sollte die Fakten sehen, ansonsten blind sein.

Wobei ich finde, dass Integrstionsleistung auch ein sehr wichtiger Fakt ist. Aber das sollte eben generell mit berücksichtigt werden, nicht nur petitionsmäßig.

Kevin
11 Monate zuvor

Ich sehe das anders. “integriert” wird jemand, wenn viele ihn gern als Nachbarn und Gesellschaftsmitglied haben. In der Regel heißt das ja auch, dass er etwas Gutes in die Gesellschaft um ihn herum beiträgt. Das stimmt natürlich nur, wenn man ihn nicht nur aus “Aktivismus” unterstützt.

Einhorn68
11 Monate zuvor

Passt jetzt nicht speziell zu diesem Artikel – hat aber mit dem Thema Migration zu tun:
Vor etwa einer Woch erschien auf news4teachers ein Artikel über den Fall in Bad Oyenhausen.
Im Kommentarbereich flammte dazu eine Debatte daüber auf, wieviele ausreisepflichtige Migranten sich in Deutschland aufhalten. Es wurde über Begriffe wie “illegal”, “ausreisepflichtig”, “Duldung” “Aufenthaltsgestattung” etc. diskutiert und Links von verschiedenen Statistiken gepostet, die unterschiedliche Zahlen zum Thema ausreisepflichtige Migranten veröffentlicht haben. (U.a von Statista und Destatis)
Meine Frage lautete, warum die Zahlen so unterschiedlich sind, die Redaktion lieferte eine Erklärung, die ich nicht nachvollziehen konnte. Nach wiederholter Nachfrage erfolgte von der Redaktion die immer gleiche Erklärung, die ich trotzdem nicht nachvollziehen konnte, weshalb ich beim Statistischen Bundesamt nachfragte.
Das ist die Antwort, die ich bekommen habe. Ich beschränke mich auf die Hauptaussage, die wie folgt lautet:

“Die Zahl der Personen ohne Aufenthaltstitel, Duldung oder Gestattung entspricht nicht der Zahl der Ausreisepflichtigen. Diese liegt uns für die Gesamtheit aller Ausländer*innen nicht vor.
Anders ist der Fall bei den Schutzsuchenden gelagert. Hier gilt, dass generell alle Schutzsuchende mit abgelehntem Schutzstatus ausreisepflichtig sind.
Die Zahl der abgelehnten Schutzsuchenden finden sie z.B. hier:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Migration-Integration/
Tabellen/schutzsuchende-zeitreihe-schutzstatus.html

…..Zu den Zahlen von Statista können wir keine Auskunft geben.”

Es hängt halt alles irgendwie daran, welche Begriffe man verwendet und wie selbige definiert werden. Die ganze Thematik scheint mir ungeheur komplex zu sein und gar nicht so einfach in nackte Zahlen zu fassen zu sein.
Dennoch wiederspreche ich der Aussage, ich würde mir mein Weltbild nach einer zufällig aufgeschnappten Zahl mal so eben zurechtzimmern, vehement.
Zumindest in diesem Punkt irrt die Redaktion.

Herzliche Grüße
Das Einhorn