Kollegien am Pranger: Ministerium veröffentlicht Unterrichtsausfall von jeder Schule – Medien stürzen sich darauf

99

DÜSSELDORF. Der Unterrichtsausfall wird sich durch stetige Überlastung verschärfen, es gibt einen Teufelskreis aus hoher Belastung und hohen Krankenständen – betont der Philologenverband NRW. Er fordert deshalb: „Schulen mit hohem Krankenstand nicht an den Pranger stellen“. Der Anlass: Das Schulministerium hat die Ausfallquote jeder einzelnen Schule im Land einsehbar gemacht.

Wieso fällt an Ihrer Schule so viel Unterricht aus? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Wie viel Unterricht fällt an Schulen in Nordrhein-Westfalen aus? Das will das Schulministerium genauer wissen und lässt dies von den Schulen seit dem Schuljahr 2023/2023 erfassen. Über den Gesamtbericht hinaus veröffentlicht das Ministerium seit dieser Woche auch die Einzelergebnisse – schulbezogen. Die Detailauswertung ist für alle Bürgerinnen und Bürger einsehbar (über die Schulsuche).

Schulministerin Dorothee Feller (CDU) appelliert zwar an alle, verantwortungsvoll mit den Daten umzugehen. Sie sagt: „Wenn an einer Schule vermehrt krankheitsbedingt Unterricht ausfällt, so lässt dies ausdrücklich keine Rückschlüsse auf die Qualität der schulischen Arbeit zu. Uns geht es darum, auf der Grundlage von schulbezogenen Daten gemeinsam Lösungen zu finden, um die Unterrichtssituation zu verbessern und die Schulen dabei zu unterstützen. Die Schulaufsicht unterstützt und berät die Schulen eng.“

„Wir befürchten, dass durch die Veröffentlichung falsche Rückschlüsse auf die Qualität von schulischer Arbeit gezogen werden könnten“

Warum die Daten denn überhaupt schulscharf veröffentlicht werden? Der Schulministerin ist nach eigener Aussage wichtig, für die Eltern Transparenz herzustellen. „Die Eltern wissen, dass Unterricht ausfällt, aber jetzt haben sie noch einmal eine genaue Übersicht: wie viel ist es denn wirklich”, sagte Feller im WDR-Interview. Auch für die Schulen selbst könnten die Zahlen nützliche Informationen liefern. Zum Beispiel, um sich an den Nachbarschulen umzusehen und sich gegebenenfalls auszutauschen, wie Unterricht gut vertreten werden kann. Keinesfalls solle daraus ein Ranking im Schulvergleich erwachsen.

Der Philologenverband hält das für Wunschdenken – und blickt entsprechend sorgenvoll auf die Neuerung. „Wir befürchten, dass durch die Veröffentlichung falsche Rückschlüsse auf die Qualität von schulischer Arbeit gezogen werden könnten“, sagt Vorsitzende Sabine Mistler. In der Vergangenheit seien Zahlen zum Unterrichtsausfall beispielsweise von Lokalmedien genutzt worden, um in einzelnen Kommunen regelrechte Schulrankings zu erstellen. „So gesehen ist es richtig, dass die Schulministerin einen verantwortungsvollen Umgang mit der Statistik fordert. Es darf nicht sein, dass Schulen und Kollegien an den Pranger gestellt werden.“

Das scheint tatsächlich bereits zu passieren. Schlagzeilen von lokalen Medien aus den vergangenen Tagen:

  • „Unterrichtsausfall: Diese Düsseldorfer Schule ist Spitzenreiter“,
  • „An einigen Kölner Schulen fiel jede zehnte Stunde ersatzlos aus“,
  • „Unterrichtsausfall: An dieser Schule fallen kaum Stunden aus“.

Der Philologenverband begrüßt zwar ausdrücklich, dass Zahlen zum Ausfall von Unterrichtszeit erhoben werden, weist aber darauf hin, dass die Statistik in der Vergangenheit einen geringen Erkenntnisgewinn gebracht hatte. Mistler: „Bislang wurden etwa die ausgefallenen Stunden überhaupt nicht in Relation gesetzt zu der Zahl der unbesetzten Stellen, dadurch war die Aussagekraft der Statistik stark begrenzt.“

Dass mit der Erhebung des Unterrichtsausfalls noch nichts gewonnen ist, liege auf der Hand. „Eine Statistik allein generiert keine Stellen oder gar Lehrkräfte“, stellt Mistler fest. „Das Grundproblem ist hinlänglich bekannt, es ist der eklatante Mangel von Lehrerinnen und Lehrern in einzelnen Fächern und an bestimmten Schulen, vor allem an Sek-I-Schulen wie Gesamtschulen, aber auch an Gymnasien.“ Ein Umstand, der sich in den kommenden Jahren noch fortsetzen, wenn nicht sogar verschlimmern dürfte. Gründe dafür sind an den Gymnasien etwa die Rückkehr der Schulen mit gymnasialer Oberstufe von G8 zu G9.

„Die Belastungsgrenzen der Lehrkräfte sind seit langem massiv überschritten“

„Diese wird dazu führen, dass auch Gymnasien beim Personal in Unterhang geraten“, sagt Mistler. Und das trotz der Rückkehr der vorab eingestellten Lehrkräfte aus Vorgriffseinstellungen, die bis zum Ausbau von G9 an andere Schulformen abgeordnet sind und derzeit dort den Unterhang mit ausgleichen. „Die Belastungsgrenzen sind seit langem massiv überschritten, und auch wenn wir uns in einem längeren Prozess befinden, was die Verbesserung der Lehrerversorgung angeht, so müssen diese Grenzen vom Ministerium endlich ernst genommen und Lehrkräfte spürbar entlastet werden.“

Die Unterrichtsausfallstatistik würde aktuell der Philologen-Chefin zufolge noch viel schlimmer aussehen, wenn die Lehrkräfte nicht so viele, in der Regel unbezahlte, Mehrarbeit leisteten. Die Krankenstatistiken zeigten derzeit bereits einen deutlichen Anstieg – „ein Teufelskreis, den es dringlichst zu durchbrechen gilt“.

Laut Statistik ist im vergangenen Schuljahr rund jede 20. Unterrichtsstunde in Nordrhein-Westfalen (4,8 Prozent) ersatzlos ausgefallen. Demnach wurden zehn Prozent des Unterrichts in Vertretung erteilt: in veränderten und unveränderten Lerngruppen oder im Distanzunterricht (0,4 Prozent). Auf eigenverantwortliches Arbeiten – in der gymnasialen Oberstufe genutzt – entfallen 1,4 Prozent des Gesamtunterrichts. Zum planmäßigen Unterricht werden aber auch 6,2 Prozent „Unterricht in besonderer Form“ hinzugezählt. Streng nach Stundenplan wurden deshalb nur 77,5 Prozent des Unterrichts erteilt. News4teachers

Schulen am Pranger? Ministerium veröffentlicht Daten zum Unterrichtsausfall – schulbezogen

 

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

99 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Ragnar Danneskjoeld
1 Monat zuvor

Präzise Erfassung des Stundenausfalls auf Kosten der Lehrer und Schulleitungen? –
Logo. Transparenz und so…

Präzise Erfassung der Arbeitszeit der Lehrkräfte auf Kosten des Kultusministeriums? –
Ach nö, lieber nicht.

Finde den Fehler.

Hans Malz
1 Monat zuvor

Es könnte ja herauskommen, dass die Kollegen mehr arbeiten, als sie müssen, aber trotzdem viel ausfällt. Oder, dass sie ihre Zeit mit unnützer Zuatzarbeit verschwenden und dafür das ursprüngliche Kerngeschäft vernachlässigen müssen…

Mondmatt
1 Monat zuvor

Einfacher Lösungsvorschlag.

Wenn die KMK die Lehrer an den Pranger stellt und die Eltern und die übrige Öffentlichkeit bereitwillig auf diesen Zug aufspringt, dann schafft doch die Schulpflicht ab.

All die empörten Eltern könnten ja dann die Bildung ihrer hochmotivierten, hochbegabten und wohlerzogenen Kinder in die eigenen, kompetenten Hände nehmen.

Dann geht es auch wieder aufwärts mit Deutschland.

Prinzipiell ist Erziehung und Bildung ja eh Sache der Eltern.

Es muss für all die Helikoptereltern ein stetiger Alptraum sein, die Fürsorge für die Frucht ihrer Lenden an so faule, dumme und unmotivierten Personen wie die deutsche Lehrerschaft zu übertragen.

Beim offensichtlichen Talent der heutigen Schüler bedarf deren Bildung, Erziehung und Vorbereitung auf zukünftige Prüfungen und gesellschaftliche Anforderungen doch so gut wie keines Aufwands.

Eher ist diese Tätigkeit ein steter Quell der Freude den man ihren Erzeugern keinesfalls vorenthalten sollte.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Mondmatt

Die KMK agiert gegen Lehrer und Sie richten Ihren Hass darüber gegen Eltern. Teile und Herrsche?

Brasilero
7 Tage zuvor
Antwortet  Mondmatt

Statt ELTERN sollte in vielen Fällen der Begriff KINDERPRODUZENTEN eingesetzt werden .
Eltern sind für mich diejenigen, die Kinder Zeugen und dann auch erziehen. Das gilt für Menschen mit deutschen und ausländischen Wurzeln gleichermaßen.
Meine Frau, mit ausländischen Wurzeln, Erlebt gerade in den Klassen 6 – 8 ein Mobbing erster Güte durch deutsche S u S. Teilweise auch eine latente Abgrenzung durch deutsche Kolleginnen.

447
1 Monat zuvor

Sollen sie ruhig.

Kann man ganz gelassen sehen:
1. Überweisen Journalisten das Gehalt? Nö.
2. Schreiben die (meistens/ in der Regel) schonungslos über Ursachen? Geht so, meistens nö, gerne auch auf Seiten der Problemverursacher.

Also dann, mögen sie sich “stürzen” – ist ironischerweise sogar ein win:
Wenn daraufhin weniger SuS angemeldet werden, kann man diese wenigstens etwas besser versorgen.

Ständig kletternde Zahlen und steigende Klassenteiler nützen nur der Bildungsverwaltung, die sich damit nach aussen und “oben” als erfolgreich darstellen kann.

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Nun ja, bei uns in der Anstalt würde ich eine derartige Perspektive ja auch begrüßen … etwas weniger SuS, damit das Zahlenverhältnis LuL : SuS günstiger ausfällt und dann evtl sogar mehr Platt in den i.d.R. zu kleinen Klassenräunen entsteht.
Aber:
Unsere SL droht dann mächtig mit dem Stellenplan ubs den dann quasi automatisch anstehenden LuL-Stellen, die an andere Schulen mit mehr SuS abgeordnet werden.
Diese Argumente bekommen wir ja jetzt schon ständig um die Ohren gebügelt, wenn es z.B. um die Tage der offenen Tür und der generellen Außenwirkung geht.
Solange die Kids noch nicht bei uns angemeldet sind wird ein Riesenbohey gemacht, um sie zu cashen … sind sie eingeschrieben SuS sind sie der SL ziemlich egal.

Für viele Eltern scheint eine verlässliche Betreuung wichtiger zu sein als die unterrichtliche Qualität einer Schule – von da her bietet diese Veröffentlichung ein geschicktes Instrument, die Kollegien massiv unter Druck zu setzen – und dafür muss nicht mal ein Drohbrief aus dem KuMi kommen – das leisten die meisten SL in ihren eigenen Läden von selber.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Hysterican

Na ja … dieses “Drohen” funktioniert auch nur, so lange der andere Kommunikationspartner diese Art der Kommunikation *mitmacht*:

1. Ob das wirklich so kommt weiß keiner und entscheidet nicht der SL, sondern die BzReg.

2. Was wäre denn, würde man es ganz simpel mal “drauf ankommen lassen”?

3. Was wären denn konkret und real die Folgen, würde man es mal dazu kommen lassen?
Selbst WENN dann abgeordnet wird – besteht hier zumindest die Chance, an eine Schule mit vernünftiger SL zu kommen. Und das ist dann allemal mehr jetzt.

Einfach den Bluff mal “callen”.

Nicht meckern.
Nicht mit SL “diskutieren”.
Friedlich, ruhig und gesetzeskonform ins Handeln kommen.

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Hysterican

Ist doch egal, wo mit der zahnlose Tiger Schulleitung letztendlich droht: Man kann nicht mehr als arbeiten! Und meine persönliche Zeiterfassung ist gnadenlos. Falls ich dann zu irgendwelchen Dingen per Dienstanweisung gezwungen werden sollte, dann führe ich das so schlecht aus, dass danach keiner mehr auf die Idee kommt, mir was aufzuhalsen.

Allerdings muss ich sagen, dass die Schulleitung bei uns sowas nicht macht. Das ist aber nicht die Regel.

Brasilero
7 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Hans Malz
Gehe ich recht in der Annahme das Sie verbeamtet sind?
Angestellte LuL können sich das nicht erlauben.

Mika
7 Tage zuvor
Antwortet  Brasilero

Klar können wir uns das genauso erlauben. Wieso auch nicht? Glauben Sie, man wird deshalb gefeuert? Mit welcher Begründung denn? Und wer macht dann unsere Arbeit?

SekII-Lehrer
1 Monat zuvor

Und jetzt die Arbeitszeit samt Überstunden exakt erfassen und veröffentlichen.
Und dann endlich Maßnahmen ergreifen gegen die maßlose Verschwendung von Steuergeldern, die daraus entsteht, dass massenhaft gut bezahlte Beamte so ausgequetscht werden, dass sie krank oder gleich ganz dienstunfähig werden.

vhh
1 Monat zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Jetzt mal nicht schwierig werden!
Das haben wir noch nie gemacht,
da könnte ja jeder kommen,
das ist ein ganz schlechter Zeitpunkt,
bisher ging es gut ohne,
haben Sie einmal über die Implikationen nachgedacht,
Sie müssen die Gesamtperspektive sehen….
Aber vielleicht als Weihnachtswunsch geeignet, oder, besser und realistischer, als Vorsatz unserer Regierung fürs nächste Jahr.

Der Zauberlehrling
1 Monat zuvor

Immerhin – zu solch einer immensen Datenflut wäre das Kultusministerium in Baden-Württemberg nicht in der Lage.

Wahnsinn … Und dann noch #### in Spalten einer Tabellenkalkulation. Zwei Stunden Nachsitzen für das KM in NRW. “Ich darf die Formatierung nicht vergessen!” 100 x per Hand.

Am Max und Reinhart Mannesmann-Gymnasium in Duisburg wird mehr Unterricht regulär erteilt, als in der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Duisburg-Marxloh. Im Grunde genommen war das schon vor der Recherche klar, nur eben nicht auf eine Nachkommastellen genau.

Übrigens sind nicht alle Schulen abgebildet. In Ahaus sieht es statistisch unbefriedigend aus.

Wir wären an unserer Schule bei 103,14159 % nach Stundenplan erteiltem Unterricht. Allerdings spiegelt sich das auch im Krankenstand wider. Wer keinen Unterrichtsausfall meldet, der hat auch keinen. The Länd.

Kollegien stehen da nicht am Pranger, das System hat seine eigene Niederlage öffentlich gemacht.

ginny92
1 Monat zuvor

Hey macht die Bedingungen doch einfach noch schlechter, dass bringt sicher mehr Lehrkräfte.

AlterHase
1 Monat zuvor

Man könnte ja auch mal den Krankenstand der diversen Abteilungen in den Behörden mitteilen.

RSDWeng
1 Monat zuvor
Antwortet  AlterHase

Wird gemacht, wird aber nicht veröffentlicht.

Biene
23 Tage zuvor
Antwortet  RSDWeng

Ergebnis: könnte etwas unangenehm werden.

DerechteNorden
1 Monat zuvor

Welchen Nutzen hat die Gesellschaft von der Veröffentlichung der Daten.
Diese Daten zu erheben, ist an sich nicht falsch, denn man könnte Schulen, die besonders betroffen sind, gezielter unterstützen. Sie zu veröffentlichen, ist allerdings kontraproduktiv.

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das sehe ich auch so. Als wenn die Schulen etwas dafür könnten. Und das schreibe ich als Mutter. Nicht alle Eltern geben LuL die Schuld!

Flohzirkus
1 Monat zuvor
Antwortet  Alese20

Na da sind wir aber froh!

anka
1 Monat zuvor

Wir sind die Nummer Eins in unserer Stadt.
Das mag jetzt jede/r interpretieren wie er/sie kann 🙂
Und bevor die UnRealistin zuschlägt: fordere ich hier die 3-Tage Woche bei vollem Lohnausgleich und 3 Tage Telekolleg für alle überall und 15%mehr Gehalt (netto).

Lehrerprimus
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Mir würde schon die 4 Tage Woche reichen und eine Stundenreduzierung.
15% wegen der Inflation?
Ich weiß nur, dass wir kein 13.Monatsgehalt bekommen und unser Lohn seit Jahrenschrumpft- jetzt besonders, wo alles viel teurer wird 🙁

vhh
1 Monat zuvor
Antwortet  Lehrerprimus

In NRW? https://www.finanzverwaltung.nrw.de/dienststellen/landesamt-fur-besoldung-und-versorgung-nrw/wegfall-der-sonderzahlung-und-des-urlaubsgeldes-fuer-beamtinnen-und-beamte
Mit Blick auf die tatsächlich gekürzten Zahlungen bei den Angestellten vor einigen Jahren (höhere Gruppen dabei deutlich mehr) klingt das etwas unreflektiert.

Final Revolution
1 Monat zuvor
Antwortet  vhh

mittlerweile viel zu wenig 🙁
irgendwas zwischen 12 und 20% miese

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Ranking, Spott und Empöhrung mögen NOCH ganz witzig zu sein, aber wie denken die Bürger*innen NRWs nächstes Jahr darüber und das darauf und die folgenden?

In drei Jahren wird nichts gelöst und die Politik schaltet die Seite ab, weil sich das Problem nicht von selbst auflöste – warum auch immer -__-

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es wird -ausser für ein paar Jozrnalisten und einige Facebookgruppen (facebook vewusst gewählt)- nix ändern.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Vielleicht bleibt für Lehrkäfte zumindest ein kurzes Gefühl grimmiger Häme, wenn [Kultusminister*in hier einfügen] jährliche Erklärungsnot hat, den Menschen immer schlechtere Zahlen verkaufen zu müssen

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Leider ja – bessere Gefühle (etwa, weil Probleme gelöst werden) wären besser…aber hey, wenn das nicht auf der Menükarte steht, dann nehme ich einmal Häme, zum Mitnehmen bitte. 😉

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie sind doch Teil des Problems mit Ihren in Einzelförderung “verschwendeten” Stunden, in denen Sie auch vor einer kompletten “inklusiven” Klasse stehen könnten 😉

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Wie schon erwähnt sagten mir die Klassenleitungen, dass ich bitte so die Stunden aufwenden soll.
Ob die Stunden Verschwendung sind (im Vergleich) zu 1 WS Unterricht pro Inklusionsklasse müssen wir ohnehin zweimal im Schuljahr evaluieren.

Ungeachtet dessen würde ich dies nicht als “Teil des Problems” betrachten, im Gegenteil.
Ihren Aussagen nach sind Sie mit Ihren Inklusionskindern alleingelassen, die Sopäds halten fachfremd Unterrichtsstunden in anderen Klassen.

Von einer richtig umgesetzten Inklusion erwarte ich ein hohes Maß an Teamteaching, Förderung und Beratung des Kollegiums – keine abgetrennte Lehrkraft die zweimal die Woche etwas fachfremdes in der Klasse macht.
Aber ich weiß, da gehen unsere Meinungen auseinander. Manche empfinden ja bereits die Forderung nach mehr Personal durch Gewerkschaften als unangemessen.

anka
25 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Warum sollte die Polik auch anders handeln?
Bildung als Thema interessiert ehnur die SuS -die dürfen noch nicht wählen, Eltern schon, die verlieren aber schlagartig das Interesse, sobald ihre Kinder mit der Schule fertig sind. Für Kinderlose ehvöllig uninteressant. Und Senioren? Denen ist Schule auch nicht mehr wichtig.
Aus dem Kölner Monopolblatt:
Die größten Probleme in Nordrhein-Westfalen (Dez. 2024)https://datawrapper.dwcdn.net/Dt5hU/2/
Hier liegt Bildung zusammen mit “Innere Sicherheit, Kriminalität” nur auf Platz 4 (oder 5, das geben die Zahlen nicht her).

Warum also die erste Garde der Politik an die Schlüsslstellen der Bildungsministerien schicken, wenn da kein Blumentopf zu gewinnen ist?
Warum also mehr Geld ausgeben? Warum also das Schulsystem umbauen und zukunftsfest machen? Geht doch auch so und interessiert als “großes Problem” nur schlappe 16% der Wahlberechtigten-
(rühmliche Ausnahme: Die Freie und HH).

Dil Uhlenspiegel
1 Monat zuvor

PS: Neue gesucht.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Wenn noch mehr Neue dazukommen, gibt es ja noch mehr, die erkranken und ausfallen können. Weniger Leute produzieren auch weniger Fehlstunden! – Dass das keiner kapiert. Die Schulminister*innen sind dabei natürlich ausgenommen, die sagen schon seit Jahren, dass Stellen gestrichen werden könnten, da die Geburtenzahlen sich rückläufig entwickeln könnten.

Manuel
1 Monat zuvor

runter mit dem Arbeitspensum und den 41 Stunden pro Woche
4 Tage pro Woche in der Schule reicht.

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  Manuel

Wieso nicht 3 oder 2?

Die Forderung wäre ebenso sinnvoll.

Stromdoktor
1 Monat zuvor

Keine Sorge…liebe Philologen.

Die Schule wählen Eltern nach anderen Kriterien aus…

Auch die “Lokalmedien” werden überschätzt. Ein Ranking wird da nicht viel dran ändern.

Wir sind auf einer Schule, wo nur “Ärzte und Anwälte ihre Kinder hinschicken”. Dieses Gerücht hält sich seit 100 Jahren. Einige trauen sich dann gar nicht erst und wollen sich davon abgrenzen.

Dann gibt es noch die Eltern, welche die gleiche Schule besucht haben. Da treten die Kinder in die Fußstapfen.

Meine Tochter wollte eine “schöne Schule”.

Mir war die Anbindung an den ÖPNV bzw. die Erreichbarkeit mit dem Fahrrad wichtig.

Eine kleine Rolle spielt auch noch das Sprachangebot.

Mittagsangebote und Hausaufgabenbetreuung kommen auch gut an (solange die Betreuung sicher gestellt ist).

Und letztendlich (Achtung PaPo!) ist den Eltern die Klientel wichtig:

Man freut sich darüber, wenn noch Weihnachtsfeiern möglich sind und ein Adventskalender niemanden auf die Palme bringt…

Arno Smeets
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Wie wäre es, wenn sich die Eltern für ihre Kinder eine Schule aussuchen würden, die ihrem Wahlverhalten entspräche, oder — noch besser — das Kreuz auf dem Wahlzettel der Klientel auf der gewählten Schule zu entsprechen hat?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Arno Smeets

Daaaaaas!!! Geht ja gaaaaaaarnicht!!! 😀

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Klingt wie eine vernünftige Schulwahl.

Monika, BY
1 Monat zuvor

„Die Belastungsgrenzen der Lehrkräfte sind seit langem massiv überschritten“
Den Schüler ebenso.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Dativ?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Ey! Hassudenbeleidischt, odär watt?

anka
27 Tage zuvor
Antwortet  447

Nee, Akkusativ 🙂
(hat aber keine/r gemerkt…)

447
25 Tage zuvor
Antwortet  anka

😀

dickebank
25 Tage zuvor
Antwortet  anka

Und ich dachte, nicht zu Ende gegendert.

Mimü
1 Monat zuvor

Geht es um den Krankenstand, kann man den angeben -übrigens bei allen öffentlichen Institutionen.
„Unterrichtsentfall“ durch Abwesenheit der Lehrkraft wg. Exkursion, Veranstaltung, Besprechung, Fortbildung etc. ist einfach keiner. Das gehört so lange zum System, so lange wir keine Vikare haben. Wollen die Eltern ernsthaft, dass wir keine Fahrten, keine Sozialtrainingtage, keine Projekte etc. mehr machen und uns nicht mehr fortbilden? Natürlich nicht. Die Statistik müsste also viel differenzierter sein.

Samson
28 Tage zuvor
Antwortet  Mimü

Ich dachte, für Fortbildungen ist die unterrichtsfreie Zeit da.
Aber stimmt. Vieles gehört so lange zum System. Zu lange.
Und wenn die Lehrkraft nicht da ist fällt der Unterricht aus. Es wird dann nämlich nicht unterrichtet sonder beaufsichtigt.
Unterrichtsausfall und Krankenquote sind verschiedene Paar Schuhe.
Ich finde es durchaus interessant, wie viel Unterricht nicht erteilt wird. Warum ist mir ehrlichgesagt schnuppe.

dickebank
28 Tage zuvor
Antwortet  Samson

Dafür m+üsste es aber Anbieter geben, die außerhalb der Kernarbeitszeit 9-to-5 und den Semesterferien Angebote machen. Die SchILF-Tage können sie natürlich außerhalb der Unterrichtszeit abhalten. Das führt aber zu einem Verstoß gegen die tägliche Höchstarbeitszeit und zu Beschwerden des Schulträgers, der dann außerhalb der täglichen Betriebszeiten heizen und die Anwesenheit bzw. die Bereitschaft des Hausmeisters zahlen muss. Das selbe gilt auch für die Ferienzeiträume, in denen die Schulen stückweise renoviert werden.

Palim
28 Tage zuvor
Antwortet  Samson

Warum ist mir ehrlichgesagt schnuppe.“

Ja, das ist das eigentliche Problem.
Wenn man sich nicht mit den Gründen beschäftigen will, ist es ganz einfach „der Schule“ und „den Lehrkräften“ die Schuld und die Verantwortung zuzuschieben.

Würde man aber nach den Gründen fragen, müsste man erkennen, dass Lehrkräfte seit vielen Jahren stark überlastet sind und viel zu viele Stunden arbeiten (Arbeitszeitstudien der Uni Göttingen quer durch viele Länder).
Hinzu kommt der Lehrkräftemangel, der seit 15 Jahren von Jahr zu Jahr schlimmer wird und der als Begründung angeführt wird, warum es trotz bekannter Überlastung keine Abhilfe gibt.
In den Unterricht werden gering qualifizierte Kräfte zu „Vertretung“ gestellt, die vom Kollegium unterstützt werden müssen. Ohne Ziel und Ausbildungsverordnung kommt es zu ständigem Wechsel und man beginnt immer wieder von vorn.
Supervision gibt es nicht, Schulpsycholog:innen sind nicht zu erreichen, weil sie für tausende Schüler:innen wie Lehrer:innen zuständig sind…

Um die nach europäischem Recht verpflichtende Arbeitszeiterfassung drückt sich gerade die KMK und sucht Auswege, die es rechtlich nicht gibt, um Zeit zu schinden.

Das bedingt dann einen hohen Krankenstand, der ebenfalls von den Lehrkräften selbst aufgefangen werden muss, sodass immer mehr Lehrkräfte lange über die Grenzen gehen und dann ausfallen.

Die in NRW geführte Statistik zeigt nur einen Bruchteil dessen, was in Schulen wirklich Realität ist.

Dejott
1 Monat zuvor

Nun, Schulbehörden,wie man Sie kennt: Aber bitte gehen Sie sensibel mit dem Pranger um!
Erinnert mich an den Umgang mit Inklusion.Halbherzig angehen und miserabel umsetzen-Seht her, Inklusion funktioniert nicht.
Das hier aber ist ein starkes Stück. Ursachen für Kranktage untersuchen und angehen….Hätte man machen können. Interessiert aber keine Sau. In der Politik von Kultusbehörden geht es allein darum, dass alles schön glänzt. Fehler müssen deshalb woanders liegen. Und da Selbstkritik fehlt,wird sich Schule in Deutschland nicht verbessern können.

Canishine
1 Monat zuvor

Auch für die Schulen selbst könnten die Zahlen nützliche Informationen liefern. Zum Beispiel, um sich an den Nachbarschulen umzusehen und sich gegebenenfalls auszutauschen, wie Unterricht gut vertreten werden kann.“
Dazu ist eine Veröffentlichung nicht nötig. Der Gedanke, Ausfall durch „kreative Ideen“ zu minimieren, löst das Personal- und Krankheitsbildproblem nicht. Zudem sind Schulen ohnehin schon „kreativ“ und gehen an und über Grenzen (Parallelaufsichten, Vertretungsmaterial durch kranke Kollegen, Aulaaufsichten, …). Auf ich freue mich schon auf gute Vorschläge von externen Experten, die ungetrübt von Außen auf das Problem schauen.

Marie
28 Tage zuvor
Antwortet  Canishine

Ich sehe mich an der Nachbarschule um und sehe: die gehen anscheinend sehr kreativ mit ihrer Statistik um 🙂

Fräulein Rottenmeier
28 Tage zuvor
Antwortet  Marie

Ahhhhh, der Puddels Kern ….*nick*

Jesse
1 Monat zuvor

“Schulen mit hohem Krankenstand nicht an Pranger stellen“

Nur mal so zur Info. Es gibt Schulen in NRW, die sowohl bei der Bezirksregierung, beim Personalrat als auch bei den hiesigen Gewerkschaften bekannt sind. Wer regelmäßig bei der Hauptversammlung in Unna dabei ist, kennt die Schulen und die Verantwortlichen, welche als Dienstvorgesetze ihre Dienstgeschäfte nicht nachgehen. Bei der Bezirksregierung Arnsberg werden zwischen Dezernenten und Schulleitungen Nichtangriffspakte geschmiedet, deren Konsequenzen dann die Kollegien der Schule ausbaden müssen. Versetzung und Teilzeitanträge werden zusätzlich dann auch abgelehnt.
Was bleibt den Kollegien also übrig?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Jesse

Interessant, gut zu wissen.

Fr. Ro.
29 Tage zuvor
Antwortet  Jesse

Das ist böse…..und ich mag es kaum glauben….Kungelei verbietet schon das Amt an sich, aber was weiß denn ich?

Ich_bin_neu_hier
1 Monat zuvor

„Bislang wurden etwa die ausgefallenen Stunden überhaupt nicht in Relation gesetzt zu der Zahl der unbesetzten Stellen, dadurch war die Aussagekraft der Statistik stark begrenzt.“

Wollen wir wetten: Das wird auch nicht passieren. Dann stünden nämlich unter Umständen Ministerium und Politik in der Kritik, während de facto durch die jetzt getroffene Maßnahme – schulscharfe Veröffentlichung der ausgefallenen Stunden – der Rechtfertigungsdruck (vulgo “Schwarzer Peter” genannt) von Politik und Ministerium nach unten an die einzelnen Schulen durchgereicht wird. Geniale Lösung aus Sicht der Politik – für die betroffenen Kollegien und insbesondere Schulleitungen – na ja, wie Immer halt: Die Lehrer sind schuld!

Aber wie lange funktioniert das noch? Bis es keine Lehrer mehr gibt? Egal – jedenfalls in dieser Legislaturperiode funktioniert das noch so.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Denken Sie doch mal nüchtern und strategisch:
Es ist ein win.

– Weniger Anmeldungen? Für Lehrer ein win, nur für “oben” doof.

– Geknatter in Medien?
Ich bitte Sie – in der Bundesrepublik können Millardenbetrüger wegen “Bluthochdruck” straffrei ausgehen, Renten besteuert werden oder der Sprit absehbar 1,90 kosten…die Almans machen NIX.

Und da soll bei “Druck” in Medien genau was KONKRET PASSIEREN?

Also vor Ort?

Eben, nix.

Leerkörper
1 Monat zuvor

Cool – endlich wird auch einigen klar, dass Schule ein Hochleistungsbetrieb für Lehrkräfte ist, dass diese seit Jahren dauerhaft überlatet sind, dass Lehrkräftemangel herrscht, dass wir keine Superwesen, sondern Menschen sind und viele von uns nicht mehr können

… man wird ja noch träumen dürfen…

Hysterican
30 Tage zuvor
Antwortet  Leerkörper

“Schule ein Hochleistungsbetrieb für Lehrkräfte”

…. anders ausgedrückt:
Eine “Lehrkräftemangel”, in der das Letzte aus uns herausgepresst wird.

Lehrerprimus
1 Monat zuvor

Mir würde schon die 4 Tage Woche reichen!
Gen Z fordert 2 Tage Heimarbeit pro Woche

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Lehrerprimus

Einfach mal abwarten, morgen ist Gen Z schon von gestern. Ist wie beim Brot, wenn du morgen das Brot von gestern nimmst, hättest du heute frisches vom Tag gehabt.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Lehrerprimus

Heimarbeit gibt es auch im Lehrer*beruf: nennt sich Korrekturen 🙂
Wenn 4 Tage reichen: Stunden reduzieren?

Final Revolution
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

nein, freitags!
Sonntag ist Ruhetag und Kirche
Samstag bügeln

anka
27 Tage zuvor
Antwortet  Final Revolution

…und wann soll ich dann den Verbrenner waschen und den Rasen mähen?
Verständnislos, anka.

Pit2020
1 Monat zuvor
Antwortet  Lehrerprimus

@Lehrerprimus

“2 Tage Heimarbeit pro Woche”

= Samstag + Sonntag.
Fertig! 😉

Na dann frohe Weihnachten. 🙂

Leerkörper
30 Tage zuvor
Antwortet  Pit2020

Mist – habe ich auch gerade geschrieben!

Frohe und korrekturfreie Weihnachten

Leerkörper
30 Tage zuvor
Antwortet  Lehrerprimus

Die zwei Tage Heimarbei haben wir doch auch!

Heißen Samstag und Sonntag

Flohzirkus
1 Monat zuvor

Da sehe ich mich weder am Pranger noch unter Druck. Das ist nicht meine Rolle als Lehrkraft. Und wenn die Schulleitung keinen Mumm hat und den Druck in Form von Mehrarbeit nach unten weitergeben will, sitze ich das mit Ü55 locker aus.
Sack Reis!

Martina Zilla Seifert
1 Monat zuvor

Die Idee des NRW Bildungsministeriums, die Unterrichtsausfallstatistik passgenau für die einzelne Schule zu veröffentlichen, ist ein Skandal. Mal abgesehen davon, dass Schule nicht auf Unterricht reduziert werden kann – in einer der berühmtesten Schulen in der BRD, der Alemannenschule Wutöschingen gibt es gar keinen Unterricht mehr – ist es genau auch die Individualisierung der Probleme “die Schulen sollen mal an der Nachbarschule nachfragen, wie sie das machen”, die zeigt, wie weit die Bildungsadministration von den wirklichen Problemen der Schulen entfernt ist. Drei Nachbarschulen, die in Steinwurfnähe in Duisburg voneinander entfernt liegen, spreizen z.B. in Bezug auf den Sozialindex von 5 – 7. Die damit in Verbindung stehenden Probleme (KollegInnen ohne grundständige Ausbildung, zahlreiche offene Planstellen …) sind ziemlich unterschiedlich und wenn LehrerInnen immer noch nach den Stunden bezahlt werden, die sie unterrichten, ist es für Schulen in ökonomisch angestrengter Nachbarschaft teilweise unabdingbar, Unterricht ausfallen zu lassen, um mit Eltern, stützenden Institutionen und den SchülerInnen außerhalb von Unterricht zu arbeiten, lernen und zu leben. So zeigt die Fokussierung auf Unterricht mal wieder ein vollständig veraltetes Verständnis von Schule als Lebensraum, erhöht den Druck auf die einzelnen Schulen und hilft den Schulen, die versuchen eine zukunftsweisende Schulentwicklung zu betreiben, wenig. Vielmehr geraten LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern unter Druck, der doch nur zur Folge haben kann, ein vollständig überaltertes Verständnis von Schule und Bildung weiter zu propagieren.

Alese20
1 Monat zuvor

Ich bin auch Fan der Alemannenschule. Bitte mehr davon!

Canishine
1 Monat zuvor

Mit einem Schüler-Lehrer-Verhältnis von 10:1 wie an der Alemannenschule ist auch „Unterricht“ an einer „normalen“ Schule einfacher, ganz abgesehen von Vertretung.

Alese20
27 Tage zuvor
Antwortet  Canishine

Das Schüler-Lernbegleiter-Verhältnis ist wirklich großartig. Ich hab auch noch nicht herausbekommen, wie es dazu kam. Weiß das jemand?

UntStat
1 Monat zuvor

Sehr schön finde ich ja insbesondere den “Unterricht in besonderer Form”, zur Erläuterung: https://schulverwaltungsinfos.nrw.de/untstat/wiki/index.php?title=Erteilter_Unterricht_in_besonderer_Form_(B2)

Wenn ich als Klassenlehrer also den ganzen Tag mit der Klasse unterwegs bin, sei es auf Wandertag oder bei Projekttagen, Wettbewerben oder Schulfesten / Sportveranstaltungen, fällt kein Unterricht aus, sondern findet ja “in besonderer Form” statt – aber wehe, ich möchte die Stunden, die ich zusätzlich zu meinem Stundenplan mit der Klasse verbringe, als Mehrarbeit abrechnen. Dann ist das auf einmal kein Unterricht mehr, denn komischerweise sind genau solche Stunden unter Punkt 2.2.3 des entsprechenden Erlasses (https://bass.schul-welt.de/1056.htm) explizit von der Abrechnung ausgenommen.

Aus dem selben Erlass: “Vergütbare Mehrarbeit liegt nur bei einer Mehrbeanspruchung durch Unterrichtstätigkeit vor. Dienstliche Leistungen, die keine Unterrichtstätigkeit darstellen, sind daher keine vergütbare Mehrarbeit.” und “Andererseits ist die Erteilung einer im Stundenplan des Lehrers ausgewiesenen und angeordneten bzw. genehmigten Mehrarbeitsstunde nicht an das Schulgebäude gebunden.”

Liebes MSB, was denn nun? Ist Unterricht in besonderer Form nun Unterrichtstätigkeit oder nicht? Und wenn sie Unterrichtstätigkeit ist, warum ist sie dann nicht abrechenbar? Weil das eine schlecht für die Statistik, das andere aber schlecht für die Landeskasse wäre?

Lehrkraft
1 Monat zuvor
Antwortet  UntStat

Love it!

447
1 Monat zuvor
Antwortet  UntStat

Ich kann manchmal nicht gut Texte scannen. Ich habe Ihren Ausführungen folgendes entnommen: “Wer mehr als das Minimum macht, wird bestraft und ackert für lau, lol.”

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  UntStat

Das ist unfassbar. Da würde ich mich auch verar. t fühlen!

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  UntStat

Wozu habt LuL eigentlich einen Personalrat, wenn sowas möglich ist?

447
29 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Der ist als Dampfventil zum wirkungslosen Dampfplaudern da – kann aber faktisch nix machen.
Die etwas “cleveren” SL besetzen (bzw. lassen) die auch gerne mit Spitzeln.

Alese20
27 Tage zuvor
Antwortet  447

Na, toll. Dann kann man sich den ja sparen und das Geld sinnvoller einsetzen!

447
25 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Absolut zutreffend.

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  UntStat

Die Frage ist leicht zu beantworten:
– Immer so, dass es am billigsten ist und die maximale Betreuungsteit dabei rauskommt.
– Immer so, dass die Schulen die KuK maximal herangezogen werden können, wenn es mal wieder eng wird und die LuL ihre Bedarfe auf keinen Fall berücksichtigt bekommen.

MB aus NRW
1 Monat zuvor

Na, da bin ich doch froh, dass ich meiner Schule durch meine grandiosen Vertretungsstunden zuletzt die Statistik gerettet habe.

Das waren die letzten 4 Male 2x Religion (dafür musste ich eher zur Schule und sehr hetzen, da ich die Kinder vorher noch in die Kita bzw Grundschule bringen musste), ein Mal Erdkunde bilingual und einmal Informatik, jeweils 5. Stunde.

Reli: einmal keinerlei Material vorhanden, die Kinder konnten spielen (Hausaufgaben gab es noch keine), ich konnte ein wenig sortieren und Papierkram erledigen (Fehlstunden eintragen, Moodlekurse aktualisieren), einmal gab es Material, aber die Kollegin (die da war, aber anderweitig prüfen musste) fing mich kurz vor der Klasse ab und sagte, sie habe den Kindern versprochen, sie dürften einen Film gucken. Also Film einlegen…
Erdkunde und Informatik: jeweils die fünfte Stunde. Sowohl ich, als auch die Kinder mussten dafür länger in der Schule bleiben: jeweils wunderbares Material vorhanden, an dem die Kinder selbständig arbeiten konnten, ich saß vorne am Pult und habe meinen Unterricht für den nächsten Tag vorbereitet (ist in netten Klassen bei mir möglich, an anderen Schulen herrscht in solchen Stunden Sodom und Ghomorra.)
Ärgerlich: Essen kochen fiel zu Hause dadurch quasi aus, also Fertigzeug erwärmen statt frisch und gesund gekocht.

Jetzt erkläre mir bitte mal jemand den Sinn (außer Verwahrung der Kinder bei minimalem Geld für mich) dieser Vertretungsstunden. Aber für die Statistik waren die natürlich wunderbar!

Danach fragt aber keiner. Hauptsache, die Statistik stimmt.

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Das Ministerium würde Ihnen sagen, dass Vertrtetungsstunden nicht dafür da sind, dass die Kinder Hausaufgaben machen und Filme gucken. Auch die Lehrkräfte sollen in Vertretungsstunden keine Verwaltungsarbeiten erledigen, sondern ihre stets vorbereiteten Unterrichtseinheiten für Vertretungsstunden in allen Klassen einsetzen.

Dass das unrealistisch ist, steht auf einem anderen Blatt.

Wenn die Kinder während meiner Vertretungsstunden Hausaufgaben machen oder sich anderweitig still selbständig beschäftigen, trage ich immer “individuelle Förderung” ins Klassenbuch ein.

Ich hoffe, dass ich für meine so dokumentierten herausragenden pädagogischen Fähigkeiten bald auch mal gelobt werde.

447
29 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

So ein Zufall – ich fördere auch individuell!
Da stehen wir vielleicht zur 1000. Jubiläumsstunde gemeinsam auf dem Podest!

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Tipp für Reli:
Niemand darf zur Vertretung von Religionsunterricht herangezogen werden, gegen dessen innere Überzeugung das verstößt.
Eine meiner K* ist überzeugte ubd streitbare Atheistin … die grinst sich ihren Teil, wenn die Stundenplaner es mal wieder versuchen.

Marie
28 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

Nicht ganz: in der entsprechenden Stunde darf mich die SL in die Religruppe schicken. Ich muss dort nur kein Reli unterrichten, sondern mir was anderes einfallen lassen. Im Zweifel „individuelle Förderung“ (s.o.).

anka
27 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

SRY, habe Ihren Post gerade erst gelesenl, nachdem ich Gleichelautendes gepostet habe.

anka
27 Tage zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Fun-fact:Religion ist das einzige Fach, das zu vertreten Mensch sich weigern darf. Ohne jegliche Konsequenzen. Weil: ist weltanschaulich.
Entweder findet man als RK die ER doof oder umgekehrt oder als Heide oder Agnostiker alle beide, dann kann Mensch nicht gezwungen werden, eine Relistunde zu vertreten.
Probiert das mal im Alltag aus, ob die SL das auch weiß?

Marie
26 Tage zuvor
Antwortet  anka

Natürlich weiß das die SL. Bei uns heißt es immer: „Ist eigentlich Reli, mach, was du willst.“ Dagegen kann man als LK nichts tun.

Brennpunktschule
25 Tage zuvor
Antwortet  MB aus NRW

@MB
Sie sollten vielleicht mal die ADO NRW §12 (4) lesen. Dagegen verstoßen Sie nämlich grob laut Ihren Angaben.

Sorry, vieles ist sicher fragwürdig und wenig pädagogisch sinnvoll. Aber was Sie schreiben ist schlimm. Das macht mich richtig sauer.

1. Verdienen Sie vermutlich mindestens A13 Z.
2. Bekommen Sie in Teilzeit mindestens 30,- € Brutto für den “Aufwand” der Anwesenheit. OK, als VollzeitkollegIn ist das weniger und zum Teil auch garnichts.

Sie dürfen als Lehrkraft arbeiten, Sie dürfen auch bei Aldi ab der Kasse sitzen. Ich vermute Sie wissen genau, welche der beiden Aussichten für Sie attraktiver ist.

Brennpunktschule
24 Tage zuvor
Antwortet  MB aus NRW

@MB

Vielleicht schauen Sie doch mal in die ADO NRW §12(4). Dagegen verstoßen Sie schon einmal massiv. Mir ist natürlich bewusst, dass das viele KuK machen, ich halte es aber für nicht erträglich, wenn damit auch noch geprahlt wird.

Ich entnehme Ihrer Schilderung, dass Sie mindestens A13 Z verdienen, außerdem sehr wahrscheinlich in Teilzeit arbeiten. Das macht für eine “abgesessene” Vertretrungsstunde mindestens 35,- € Brutto. Fürs Nichtstun.

Auch da halte ich es für unerträglich, dass Sie schreiben “minimales Geld für mich”. Für dieses “minimale Geld” müssen andere Menschen ca. 3 Zeitstunden richtig arbeiten.

Solche Aussagen bringen den ganzen Berufsstand in Verruf. Zu Recht, kann ich da nur sagen.

dickebank
1 Monat zuvor

Die Angaben lese ich mit Vergnügen und denke:

“Siehste mal, wärest du im letzten Schuljahr nicht gegangen, wären es 25,5 Wochenstunden weniger gewesen, die an deiner ehemaligen Schule ausgefallen sind. Obwohl – ich bin mit 1,5 Ü-Stunden laut Bilanz gegangen, wo stehen die eigentlich in der Tabelle?

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor

Die Presse hat sich vor allem auf die Zahl der regulär erteilten Unterrichtsstunden gestürzt.

Die lässt sich leicht durch die Reduzierung von Klassenfahrten, Ausflügen und Projektwochen erhöhen. 15 Prozent sind da locker drin.

Fräulein Rottenmeier
29 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

So ist es!….
Und die Presse stürzt sich auch die Unterrichtsstunden, die ersatzlos gestrichen wurden…..was aber in verlässlichen Grundschulen (also mit OGS) eher selten der Fall ist….(laut NRW Durchschnitt 3%)….

Am dreistesten aber fand ich die Aussage, dass der Grund für die Veröffentlichung der Zahlen sei, dass man sich bei den Nachbarschulen erkundigen kann, welche Strategien diese haben, um Unterrichtsentfall zu vermeiden….ja mei, wenn die eine bessere Personalausstattung haben und Yoga-Kurse anbieten….dann klappt das bestimmt zu 100%…..Nicht…..

Fr. Ro.
29 Tage zuvor

Vor dem Hintergrund der Veröffentlichung dieser Zahlen und evtl. vor dem Hintergrund, dass dieser Umstand SLs durchaus bekannt war/ist frage ich für einen guten Freund, welchen Aussagewert diese Statistik hat, die auf Zahlen basiert, die eine SL jede Woche händisch in einem Programm erfassen muss, wohl wissend, was passiert, wenn die Zahl der ausgefallenen Stunden in der ein anderen Woche sehr hoch sind?
Wie gesagt, ich frage mal für einen Freund, der auf solche abstrusen Gedanken kommt (unvorstellbar….)

Dil Uhlenspiegel
22 Tage zuvor

… weil Hattie u.a. danach fragte: Vielleicht auch eine interessante Meldung.
LG!

Brasilero
7 Tage zuvor

Wenn weder die Landesregierung noch die SL die Lehrkräfte vor renitenten und nicht erzogenen S u S und deren Erzeugern schützt, wird sich der Fehlbedarf immer weiter erhöhen. Es muss endlich wieder “erzogen werden” nicht nur erzeugt!!