Aktuell: Senat zieht gegen Kita-Streik vor Gericht – und gewinnt!
Tausende Berliner Eltern können ihre Kinder ab kommende Woche womöglich nicht mehr in der Kita betreuen lassen. Die Gewerkschaften teilten mit, dass der vor einigen Tagen angekündigte unbefristete Streik in städtischen Kitas nun definitiv am Montag beginnen werden.
«Der Senat verweigert Verhandlungen zu verbindlichen Maßnahmen für pädagogische Qualität und Entlastung in den Kita-Eigenbetrieben», erklärte Verdi-Landesbezirksleiterin Andrea Kühnemann. «Mit seiner unkonstruktiven Haltung provoziert der Senat den Streik und trägt damit die Verantwortung für die Belastung der Eltern und Kinder.» Ähnlich äußerte sich die GEW-Landesvorsitzende Martina Regulin. «Wir gehen in den unbefristeten Streik, um den Senat an den Verhandlungstisch zu bewegen», erklärte sie.
Knapp zehn Prozent der rund 2.900 Kitas in Berlin gehören zu sogenannten kommunalen Eigenbetrieben. Dort betreuen rund 7.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Beschäftigte etwa 35.000 Kinder – rund ein Fünftel aller Berliner Kita-Kinder. Die übrigen Einrichtungen werden von freien Trägern betrieben.
«Das Land Berlin hat in den Gesprächen erhebliches Entgegenkommen gezeigt und war bereit, substanzielle Angebote zu machen»
Die Gewerkschaften Verdi und GEW fordern vom Senat seit einigen Jahren, mit ihnen einen Tarifvertrag zur Entlastung der Beschäftigten städtischer Kitas und für bessere Arbeitsbedingungen auszuhandeln. Dort sollen unter anderem Regelungen zu Gruppengrößen und zum Ausgleich von Belastungen verankert werden.
Der Senat lehnte das mit Verweis auf die Mitgliedschaft Berlins in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder bisher ab – die Hauptstadt könne hier keinen Sonderweg gehen. Zuletzt signalisierte Verdi, dass man nicht auf einem Tarifvertrag beharre, wenn es auch andere Lösungen im Sinne der Beschäftigen gebe.
Bildungs- und Jugendsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) teilte mit: «Es ist bedauerlich und unverständlich, dass ver.di die Gespräche abgebrochen hat. Das Land Berlin hat in den Gesprächen erhebliches Entgegenkommen gezeigt und war bereit, substanzielle Angebote zu machen.» Dazu gehöre die Anerkennung der angespannten Situation sowie die Bereitschaft, über wirksame, verlässliche und rechtssichere Entlastungsregelungen für Erzieherinnen und Erzieher zu verhandeln.
Statt gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, setze die Gewerkschaft auf Eskalation und gefährde eine verlässliche Betreuung. Günther-Wünsch: «Angesichts der kompromisslosen Haltung der Gewerkschaft, mit der auch die Kita-Eigenbetriebe beim gestrigen Versuch, eine Notdienstvereinbarung zu verhandeln, konfrontiert wurden, behält sich das Land nunmehr rechtliche Schritte vor.»
Das Thema hat auch für Lehrkräfte Relevanz: Die Berliner GEW hatte in den vergangenen Jahren mindestens 15-mal zu Warnstreiks in Schulen aufgerufen, um für die Beschäftigten dort einen Tarifvertrag zu besseren Arbeitsbedingungen (insbesondere kleineren Klassen) zu erstreiten, immer wieder vergeblich. Auch hier verwies der Senat auf die Zuständigkeit der Tarifgemeinschaft der Länder. Der Streit um die Frage, ob weiter gestreikt werden soll, führte zuletzt in der GEW zu Querelen. Der bisherige Landesvorsitzende der Gewerkschaft Tom Erdmann, der in dieser Frage als Hardliner gilt, kündigte daraufhin seinen Rücktritt an (News4teachers berichtete).
«Die Forderungen der Beschäftigten nach besseren Arbeitsbedingungen, einer Verbesserung des Betreuungsschlüssels und einer Entlastung sind berechtigt»
Auch im Abgeordnetenhaus wird der angekündigte Kita-Streik hitzig diskutiert. «Ich halte dieses Vorgehen von Verdi im höchsten Maße für illegitim, unangemessen und verantwortungslos», sagte CDU-Fraktionschef Dirk Stettner in einer Debatte am Vormittag. Leidtragende seien Eltern und Kinder, aber auch die Beschäftigten, die von Verdi instrumentalisiert würden. «Wir haben keine Kita-Krise. Wir haben eine Verdi-Krise», so Stettner. Die Gewerkschaft sei nicht einmal bereit, eine Notbetreuung in den betroffenen Kitas sicherzustellen.
Die Grünen-Abgeordnete Marianne Burkert-Eulitz stellte sich hingegen hinter die Gewerkschaften. «Die Forderungen der Beschäftigten nach besseren Arbeitsbedingungen, einer Verbesserung des Betreuungsschlüssels und einer Entlastung sind berechtigt», sagte sie. In der gesamten Kita-Landschaft gebe es Einrichtungen, in denen Krankenstände und die Zahl der Dauerkranken so hoch sei, dass sich das restliche Personal in einer «Dauerbelastungsschleife» befinde. Dafür gebe es Lösungsansätze, der Senat verweigere aber seit langem Gespräche darüber.
Günther-Wünsch kündigte im Abgeordnetenhaus an, dass kommunale Kitas trotz des Streiks einen Teil ihrer Kinder betreuen. «Ich kann Ihnen sagen, dass es den Eigenbetrieben möglich sein wird, deutlich über zehn Prozent Notbetreuung anzubieten», so die CDU-Politikerin. «Aber ich sage auch, es wird deutlich unter 100 Prozent sein.» News4teachers / mit Material der dpa
Aktuell: Senat zieht gegen Kita-Streik vor Gericht – und gewinnt!
Das macht verdi genau richtig. Ich bin mal auf die “rechtlichen Schritte” gespannt. So wie da gebellt wird, wurde auf jeden Fall getroffen…
Entlassungen???
Den Senat?
Ein Träumchen…
Träum weiter! Und egal wie du wählen wirst, das ändert in dem “failed state” Berlin nicht die Bohne.
Das wird die Eltern garantiert zufriedenstellen… =/
Lol.
Arbeitsrechtsanwalte liken diesen Beitrag.
Naja, das wird beim Bahnstreik sein. Da hat die Bahn ja auch prüfen lassen, ob ein unbefristeter Streik rechtmäßig ist….war er wohl auch….
Eben. Aber soll es jeder gerne wieder neu probieren. Wird aber schön, wenn das gerichtlich bestätigt wird.
Tipp: An der IG Metall orientieren
32-Std. Woche
Homeoffice
Ruhestandsabfindungen, ab 60 möglich-ggf.eher
Bildungsurlaub
Leasingwagen
sucht euch was aus
Siehe VW – von wegen Haustarif. Nur wo gehen die vielen Metzger und Bäcker hin, wenn die Bänder abgebaut sind?
Die Politik wird dafür sorgen, dass diese weich fallen. Man will ja schließlich bei der kommenden Bundestagswahl die Wahlergebnisse aus dem Osten nicht wiederholt haben. Für die entsprechenden Maßnahmen ist jetzt ca. 1 Jahr Zeit, da wird eine Menge kommen:
Wie groß ist dennn jetzt der Unterschied zwisschen einem Lehrer und einem Arbeiter bei einem großen Autobauer bei uns?
Lehrer dann bislang 0 und die Autoarbeiter 20%+Inflationsprämie und die Prämie?
Normalerweise vergleicht man sich hier nicht mit “Arbeitern”…sondern mit Ärzten, Architekten, Anwälten.
Unerwähnt bleibt nur, dass niemand aus diesen Gruppen einem Tarifvertrag unterliegt.
Der Tarifvertrag bei selbständigen Ärzten, Architekten und Anwälten nennt sich Gebührenordnung.
Richtig, das stimmt.
Im Unterschied zu Staatsbediensteten können erwähnte Berufsgruppen
– zu schlechte Aufträge
– zu … “unpassende”…Kunden
jederzeit ablehnen. (Faktisch, in der Realität, sogar Ärzte, auch wenn die das moralisch und teils juristisch nicht dürfen)
Man könnte FAST meinen, dass sich da noch der “alte deal” der mal funktionierenden BRD zeigt:
– höher qualifiziert + Wirtschaft: Sehr hohe Verdienstchancen, aber auch hohe Eigenverantwortung
– höher qualifiziert + Staatsdienst: Mittelhoher Verdienst, dafür Entlastung vom indivuduellen Risiko (aber auch Gehorsamspflicht)
Meeeeeennnsch, das klingt ja fast ausgewogen, wie ein flexibel ausbalanciertes gesellschaftliches Subsystem…lass mal kaputtschlagen…
Also als Vergleich:
Ein Master-Absolvent bekommt zum Berufseinstieg(!) beim VW Haustarif mit allen Sonderzahlungen ca. 75.000€ brutto im Jahr. Dazu gibt’s noch Rabatte beim Neuwagenkauf, Bike-Leasing und betriebliche Altersvorsorge. Kann man hier nachlesen:
https://www.noz.de/deutschland-welt/wirtschaft/artikel/so-viel-einkommen-bekommen-mitarbeiter-und-manager-bei-volkswagen-47721263
Ergänzung:
Natürlich bei 35-Stunden-Woche (noch…) und 31 Urlaubstagen im Jahr.
haben die nicht über 36 Urlaubstage und noch Bildungsurlaub
und eine 10 000 Euro Prämie halbiert mit Auszahlung Mai und Dez ?!
?!?!
Zwischen Haustarif VW für Bandarbeiter und Junglehrkräfte zu E11/E12 in den Entgeltstufen 3 ist der monatliche Unterschied nicht so groß. Betrachtet man das gesamte Berufsleben einschließlich der Ausbildungszeiten, steht der VW-Beschäftigte eindeutig besser da.
Ich hoffe, Sie sind in Ihrem Beruf sattelfester als in Fragen der Wirtschaft…
Lieber Stromdoktor,
stellen Sie bitte in Ihrem Kalender in einem Jahr eine Erinnerung ein und vergleichen Sie dann mit meinen Prognosen.
Keine Ahnung, wie alt Sie sind.
Ich bin alt genug, um den Untergang einer Automarke einigermaßen zeitlich einordnen zu können – am Beispiel Opel.
Angefangen mit schlechten / nicht konkurrenzfähigen Produkten in den 90er Jahren ABER einem treuen Kundenstamm….
Über erste Einsparmaßnahmen und Zugeständnissen der Belegschaft (nix Lohnerhöhungen).
Über Werksschließungen (Bochum).
Über die nächsten Zugeständnisse am Stammsitz.
Bis zur Übernahme durch einen Konkurrenten.
…hat es mehr als 20 Jahre gedauert.
VW steht ggf. am Anfang dieses Prozesses und klar ist, dass es eine Konsolidierung der Autoindustrie in Sachen Anzahl von unabhängigen Herstellern geben wird.
Parallel hat beispielsweise Herbert Diess kürzlich in einem Interview gesagt, dass Ford die Produktion des Fiesta eingestellt hat, weil man in Deutschland Kleinwagen nicht mehr wirtschaftlich herstellen kann. Genau aus diesem Grund gibt es auch keine kleinen und “günstigen” Elektroautos aus dem Hause VW.
https://www.focus.de/auto/news/auto-krise-ex-vw-chef-verraet-warum-volkswagen-keinen-20-000-euro-stromer-baut_id_260345227.html
Es werden also langfristig nur noch “Premiumfahrzeuge” in Deutschland hergestellt werden können. Die Antwort auf die Frage “Warum ?” können Sie jedem zweiten Kommentar von Ihnen entnehmen: zu hohe Lohnkosten (und Energiepreise).
Dazu kommt noch die Tatsache, dass wir in Schlüsseltechnologien rund ums E-Auto nicht Weltmarktführer sind (autonomes Fahren, Batterietechnologien, vernetzte Systeme…). Nur jeder dritte VW-Fahrer würde sein E-Auto weiterempfehlen:
https://ecomento.de/2024/08/14/studie-welche-marken-elektroauto-fahrer-am-haeufigsten-weiterempfehlen/
Mag sein, dass die Politik den Konsolidierungsprozess durch Steuergelder noch ein wenig hinauszögert.
Langfristig werden aber Arbeitsplätze verloren gehen.
Entweder gibt es dann für deutlich weniger Menschen Wohlstand oder die Belegschaft verzichtet auf Geld, um mehr Kollegen an Bord halten zu können. Dann käme Ihre 4-Tage-Woche ins Spiel. Allerdings ohne vollen Lohnausgleich.
Für die am Ende betroffenen Regionen wird es einen massiven Wohlstandsverlust geben und viele Menschen werden darunter leiden. In erster Linie aus der Zuliefer-Industrie.
Schade, dass Ihr Interesse an solchen Themen und Ihr grundsätzlich vorhandenenes Hintergrundwissen in fortlaufend polemischen Kommentaren mündet.
Wäre eigentlich nicht nötig.
Meinen Wecker habe ich gestellt. Wir schauen dann ab jetzt gemeinsam drauf.
“Keine Ahnung, wie alt Sie sind.
Ich bin alt genug, um den Untergang einer Automarke einigermaßen zeitlich einordnen zu können – am Beispiel Opel.”
Und ich bin alt genug, genügend oft beobachtet zu haben, wir große Firmen auf Kosten des Steuerzahlers gerettet wurden, ohne dass es bei den dort Beschäftigten oder den Renditeerwartungen der Firmen zu großen Abstrichen kam. Ging wohl mit der Steinkohleindustrie los und hat aktuell mit der Commerzbank (Rettung in der Bankenkrise, jetzt wollte der Staat mit Verlust verkaufen, aber nein, da eine italienische Bank kaufen will, dann doch nicht) sicherlich noch lange nicht das Ende gefunden.
“Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.” Nichts neues. Letzter VW-Gewinn: ca. 20 Milliarden Euro. Und jetzt wieder wegen der Elektro-Autoförderung beim Staat anstehen.
Steinkohleindustrie… tot.
Automobilbau in NRW…tot
HypoVereinsbank…übernommen / abgewickelt
Holzmann…abgewickelt.
Bremer Vulkan / AG Weser…nicht mehr existent.
Handy-Produktion / Siemens…ausgestiegen.
Mannesmann…abgewickelt.
Opel…übernommen.
Commerzbank / Banken…geschrumpft.
Volkswagen??
wenn die am Autoband pro Jahr so viel verdienen, 36 Urlaubstage und ca. 10K nochmal als Prämienausschüttung + Weihnachtsgeld, Leasingauto etc. bekommen. Sie bekommen wohl auch auf dem Werksgelände den Sprit kostenlos (tanken voll, und fahren bis nach Italia) wie viel schlechter geht es dann Lehrern?
Lehrer haben ja keinerlei Prämien oder Extras?
Keine Extra Urlaubstage und keinen Bildungsaurlaub
Stromdoktor, Realist-was meint ihr?
Schöne Beispiele, Stromdoktor.
z.B. Mannesmann: Nachdem man Mannesmann für schlappe 190 Milliarden an Vodofone verkauft hat (die waren nur am D2-Netz interessiert und haben den Rest abgewickelt) und den Aktionären dafür Vodafone-Aktien gegeben hat, konnte man den Rest (Röhren- und Anlagenbau) dann dichtmachen. Frage an die KI:
“Was hat die Mannesmann-Abwicklung den deutschen Steuerzahler gekostet?Die Mannesmann-Übernahme durch Vodafone im Jahr 2000 und ihre Folgen hatten tatsächlich erhebliche finanzielle Auswirkungen für den deutschen Steuerzahler:
…
Die finanziellen Folgen für den Steuerzahler erstreckten sich über viele Jahre:Der Steuerstreit zog sich lange hin, bis es schließlich zu einer Einigung kam.
Die genauen Kosten sind nicht öffentlich, aber Schätzungen gehen in die Milliarden.
Insgesamt zeigt sich, dass die Mannesmann-Übernahme nicht nur wirtschaftshistorisch bedeutsam war, sondern auch erhebliche steuerliche Konsequenzen für Deutschland hatte. Die komplexe Transaktionsstruktur und die Möglichkeit, Verluste steuerlich geltend zu machen, führten zu beträchtlichen Steuerausfällen, die letztlich vom deutschen Steuerzahler getragen wurden”
Die Kosten der Abwicklung der Steinkohleindustrie dürften in die 100 Milliarden gehen, auch vom Steuerzahler bezahlt.
Die anderen Beispiele dürfen Sie selber recherchieren.
Und VW? Letztes Jahr 20 Milliarden Gewinn. Alleine davon hätte man (da nach Steuern) 100.000 Arbeitsplätze mit einer halben Million Euro Abfindung abbauen können. Da hätten sich wohl die wenigsten beschwert. Warum muss VW doppelt soviele Beschäftigte wie Toyota haben um ungefähr dieselbe Anzahl Autos zu produzieren? Dann noch Bezahlung nach TV-L statt nach VW-Haustarifvertrag und der Konzern wäre gerettet. Ohne Beteiligung des Steuerzahlers (ich nehme an, @Stromdoktor bezahlt auch Steuern). Stattdessen steht die komplette Autoindustrie bei der Politik auf der Matte und heult nach “Subventionen” (= Sozialhilfe für Unternehmen).
“Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.” Nichts anderes ist das.
Es ist für uns schwer zu verstehen, warum Lehrer und Erzieher mit einer Nullrunde abgespeist, werden, Einkommensverluste bei gleicher oder Mehrarbeit haben und irgendwann zum Jahreswechsel die erste Erhöhung seit Inflation spüren mit ca. 5 Prozent.
Bei der IG Metall gab ca. 12 Prozent, jetzt geht es schon wieder um 7. Dazu kommt jedes Jahr die Prämie im Mai und ein wenig zu Weihnachten und so weiter.
Da gehe ich auch lieber ins homeoffice, das kann ich euch sagen
Warum sind Luxusgüter so teuer?
Weil sie keiner wirklich braucht.
Warum sind Brot und Wasser so billig?
Weil sie jeder braucht.
Anders könnten Gesellschaften gar nicht existieren.
Also Gen Z: Darüber nachdenken und die richtige Berufswahl treffen…
Den Kommentar findet wohl wirklich keiner gelungen…
https://www.spiegel.de/thema/welthunger/
Es gibt genügend existierende “Gesellschaften”, in denen “Brot und Wasser” nicht “billig” sind.
Offensichtlich wird hier Ihr Problem deutlich:
Sie versuchen zwar die Welt aus Ihrer Wohlstandsbrille heraus zu sehen und beurteilen, merken aber nicht, dass eigentlich alles nur verschwommen ist und Ihr Hirn die fehlenden Details beliebig ergänzt – und das ist dann nach Ihrer Wahrnehmung “realistisch”.
Ein Anhänger der “freien” Wirtschaft, der “Sozialhilfe” immer dann gut findet, wenn Unternehmen profitieren, um überbezahlte Arbeitsplätze bei nicht mehr konkurrenzfähigen Konzernen zu retten, kommt mit dem moralischen Argument “aber der Hunger in der Welt”… dabei muss gerade in Deutschland niemand wegen Arbeitslosigkeit verhungern.
Schon interessant, was für Wendungen solche Diskussionen nehmen können…
Mit keiner Silbe habe ich ein Wort über staatliche Subventionen verloren. Verlängert sowieso nur den Konsolidierungsprozess.
Insofern liegen Sie auch diesbezüglich falsch.
Da Sie ja den “relativen Wohlstand” vieler in Deutschland gerade erwähnten bzw. Armut und Hunger im Prinzip ausschließen, möchte ich doch zu mehr Zufriedenheit raten. Ihre Sozialneidsdebatte (Homeoffice, etc.) passt dann nämlich nicht so recht Konsolidierung Bild.
Übrigens:
In Deutschland spricht man in diesem Zusammenhang von Ernährungsarmut. Ca. drei Millionen Menschen sollen betroffen sein.
Zumindest unterrichten Sie nicht an einer Brennpunktschule. Sonst hätten Sie da ggf. ein anderes Bild.
https://www.malteser.de/aware/stories/hunger-in-deutschland.html
Der Fachjournalist Martin Rücker sagt: „Was junge Kinder an Unter- und Mangelversorgung erleben, das können Sie ihr Leben lang nicht mehr aufholen.“ Gerade für Kinder sei es ein erhebliches Risiko für die kognitive und körperliche Entwicklung, wenn sie nicht ausreichend mit Vitaminen und Mineralien versorgt werden. „Die Menschen werden satt, sie bekommen genug Kalorien, aber der Hunger ist im Verborgenen, weil es einen Mangel an wichtigen Nährstoffen gibt“, so Rücker.
Sie greifen ein bedeutendes Problem auf @Stromdoktor, top.
Wir bringen alles Mögliche ins Feld, warum kids Lernprobleme, Verhaltensauffälligkeiten, Leistungsabfall zeigen.
Wenn wir über Ernährung sprechen, geht es meist um vegetarisch -vegan, nicht vollwertig. Und dass manche kids unterversorgt sind, weil der Geldbeutel (mit oder ohne homeoffice) wenig hergibt, ist ein Thema für 3 Millionen, die 3 Millionen mit “Hunger im Verborgenen”. Viele davon könnten mit vollwertiger Ernährung bessere Ergebnisse in Schule und ohne Retardierung auch im Beruf bringen.Vlt müssten wir tatsächlich auch hier wieder auf die basics schauen ( auch in Kantinen, Firmen, …).
@Realist schreibt richtig, keiner müsse verhungern, richtig. Nur man kann Kinder durch schlechte Ernährung in Retardierung und Krankheiten vielfältigster Art zwingen, die in einem Land, das solvente Unternehmen und
( letztendlich nicht zu Ende gedachte) unausgegorene
Schnellschuss – Neuerungen fördert, nicht nötig sind.
https://www.deutschlandfunk.de/ernaehrungsarmut-mangelernaehrung-lebensmittelpreise-100.html#verbreitet
In welchem Kontext diskutieren wir hier?
Steinzeit-/Mittelalterdiktaturen – oder nirmale, erste Welt?
Ach was, erste, selbst in der 2. Welt ist Wasser und Nahrung kein (grundsätzliches) Problem.
Kontext?
Realist fühlt sich als LK chronisch übervorteilt und ist eifersüchtig auf die Arbeitsbedingungen und Lohnabschlüsse in der Wirtschaft.
Parallel dazu ist Realist der Meinung, dass man bei Arbeitslosigkeit ja nicht verhungern müsste, da “Brot und Wasser” ja so billig seien.
Am Ende einfach nur eine Neiddebatte und Positionen aus dem Elfenbeinturm.
Er hat Recht, denn die Bedingungen müssen sich dringend ändern, Stromdoktor. Verstehe das!
Ähm….ist ja auch so?
Was die Frage von Lohnerhöhungen usw. betrifft SIND Staatsbedienstete abgehängt.
In der alten BRD war das noch halbwegs egal, da dafür eben im Staatsdienst die Löhne auch nie sanken – man war also einkommensmässig krisenfest, weder “feast” beim Boom noch “famine” bei Absturz.
Jetzt, wo über Inflationierung….äääähhhhh über die total zufällig entstehende Inflation abgecasht wird – ist das nicht mehr so.
Und JA, in der BRD muss man bei Arbeitslosigkeit nicht nur nicht verhungern…man lebt besser als mancher Student, warum sonst wollen alle nach Germoney? Wegen unserem tollen Wetter, der dauernden Partystimmung und der bekannten leichten Lebensart der Bundesrepublik?
Als ehemaliger Student ***ohne*** Bonzeneltern kann ich Ihnen gerne aufdröseln, wie weit man mit wenig Geld kommt, was Nahrung betrifft…
Völlig unverständlich. Die Kitas kriechen auf dem Zahnfleisch zum Streik und das Land zeigt “erhebliches Entgegenkommen”: Sie erkennen das Problem an und wollen unverbindlich daüber reden.
Wir alle wissen doch, dass das Problem erst seit … etwa 2 Monaten besteht, da sollte man die Politik doch nicht zu verbindlichen Lösungen drängen 😉
Viel Erfolg den Kolleginnen und Kollegen! Lieber heute für Besserung streiken, als nächstes Jahr aus dem Burnout die Tatenlosigkeit schönzureden
Richtig so.
Es muss wehtun.
«Wir haben keine Kita-Krise. Wir haben eine Verdi-Krise», so Stettner.
Ach – und ich Dummerchen dachte doch glatt, das Problem seien die miesen Arbeitsbedingungen, auf die immer hingewiesen wurde? Alles klar: Wir dürfen nur nicht meckern, dann gibt es auch kein Problem – bzw. erst später ein Problem, wenn der/die letzte von uns wegen Überarbeitung umgekippt ist. Das ist dann aber frühestens in der nächsten Legislaturperiode der Fall – also doch kein Problem.
Mit anderen Worten: Volle Punktzahl für das gelungene Kreieren eines griffigen Soundbites.
Null Punkte für die (nicht vorhandene) inhaltliche Relevanz desselben Soundbites.
…minus siebzehn Punkte für die Wähler, die die Soundbitegeneratoren und vor allem deren verfilzte Mutterschiffe alle paar Jahre wieder wählen…