GEW-Chefin Finnern: „Ausbau des Ganztags muss nationale Aufgabe werden“

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FRANKFURT/MAIN. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt an, den Rechtsanspruch auf Ganztag in der Grundschule mit höchster Priorität umzusetzen. „Klar muss sein: Der Ganztag ist eine nationale Aufgabe. Er ist weit mehr als ein Betreuungsangebot, er soll alle Beteiligten durch Qualität überzeugen“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern heute mit Blick auf die gemeinsamen Beratungen der Kultusministerkonferenz (KMK) sowie der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) am Freitag.

“Für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands”: Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Foto: GEW

„Der Ganztag bietet Raum für individuelle Förderung, soziale Interaktion, Inklusion und demokratische Bildung. Gerade in einer Zeit, in der die Bildungsungleichheit eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft ist, muss der Ausbau des Ganztags zügig und verlässlich vorangetrieben werden”, so Finnern.

Die GEW-Vorsitzende hob hervor, dass der Ganztag nicht nur die Grundlage für eine gerechtere Gesellschaft bilde, sondern auch ein wichtiges Instrument zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Besonders für Frauen sei der Ganztag unverzichtbare Voraussetzung, um wie gewünscht erwerbstätig zu sein. „Der Ganztag vereint bildungs-, gesellschafts- und arbeitsmarktpolitische Perspektiven. Er ist zentral für mehr Chancengleichheit und die Fachkräftesicherung in Deutschland“, unterstrich Finnern.

Der Ganztag biete Kindern, so Finnern, nicht nur eine verlässliche Betreuung, sondern auch die Chance auf eine umfassende Förderung in unterschiedlichen Bereichen. Ein flächendeckendes, verlässliches und qualitativ hochwertiges Ganztagsangebot eröffne die Möglichkeit, dass Kinder in einem sicheren Umfeld lernen, spielen und sich weiterentwickeln. Durch die vielfältigen Bildungsangebote, die im Ganztag integriert werden können, entfalteten sich die Schülerinnen und Schülern individuell. Zudem entwickelten die Kinder soziale Kompetenzen. „Für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands ist der Ganztag ein unverzichtbares Element der Bildungspolitik“, sagte die GEW-Vorsitzende.

„Alle wichtigen Akteure – von der Politik über die Wirtschaft bis hin zur Zivilgesellschaft – müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung konsequent zum vereinbarten Termin am 1. August 2026 zu starten, die Ganztagsplätze massiv auszubauen und die Qualität der Angebote zu sichern“, betonte Finnern. News4teachers / mit Material der dpa

Studie: Über 500.000 Ganztagsplätze fehlen an Grundschulen – die Politik ist auf den kommenden Rechtsanspruch nicht vorbereitet

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Realist
1 Monat zuvor

Die GEW wird es nie kapieren und sie macht hier denselben Fehler wie bei der Inklusion:

ERST muss man sicherstellen, dass die Ressourcen (Personal, Räume, Ausstattung) vorhanden sind, und DANACH die Umsetzung der “guten Sache” fordern.

So würde es zumindest jede echte Gewerkschaft machen.

Bei der Inklusion hat die GEW auch lautstark die schnellstmögliche Einführung der flächendeckenden Inklusion gefordert, in der NAIVEN Hoffung, dass sich die Politik dann im Nachhinen erbarmt für die nötige Ausstattung mit Personal usw. zu sorgen. Was daraus geworden ist, wissen wir…

Aber hier sieht man wieder sehr schön: Die GEW vetritt NICHT primär die Interessen der Beschäftigten, sonder ist ein Club verhinderter Bildungspolitiker mit einer gesamtgesellschaftlichen Agenda. Die Beschäftigten haben scheinbar nur für die Finanzierung dieser Pläne zu sorgen via Mitgliedbeiträgen…

Dejott
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Ok, stellen wir erstmal sicher,dass die Ressourcen für den Ganztagsbetrieb vorhanden sind….
Das bedeutet: Die Ganztagsschule wird in Deutschland am St.Nimmerleinstag eingeführt.

Mr X
1 Monat zuvor
Antwortet  Dejott

also machen wir lieber eine Ganztagesschule ohne die nötigen Ressourcen? Naja Hauptsache die Erwachsenen gehen arbeiten, egal wie es den Schülern dabei geht…

Dejott
1 Monat zuvor
Antwortet  Mr X

Sie können davon ausgehen,dass viele Eltern keine andere Wahl haben,als arbeiten zu gehen.

Alex
1 Monat zuvor
Antwortet  Dejott

Sollte man darüber nicht nachdenken, bevor man Kinder in die Welt setzt?

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Alex

Zeiten ändern sich. Aber Sie haben natürlich Recht, dass man sich Geburtsort – und Jahr vor der Geburt sorgfältig aussuchen sollte.

Mr X
1 Monat zuvor
Antwortet  Alex

Denken? Vorher???

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Alex

Ja? Es sollten also nur Menschen Eltern werden, die es sich leisten können zuhause zu bleiben? Wow….

Dejott
1 Monat zuvor
Antwortet  Alex

Ziemlich dummes Totschlagargument. Dass Familien zerbrechen können,ist Ihnen nicht bewusst,oder?

Annika
1 Monat zuvor
Antwortet  Dejott

Und ihr Argument, dass man Kindern aberverlangen könne unter schädigenden Bedingungen betreut zu werden, weil Eltern ja nun mal arbeiten müssten, ist nicht dumm oder was?

Wenn Familien zerbrechen liegt dies in der Verantwortung der Eltern. Ebenso wie das Recht und die Pflicht für die Kinder Sorge zu tragen und Schaden von ihnen abzuwenden.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Annika

Und wenn die Eltern dem aus welchen Gründen auch immer nicht nachkommen (können), ist es eben das Pech der Kinder?

Annika
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nein, dann wäre es um so wichtiger, dass die Kinder wenigstens in Kita und Schule gute Entwicklungsbedingungen vorfinden. Oder geht ihr Gedankengang in die Richtung, dass Kinder, die von ihren Eltern nicht die Zeit und Aufmerksamkeit bekommen, die sie eigentlich bräuchten, es ja nicht anders kennen und deswegen auch im Ganztag zurückstecken können?

Egal wie sie es drehen und wenden, es gibt kein humanes Argument für eine miserabele Betreuungsqualität in Ganztag und Kita.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Annika

? Ich fordere ja keine miserable Qualität von Ganztagsschulen. Bitte nicht alles in einen Topf werfen!

Hier gibt es drei Positionen.
1. Der Ganztagsbetrieb in Deutschland ist schlecht, weshalb es überhaupt keinen Ganztag geben sollte.
2. Ganztag ist nicht per se schlecht, da viele Eltern darauf angewiesen sind, sollte aber gut gestaltet werden.(meine Position)
3. Es muss mehr Ganztagsschulen geben, auf Teufel komm raus.( Frau Finnerns Position)

Annika
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

? Wenn sie das so differenziert betrachten können verstehe ich ihre Eingangsfrage an mich nicht.

Da haben sie mich wohl in Topf 1 geworfen?

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Dejott

Das Kinder zerbrechen können, ist Ihnen nicht bewusst, oder?

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Alex

Ja, insbesondere Personen, deren Partner*in sie mit den Kindern allein gelassen hat.
Ich finde, dass niemand mehr Kinder kriegen sollte, weil man nämlich nie weiß. Und alle, die vorher nachdenken, werden das dann natürlich auch nicht tun.//

Sorry, aber ich kann solche Beiträge wirklich nicht mehr ertragen. Insbesondere, weil dahinter auch noch die Aussage steht, dass Kinder, die betroffen sind, eben Pech haben.

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Danke.

Ureinwohner Nordost
1 Monat zuvor
Antwortet  Dejott

Werter Dejott,
Sie möchten also, dass Kinder in eine Ganztagsschule gehen können/müssen, die nicht über entsprechende Ressourcen verfügen?
Und das sagen Sie auch den Eltern auf dem Elternabend?
Da möchte (und brauche) ich nicht dabei sein.
Jedoch wenn Sie meinen…

DerechteNorden
1 Monat zuvor

Auf welchem Elternabend müsste man denn darüber sprechen?
Kinder sind dann doch bereits an der jeweiligen Schule.
Mit Verlaub, Ihr Beitrag ergibt keinen Sinn.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Dejott

Dann wäre das eben so.

Offensuchtlich hat FUNKTIONIERENDE Halbtagsschule jahrzehntelang mehr hinbekommen als 24/7-Schule die letzten Jahre.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Damals war alles besser? Die Erinnerung malt in goldenen Farben….

447
1 Monat zuvor

Nein, es war NICHT alles besser.

Darum geht es aber auch nicht.

Es geht darum, dass die wichtigsten Grundfunktionen deutlich besser funktioniert haben.

potschemutschka
1 Monat zuvor

Naja, zu meiner Schulzeit und noch Jahrzehnte danach arbeiteten viele Mütter (1986 80%) meist Vollzeit und der Hort war nur bis 4. Klasse. Danach waren die Kinder Schlüsselkinder. Hat komischerweise bei den meisten funktioniert.

Dejott
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Von welcher funktionierenden Halbtagsschule reden Sie? Wo soll die sein und in welchem Jahrhundert gab es die?

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Was glauben Sie, was mit unserem und Ihrem Wohlstand passiert, wenn die Erwerbsquote von bestens qualifizierten Frauen wieder sinkt??

https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Bevoelkerung-Arbeit-Soziales/Arbeitsmarkt/ArbeitsmarktFrauen.html

Es macht mich hilflos, dass es auf solche Beiträge keine qualifizierte Widerrede gibt bzw. noch auf Zustimmung trifft.

LK (ob mit Kindern oder ohne) müssten genauso wie die Gesamtgesellschaft ein Interesse an guten Arbeitsbedingungen und der Vereinbarkeit von Beruf und für ALLE haben.

Es könnten Ihre nächsten Ärzte, Krankenschwestern oder Pfleger sein, die Sie hier adressieren.

Indirekt über die Staatseinnahmen ist damit zudem Ihr persönlicher Wohlstand verbunden.

Ich schätze, Sie erwarten von Familien, dass diese den Wohlstandsverlust alleine tragen und Ihre Bedürfnisse dennoch weiterhin Berücksichtigung finden…

Es muss auch Lösungen geben, die allen gerecht werden!

DerechteNorden
1 Monat zuvor

Nö, erstmal sollte man fordern, dass Bildung in Deutschland eine Toppriorität haben muss.
Bildungseinrichtungen dürfen nicht länger Massenkindbetriebe sein.
Kleinere System mit dem notwendigen Personal, Räumlichkeiten und Material.
Forderungen nach mehr kriegt man schnell erfüllt, wie wir inzwischen gelernt haben. Allerdings bedeutet diese Erfüllung jedes Mal nur mehr Massenkindhaltung.

Mr X
1 Monat zuvor

Von wegen.
Das wird ein Aufbewahrungsort mit nicht genießbarem Essen und wenig sinnvollen Ergänzungaamgeboten.Welche Kommune hat dafür bitteschön Geld? Wo sind di Fachkräfte? Oder werden die genau so gut ausgebildet wie die Begleiter für die Inklusionskinder?

Wird das auch Pflicht?

Muss ein Kind dann auch da hin, wenn ich nachmittags zu Hause sein kann und will?

Falls ja können wir gleich noch Heerscharen von Kinder- und Jugendpsychologen und Therapeuten ausbilden. Die werden nötig sein.

Musikschule und Sportvereine kann man dagegen schließen, hat keiner mehr Zeit.

Valerie
1 Monat zuvor
Antwortet  Mr X

Welche Gesellschaft kann es sich leisten, dass Elternteile erwerbslos zuhause bleiben (damit meine ich auch die erzwungene Teilzeit, aus der man in vielen Berufen nicht mehr rauskommt), damit die Kinder um 12.00 nach Hause kommen und dann dort essen. Bestimmt nicht frisch gekocht, wenn sich die Eltern einen abkaspern, um rechtzeitig zuhause zu sein.
Ich finde es ein wenig überheblich, wenn von Lehrern, die sich höchster nachmittaglicher Arbeitszeit erfreuen und ihre eigenen Kindern einem Gabztag nicht aussetzen wollen (und selbst keine Minute länger als derzeit nötig vor Ort bleiben) sich auf Ehrenamtliche (Vereine) und schlecht bezahlte (Musikschule) berufen.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Valerie

Ganztag sollte aber keine reine Aufbewahrung sein.
Btw: Ich arbeite im Ganztag und kann sagen, dass er an meiner Schule tatsächlich eine Aufbewahrung gleichkommt. Und das im Massenbetrieb.
Die Politik wird uns nichts Besseres ermöglichen.
Dabei bin ich für guten Ganztag: Freiwillige Feuerwehr statt Kernfachunterricht am Nachmittag wäre mein Wunsch. Leider kaum realisierbar.

Valerie
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Inhalte sind erstmal keine Frage der Ressourcen.

Alex
1 Monat zuvor
Antwortet  Valerie

Doch. Ohne Ressourcen keine Inhalte, sondern nur Aufbewahrung in Massenkindhaltung.

Lehrer Lempel
1 Monat zuvor
Antwortet  Valerie

Oh,wow! Karrieremama ohne Ahnung fordert!!! Leider ohne Ahnung von Entwicklungspsychologie und Realität!
Hauptsache Kohle und 2 Autos und 3 Urlaube!
Zurück bleiben seelisch verkrüppelte Kinder und immense Kosten für den Staat!
Egal!
Ich habe Kohle und gönn mir…..

Valerie
1 Monat zuvor
Antwortet  Lehrer Lempel

Ich fühle mich nicht angegriffen, woher sollten Sie Ahnung von meinen Lebensumständem haben.
Falls es Sie beruhigt: nach dem frühen Tod meines Mannes komme ich alleine mit meinen drei Kindern Dank meines Berufes gut über die Runden. Dennoch ist die Situation für uns alle nach wie vor belastend, zumal mein (ja, gut bezahlter) Job auch Reisetätigkeit nach sich bringt. Das ist alleine schwer abzudecken, aber es geht. Aber meine Realität zeigt mir auf, wie fragil ein gesichertes finanzielles Umfeld ist.
Vielen Dank, dass Sie sich um die seelische Gesundheit der Kinder Sorgen machen. Ich denke, emotional kann ich meinen Kindern während unserer gemeinsamen Zeit Halt geben.
Und ich kann Sie noch trösten: weder 2 Autos noch 3 Urlaube.

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  Valerie

Ich habe Ihre Beiträge gerade erst gelesen…ärgerlich.

Es ist sehr schade, dass Ihre Kommentare dem kultivierten Reflex hier unterliegen und sie direkt angegangen werden – ich hoffe, Sie können damit umgehen und kommentieren weiterhin.

Würden wir uns zu Hause nicht alles 1:1 teilen, wäre einer wahrscheinlich restlos überfordert. Bleiben Sie tapfer!

Die Zeiträume vor den Klausuren / Arbeiten sind in Sachen Work-Life-Balance der reinste Horror. Ich bin immer froh, wenn Ferien sind. Dann kehrt etwas Ruhe ein.

Mit etwas älteren Kindern kann man da den Beruf besser ausüben, als wenn gerade die Post in der Schule abgeht. Schule macht nur Arbeit und entlastet ab Klasse 5 so gut wie gar nicht mehr.

Letztlich wird man als Eltern durch ein ineffizientes System ohne eigene Gestaltungsmöglichkeiten gezogen, um nach einem definierten Zeitraum Fachkräfte zum Erhalt des gesellschaftlichen Wohlstandes auszuwerfen.

Man könnte ja auch auf die Idee kommen, allen etwas mehr Zeit zu geben und vielleicht etwas später “produktiv” zu sein. Insbesondere dann, wenn die Lebensumstände der Familien belastend sind.

Kommt keiner auf die Idee. Selbst die LK bleiben bei den immer gleichen Maßstäben.

Bitter:
Einerseits braucht man später Ihre Kinder (gibt es aber niemals zu), andererseits überlässt man das Scheitern alleine den Familien und verhöhnt die getroffenen Lebensentscheidungen auch noch.

Willkommen in unserer Solidargemeinschaft.

Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und insbesondere ein paar erholsame Feiertage!

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Warum funktioniert es in Deutschland nicht, in einigen nordischen Ländern aber wohl?

Und was ist der Grund: Exportfetischismus, der jetzt voll in die Hose geht (Trump, China, VW usw…). “Alles für den Export, nichts für die Bevölkerung.” Das jahrzehntelange “Erfolgsmodell” Deutschlands!

Und speziell @Stromdoktor: “Die Politik wird VW nicht retten” (Ihre sinngemäße Behauptung). Das klingt hier anders:
“Es geht darum, die VW-Standorte zu erhalten, betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern und die notwendigen Zukunftsinvestitionen zu schultern”, sagte Hubertus Heil der “Augsburger Allgemeinen“. Es sei Aufgabe des Staats, diese Lösung mit einer aktiven Wirtschafts- und Industriepolitik zu begleiten.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Krise-bei-VW-Hubertus-Heil-will-Kurzarbeitergeld-verlaengern,vw6478.html

24 Monate Kurzarbeitergeld auf Staatskosten! Das heißt im Zweifel, dass der Staat 2 Jahre lang die Lohnkosten für (VW- und andere) Beschäftigte übernimmt. Für’s Nichtstun! Industriesubvention pur! Warum nicht gleich “VEB Volkswagen”? Dagegen das lächerliche jahrlange Herumgehampel beim “Digitalpakt Bildung”.

Ich könnte auch zwei Jahre steuerzahlerfinanzierte Pause gebrauchen! Stattdessen droht Arbeit bis 70, wenn der März kommt…

Gen Z: …

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Ist so. Zu wenige Beschäftigte im System. Stimme Ihnen zu.

Hätte auch ein starkes Interesse an einer signifikanten Verbesserung.

Ihre Argumentation zur Wirtschaftspolitik sehe ich zwiespältig. Das Kurzarbeitergeld hat schon vielen Beschäftigten den Job gerettet und Unternehmen die Möglichkeit eines Neustarts gegeben.

Macht aber nur Sinn, wenn die Perspektive da ist. Bei VW wird das schwierig. In Zwickau werden die befristeten MA Ende 2025 nach Hause geschickt.

Außerdem wird es so oder so nicht bei der Anzahl der Arbeitsplätze bleiben. Bestenfalls bekommt man das über die Demografie hin und schleift so noch einige etwas länger mit durch.

Da wette ich aber auf einen Lohnverzicht aller Beschäftigten und nicht auf die von Ihnen vermutete Lohnerhöhung.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Lehrer Lempel

Vielleicht hätte Valeria vorher überlegen sollen, bevor sie 3 Kinder mit einem Mann bekommt, der die Frechheit hat einfach zu sterben….
Aber solche und andere persönlichen Zwänge kommen in Ihrer Blase natürlich nicht vor….

DerechteNorden
1 Monat zuvor

Eine Entschuldigung bei Valerie fände ich hier mehr als angemessen.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ach, hätte ich Ironie dazuschreiben sollen? Meine Antwort galt Lehrer Lempel, der ja scheinbar der Meinung ist, dass man nur Kinder in die Welt setzen darf, wenn man auf Betreuung nicht angewiesen ist….
Lehrer Lempel sollte sich entschuldigen!

DerechteNorden
1 Monat zuvor

Genauso meinte ich das doch. Sorry für das Missverständnis!
Ich hätte wohl ein “Und” voranstellen sollen.

Valerie
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

@DerechteNorden @Fräulein Rottenmeier:
DANKE
Ich erwarte keine Entschuldigung, ich bin einiges gewohnt. Aber ich muss zugeben: ich muss sehr schlucken, wenn ich Kommentare wie die von Lehrer Lempel oder anderen lese.
Ich würde mir den Mut zum ehrlichen Perspektivenwechsel wünschen und einen offenen und konstruktiven Diskurs über die Zustände v.a. an unseren Schulen.

Lehrer Lempel
1 Monat zuvor
Antwortet  Valerie

Ach, ja, Schuld sind die Lehrer, na klar ….

Mr X
1 Monat zuvor
Antwortet  Valerie

Und es ist besser wenn die Kinder in solche Verwahransstalten kommen?
Sie glauben ja wohl nicht, dass es kindgerechte Räume gibt?
Oder werden die Schulen vorher grundlegend saniert?

Keine 30 Grad in den Zimmern im Sommer, keine 15 im Winter?
Gibt es Aufenthalts- und Ruheräume für alle?
Wer soll das glauben?

Was sind die Folgekosten, wenn die Kinder dahin müssen? Ist das besser für die Gesellschaft?

Wir verzichten bewusst auf viele Dinge.
Wir fahren nicht in teure Urlaube auf fremden Kontinenten und wir haben auch keine teuren Autos und Schmuckstücke.

Wir verzichten auf Konsum zu gunsten unserer Kinder!
Nebenbei bin ich übrigens ehrenamtlicher Trainer in einem Sportverein!

Und ja bei uns gibt es jeden Tag frisch gekochtes. In der Schule gibt es nur warmen Müll zu essen.

Ich finde es sehr überheblich wie sie über mich urteilen ohne etwas von mir zu wissen!

Von mir aus können alle ihre Kinder da hin schicken.
Ich möchte meine selber sehen und erziehen und nicht wie kleine Erwachsene behandeln.
Und deswegen sträube ich mich gegen eine Ganztagsschule!

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Mr X

Viele müssen nur für die Miete beide arbeiten, da geht es nicht um Luxus.

Mr X
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Ja, ich habe nichts dagegen, dass es die kostenlose Betreuung gibt, ich habe was gegen einen Zwang! Allerdings wird das meiner Meinung nach die soziale Schere noch vergrößern, weil die Bedingungen in den gebundenen Ganztagesschulen miserabel sein werden. Da würde ich SEHR viel Geld darauf wetten. Die Quote dürfte allerdings dürftig sein…

Valerie
1 Monat zuvor
Antwortet  Mr X

Sie haben nichts dagegen, dass in unserem Land die soziale Schere immer weiter aufgeht, Kinder und Jugendliche in ihren Blasen aufwachsen und sich von gesellschaftlichen Realitäten abkoppeln?
Die soziale Schere geht durch die Wahlfreiheit immer mehr auf. Und es wird so nie genug Gelder geben, einen guten Standard an den Schulen herzustellen, wenn sich die wohlhabenden rausnehmen.
Klar, sollen die, die es sich leisten können frisch vom Biomarkt kochen und die anderen den Fraß in der Schule bekommen. Das Biomarkt Geld könnte auch zum Wohle aller in Mensaessen investiert werden.

Mr X
1 Monat zuvor
Antwortet  Valerie

Nein ich bin dafür dass Schulen endlich kindgerecht gestaltet werden und zwar was alle Bedürfnisse angeht. Essen, lärmschutz, Betreuung, Möbel, Ergonomie, Digitales usw.

Solange das nicht so ist, werde ich meine Kinder diesem System nur solange anvertrauen wie ich es muss.
Und ja ich bin bereit dafür zu zahlen.

Ich und auch meine Kinder werden nixht die Mängel des Systems ausgleichen.

Was für biomarkt Geld? Versteh ich das richtig ich soll soviel Steuern zahlen, dass ich mir kein Bio leisten kann damit das Essen in den Schulen besser wird?

Passt zur GEW und ihrer Einstellung.
Ist aber weiiiiiit entfernt von meiner.

Ich komme aus einer nicht akademischen Familie. Meine Eltern hatten aber immer Zeit für mich und ich habe viel für Schule und Studium gemacht während andere saufen waren und gechillt haben.

Und jetzt soll ich mein gutes Gehalt mit denen und ihren Kindern teilen?
Teilweise saufen und rauchen die noch immer.

Nein danke!

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Mr X

Das Problem wird sich in den nächsten 5-15 Jahren folgendermaßen lösen:

Diejenigen, die kognitiv und von der Arbeitsmoral noch etwas drauf haben, werden auswandern. Warum? Weil sie dank Internet wissen, dass man z.B. in der Schweiz bis zu 100% mehr real verdient und in den USA bis zu 50% real mehr. Für denselben Job. Zurückbleiben werden die, die in den USA, Schweiz, Norwegen usw. keine Chance haben, da (plakativ gesagt) “zu blöd” oder “zu faul”. Die streiten sich dann mit denen “die noch dableiben (müssen)” um die Reste des kollabierenden Sozialstaates.

Jeder, der Kinder hat, sollte diese darauf vorbereiten.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Check, ist erledigt.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Mr X

Und was ist mit deren Kindern? Um DIE geht es hier nämlich.

Cuibono
1 Monat zuvor
Antwortet  Valerie

Und aus den genannten Gründen (Wirtschaft benötigt Arbeitskräfte, ehrenamtliche Sporttrainer, unterbezahlte Musikschullehrer und unengagierte Lehrkräfte( sollen Kinder grottenschlechte Verwahrung mit miesem Essen aushalten?
Wow – Hauptsache, allen geht es gleich schlecht.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Valerie

Kommt tatsächlich auch aufs Kind an. Bei einem introvertierten Charakter grenzt es an Folter, bis in den späten Nachmittag mit Gleichaltrigen ohne Rückzugsmöglichkeiten eingesperrt zu werden. Andere mögen es und kommen gut damit klar, das System kippt aber auch schnell, wenn die Kinder beispielsweise krank sind – und das sind sie oft im Jahr.
Eine gute Ganztagsschule müsste viel mehr Räume und Personal haben, verschiedene Kurse anbieten und auch Ruheräume. So wie das jetzt läuft, ist es in der Tat oft nur Aufbewahrung.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Valerie

Das konnten sich scheinbar zahllose Gesellschaften leisten, die so (wörtlich) Jahrhunderte bis im Extremfall 1-2 K Jahre lang existierten/existieren – während bei “uns” das demographisch reale Ende fast absehbar ist.

Im übrigen wundert mich die Geringschätzung gg. häuslicher Arbeit – als ob das keinen massiven Profit generieren würde (nämlich durch Einsparungen).

Und bevor Sie fragen:
Ja, natürlich mache ich alle Hausarbeit, wenn bei meiner Frau cashy-cashy-time im Jahresverlauf ist – da es völlig unsinnig wäre, es anders zu machen. (Bzw. mittlerweile bezahlen wir halt wen dafür)

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  Valerie

Danke!!!!

Cuibono
1 Monat zuvor
Antwortet  Mr X

Nur an gebundenen Grundschulen ist Abwesenheitspflicht bis zum Schluss verpflichtend. Die GEW hofft immer noch auf rythmisierenden Unterricht bis in den Nachmittag – warum auch immer.
An den gebundenen GS, die ich kenne, findet nachmittags kein Unterricht statt bzw. Nur einmal/Woche 1 Zusatzstunde Förderunterricht.

Leider finden auch keine qualifizierten AGs statt bis auf eine Sport AG und eine Fußball AG für genau 20 Kinder, die heillos überlaufen ist. Musikangebote, Theater- oder sonst etwas Anspruchsvolles gibt es auch nicht, es ist eher eine ziemlich lieblose Aufbewahrung.
Das eigentliche Problem ist, dass man die Kinder auch nicht 10 Minuten eher abholen darf, um die Kinder z.b. rechtzeitig zum Sport oder Musikunterricht zu bringen. Daraufhin haben etliche Eltern die Schule gewechselt bzw. nachdem sich das rumsprach, wurde sie vom entsprechenden Elternklientel nicht mehr gewählt.

Wenn so etwas verpflichtend eingeführt würde, werden noch mehr Eltern in die Privatschulen flüchten.

Leider lernt die GEW aus ihren Fehlern nicht, was gerade für eine Bildungsgewerkschaft schon ziemlich peinlich ist.

AlterHase
1 Monat zuvor

Hier steht wissenschaftlich erläutert, dass und warum an Ganztagsschulen auch nicht mehr gelernt wird (d.h. die schulischen Leistungen verbessern sich eben nicht):
https://www.pedocs.de/volltexte/2023/25786/pdf/ZfPaed_1_2020_Sauerwein_Heer_Warum_gibt_es.pdf

447
1 Monat zuvor

“Betreuungs- und Durchschleusungsschule mit Noteninflation und Präsenzkultur versagt!”

“Wir haben die Lösung! MEHR und LÄNGER in der Schule bleiben!”

Alle so: “Yeah!”

Ukulele
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Und weil es bisher nicht funktioniert, fordern wir mehr davon…

Mika
1 Monat zuvor

Die GEW rafft es irgendwie nicht, ihre Rolle als GEWERKSCHAFT zu begreifen. Wenn Frau Finnern Bildungspolitik machen will, soll sie sich für die entsprechenden Kommunal/Landtags/Bundestagswahlen aufstellen lassen. Als Gewerkschafterin hat sie ausschließlich die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten!

Unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke, es ist immer wieder beeindruckend, mit welcher Selbstverständlichkeit ausgerechnet Nichtmitglieder Forderungen diktieren…

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Unverzagte

Ich bin GEW-Mitglied und stimme Mika hier zu. Leider ist die GEW im Vergleich zu den Alternativen noch das kleinste Übel.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Ja, mir geht es als GEW-Mitglied hier genauso.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

In Brandenburg hat die GEW mit Günther Fuchs einen Vorsitzenden, der sich tatsächlich im Bereich Schule zuallererst für die Belange der Lehrkräfte einsetzt, ganz anders als Frau Finnern, die sich zuerst um Kinder und Eltern sorgt. Die GEW ist in Landesverbänden organisiert, die ihre Prioritäten mitunter durchaus abweichend von den Prioritäten der Bundes-GEW sehen. Ist wie bei Bundes- und Landesverbänden von Parteien.

Im Übrigen mal einen kurzen Einblick in die Daseinsbestimmung einer Gewerkschaft: „Eine Gewerkschaft ist eine Interessenvertretung von Arbeitnehmern, die sich für deren Rechte und Arbeitsbedingungen einsetzt. Ziel einer Gewerkschaft ist es, die wirtschaftlichen, sozialen und beruflichen Interessen der Mitglieder zu schützen und zu verbessern.“
https://www.wirtschaftswissen.de/personalmanagement/arbeitsrecht/arbeitnehmervertretung/gewerkschaft/

In ihrer Satzung beschreibt die GEW als erste Aufgabe die Wahrnehmung der beruflichen, wirtschaftlichen, sozialen und rechtlichen Interessen ihrer Mitglieder. Danach werden Aufgaben wie Förderung von Erziehung und Wissenschaft, Ausbau und interkulturelle Öffnung von im Dienst von Erziehung und Wissenschaften stehenden Einrichtungen u.a. postuliert.

Nicht nur ich, viele Lehrkräfte vermissen den Einsatz der Bundes-GEW für ihren laut Satzung ersten Zweck: Wahrnehmung der Interessen ihrer Mitglieder.

PS: Woher wollen Sie denn wissen, dass ich kein GEW-Mitglied bin? Weil ich die Bundes-GEW kritisiere? Da bin ich nicht der Einzige!

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Die innergewerkschaftlichen Mitbestimmungsgremien sind leider bei den meisten großen DGB-Gewerkschaften sehr verkrustete Strukturen, auf die man als einfaches Mitglied kaum Einflussmöglichkeiten hat. Das wissen Sie aber mit Sicherheit auch selbst. Der Verweis auf die theoretischen Mitbestimmungsmöglichkeiten über die Gremien ist daher wenig zielführend. Ich kann mich jedenfalls an keine einzige Mitgliederbefragung zu solchen Grundsatzfragen erinnern, was eine einfach zu bewerkstelligende niedrigschwellige Möglichkeit wäre, näher an den Interessen der Mitglieder zu agieren.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Auch als GEW-Mitglied hätten Sie keine Legitimation, der GEW-Vorsitzenden vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen hat“

Ich schrieb: „Als Gewerkschafterin hat sie ausschließlich die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten!“
Was darin widerspricht Ihrer Auslegung? Mir ist bewusst, dass ich Frau Finnern nichts vorzuschreiben habe – ich darf Frau Finnern jedoch durchaus daran erinnern, ihren Job zu machen. Und der ist in der Satzung klar beschrieben: Interessenvertretung der Mitglieder. Da steht allerdings nicht drin: die GEW versteht sich vorrangig als Interessenvertreter der Eltern und Kinder. Es gibt meines Wissens auch keinen Beschluss der GEW, sich vorrangig für die Interessen von Eltern und Kindern einzusetzen, unabhängig von deren Mitgliedschaft in der GEW.

mit freundlichen Grüßen
Mika

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Jetzt stellt sich nur die Frage, was man dann tut:

Option 1: Sich von institutionell festgekletteten “”””Mitwirkungsgremien”””” (die maximal Dampfventilfunktion haben, sich aber nie gegen ihre Politikernetzwerke stellen werden) weiter einseifen lassen und noch zwanzig Jahre “hoffen”, dass “Gewerkschaft” mal “gewerkschaftet”…

Option 2: Seine Energie, Zeit, Geld entziehen, bis eine gewünschte Alternative verfügbar ist.