NEUSS. Eigentlich wollten sie eine gemeinsame Linie nach außen präsentieren: Die Schulleitungen in Neuss, Nordrhein-Westfalen, hatten nach WDR-Informationen eine Erklärung aufgesetzt, wonach es an ihren Schulen keine Gebetsräume geben soll. Doch noch vor der Veröffentlichung haben sie sie demzufolge zurückgezogen – wohl auf Druck des Landes.
Die Schulleitungen der Neusser Schulen nehmen laut WDR-Bericht schon seit Längerem den Wunsch besonders unter muslimischen Schülerinnen und Schülern wahr, ihre religiöse Zugehörigkeit öffentlich auszuleben. Mediale Aufmerksamkeit erhielt diese Entwicklung vor allem Anfang des Jahres, als unter dem Schlagwort „Scharia-Polizei“ Vorfälle bekannt wurden, die sich an einer Gesamtschule in Neuss zugetragen hatten (News4teachers berichtete). Dort sollen vier Oberstufenschüler Regeln eingefordert haben, die einer strengen Auslegung des Islams entsprechen: wie Geschlechtertrennung im Unterricht und die Verschleierung der Frauen. Sie sollen zudem im Unterricht geäußert haben, dass sie die Demokratie ablehnen. Die Schule hatte sich daraufhin an die Polizei gewandt.
In diesem Zusammenhang soll auch bereits der Wunsch nach einem Gebetsraum aufgekommen sein. Gegenüber der „Rheinischen Post“ erklärte der stellvertretende VBE-Vorsitzende in NRW Klaus Köther damals, dass ein deutlicher Trend unter den muslimischen Schülern zu erkennen sei, sich stärker religiös zu verhalten. Von einem einen erhöhten Beratungsbedarf an Schulen berichtete im selben Beitrag auch eine Sprecherin des Präventionsprojekts „Wegweiser“ des Landesinnenministeriums, das den Einstieg junger Menschen in den radikalen Islamismus verhindern möchte.
Landesweite Lösung gewünscht
Als Reaktion auf die Vorfälle an der Neusser Gesamtschule entschied der Schul- und Jugendhilfeausschuss in einer gemeinsamen Sitzung, einen Runden Tisch zu bilden, um diese aufzuarbeiten. Jetzt hatten sich auch die Schulleitungen mit ihrer Entscheidung gegen Gebetsräume an Schulen, eine gemeinsame Linie geben wollen. Im Balanceakt zwischen Grundrechten und Schulgesetz ist ihre Begründung pragmatisch: Würde man solche Räume für eine Religion zur Verfügung stellen, müsste dies für alle Glaubensrichtungen geschehen – das lasse sich nicht umsetzen. Doch kurz bevor sie ihren Beschluss veröffentlichen konnten, soll ihnen die Schulverwaltung des Landes davon abgeraten haben. Der Grund laut WDR: Es solle lieber eine landesweite Lösung geben.
Wie eine solche aussehen kann, zeigt das Land Schleswig-Holstein. Das dortige Bildungsministerium unterstützt seine Pädagog:innen in diesem Bereich bereits seit 2018 mit den „Handlungsleitlinien zum Thema Religion, Islamismus und Salafismus in Schulen“. „Ziel dieser Handreichung ist es – jenseits von Situationen und Projekten der interkulturellen Bildung und Prävention – in konkreten und von den Beteiligten auch religiös begründeten Problemlagen, Schulleitungen und Lehrkräften eine Hilfestellung zu bieten und ihnen so rechtssicheres und pädagogisch angemessenes Kommunizieren und Handeln zu ermöglichen“, heißt es darin.
Der Ratgeber gibt unter anderem Antworten auf Fragen wie, ob Schulen dazu verpflichtet sind, Schüler:innen an besonderen religiösen Feiertagen vom Unterricht zu befreien oder ob sich Schüler:innen aus religiösen Gründen vom Sexualkundeunterricht befreien lassen können. Auch den Wunsch nach einem Gebetsraum greift die Handreichung auf: „An den Schulen in Schleswig-Holstein werden keine Gebetsräume eingerichtet. Die Glaubensfreiheit aus Art. 4 Abs. 1 und 2 GG beinhaltet keinen Anspruch, der eigenen Glaubensüberzeugung mit staatlicher Unterstützung – also hier: mit Unterstützung der Schule – Ausdruck zu verleihen. Diesbezüglich haben die Schülerinnen und Schüler die Schule so hinzunehmen, wie sie ist.“
Auf eine solche eindeutige Vorgabe werden die Schulleitungen in NRW wohl aber noch warten müssen. Wie der WDR berichtet, will das Schulministerium zunächst nur mir der zuständigen Bezirksregierung die Sachlage an den Schulen in Neuss erörtern. News4teachers
Ich bin mir relativ sicher, dass Moslems auch ohne einen Spezialraum beten können…
Aber ich schätze, gerade einfach jede hohle Geste herhalten muss. Kein Geld ausgeben, nicht auf Schüler*innen eingehen und alle Moslems mit Islamisten in einen Topf werfen? Bravo!
Was für ein Problem sollte nochmal gelöst werden??
Es geht da wirklich ums Prinzip. Wenn die Muslime (männlich) ihren Raum kriegen, dann müssen die Musliminnen, alle Varianten des Islam, alle Varianten des Christentums, das Judentum, Zeugen Jehovas usw. jeweils einen eigenen Raum kriegen. Somit hat eine durchschnittlich große Schule keine Klassenräume mehr.
Eine moderne Schule braucht keine Klassenräume, die Flurschule hat ausgedient! Wenn die Schüler*innen erst mal frei und intrinsisch motiviert in Kleingruppen auf dem ganzen Schulgelände verteilt sind und ihren vom Lernbegleiter freundlich angebotenen Aufgaben nachkommen, sind die alten Klassenräumen frei für Gebete.
https://deutsches-schulportal.de/schulkultur/das-ende-der-flurschule/
Der Flurschule gehört die Zukunft, da sie billiger ist und die Schüler in ihr meist mehr lernen, gerade die lernschwachen Personen.
Haben Christen, Juden, Zeugen Jehovas etc. feste Zeiten zum beten?
Und ich meie ja eben, dass Moslems keinen extra Raum brauchen. Wenn juckt es denn wirklich, wenn die eine ungenutze Räumlichkeit für ein paar Minuten in Anspruch nehmen könnten?
@RainerZufall
Ich vermisse bei Ihrem Kommentar die “Kultursensibilität”:
Inwiefern? Weil Sie fälschlicherweise annehmen, der Islam setzt separate Gebetsräume voraus oder dass sie dies auf alle Religionen generalisieren?
Nö, weil Sie alle Religionen über einen Kamm scheren. Wenn schon “kultursensibel”, dann bitte alle Besonderheiten aller Religionen gleichberechtigt sensibel beachten, oder Schulen als religionsfreien Ort anerkennen.
Unsinn, zumal in von Amfang an anzweifelte, dass Moslems einen eigenen Raum benötigten und dass die Schulleitungen polulistische Symbolpolitik betreiben, indem sie einen Raum verbieten wollen, den niemand braucht.
Aber bitte, ich kann mich sehr gut irren und Religionen übersehen, die einen eigenen Gebetsraum zur Schulzeit bräuchten.
Was schwebt Ihnen vor?
Nicht, dass Sie sich am Ende überhaupt nicht mit dem Thema außeinandersetzen und die Kultur/ Religion anderer Menschen billig ausnutzen, um mir haltlose Unterstellungen anzudichten 🙂
Na wenn der zufällige Rainer sich hier nicht mal wieder im Ton vergreift… da hilft dann auch kein Smiley…
Dein Ego muss ja mindestens so groß sein, wie der Mount MacKinley.
Ich schrieb direkt zu beginn, dass ich bezweifel, dass der Islam einen festen Gebetsraum vorschreibt.
Danach musste ich mir anhören, dass ich kulturell unsensibel sei, weil ich für keine Religion wolle.
Will ich auch nicht, weil solche meines Wissens nicht notwendig seien. Da ich mich durchaus irren kann, hätte ich doch gerne eine Fundierung der Aschuldigungen gegen mich, welche Religionen einen separaten Gebetsraum in Schulen benötigen und denen ich gegenüber kulturell unsensiebel sei – ich nehme dies durchaus ernst
Auf die Idee das es EINEN Raum für alle geben könnte noch nie gekommen?
Uwe,
denken Sie mal an den allgemeinen Gebetsraum der TU Dortmund vor ein paar Jahre:
Da wurden dann irgendwann Fakten geschaffen von radikalen Muslimen mit Raumtrennern zur Geschlechtertrennung usw., so dass der Raum dann geschlossen werden musste.
Ich habe den Eindruck, dass viele Muslime, die in erster Generation zu uns gekommen sind, gar nicht so dogmatisch am Islam hängen. Das bekomme ich bei muslimischen Nachbarn, Freunden und auch Eltern von Schülern mit.
Aber gerade aus der Generation ihrer Kinder und Enkel, die wir in der Schule haben, gibt es Tendenzen zu viel radikalerer Auslegungen des Islams. Da scheint es eine sehr seltsame “Rückbesinnung” und “Abgrenzung” zu geben.
Wenn ich mit meinen muslimischen Nachbarn über religös-begründete Vorfälle spreche, dann bekomme ich meist zu hören: “Das hat absolut nichts mit Islam zu tun, die Kinder verstehen ihre eigene Religion falsch!“.
Es geht also nicht ums Prinzip, sondern um die praktische Umsetzbarkeit.
Eine Schule braucht ja keine Räume für Gruppen einzurichten, die das gar nicht wollen.
Für Gruppen, die es wollen, gibt es dann aber einen Raum? Das wird viele So-Päds freuen, die sich schon lange einen kleinen ruhigen Raum zur individuellen Förderung ihrer I-Schüler wünschen 🙂
In der Tat brauchen Muslime keinen festen Raum und auch keinen speziellen Teppich zum Beten. Selbst die Gebetszeiten können problemlos nachgeholt werden, sollten Beruf/ andere Verpflichtungen dieses erfordern. Für das Gebet nötig sind die entsprechende Kleidung und die rituelle Reinigung vorher, sowie ein sauberer Platz. Sauber heißt: es soll keiner mit Füßen darüber gelaufen sein etc. Ich habe schon im Klassenraum (ohne Schüler natürlich) auf einer Yogamatte gebetet. Die größte Schwierigkeit sind für mich a) keine Waschmöglichkeit b) Gebetszeit meistens nicht in Pausen
Also hole ich es zu Hause nach. So machen es Millionen Muslime.
Diese ganze Diskussion rückt wieder nur den Islam in eine extreme Ecke. Es ist kein Problem, ein praktizierender Moslem zu sein und gleichzeitig das Grundgesetz und berufliche Verpflichtungen einzuhalten. Das gilt auch für die Fastenzeit.
Ich selbst unterrichte an einer Schule mit vielen sehr bildungsfernen Muslimen. Ich höre durch die Kinder aus den Familien immer wieder haarsträubende Dinge darüber, was im Islam geht oder nicht. Ich bemühe mich dann um Aufklärung.
An solchen Schulen wäre guter Islamunterricht dringend erforderlich. Oder aber die Schulen werden komplett säkular. Ohne jeden Reli- Unterricht, ohne Weihnachtsosterdeko/-lieder.
Deshalb ja auch das Fach IRU (islamische Religionsunterweisung).
Danke für diesen Beitrag. Ich kenne es auch so, dass Moslems überall beten können. Die Forderung? Bitte? der Schüler ist Imho eher dem Wunsch geschuldet, sich zu profilieren als religiösen Pflichten.
Die Schulen sollten säkular sein.
Oster und Weihnachtsdeko als Tradition spricht dem aber keineswegs entgegen. Tradition und religiöse Herkunft kann man ja wunderbar trennen. (Faktisch werden diese Traditionen von den meisten Menschen unabhängig von der Religiosität gelebt)
Dann hätte ich als Tradition aber auch gern das Fest zum Fastenbrechen am Ende des Ramadan (türkisch Bayram) und das Opferfest. Außderdem noch Nawroz, jüdische Feste… In allen Religionsgemeinschaften gibt es Menschen, die diese Feste aus “Tradition” feiern. Ich bin auf die Reaktion des Kollegiums gespannt, wenn wir mit allen Kindern ein paar Stunden freischaufeln, um der Tradition der o.g. Feste gerecht zu werden. Ähnlich wie eben das morgendliche Adventssingen. Ich bin auch gespannt auf die Reaktion einiger Kollegen, wenn ich Halbmonde und marokkanische Laternen als Klassendeko aufhänge und Mandalas mit Arabesken aufhänge. Und, entsprechend dem Weihnachtsgottesdienst (zu dem übrigens die meisten muslimischen Kinder kommen), zum Fastenbrechen in die Moschee eingeladen wird.
Wir sind ein christliches Land! Unser Glaube beruht darauf, dass Gottes Sohn, Jesus Christus, für uns geboren, am Kreuz gestorben und wieder auferstanden ist. Wer an ihn glaubt und als Retter annimmt, bekommt ewiges Leben!
Nicht wir sind diejenigen die sich anzupassen haben.
(nur mal so am Rande)
Wir sind ein Land mit grundgesetzlich garantierter Religionsfreiheit – nur mal so am Rande.
Artikel 4 GG:
1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
Religiös “anzupassen” braucht sich also niemand, der die Gesetze in Deutschland achtet.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Pragmatischer Vorschlag: Alle Räume belegen. Wenn das Gebet so wichtig ist, kann es auch in einem gewöhnlichen Aufenthaltsraum durchgeführt werden. Vor etlichen Jahren hatte ich eine Schülerin, die das genau so gemacht hat.
In einem muslimischen Land sah ich mehrmals, dass Autofahrer an einem Rastplatz einfach ihren Gebetsteppich in die richtige Richtung auslegten und einfach beteten. Mir wurde auf Nachfrage erklärt, beten kann man überall.
Danke. Alleine mit diesem einen anekdotischen Beispiel kann man jeden Wunsch nach einem eigenen Gebetsraum abweisen mit freundlichem Hinweis auf immer schärfere Beschränkungen, wenn es gegen die Ablehnung weitere Beschwerden gibt.
“Die Schulleitungen der Neusser Schulen nehmen laut WDR-Bericht schon seit Längerem den Wunsch besonders unter muslimischen Schülerinnen und Schülern wahr, ihre religiöse Zugehörigkeit öffentlich auszuleben.”
Die Schulleitungen haben wohl ein anderes “Problem”. Die Gebetsraumdebatte scheint nur eine bequeme Ausweichdebatte zu sein….
Aber dann hätten die Schulleitungen ja keine lächerlich faule Ausrede mehr 😉
Auch an meiner Schule in NRW ist es Thema und das sollte schnell geklärt werden. Religion sollte ganz aus Schule verbannt werden außer neutral im Ethikunterricht.
Es geht ja nicht um das Unterrichtsfach Religion, es geht um einen Gebetsraum, was ich für eine ganz andere Hausnummer halte.
Ja, ist es. Trotzdem würde ich “Blau” hier zustimmen. Religion in’s Private … Ethik als Gesamtkonzept.
Kann man so sehen, ich stimme bei staatlichen Schulen auch zu. Mit dem Artikel hat es jedoch nichts zu tun.
Hat es schon, denn Gebetsräume in Schulen sind extrem religionslastig, die Schule ist nicht dazu da, alle möglichen Befindlichkeiten und Vorgaben von Religionen zu bedienen. In unserer Schule ist nicht mal Platz für einen ordentlichen und gemütlichen Aufenthaltsraum für Schüler, die Nachmittagsunterricht haben. Das sollte im Interesse der Schule Priorität haben. schulen sind keine Kirchen oder Moscheen. Andere Religionen stellen doch auch nicht solche Forderungen. Könnten sie aber, wenn das Schule macht.
Wir haben recht gute Erfahrungen damit gemacht, erzkonservative Christen gesellschaftlich einzuhegen, nicht zuletzt über Schulen…
Wer ist “wir” und wie hat Schule das konkret geschafft? Ein, zwei Beispiele würden mich interessieren, denn als “Ossi” habe ich das nicht mitbekommen.
Das wurde nicht an eizelnen Schulen geschafft,sondern das ist eine Leistung unseres Staates gegenüberden Krichen insgesamt.
Bezogen auf Schulen bedeutet das, dass der Religionsunterricht immer auch die Werte des Grundgesetzes berücksichtigen muss
Mit welchen Maßnahmen wurden z. B. “erzkonservative Christen gesellschaftlich eingehegt” (Ziat RainerZufall). Das mit dem religionsunterricht und dem GG ist mir schon klar, aber das, glaube ich, meinte RainerZufall wohl nicht.
Ich glaube schon, dass er unter anderem das meinte.
Auch die Organisation der Kirchen als Körperschaften öffentlichen Rechts trägt dazu bei.
Man sieht ja in den USA und bei uns an manchen Freikirchen, wie sehr Christen politisch ( und theologisch) abdrehen können.
.. aber schön das hier mal gesagt wird worum es “eigentlich” geht. Um Einhegung.
Von erzkonservativen oder anderen extremen Strömungen.
In Reli kann zumindest ein Angebot gemacht werden, wie modernes und moderates Christentum in Europa aussehen kann.
Gleiches wünsche ich mir für den Islam.
Wieso vergleichen Sie eigentlich durchgehend den radikalen Christen mit dem durchschnittlichen Moslem? Die Auslebung der Religion ist zwar vergleichbar, die Anzahl jedoch um Größenordnungen nicht mehr.
Meines Wissens tat ich dies nicht.
Wenn Sie den Eindruck gewannen, möchte ich Sie zunächst beruhigen, ich setze die Religionen gleich und habe Sorge um Extreme jeglicher Art.
Des Weiteren können Sie mir gerne zeigen, wo ich mich missverständlich ausdrückte.
In diesem Sinne: “Die Auslebung der Religion ist zwar vergleichbar” – Untertreibung des Jahres!
Fragen Sie mal Juden und Moslems in Deutschland, ob sie deren Religion so frei ausleben können wie Christ*innen!
Weltfremd und geschmacklos von Ihnen!
Ja, interessant. Und schon wird man auf Grenzen stoßen.
Es ist nicht nur eine Leistung des Staates, sondern auch der Aufklärung und der Möglichkeit, in einer freiheitlichen Demokratie Witze und und Scherze über den religiösen Glauben und die religiösen Institutionen zu machen. Auf diesem Weg würde vieles, was die Kirchen treiben offensichtlich lächerlich gemacht, weil unlogisch.
Beim Islam sehe ich jedoch die Tendenz, dass sich viele mit Witzen und über den Glauben Lustig machen viel stärker zurückhalten als bspw. beim Christentum und dem Judentum. Und das liegt m.e. daran, das Witze über den Islam zu ernsthaften Bedrohungen und Einschuchterungsversuchen von fundamentalistischen Islamisten führen.
Oh, zu Zeiten der Konkordatsschließung war das Deutsche Reich aber noch nicht in Ost und West geteilt sondern unter den politischen Vorbildern der AfD geeint und auf den Führer ausgerichtet.
… und in der DDR gab es keinen Religionsunterricht an Schulen. Da war die Trennung Staat-Kirche auch in diesem Bereich vollzogen. Religion war Privatsache,( wenn auch unter gewisser Beobachtung) 🙂
Aber der Islam ist ja wohl momentan auch unter gewisser Beobachtung, zumindest einige Strömungen davon.
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/272109/schulischer-religionsunterricht-im-kontext-religioeser-und-weltanschaulicher-pluralitaet/
Ich wollte lediglich anmerken, dass der Religionsunterricht in Deutschland meiner Meinung nach nicht schadete: Ehe für alle ging durch, Homosexualität wird von der Mehrheit nicht als Geisteskrankheit angesehen, mehr Macht für Kirchenfrauen wird gefordert – deutlich mehr als ich aus dem Vatikan zu lesen bekam 😉
Warum Sie als “Ossi” dies nicht mitbekamen, habe ich so einen Verdacht (https://www.bpb.de/themen/deutsche-teilung/stasi/224371/der-verhasste-freiraum-kirche/)
Das, was Sie schreiben war erst in jüngerer Vergangenheit und das habe ic natürlich mitbekommen. Die Straffreiheit von Homosexualität war in der DDR allerdings schon früher als in der BRD, der Einfluss der Kirchen auf die Gesellschaft und Schule war in der DDR auch viel geringer Sie suggerierten aber in Ihrem Kommentar, dass alles schon viel länger so war in der BRD. Deshalb meine Frage. Mein Fehler, ich habe Sie mal wieder missverstanden! Wenn Sie die Zeit nach der Wende meinten, dann ist alles klar 🙂
Warum sollte ich über die Zeit der Mauer sprechen anstatt von der neueren Zeit? Warum sollte ich mcih auf Schulen beziehen, die den Unterricht nicht angeboten haben bzw. anbieten?
Und NATÜRLICH beziehe ich mich auf staatliche Schulen. Absolut jede/r und deren Oma können sich meine Meinung zu Privat-, Koran- und Gottweißwas-Schulen vorstellen 😀
Und gerade das “private Vollziehen” halte ich mit Blick auf die Schule als Bildungsinstanz für problematisch
Nur dann, wenn diese auf staatliche Schulen gehen. Dem entziehen sich die Christlich-radikalen aber in der Regel dadurch, dass sie eigene Schulträgervereine gründen, die Schulen für ihre Klientel betreiben.
In OWL sind z.B. viele “Kopftuchträgerinen” nicht muslimisch.
Ich habe eine ganz klare Meinung zu nicht-staatlichen Schulen und wie viele verschiedene Probleme wir urplötzlich lösen könnten/müssten, wenn sich plötzlich die “richtigen” Eltern um die Schule sorgen 😉
Könnten hier mal solide Zahlen vorgelegt werden, aus denen hervorgeht, wie groß der Anzäteil erzkonservative Christen im Vergleich zu fundamentalen Muslimen ist?
Ich frag nur mal so an, weil der reine Zufall es nunmal so will….
Die Tatsache, dass das erzkonservativ christliche Russland gerade einen Vernichtungskrieg in Europa führt, lässt diese Frage wenig zielführend erscheinen. Gerne hier nachlesen: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/wladimir-putins-pakt-mit-der-kirche-kyrills-heiliger-krieg-fuer-russland-19636893.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Hier ist nicht Russland. Und auch Ihnen dürfte nicht entgangen sein, dass Putin die russisch-orthodoxe Kirche voll im Griff hat und die Kirchenoberen die russische Führung unterstützt, was auch fianzielle Gründe hat. Der Begriff “Christlich” wird im Prinzip unterschiedlich verwendet. Diese Religion mit unserem Christentum, so wie es momentan besteht, zu vergleichen, ist nicht unbedingt zielführend.
Die Zahlen schrieb die Redaktion ja schon. Aber ich wünsche mir aus den gleichen Gründen auch den Islamunterricht an deutschen Schulen, mit in Euopa ausgebildetem/ sozialisiertem Personal
Und der Islamunterricht unterstützt dann auch die Ehe für alle? Kommt mir aber seltsam vor.
Offiziell vielleicht, um die Behörden zu beruhigen. Wie das im Unterricht läuft, steht auf einem anderen Blatt.
Das ist doch mein Punkt! Es ist eine Möglichkeit, Kinder und Jugendliche über die Religion an die Gesellschaft heranzuführen. Funktioniert bei weitem nicht immer, aber ich verspreche mir viel vom Ansatz.
Oder meinen Sie, der Vatikan unterstütze die Ehe für alle?
Wieso sollte man die Zahlen gegeneinander ausspielen??
“Die Schulleitungen der Neusser Schulen nehmen laut WDR-Bericht schon seit Längerem den Wunsch besonders unter muslimischen Schülerinnen und Schülern wahr, ihre religiöse Zugehörigkeit öffentlich auszuleben.”
Es GEHT um Religion.
Welche Moslems – außer den vier Spinnern im Artikel – hätte denn sonst ein Problem?
@ Blau:
Dann brauchen wir also auch keine Osterferien, Weihnachtsferien, Pfingsten etc mehr und die Schülerinnen und Schüler haben endlich mehr Zeit zum Lernen. Verstehe ich das richtig?
Wie soll das denn bitte Konsequenz des gesagten sein?
Non sequitur-Fehlschluss…
“Wir” brauchen auch keine Osterferien, Weihnachtsferien usw.
Die Feiertage könnte man durch sozialgepräge Anlässe und Feiertage ersetzen. Benennen “wir” dann einfach anders bspw.
Die Ferien kann man dementsprechend auch “nicht christlich” angelegen machen und benennen … Oder dürfen nur Christen dann Osterferien, Weihnachtsferien usw. haben?
Die Logik hinkt doch (immer wieder) von hinten bis vorne …
Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Christi Himmelfahrt etc. sind christliche Feiertage.
Dazu gibt es in Schulen auch alle möglichen “Veranstaltungen” wie Adventskalender, Weihnachtsbasare, entsprechendes Basteln etc.
Wenn man nun alles Religiöse aus Schulen verbannen will (siehe Zitat “Religion sollte ganz aus der Schule verbannt werden”) dann müsste man konsequenterweise auch die entsprechenden Veranstaltungen und freien Tage verbannen.
Warum “alles Religiöse” verbannen und einfach nur “ummünzen”? Aus Weihnachtsferien macht man vielleicht noch Winterferien. Was ist mit Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten etc? Warum sollte das dann frei sein?
Übrigens gibt es doch jetzt schon religiöse Feiertage, die nur in bestimmten Bundesländern frei sind. Warum sollte es die geben?
Ihr letzter Punkt ist auch spannend:
Bei uns dürfen Eltern ihre (muslimschen) Kinder für das Zuckerfest vom Unterricht befreien. Ebenso können Eltern ihre Kinder z.B. für Konfirmandenfahrten vom Unterricht befreien. Das sind doch auch klar religiöse Gründe. Also auch weg damit?
ZB am 24.12. :
Coca-Cola-Öhi – Party!
😉
Wenn Ferien der einzige und/ oder wichtigste Grund sind, hat Blau vielleicht einen Punkt…
Also sollen Jugendliche keine systematische Aufklärung mehr über ihren jeweiligen Glauben erhalten? Lassen wir doch die Hinterhofmoscheen die Köpfe der jungen Menschen entsprechend prägen. Aber freut mich, wenn kluge Köpfe es so schnell klären können.
Ganz genau – in der Tendenz – meine Meinung!
Schule kann hier ein Schaufenster in eine heterogene Religionsgemeinschaft sein, die Elternhäuser zumindest nicht einfach schließen können
Ob Gebetsräume eingerichtet werden, kann im Zweifelsfall die Schulkonferenz beschließen.
Ein pauschales Verbot der Schulleitungen wäre in so einem Fall ungültig.
Insofern ist es richtig, dass das Ministerium gegen ein solches pauschales und wohl rechtswidriges Verbot vorgegangen ist.
Lest doch einfach vorher nochmal das Buch “Unterwerfung” von Michel Houlebeque … geht dann nich mal in euch, horcht in euch hinein und dann ….
Das wo Frankreich von Moslems übernommen wurde oder so?
Was hat das mit der Realitä zu tun bzw. unterscheidet sich von einem Gottesstaat, den Republikaner mit Project 2025 anstreben?
Ohweh ……..
Tja, wenn man das Buch nicht gelesen hat – dann aber Realvergleiche heranzieht und diese als im Bezug auch den Inhalt des Romans fragwürdig hinstellt … dann könnte es passieren, dass man sich als extrem vielschreibender Forumskommentator durchaus unglaubwürdig macht.
…nur mal so dahingesagt.
Naja, selbst lesen ist doch anstrengend. Reicht doch, wenn man davon gehört hat. 🙂
Nachfragen schien noch eine Idee schneller zu gehen. Wusste nicht, dass dies auf so viel Ablehnung stoßen würde =/
Sie fragen nicht nach, Sie unterstellen.
Ich erkenne nicht, wo ich in meinem Kommentar oben unterstellt haben soll.
Wahrscheinlich irre ich mich, was das Setting des Buches und dessen Bedeutung es für die heutige Zeit hat. Eine Unterstellung kann ich dem nicht entnehmen =/
Ich schätze, ich traf den Nagel auf dem Kopf: ein populistischer Angstroman gegen die böse religiöse Minderheit ohne Sinn für den modernen Rechtstaat oder Gefühl für die reale Bedrohung der Demokratie (immerhin ist man ja weiß).
Die irrationale Angst vor dem islamischen Gottestaats weicht aber umgehend der grenzenlosen Zuversicht, die ausformulierten Ziele eines Christlichen Gottesstaates seitens einer nicht geringen Mehrheit der Republikaner*innen werden doch nicht so wild ausfallen 😉
Wie würde man es nennen, reale (bedrohliche) Szenarien durch fiktive zu ersetzen, welche man einer religiösen Minderheit andichtet..m
Wo ist Papo, wenn man ihn braucht? 😛
“Wie würde man es nennen”
Rainerfikation.
Fleißsternchen für Sie 😉
Aber im Ernst, soweit ich es sehe, werden böse, demokratiefeindliche Muslembrüder in die Politik gewählt (wie schlecht ist Frankreichs Verfassungsschutz in diesem Buch) und natürlich wählen alle (bösen) Moslems in Frankreich diese Partei. Wie wir wissen wollen ja alle Moslems einen Gottesstaat ausrufen ^^
Und die andere Partei ist der rassistische FN – oh weh, welch Dilemma (auf Kosten einer religiösen Minderheit versteht sich).
BITTE schreiben Sie mir, dass der Schinken besser ist als das Ausspielen ausgedachter Moslems gegen echte Rassisten – die tatsächlich Wahlen gewinnen!
Ich schreibe Ihnen bzgl. des Buches gar nichts, weil ich es nicht gelesen habe. Im Gegensatz zu ihnen äußere ich mich nicht zu Dingen, von denen ich keine Ahnung habe.
🙂
Ich habe wie gesagt keine Ahnung was darin steht und bin neugierig, wieweit es sich auf die heutige Zeit übertragen lässt.
Bitte erläutern Sie
Wow, Sie sind ja voll auf der Höhe der Zeit mit der heutigen Schülergeneration. selbst lesen und sich eine Meinung dazu bilden, ist ja viel zu anstrengen.. Machen Sie es wie die Schüler: google, ChatGPT, youtube oder einen Nachhilfelehrer befragen. Da brauchen Sie sich auch nicht selbst eine Meinung bilden, übernehmen Sie einfach eine “vorgekaute”. 🙂
Danke!
Je mehr ich vom zufälligen Rainer hier lese – und es ist leider kaum möglich, an seinen oftmals mehr als halbgaren Kommentaren vorbeizukommen, weil er wirklich zu jedem Thema einen extrem hohen Ausfluss an Meinung – nicht an Ahnung – geschweige denn an Wissen bietet – desto mehr frage ich mich, woher er diese unfassbar überdimensionierte Überzeugung in seine eigenen kognitiven Leistungen hat.
Aber das mag gerne sein ewiges Geheimnis bleiben….
“zu jedem Thema einen extrem hohen Ausfluss an Meinung”
Z.B. wenn ich Sie explizit um Ihre Meinung bitte, anstatt einen generischen Wikipediaartikel zu lesen?
Warum ist es so ein großes Ding, etwas über das Buch zu schreiben?
Ich dachte, ich Erklärung wäre ergbiebiger als Google, aber wenn alle im Forum zu gut dafür sind, eine Information zu teilen, schaue ich alleine nach 🙁
Ich spring doch nicht über jedes Stöckchen,das man mir hinhält!
Selber lesen und dann darüber nachdenken macht schlau … die hier selbst dokumentierte Weigerung, zu lesen, verweist eindeutig auf den immer wieder im Forum präsentierten Horizont – und erklärt viele der inflationär angefügten halbseidenen Kommentare.
“Ich spring doch nicht über jedes Stöckchen,das man mir hinhält!”
Sie geben also zu ,dass Ihr Bezug auf den rechten Angstporno “Unterwerfung” haltloses inhaltlich haltlos ist.
Das Buch als Angstporno zu beschreiben zeigt ihre Neigung, jegliche Dystopie zu negieren und stumpf weiterzumachen, mit dem, was sie so gerade tun.
Vielleicht schauen sie sich mal die Fernsehproduktion mit Edgar Selge in der Hauptrolle an … da bleibt ihnen ihre Angstpornobewertung und die daran gekoppelte Herabwürdigung meiner Kommentare im Halse stecken.
…
Ansonsten kann ich ihnen nur konstatieren, dass eine Einzelmeinung, wie ihre mich nicht besonders beeindruckt.
Andere LeserInnen scheinen den Impuls richtig gedeutet zu haben … wie die Daumen dokumentieren.
Schlicht: nein!!
….und nun??
“Ich spring doch nicht über jedes Stöckchen,das man mir hinhält!”
Ich habe nur gefragt, was in einem Buch steht. Verstehe nicht, warum Sie ne Tirade aber keine Antwort schreiben wollen
Ihre ‘Haltung’ bekommen Sie doch sonst auch von Ihren spiritus rector auf X, vielleicht sagen die Ihnen, was Sie meinen sollen. 😉
???
Ich verstehe absolut nichts.
Was zum Geier meinen Sie?
Besonders wenn man das Buch gelesen hat, sieht man, wie realitätsfern und niveaulos ihe Kommentare sind.
Hmmm, sind sie mit dem reinen Zufall verwandt??
Oder sind sie derselbe??
Oder….oder….oder….?
Nope, denn Sie wollten mir nichts erklären!
Von den “Angstporno”-Kommentaren fühle ich mich allerdings in meinem Verdacht bestätigt, dass tatsächlich um das Ängsteschüren ging, dass eine religiöse Minderheit ihren Weg in die Politik findet -___-
ABER ich habe es nicht gelesen, Sie können mich gerne erhellen
Niveau vieler heutiger Schüler: “Einen Roman von 280 Seiten lese ich nicht. Das kann doch jemand für mich bitte auf 4 Zeilen zusammenfassen. Das schaffe ich gerade noch zu lesen. Bei längeren Texten hapert es mit der Sinnerfassung.”
Peinlich, wenn Lehrer mit der eigenen Faulheit/Dummheit kokettieren und/oder sich damit bei ihren Schülern anbiedern wollen.
Mega, wenn eine Lehrkraft nicht jedes Buch gelesen hat (welches den Islam gegen Rechtsradikale auszuspielen versucht)
Andererseits hat wohl niemand genug mitgenommen, um mir auch nur einen Satz zu schreiben, um was es um Buch gehen soll.
Islamangst, schätze ich =\
@RainerZufall
Haben Sie überhaupt schon mal irgendein Buch gelesen, dass nicht (Schul)Pflichtlektüre war. Bisher liest man immer nur von Ihnen: “Das habe ich nicht gelesen (Z. B. auch” Häschenschule” und ich meine mich zu erinnern auch andere). Selbst bei längeren Kommentaren (u. a. von Papo) geben Sie schnell auf (nach Ihren eigenen Aussagen). Da stellen sich mir eben solche Gedanken zu Ihnen ein. Sorry!
Bücher sind wie Freunde,
die [liest] man nicht, die hat man 😛