BERLIN. Rund 2.000 Beschäftigte der Berliner Schulen sind nach Gewerkschaftsangaben dem Warnstreikaufruf der GEW gefolgt und haben heute ihre Arbeit niedergelegt – weniger als in der Vergangenheit.
„Die geplanten Kürzungen des Senats werden die Arbeitsbedingungen in den Schulen weiter verschlechtern. Sie bringen das Fass zum Überlaufen. Deswegen gehen heute so viele Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen – und erstmals auch Erzieher*innen im Ganztag – mit uns auf die Straße“, erklärte der GEW-Landesvorsitzende Gökhan Akgün bei der Streik-Demo vor dem Berliner Abgeordnetenhaus.
„Gegen die Axt, die mit den Kürzungen an den Haushalt gelegt werden soll, hilft nur ein Tarifvertrag. Nur eine verlässliche tarifliche Regelung schützt vor immer größeren Klassen und Bildungspolitik nach Kassenlage“, betonte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik und Verhandlungsführerin der Berliner GEW. „Wir fordern kleinere Klassen und besseren Gesundheitsschutz für Berliner Lehrkräfte. Wir mussten erneut zum Streik aufrufen, weil der Finanzsenator noch immer mit Verweis auf seinen Arbeitgeberverband keine Verhandlungen mit uns aufnimmt.“Albers forderte die schwarz-rote Koalition auf, ihren Äußerungen Taten folgen zu lassen, der Bildung als Zukunftsthema Vorrang einzuräumen und für Verbesserung der Arbeitsbedingungen einzustehen.
Die GEW hatte ihre Mitglieder unter den tarifbeschäftigten Lehrkräften und Beschäftigten aus Sozialpädagogik und Schulpsychologie an den allgemeinbildenden, zentral verwalteten und berufsbildenden Schulen des Landes Berlin für heute von Dienstbeginn bis Dienstschluss zu einem ganztägigen Warnstreik für den TV-Gesundheitsschutz aufgerufen. Beschäftigte im Ganztagsbetrieb an den staatlichen Schulen wurden für den gleichen Zeitraum zum eintägigen Unterstützungsstreik aufgerufen.
Am letzten Warnstreik im Mai hatten sich nach Gewerkschaftsangaben 2.500 Schulbeschäftigte beteiligt. Beim Warnstreik im Oktober 2023 waren nach Gewerkschaftsangaben rund 3.300 Lehrkräfte sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen vom Alexanderplatz zum Roten Rathaus gezogen, um ihren Forderungen nach einem Tarifvertrag Gesundheitsschutz Nachdruck zu verleihen. News4teachers / mit Material der dpa
GEW-Landeschef Erdmann stolpert über Umgang mit illegalem Mitschnitt – Gewerkschaft zerstritten
Das ist richtig. Die Beteiligung ist immer schwächer und dazu sagen muss man ja, sonst waren nur (angestellte) Lehrer zum Streik aufgerufen, diesmal angestellte Lehrer und angestellte Erzieher, Sozialarbeiter, Schulpsychologen… !!!
Ich frage mich, wieso die Gewerkschaft das macht. Sie soll einfach sagen, mangels Teilnahme müsse man das “Projekt” leider abbrechen. Da kann dann auch keiner meckern, der nicht teilgenommen hat. So meckern die alle noch, dass es ja nichts bringt.
Und die GEW bejubelt offiziell die tolle Teilnahme.
Zum Streiken sind der GEW die angestellten KuK genug.
Deren -berechtigte- Forderungen gehen dann regelmäßig in den Tarifkommissionen unter -mit tätiger Mithilfe von ver.di.
Warum sollten also viel für diese GEW streiken gehen? ? ?
Das ist wohl auch das Problem. Sie glauben, es wird für die GEW gestreikt, damit es der GEW besser geht???
ein wenig Tarifpolitik-Nachhilfe:
“Deren -berechtigte- Forderungen gehen dann regelmäßig in den Tarifkommissionen unter -mit tätiger Mithilfe von ver.di.”
Rest googeln Sie dann selber?
Sie meinen, zum Streiken soll sich die GEW lieber auf die Beamten stützen? Wie denn? Die dürfen doch nicht streiken? Nun gibt es bald keine angestellten Lehrer mehr in Berlin, nur “ein paar Alte”, die nicht mehr verbeamtet werden. Wer soll dann auf die Straße gehen, um z.B. Ihre Wünsche durchzusetzen? Ich kenne fast niemanden, der auf die Verbeamtung verzichtet, um weiterhin streiken zu können!
ein wenig Tarifpolitik-Nachhilfe:
“Deren -berechtigte- Forderungen gehen dann regelmäßig in den Tarifkommissionen unter -mit tätiger Mithilfe von ver.di.”
Rest googeln Sie dann selber?
Nennt sich vermutlich Streikinflation. 😀
Mal ehrlich, das die Streikbereitschaft selbst beim verblendesten GEW-Mitglied irgendwann nachlässt, wenn Forderungen abstrus unrealistisch sind, sollte klar sein (nungut, der Spitze der Berliner GEW halt nicht).
Es wäre vielleicht für die Berliner am besten, wenn die GEW mal darüber reflektiert, was am wichtigsten ist. Das schafft sie aber nicht, deshalb bleiben halt auch die Leute von der Straße fern.
Jetzt könnte man einwenden, dass der Berliner Senat mal wieder mit Leuten besetzt ist, die keine Ahnung haben. Von “Keine Ahnung haben” hat dieser Senat reichlich, aber das ist kein Phänomen, was nur diesen Senat betrifft. Das es noch halbwegs läuft haben die Bürger dieser Stadt dem Verwaltungsmitelbau zu verdanken. Ohne den Mittelbau in Berlin wäre die Stadt Verwaltungsmäßig schon längst gegen die Wand gefahren.
Und genau dieser Mittelbau wird durch unfähige Senate aber auch unfähige Gewerkschaften wie GEW und Verdi in die Zange genommen.
Die Botschaft, die diese Dauerstress ausenden ist auch überdeutlich: Es lohnt nicht, hinzugehen. Da kannste auch andere Sachen machen, die wesentlich sinnvoller sind. Zur Hertha gehen. Verlieren ist man nicht nur bei der Beriner GEW gewohnt.
Stimmt schon. Die Frage ist nun einfach, wer den längeren Atem hat. Offensichtlich der Senat. Die haben es auch leichter durchzuhalten. Streikt ja nur eine Minderheit. Wären es wirklich Massen gewesen, wären die längst eingeknickt!!!
Sprich, die nicht streiken, sagen dann, hat nichts gebracht.
Ja, die müssen auch mal für 4-Tage Woche kämpfen und den Reallohnverlust ausgleichen.
Sie haben noch nicht viel erreicht für Lehrkräfte.
Das sagt eine Realistin? Wie realistisch ist denn eine 4-Tage-Woche für Lehrer? Soll man dann mehr Stunden pro Tag unterrichten oder weniger Stunden unterrichten? Wo nehmen Sie dann die zusätzlichen Lehrer her? Und wer soll dafür streiken? Die anderen? Die von der GEW?
Der alte Gassenhauer: es konnte noch keine/r erklären, wie die 4-Tage Woche in Schule funktionieren soll.
Wen bringen solche Forderungen nach dem Motto “ich will haben was andere auch haben” denn weiter?
Lassen Sie das, Unrealistin, bitte.
Eigentlich ganz einfach (zumindest an weiterführenden Schulen):
Man unterrichtet an 4 Tagen normal und bleibt am 5. Tag (Homeoffice) zuhause für Vorbereitungen, Korrekturen, Verwaltungskram etc. ohne Störungen und erzwungenes Multitasking.
Der Homeoffice-Tag liegt jeweils nur für einen Teil der Lehrkräfte am Montag. Ein anderer Teil hat am Dienstag Homeoffice und so weiter.
So sind die Kinder für alle Wochentage außer Haus (5 Tage Unterricht) und die Eltern bzw. deren Arbeitgeber glücklich.
Konferenzen finden als Videokonferenzen statt, so dass alle teilnehmen können.
Das verkompliziert warscheinlich die Erstellung eines Stundenplans und lässt weniger “Freistunden” im Plan zu, die oft für spontane Vertretungsstunden herangezogen werden (können), wäre aber im Prinzip machbar.
Viermal 6-7 Unterrichtsstunden sollten locker ein Vollzeitdeputat abdecken.
Vorteile für die Lehrkräfte:
Entlastung durch weniger Fahrzeit und -kosten,
Zeit für konzentrierte Schreibtischarbeit statt erschöpft nach dem Unterricht zu arbeiten und in der Folge hoffentlich weniger Wochenendarbeit dank mehr Effizienz
Flexibilität z.B. für dringende Termine (ärztliche Untersuchungen, Reparaturen/Handwerksaufträge) außerhalb der Ferienzeit, ohne dass dafür aufwändig Hilfe organisiert oder Unterricht ausfallen muss
Nachteile für Eltern und Kinder:
Theoretisch keine, da sich für sie zum aktuellen System nichts ändert.
Und die Grundschullehrkräfte, die sowieso das höchste Deputat und auch anstrengende Nachmittage und Wochenenden haben und auch nervigen Verwaltungskram, sowie die Förderschulkräfte, die meist in Gnaztagsschulen arbeiten gucken in die Röhre….jo….
Dann fände ich es nur realistisch, dass diese Deputate auf 20 abgesenkt werden, damit diese Lehrkräfte zwar jeden Tag vor Ort arbeiten, aber auch entlastet werden….
Soll ich mein volles Stundendeputat nach Ihrem Modell an vier Tagen ableisten? Für Grundschullehrer dann zwischen 7h und 8h/Tag, für weiterführende Schulen zwischen 6h und 7h/ Tag? Dann bin ich nach vier Tagen so tot, dass ich am fünften Tag nix mehr auf die Reihe bekomme. Unterrichten Sie mal 6h Mathe SEK2 am Stück hintereinander, und das aufeinanderfolgend an mehreren Tagen.
Sowas geht nur bei echter 4-Tage-Woche, nämlich mit der gleichzeitigen Verringerung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich.
Ja, das wäre nötig, um den Job attraktiver zu machen. Wird aber, realistisch betrachtet, nicht in absehbarer Zeit kommen, weil Lehrermangel und fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung.
Sie haben Ihre Forderung nach Home-Office-Tagen vergessen!
Hat sie an anderer Stelle nachgeholt. Hätte mich sonst auch gewundert 🙂
Da sieht man mal den Unterschied.
Hat man regelmäßig Angst um seinen Arbeitsplatz, dann organisiert man sich und streikt auch mal für sein Anliegen. Siehe IG-Metall
Sind solche “banalen Punkte” kein Thema, ist einem der Beitrag zu schade und das Mitwirken zu anstrengend.
Ein noch größerer Unterschied ist, dass die IG Metall und noch mehr die GdL ein Dorn im Auge der Arbeitgeber sind, während die GEW und die Bundesländer sehr gut miteinander können.
Richtig. Dazwischen liegt die Verdi. Da geht in einigen Branchen auch vieles recht reibungslos.
Zuletzt ist der aktuelle Tarifabschluss an mir vorüber gegangen….