
Einen ersten Durchlauf des Probeunterrichts für Schüler ohne Gymnasialempfehlung haben in Berlin nur wenige Kinder bestanden. Nur 2,6 Prozent der 1.937 Teilnehmer hätten ihre Eignung nachweisen können und dürften sich zum kommenden Schuljahr an einem Gymnasium anmelden, erklärte ein Sprecher des Bildungssenats.
Künftig erhalten angehende Siebtklässler bei einer Durchschnittsnote bis zu 2,2 eine Empfehlung für das Gymnasium und ab einer Durchschnittsnote von 2,3 eine Empfehlung für eine Integrierte Sekundarschule oder Gemeinschaftsschule.
Dies galt grundsätzlich auch bisher; Schulen hatten bei einem Notenschnitt von 2,3 bis 2,7 aber noch Ermessensspielraum für eine Gymnasialempfehlung. Schüler, deren Eltern trotz nicht ausreichender Noten auf einem Besuch des Gymnasiums bestanden, konnten dort ein Probejahr absolvieren. Dieses Modell wird nun durch den Probeunterricht abgelöst. News4teachers / mit Material der dpa
Verbindliche(re) Grundschul-Empfehlung: Hälfte der Viertklässler darf aufs Gymnasium
Den Kindern wird viel Leid erspart. Die Gründe für das Nichtbestehen würden mich interessieren. Für das Gymnasium braucht es gewisse kognitive Leistungsfähigkeit, aber auch eine geeignete Leistungsbereitschaft. Wenn es am Letzteren gescheitert ist, frage ich mich, wieso sich die Kinder nicht die paar Tage lang zusammenreißen konnten.
Es wird zu noch mehr “klagefreudigen Eltern” und Druck auf die Lehrer führen bei den wichtigen Leistungskontrollen. Da wird schon jetzt in Klasse 5 und 6 in den relevanten Halbjahren um jeden halben Punkt gestritten.
Wer tut sich Gym denn noch an, wenn es für SEK I ja eh A13 für alle gibt?
Bisher ist es jedenfalls das beliebteste Lehramt.
Die Schülerklientel ist zumindest derzeit noch nicht ganz so problematisch.
Die dabei waren, wissen, das war Absicht!!!!! Man wollte, dass möglichst viele nicht bestehen. Es gab verschiedene Themen und Aufgaben, die die Kinder vorher nicht hatten bzw. so nicht bewältigen konnten. Alles geplant!
https://www.morgenpost.de/berlin/article408478547/neuer-uebergang-zur-weiterfuehrenden-schule.html
Der Inhalt Ihrer Ausführung mag zutreffend sein, doch aus der Quelle kann ich das weder herauslesen noch überprüfen. Daher bleibt es eher eine Meinung als gesichertes Wissen.
Das wissen Berliner Lehrer. 🙂 Es gab Teilnehmer/innen.
Welcher Plan steckte dahinter?
Ist das nicht offensichtlich? Dass nicht so viele Kinder wie bisher ans Gymnasium kommen.
Das habe ich auch gehört.
Alle Berliner Lehrer wissen das. Sie dürfen nur nicht öffentlich darüber reden (Beamtenrecht).
Tatsächlich wäre es interessant, den IQ der Schüler zu testen, die am Probeunterricht teilnehmen. Es würde mich nicht wundern, wenn einige der Durchgefallenen recht intelligent sind.
In einem anderen thread bei n4t ging es schon einmal um den Unterschied von IQ-Werten, kognitiver Leistungsfähigkeit und den verschiedenen Formen von Intelligenz (u.a. EQ). Ich habe hier noch einen interessanten link zum Thema:
https://fachwort24.com/intellekt-intelligenz-was-ist-der-unterschied-tz14/
Das wäre überhaupt die Lösung, um objektiv geeignete zukünftige Gymnasiasten zu ermitteln und viel gerechter als das derzeitige Herumwursteln. Aber so genau will man es dann wahrscheinlich doch lieber nicht wissen.
Das will man tatsächlich nicht missen, weil das sehr wahrscheinlich sehr üble Ergebnisse liefern würde.
Was ist denn daran schockierend? Die Kinder hatten ja eben KEINE Empfehlung für das GY, also war das doch mehr als erwartbar.
Wie wäre ein vergleichender Probeunterricht für Kinder MIT einer Empfehlung fürs GYM? Es werden ja auch Kinder mit einer GYM-Empfehlung abgeschult.
Fände ich auch gut. Auch da würde ich noch mit einigen Durchfallern rechnen, weil die GY-Empfehlung m.E. viel zu großzügig vergeben wird (auch, weil man ruhigen Schülern die Gemeinschaftsschule ersparen will).
Nicht in jedem BL. In Hessen bspw. nicht.
Okay, Probeunterricht für alle. Ziemlich aufwändig, aber vermutlich am *gerechtesten”.
Aber solange auch das dazu führt, Kindern den Zugang zum Gymnasium zu verwehren, wird von einigen doch nur wieder von Ungerechtigkeit geredet. (Kam jetzt auch prompt, las ich eben in einem etwas ausführlicheren Artikel.)
Wurden nur die getestet? Es gibt diesen Bereich 2,3 – 2,7. Werden nicht die alle getestet?
Schade, dass nicht alle – also auch mit Durchschnitt 2,2 und besser – den Test absolvieren mussten. Das Ergebnis würde mich interessieren.
Wenn die alle in Berlin auf LRS prüfen würden, würden sie überall 50% LRS-Fälle haben. Mindestens! Man sollte auch mal fragen, woran das nun wieder liegt (ich meine nicht Zugewanderte, sondern eher Methoden und Zustände in den Schulen).
Ich meine Social Media und die Tatsache, dass man im alltäglichen Gebrauch null auf Rechtschreibung achtet. Der beinahe inflationäre Anstieg von LRS-Diagnosen kann wohl kaum an den Schulen liegen.
Elternhaus gehört dazu.
Können Sie mir bitte sagen, was ich falsch gemacht habe? Mein Sohn und mein Vater sind Legasteniker.
Letztendlich ist das ein Indiz dafür, dass die Gymnasialempfehlung doch nicht gar so unsinnig oder gar willkürlich sein könnte, oder?
Kühner Gedanke;)
kurz: Ich lese hier seit 5 Jahren mit, ohne etwas zu schreiben, möchte aber hier für etwas Aufklärung sorgen, da ich direkt an dem sogenannten Probeunterricht als Lehrer mitgemacht habe.
Probeunterricht:
Das war der Name! Das war`s auch schon.
Es handelte sich um drei Tests in Mathe, Deutsch und Kreativität/Teamfähigkeit. Jeder Test hatte ein Zeitfenster von 45 Minuten.
Anforderungsniveau:
Ich kann zumindest für den Mathe und Kreativitätstest (Murmeln), von denen ich jeweils ca. 30 korrigiert habe, und teilweise Deutsch sagen, dass diese entsprechend dem Rahmenlehrplan, mit Ansätzen von Deutschkenntnissen (Ja, wir sollten zwar korrigieren, aber sinnentnehmend bewerten) und der Fähigkeit einen Gedanken einen Schritt weiter zu verfolgen mühelos lösbar waren.
Die mangelnde Fähigkeit Texte lesen zu können und einen Gedanken zu verschriftlichen war für die meisten, die ich korrigiert habe, die größte Hürde. Allerdings möchte ich hinzufügen, dass auch ein größerer Teil unserer Gymnasialschüler in Berlin, das gleiche Problem hat, wie ich über die letzten 10 Jahre immer wieder feststellen durfte.
Daher würde ich vermuten, dass von den Schülern, die die 2,2_Noten_Hürde gemeistert haben, vielleicht (30-50) % (Nein, ich habe keine Belege für diese Zahl und vermute blind und ungerichtet aus dem Bauch heraus.) den Test bestehen würden.
Ich hoffe, dass ich etwas zur Aufklärung des “Probeunterrichts” beitragen konnte.
Interessant wäre gewesen zu wissen wie der Notendurchschnitt verteilt war. 2.3 bis 2.5, 2.6-2,8 etc. Wenn 90 % der SuS 3.5er Durchschnitt haben war das Ergebnis erwartbar.
P.S. Habe gelesen, dass 25% der SuS auch nichts in der Uni zu suchen haben trotz Abitur.
Naja, da wir hier ja alle (ich auch) anonym sind, können wir nicht einschätzen, “sollen” Sie das schreiben oder wollten Sie das schreiben. Man hört ja von anderen Teilnehmern anderes.
Das ist natürlich ein Dilemma, da gebe ich Ihnen recht.
Wenn ich das schreiben “sollte”, müsste ich dann nicht auch sagen, dass ein höherer als von mir gemutmaßter Anteil der Gymnasialempfehlungen den Test bestehen würde, um deren Aufnahme den Worten des Senates nach zu legitimieren?
Ich verbleibe bei meinen obigen Ausführungen und muss leider damit vertrösten, dass der Senat die Aufgaben offensichtlich (noch) nicht veröffentlicht hat.
Genau.