Fast die Hälfte der Schülerschaft hat eine Migrationsgeschichte: GEW fordert Konsequenzen für Schulen

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DÜSSELDORF. Unter den Schülerinnen und Schülern in Nordrhein-Westfalen hat beinahe jede zweite Person einen Migrationshintergrund. Ein wachsender Anteil. Die Bildungsgewerkschaft GEW leitet daraus Forderungen ab.

Kinder aus zugewanderten Familien benötigen Sprachförderung – bekommen sie aber in den Schulen nicht ausreichend. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Unter den gut 2,5 Millionen Schülerinnen und Schülern in Nordrhein-Westfalen haben 44,3 Prozent eine Zuwanderungsgeschichte. Laut Statistikamt IT.NRW sind das im aktuell laufenden Schuljahr 2024/25 rund 1,1 Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in NRW. Der Anteil sei damit erneut gestiegen – nach 43,0 Prozent und 41,8 Prozent in den beiden Schuljahren zuvor.

Der Blick im Einzelnen: An den allgemeinbildenden Schulen kann mit einem Anteil von 46,3 Prozent fast jede zweite Person im Kindes- und Jugendlichenalter auf eine Zuwanderungsgeschichte zurückblicken. Das bedeute einen geringfügigen Anstieg – um 0,9 Prozentpunkte – im Vergleich zum Vorjahr, hieß es unter Verweis auf amtliche Schuldaten. Hingegen sei der Anteil der Schülerschaft mit Migrationshintergrund an den beruflichen Schulen recht deutlich (2,4 Punkte) geklettert – und liege bei aktuell 36,2 Prozent.

Insgesamt besuchen derzeit 2.516.995 Schülerinnen und Schüler eine der 5.407 allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in NRW. Die Erhebung erfolgte nicht an Freien Waldorfschulen und Weiterbildungskollegs.

«Wir leben in einer Zuwanderungsgesellschaft und unsere Schulen sind geprägt von kultureller Vielfalt»

Wer gilt als Person mit Migrationsgeschichte? Als Personen mit Zuwanderungsgeschichte gelten in der Statistik Schülerinnen und Schüler, die im Ausland geboren und nach Deutschland zugewandert sind. Und/oder Schüler, von denen mindestens ein Elternteil im Ausland geboren und nach Deutschland zugewandert ist und/oder deren Verkehrssprache in der Familie nicht Deutsch ist. Die Staatsangehörigkeit sei dabei nicht von Bedeutung, erläutert das Landesamt.

«Wir leben in einer Zuwanderungsgesellschaft und unsere Schulen sind geprägt von kultureller Vielfalt», sagte die NRW-Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW), Ayla Celi. Die Zahlen zeigten umso mehr, dass bei politischen Entscheidungen und Investitionen in die Schulen die Diversität als Stärke anerkannt werden müsse. «Damit eine vielfältige Schülerschaft auch als Bereicherung gelebt werden kann, müssen wir unsere Schulen konsequent darauf ausrichten.»

Konkret heiße das: Mehr Sprachförderung von Anfang an, interkulturelle Kompetenz in der Lehrkräfteausbildung und gezielte individuelle Förderung – gerade in den Grundschulen.

Warum sich niemand in Deutschland über die zuletzt desaströsen Ergebnisse von PISA, IGLU und Co wundern darf, machte unlängst eine Detailstudie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der Universität Dortmund deutlich (News4teachers berichtete): «Unsere Befragung der Lehrkräfte hat gezeigt, dass mit dieser Herausforderung sehr unterschiedlich umgegangen wird», berichtete Projektleiterin Dr. Ramona Lorenz mit Blick auf Sprach- und Leseförderung.

Heißt konkret: «Im Unterricht von 13,1 Prozent der Viertklässler*innen fördern die Lehrkräfte Schüler*innen mit Deutsch als Zweit- /Fremdsprache gezielt in fast jeder Deutschstunde, bei 37,5 Prozent in einer Deutschstunde pro Woche. Es zeigt sich aber auch, dass bei 30,9 Prozent in keiner der Deutschstunden eine gezielte Förderung für diese Gruppe vorkommt, bei 18,4 Prozent der Schüler*innen passiert dies nur einmal im Monat. Dabei findet eine gezielte Förderung nicht unbedingt dort häufiger statt, wo der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund höher ist.»

Lesefördermaßnahmen an Schulen können auch außerhalb des regulären Unterrichts stattfinden. Deshalb wurden Schulleitungen zu außerunterrichtlichen Angeboten für Kinder mit nicht deutscher Familiensprache befragt. «Hier zeigt sich ein ähnlich heterogenes Bild, rund die Hälfte der Schüler*innen besuchen eine Grundschule, an der außerunterrichtliche Leseförderangebote für diese Zielgruppe bestehen, rund die Hälfte aber eben auch eine Schule, die solche Fördermaßnahmen nicht anbietet», konstatiert die Projektleiterin.

«Wichtig ist, dass die Förderung gezielt erfolgen kann, das heißt, dass wir ein verlässliches Diagnostikverfahren brauchen»

Fazit von Studienleiterin Professorin Nele McElvany: «Wir haben eine heterogene Schülerschaft mit jeweils besonderen Förderbedarfen. Die unterschiedlichen Zeitpunkte des Deutschlernens oder der Zuwanderung verweisen darauf, dass wir umfassende Konzepte für die Sprachdiagnostik und Sprachförderung zu unterschiedlichen Zeitpunkten brauchen: vor Schulbeginn, in den ersten Grundschuljahren und für die später Zugewanderten.»

Gleichzeitig zeige sich, dass die Lehrkräfte und Schulen aktuell sehr unterschiedlich mit dieser Herausforderung umgingen. McElvany: «Viele Lehrkräfte und Schulen sind hier äußerst engagiert. Der Anteil an Kindern mit Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache, die im Deutschunterricht nicht gezielt gefördert werden oder an Schulen sind, die kein außerunterrichtliches Leseförderangebot haben, ist allerdings deutlich zu hoch, hier gibt es klaren Handlungsbedarf. Wichtig ist, dass die Förderung gezielt erfolgen kann, das heißt, dass wir ein verlässliches Diagnostikverfahren brauchen, um darauf aufbauend gezielte Angebote – sei es durch qualitativ hochwertigen Unterricht im Klassenverband, kleinere Lerngruppen oder individuelle Förderung – bereitstellen zu können.»

Immerhin: In Nordrhein-Westfalen wird ein solches Diagnostikverfahren, das Grundschulen im Einschulungsverfahren einsetzen sollen, gerade in einem Modellversuch erprobt (News4teachers berichtete). News4teachers / mit Material der dpa

KMK-Kommission fordert: Deutsch-Förderung für Migrantenkinder systematisieren!

 

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ed840
1 Monat zuvor

Die Prozentzahlen sind schwierig einzuschätzen, denn NRW zählt bei Migrationshintergrund von Schüler*innen bekanntlich anders als z.B. Bayern oder Baden Württemberg, wo Geburtsort/Herkunft der Eltern keine Rolle spielen. Es fällt aber auf, dass z.B. bei IQB 2022 Lesen der Punktabstand zwischen Schüler*innen ohne/mit Migrationshintergrund in NRW mit -87 Punkten höher war als der Bundesschnitt von -81 Pkt.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  ed840

Wie hoch ist denn der Anteil von Migranten aus dem deutschsprachigen Raum in BY?

Um es deutlicher zu machen, wie viele Östreicher leben und arbeiten als Migranten in BY?

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Das geht aus der Schulstatistik nicht hervor, da wie gesagt Kinder Österreichischer Eltern in Bayern nicht zu “Migrationshintergrund” zählen. In NRW zählt es bereits als “Migrationshintergrund”, wenn ein Elternteil in AUT geboren ist.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Warum interessiert Sie eigentlich nur der Anteil in Bayern, nicht der in NRW? In Bayern zählt es ja in Schulstatistik nicht als Migrationshintergrund, wenn die Eltern nicht Deutsch sind oder im Ausland geboren wurden. In NRW reicht es bereits aus, wenn ein Elternteil im Ausland geboren ist.

Peterchens Klo knarrt
1 Monat zuvor

Die Zahlen zeigten umso mehr, dass bei politischen Entscheidungen und Investitionen in die Schulen die Diversität als Stärke anerkannt werden müsse.

Diesem Satz stimme ich zu, allerdings ausschließlich unter Streichung der Worte “als Stärke”: Wie man es auch dreht und wendet, Diversität ist erstmal keine Stärke, auch wenn man sich das noch so sehr wünscht. Eine homogene Schülerschaft ist leichter und effizienter zu unterrichten, das ist einfach Fakt. Mangelnde Sprachkenntnisse sind niemals eine Stärke sondern erstmal ein Defizit.
“…als Stärke anerkennen…”, “…als Chance begreifen…”, “…als Möglichkeit sehen…”
Das sind politische Phrasen, nichts weiter. Ja, man muss die Diversität als Realität anerkennen, doch sie als Stärke verkaufen zu wollen ist reiner Hohn.

Das gilt im Bildungsbereich genau wie gesamtgesellschaftlich und historisch. Kulturelle Diversität erzeugt zunächsteinmal IMMER Probleme. Im Kleinen (z.B. ein Schüler, der dem Unterricht nicht folgen kann) wie im Großen (z.B. Ghettobildung), wie auch im ganz Großen (VIelvölkerstaaten neigen eher zu Unterdrückung bestimmter Bevölkerungsgruppen bzw. Bürgerkrieg, siehe USA, Jugoslawien, UdSSR, Israel, Sudan, China, Irak, Türkei, etc.)
Wenn Diversität nicht kontinuierlich in Richtung Homogenität konvergiert, dann, platt gesagt, knallt es irgendwann.

Also: Diversität ist als Tatsache zu akzeptieren und als Herrausforderung zu meistern. Sie aber als Stärke zu feiern ist wahlweise Augenwischerei oder blinder Idealismus.

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, Idealfälle gibt es, aber nicht nur …. Nicht nur der Staat und die Schulen haben eine Bringschuld, das wird immer aus den Augen verloren.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

? Das steht so aber nicht in Artikel 7 Absatz 1. Ich unterstütze das, aber steht trotzdem nicht so dort.

Bedenklich finde ich hier, dass sich die Hälfte der Absätze mit dem Religionsunterricht befasst, als wäre dieser das Wichtigste. Seltsam.

Auch wäre ich dafür, Artikel 7 um den Zusatz zu erweitern, dass die Eltern nicht verhindern dürfen, dass ihre Kinder Chancen auch wahrnehmen können.

Pauker_In
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“…insoweit, als die Pflege- und Erziehungspflicht in den Händen der Eltern liegt, …”
Von einer “Bringschuld” der Eltern und vor allem der Kinder ist dabei keine Rede.

Ich finde, eine gewisse Bringschuld ist konkludent.

Canishine
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich würde bei der Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit denken, dass man Schritt für Schritt seinen Anteil beiträgt. Ob man das „Bringschuld“ nennen möchte und sollte, sei mal dahingestellt.

Heide Blume
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

An unserer kleinen Schule ist Diversität bereits bei den Lehrkräften unerwünscht. Alle, die Schule anders machen wollen als die Schulleitung und abweichende Ansichten äußern, werden nicht gewertschätzt, sondern nach Möglichkeit an andere Schulen geschickt.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Heide Blume

Das ist etwas anderes. Sie meinen nicht Diversität, sondern Mitgestaltung.
In welcher Rolle schreiben Sie hier denn? Sie klingen wie eine Mutter, die ganz bestimmte Vorstellungen hat und diese unbedingt umgesetzt sehen will.

Zur Info: Sie dürfen nicht davon ausgehen, dass alle Beteiligten Ihre Sicht teilen. Umgekehrt tun Sie das doch auch nicht.
Suchen Sie also für Ihre Kinder eine andere Schule, die Ihren Erwartungen eher entspricht.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Kann auch eine Lehrkraft sein, die mit Diversität mehr Toleranz ggü Rechtskonservativem oder noch weiter Rechtsgerichtetem meint, solche schreiben auch so indirekt. Oder sie meint es so wie es eigentlich verstanden wird. Also genau anders herum.

Betroffener Lehrer
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Oder doch anders herum? Vielleicht verkehrt herum? Oder indirekt herum?
Spekulationen ohne Ende.
Aussagekraft? Gen Null.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Nichts für ungut, aber der Link für zu einer Seite, die Diversität propagiert und versucht aufzuzeigen, wie sich Diversität auswirken könnte. Es gibt keinerlei Belege. Es sind reine Annahmen.
Überzeugender wäre es, real existierende Beispiele zu nennen. Das könnte man den Machern der Seite auch einmal mitgeben.

Diversität per se ist nicht gut, sondern eine gewisse Diversität, die zu den vorgegebenen Umständen passt, ist hilfreich.
So ehrlich sollte man schon sein. Nehmen wir mal die Wehrpflicht, würden Sie doch sicher nicht fordern, dass alle körperlich versehrten Menschen unbedingt auch den Dienst an der Waffe machen sollten, oder doch?
Wenn es um Weltanschauungen geht, dann wären dort ausgesprochene Pazifist*innen oder bekennende Heimatlandhasser*innen auch nicht hilfreich.

Präzisere und differenziertere Darstellungen helfen uns weiter, pauschale Behauptungen allerdings nicht.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich wiederhole mich gern: Präzisere und differenziertere Darstellungen helfen uns weiter, pauschale Behauptungen allerdings nicht.

Ihr Beispiel belegt meine Annahme, dass sich eine gewisse Diversität (den Umständen angemessen) positiv auswirkt, nicht aber, dass jede Art von Diversität immer sinnvoll ist.

Sim Si
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Unser Problem ist nicht kulturelle Vielfalt, sondern Sprachdefizite, Armut, Bildungsferne und ein religiös-kulturell bedingtes eher geschlossenes Weltbild bis hin zur Intoleranz und zum Extremismus. Bei diesen Erfolgsstories sind bestimmt nicht Mitarbeiter gemeint, die ein geschlossen-patriarchalisches Weltbild haben oder keinen Schulabschluss. Die Frage ist, wie man es schafft, dieses Problem zu lösen, dass wir zu viele Kinder aus solchen Familien in der Schule und viel zu wenig Ressourcen haben, um aus all denen weltoffene, gebildete Bürger zu machen.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“Ein religiös-kulturell bedingtes eher geschlossenes Weltbild bis hin zur Intoleranz und zum Extremismus” – meinen Sie die rechtsextreme Szene in Ostdeutschland? Katholiken in Bayern? Oder die Evangelikalen in Baden-Württemberg?„

Ich würde da die gesamte rechtsextreme Szene einordnen, unabhängig von der Himmelsrichtung.

Martina
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Und ich würde alles Extreme und Radikale einem geschlossenen Weltbild zuordnen. Dabei ist egal, ob es von rechts oder links kommt.
Intolerent, feindselig und oft sogar gewaltbereit gegenüber Menschen mit anderer Sichtweise sind alle Fanatiker.

Achin
1 Monat zuvor

Unabhängig von der Sachfrage:
Versteht sich die GEW in erster Linie als Gewerkschaft (im Sinne von Mitarbeiter*innenvertrag) oder als Partei mit bildungspolitischer Agenda?

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Achin

Jede Lehrkraft, die länger als zwei Monate im System ist, kennt die Antwort auf diese Frage…

Mara
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Genau deshalb bin ich aus der GEW wieder ausgetreten. Ich fühlte mich nicht vertreten.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Ich sehe nicht, was sich geändert haben soll.
Weiterhin benötigen wir dringend mehr Personal, um alle Kinder – besonders im Kindergarten – zu fördern… :/

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sind Sie denn in NRW tätig?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  ed840

Nein, aber ich sehe wie beschrieben keine grundlegende Veränderung – in Deutschland generell.
Darüber hinaus erlaube ich mir dies einfach als Pforzheimer 😉

Monika, BY
1 Monat zuvor

https://jugendstrategie.de/unser-schulsystem-broeckelt/

Merkt man deutlich jeden Tag. Wenn man es möchte, natürlich.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

? Alle wissen es. Allerdings wollen die zuständigen Entscheidungsträger*innen nicht aktiv werden und viel Geld dafür fordern, wenn die Erfolge doch erst nach ihrer Amtszeit sichtbar werden.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Es gibt m.W. kein deutsches Schulsystem, sondern 16 verschiedene Schulsysteme in 16 Bundesländern, die auch unterschiedlich stark bröckeln.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

“Je nach Region, in die Sie mit Ihrer Familie ziehen, werden Sie daher etwas unterschiedliche Schulsysteme vorfinden. Zum Beispiel lernen Kinder in den einzelnen Bundesländern nicht immer exakt das Gleiche und benutzen teilweise auch andere Lehrmaterialien.”

Ergänzen müsste man, dass es sehr unterschiedliche Schularten gibt. Auch, dass Abschlüsse unterschiedlich erworben werden. …

Besseranonym_2
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ja, das müsste stärker betont werden. Bliebe die Frage, ob Menschen, die z.B. nur ein offenes Gesamtsystem kennen oder auch restriktive Schulsysteme, die nur leistungsmäßiges Vorwärtskommen anstreben, damit geholfen wäre. Viele brauchen Zeit und Praxiserfahrung , um unsere Möglichkeiten zu verstehen und vor allem – nutzen zu können (da würde nur Föderalismus/ Schule abschaffen etwas ändern)

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Vielen Dank für den link, aber war schon vorher Lage die 16 Schulsysteme direkt in den einzelnen BL zu recherchieren.

Realist
1 Monat zuvor

Lesefördermaßnahmen an Schulen können auch außerhalb des regulären Unterrichts stattfinden.”

Braucht mehr Personal, wenn vielerorts nicht einmal der Pflichtunterricht mit dem bestehenden Personal abgedeckt werden kann. Nur: Woher nehmen?

Gleichzeitig zeige sich, dass die Lehrkräfte und Schulen aktuell sehr unterschiedlich mit dieser Herausforderung umgingen. McElvany: «Viele Lehrkräfte und Schulen sind hier äußerst engagiert…. qualitativ hochwertigen Unterricht im Klassenverband, kleinere Lerngruppen oder individuelle Förderung – bereitstellen zu können.»”

Also letzendlich wieder der (moralische) Appell, dass die f… S… sich doch einmal bitte zu noch mehr unbezahlter Mehrarbeit aufraffen sollen… “qualitativ hochwertiger Unterricht”, “kleiner Lerngruppen”, “individuelle Förderung” brauchen vor allem Zeit und Personal. Und das gibt es oft nicht. Daran wird auch der “900 Milliarden Wumms” (der vielleicht zu1-2 Prozent in den Schulen ankommen wird) nichts ändern…

Monika, BY
1 Monat zuvor

Warum haben Lehrer Burnout?

Die steigenden Anforderungen des Schulsystems, der Umgang mit schwierigen Schülern und Eltern sowie der ständige Druck, den Erwartungen gerecht zu werden.

Und warum denn Schüler?

Schüler haben Burnout aus ähnlichen Gründen wie Lehrer:

Überforderung durch das Schulsystem: Zu viele Prüfungen, Projekte, Hausaufgaben und eine hohe Erwartungshaltung.
Dauerhafter Leistungsdruck: Der Fokus auf Noten statt auf individuelles Lernen setzt viele Schüler unter Stress.
Fehlende Erholungsphasen: Kaum Zeit für Freizeit, Sport, Hobbys oder soziale Kontakte, weil Lernen und Schule fast die gesamte Zeit einnehmen.
Mangelnde Unterstützung: Wenn Lehrer überfordert sind, bleibt oft wenig Zeit, individuell auf Schüler einzugehen.
Unrealistische Anforderungen: Oft müssen Schüler Inhalte in kurzer Zeit verstehen, ohne genügend Übung oder Wiederholung.
Unklare Zukunftsperspektiven: Die Angst, nicht gut genug zu sein oder keinen Platz in der Gesellschaft zu finden, belastet viele Jugendliche zusätzlich.

Kurz gesagt: Das System fordert viel, gibt aber wenig Unterstützung – sowohl für Lehrer als auch für Schüler.

Es hat mit Migrationsgeschichte nichts zu tun.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Bildungsnah sozialisierte Kinder an der für ihre kognitive Leistungsfähigkeit richtigen Schulform sind bei den heutigen Lehrplänen nicht überlastet. Das Problem mit den vielen Hausaufgaben und den fehlenden Erholungsphasen existiert höchstens wegen der viel zu langen Schultage. Der Nachmittagsunterricht stresst nicht nur die Lehrer, auch die Schüler.

Sepp
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Wenn ich an einige meiner Kinder mit Migrationshintergrund denke, dann lastet ein enormer Druck auf ihnen, gerade aufgrund bestimmter Rollenverständnisse. Der Junge wird es mal besser haben als die Familie, er muss studieren, Arzt oder Anwalt werden, seine Familie ernähren!

Dazu kommt, dass in vielen Familien kaum Deutsch gesprochen wird, die Kinder dabei gar nicht unterstützt werden können. Natürlich fällt es einem solchen Schüler mit Migrationshintergrund dann schwerer, dem Unterricht zu folgen, vernünftig zu schreiben, gute Noten zu bekommen.

Da stellt sich doch viel mehr die Frage nach Zukunftsperspektiven.

Ihre Punkte haben eine ganze Menge mit Migrationshintergrund zu tun bzw. werden dadurch massiv verschärft.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Sepp

Migrationshintergrund ist m.M. ein viel zu breiter und undifferenzierter Begriff. Unterschiedliche Migrantengruppen sind auch unterschiedlich stark von Bildungsnachteilen betroffen. Es gibt z.B. auch Migrantengruppen, die in der Schule deutlich besser performen als Schüler*innen ohne Migrationshintergrund. Interessant auch, die Ergebnisse der Migranten in DE bei PISA 2022 Mathematik. Dort lagen Probanden mit Migrationshintergrund um -59 Pkt zurück, nach Berücksichtigung der sozioökonomischen Bedingungen und der Familiensprache noch -8 PKt.
Zum besseren Vergleich in DK waren es -21 PKt, in SWE -27 Pkt, in FIN -29 Pkt. Trotzdem wäre es natürlich wichtig, dass man in DE bessere Möglichkeiten entwickelt Kinder mit sprachlichen Defiziten und /oder Elternhäusern mit wenig Bildungsorientierung besser zu fördern als bisher.

Sim Si
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Außer dass andere Eltern ihre Kinder dabei besser unterstützen können. Ich erlebe das auch so, dass – als ich auf dem Gymnasium war – der Unterricht besser und strukturierter war. Wir hatten anständige Heftaufschriebe und wenn man die gelernt hat, konnte man eine 2 schreiben. Das Problem am G8 ist v.a., dass die Kinder durch den vermehrten Nachmittagsunterricht überhaupt keine Zeit mehr haben, um neben Schule, Lernen und Hobbies auch noch Zeit für Erholung zu haben.

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor
Antwortet  Sim Si

Das Lernen in der Ganztagsschule ist auch ineffizienter, da hier weniger freie Lernzeit nachmittags bleibt und man nach Schulschluss erheblich müder ist als bei Halbtagsunterricht.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Nur, wenn tatsächlich nachmittags Unterricht stattfindet. DAS muss aber nicht sein. Man könnte z.B. eine verbindliche freie Lernzeit und wählbare Angebote in den Nachmittagsbereich legen.

Merke: Ganz ist nicht gleich Ganztag! Gerne!

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Dann haben die Schüler aber trotzdem keinen Raum, in dem sie alleine ungestört lernen können.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

? Doch natürlich. Das kann man sehr gut einrichten, wenn man es will. Es müssten sich auch nicht immer alle Kids gleichzeitig im Schulgebäude aufhalten. “Lernen am anderen Ort” sagt Ihnen bestimmt etwas.
In meinem Bundesland gibt es gerade ein Projekt, bei dem Hunderte von Bauernhöfen, Einrichtungen aller Art … genau das anbieten.

Außerdem ignorieren Sie, dass die Kids zuhause der Versuch, die elektronische Endgeräte darstellen, sehr schlecht widerstehen können. Das würde in der Schule wegfallen.

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das wird nicht funktionieren. Da müssten ja alleine in meiner Kleinstadt Tausende Einzelräume bereitgestellt werden. Ökonomischer Wahnsinn. Und da können die Schüler auch ans Smartphone.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

? Ich verstehe Ihr Problem nicht.
Und ich verstehe auch nicht, weshalb Sie meinen Einwand elektronische Endgeräte betreffend komplett ignorieren.

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das Problem ist, dass die Schüler in der Ganztagsschule nachmittags nicht ungestört lernen können.

Makkus
1 Monat zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Das Problem ist, dass der “Ganztag” ein “Halbtag mit verpflichtendem Hort” ist.
Weil sich niemand im Schulsystem vom liebgewonnenen Halbtag lösen kann.

mama51
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Im Ganztag der integrierten Gesamtschule die ich kenne, sind Smartphones tatsächlich das geringste Problem…

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

VersuchUNG muss es natürlich heißen.

mama51
1 Monat zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Genau! Und vielen fehlt ein “echter und wirklich ungestörter, geschützter Rückzugsort” – unabhängig davon, ob sie lernen, für sich allein sein oder einfach “nix- tun” wollen.

mama51
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Merke: Ganz ist nicht gleich Ganztag!

Das stimmt! Und trotzdem: Man ist “außer Haus”, also in der Schule, und deswegen ab 14:30 oder( bis/ab) 17:00 möglicherweise nicht weniger erschöpft – ob mit Unterricht oder EventMangement seitens der Betreuung!
Für die meistens Kids, die ich kenne bzw. beobachten kann, zählt:
Dahoam ist Dahoam!

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  mama51

An weiterführenden Schulen?
Die Kids in meiner 5. sind an den kurzen Tagen (immerhin 3 aus 5) fast alle in action, also nicht zuhause.

Ich fände es gut, wenn Schulen am Nachmittag – wie in den USA – eine Vielfalt an Angeboten machen könnten.

“Dahoam” ist bei Kindern aus bestimmten Gruppen übrigens gleichbedeutend mit “Daddeltime”.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  mama51

Nachtrag: Ich frage mich immer, weshalb es in anderen Ländern möglich ist, ohne dass sämtliche Kinder einen dauerhaften Schaden davontragen
Was ist denn da bei uns los?!

Monika, BY
1 Monat zuvor

“Eine neue Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo macht deutlich:

Wenn kein Elternteil Abitur hat, besuchen demnach nur 28,2 Prozent der Kinder ein Gymnasium.

Hat ein Elternteil Abitur, steigt dieser Anteil schon auf 57,9 Prozent;

sind es beide Elternteile, liegt der Wert bei 75,3 Prozent.

Ein Kind mit Professoreneltern hat also dreimal so große Chancen wie ein Facharbeiterkind eine Empfehlung für das Gymnasium zu bekommen. Und das bei gleicher Kompetenz.”

So einfach ist das.

https://jugendstrategie.de/unser-schulsystem-broeckelt/

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Dass sind natürlich Durchschnittswerte über alle Ethnien hinweg. Würde mich wundern, wenn die niedrigen Werte auch auf Kinder mit Migrationshintergrund z.B. Fernost oder indischer Subkontinent zuträfen. Bei den Kindern ehemaliger vietnamesischer Vertragsarbeiter in Ostdeutschland waren die Quoten trotz mangelnder Vorbildung der Eltern ja z.B. wesentlich höher als im Gesamtschnitt der aller Schülerinnen. In Brandenburg waren das z.B. bis zu 74%, in Thüringen bis zu 63% usw. , was damals ca. 20 Prozentpunkte über der Gymnasialquote der Schüler*innen ohne Migrationshintergrund lag.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

So einfach ist das. Nun korreliert die Fähigkeit, das Abitur abzulegen, durchaus mit der Intelligenz der betreffenden Person. Und Intelligenz ist nun mal in Teilen erblich. Es verwundert daher nicht, dass der Anteil von Kindern mit „Abitur-Eltern“ am Gym höher ist als der Anteil von Kindern ohne „Abitur-Eltern“. Weiterhin denke ich aufgrund meiner Erfahrung (anekdotische Evidenz, ich weiß), dass die Bedeutung von Bildung in Akademikerhaushalten hoch bewertet wird und damit Akademikereltern ihre Kinder mehr zum Lernen anhalten.
Dessen ungeachtet besteht das Problem, dass insbesondere die Intelligenz von Kindern aus Nichtakademiker-Haushalten nicht erkannt wird. Hier erst am Gym anzusetzen wäre aus meiner Sicht viel zu spät: bereits in der Kita muss Sichtung und Förderung passieren. Die Eltern müssen da aber auch mitspielen, und das ist nicht selten ein Problem.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Woher kommt die Bedingung “mit gleicher Kompetenz”? Wie wird Kompetenz definiert? Wurden neben der kognitiven Begabung auch Arbeitseinstellung und Sozialverhalten berücksichtigt? Was ist mit Kindern von Eltern, die beide keine Facharbeiter sind?

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Die Chance auf kostenlose Bildung hat jeder, und es gibt genügend Beispiele, dass auch Kinder aus Arbeiterfamilien Abitur machen. Es gehört auch ein Wille zum Lernen dazu, und der muss von den Eltern gefördert werden, und damit meine ich nicht, dass sie helfen können, sondern dass sie die Bildung insgesamt als wichtig erachten. Das ist bei vielen nicht der Fall.

Sepp
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Was wundert Sie daran?

In einem bildungsnahen und meist wohlhabenderen Haushalt wird vermutlich auch mehr Wert auf Bildung gelegt.
Man leistet es sich vielleicht schon früh, mit den Kindern gemeinsam zu lesen, Ausflüge zu machen, ins Museum, ins Theater o.ä. zu gehen.

Damit sind die Kinder den Kindern aus anderen Haushalten schon deutlich voraus, können schneller und besser lesen usw.
Wie sollen die anderen Kinder das aufholen, wenn doch alle ähnlich viel Zeit in der Schule verbringen?

Davon abgesehen können Akademiker-Eltern doch ihre Kinder viel besser darauf vorbereiten, was sie später dazu brauchen, als wenn die Eltern keine Akademiker sind.
Aus meinem Bekanntenkreis haben die Kinder von Ärzten und Anwälten häufig selbst erfolgreich Medizin oder Jura studiert, mit massiver Unterstützung durch die Eltern. Das sollte doch keine Überraschung sein…

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn man zuhause regelmäßig Nachhilfe braucht, dann hat man die falsche Schulart gewählt. Man darf nicht verkennen, dass heute alle auf Biegen und Brechen ans Gymnasium wollen, und das macht sich natürlich bemerkbar.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

An unserem Gym gibt es seit Corona für SuS in jeder Stufe der SEK 1 kostenlosen Förderunterricht in Mathe, Deutsch und Englisch – abgestimmt auf die Bedarfe der SuS in den jeweiligen Klassenstufen, in Kleingruppen und und und. Wissen Sie, wer den besucht? In ca. 90% der Fälle leider nicht die SuS, die ihn bräuchten – auch nicht die aus benachteiligten Verhältnissen. Wir legen den SuS und Eltern sehr intensiv den Besuch dieser Förderstunden nahe, geben viel Geld dafür aus. Aufgrund der mangelnden Nachfrage wird das Programm wohl in ein, zwei Jahren eingestellt werden.

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Das ist auch meine Beobachtung, gerade bei den betroffenen Schülern fehlt es enorm an der Lernmotivation.

A.J. Wiedenhammer
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Das sieht bei uns ganz genauso aus.

mama51
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

An unserem Gym gibt es das o. g. alles auch! Es gibt dazu sogar spez. LRS- und Dyskalkulie- Fö- Kurse. Und zwar alles nicht erst seit Corona, sondern bestimmt schon seit 15 Jahren.
Abgeschult werden dann diejenigen, bei denen es an der Haltung, vornehmlich im Elternhaus, zu Bildung fehlt und deren Leistungen entsprechend unterirdisch ausfallen. Wo sollte dann die Lernmotivation hergekommen sein? (Siehe Teacher Andi) Die wenigsten SuS schaffen das unter diesen Bedingung aus sich heraus ganz alleine 🙁 Schade!

Sepp
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Kinder müssen sich auch über den reinen Unterricht hinaus mit dem Lehrstoff beschäftigen, das können wir gar nicht ändern. Der Eine braucht vielleicht ein bisschen mehr Zeit, bei dem Anderen geht es schneller.
Ich würde aber in Frage stellen, ob es dafür wirklich einer aktiven Förderung (durch Eltern oder wen auch immer) bedarf.

Wenn mein Sohn von klein auf mit Büchern aufwächst und feststellt, dass lesen Spaß macht, wird er deutlich schneller und flüssiger lesen als jemand, bei dem das nicht passiert.

Da können Sie zwar 1-2 Zusatzstunden pro Woche anbieten, die können mehrere Jahre Lesevorsprung kaum ausgleichen.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Sepp meinte sicherlich, dass im Unterricht auch Übungsphasen integriert sind, es ist ja keine Vorlesung. Nur reicht der reine Unterricht für die allermeisten Schüler nicht aus. Für das, was Sie mit “nicht nur aus Unterricht bestehen muss”, sprich Privatleben, gibt es die Pausen. Den Rest erledigen Hausaufgaben, die ggf. auch im AG-Bereich der Schule gemacht werden können.

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn man die Ansprüche immer weiter herunterschraubt, weil die Lernmotivation immer mehr nachlässt, dann ist das nicht besonders zielführend. Die wirklich schlauen und kreativen Köpfe fehlen jetzt schon überall. Wollen wir flächendeckend Kindergarten-Niveau? Keiner muss mehr irgendetwas leisten? Irrweg.

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Als ob das nicht so wäre …………. Seltsame Argumentation.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das Problem ist aber (hier in NRW), dass nur für neuzugewanderten Kindern Sprachförderung zusteht und nur vereinzelt weitere Förderung personell finanziert wird. Sprachförderung für alle Kinder ist schwer zu stemmen, ohne personelle Unterfütterung…

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn man den websites der Ministerien vetraut, scheint es schon Fördermaßnahmen zu geben. Ob das auch flächendeckend und umfassend angeboten wird, werden die Praktiker hier vermutlich besser wissen.

https://www.bayernportal.de/dokumente/leistung/433768208206?localize=false

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn Förderung erst in der Schule beginnt, ist der Abstand bei einigen schon sehr (zu) groß. Bildung und Erziehung beginnen schon sehr viel früher – eigentlich vom Tag der Geburt an.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Und was hat das jetzt mit Chancengleichheit zu tun? Die im Artikel sowie in ihrem Ost genannten Zahlen bestreite ich ja nicht einmal. Aber das was ungleich ist, ist nicht die Chancengleichheit sondern Entscheidungsfreiheit bzw. Chancenverwertung.

Der Kölner würde gem. §6 des kölschen Grundgesetzes sagen:

Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet. “

Es sind folglich die Eltern, die eine Entscheidung gegen den Besuch eines GY treffen. Die rechtliche Möglichkeit bietet sowohl Kindern aus Akademikerhaushalten als auch denen aus Nichtakademikerhaushalten die gleiche Chance, die Entscheidung über die Nuzung dieser Chance – also die Chancenverwertung – fällt bei gleichen Voraussetzungen unterschiedlich aus. Dass dies auch unter Berücksichtigung möglicher zukünftiger Folgekosten geschieht, ist Folge der unzureichenden BAFöG-Regelungen.

Bezüglich der Chancengleichheit werden aus meiner Sicht zu viele Aspekte vermischt. Bei der Entscheidung für eine gymansiale Schulbildung geht es in allererster Linie um soziale Abgrenzung, weshalb ich ja auch ein Befürworter des Gesamtschulsystemes bin – egal ob integriert oder kooperativ.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Wie soll das mit den dreimal so großen Chancen bei gleicher Kompetenz denn funktionieren, wenn der Übertritt aufs Gymnasium von den Durchschnittsnoten der 4. Klasse abhängt?

Monika, BY
1 Monat zuvor

“ja, aber das Problem ist, dass in der Schule wenig erklärt wird. Beispiel 7. Klasse Thema Deutsch Mittelalter. Die Kinder lernen über Minnengesänge und schreiben einige Stichwörter in ihr Heft. Sie sollen einen Aufsatz schreiben in dem sie verschiedene Quellen Bilder, Texte, Interviews ranziehen, die vorgegeben werden.

Im Heft und Buch steht auch wie man so einen Aufsatz schreibt. In der Theorie!!! Leider steht nirgendwo ein Aufsatz wie er geschrieben wird. Nirgendwo .

Haben uns die Finger wundgesucht im Internet und in Büchern. Die Kinder mussten dann paar Tage vor der Schulaufgabe einen Probeaufsatz schreiben, der nicht eingesammelt und korrigiert wurde. Meine Tochter schrieb einen Zuhause und es blieb ihr nichts übrig diesen Aufsatz vor der ganzen Klasse vorzulesen, drei Kinder durften vorlesen, um zu sehen, ob sie richtig liegt. Der Aufsatz war gut und so ging sie auch in der Schulaufgabe vor, Note 2. Gab viele 4rer. Nur ein Beispiel.”

https://www.urbia.de/forum/6-kids-schule/5864663-gymnasium-bayern-wirklich-so-heftig

Absolut, kann ich nur unterschreiben.

Mit zwei Abitur-Eltern lässt sich das ganz gut 13-14 Fächer bewältigen – jeder Elternteil übernimmt einen Teil der Fächer, und so läuft es. Die Studie erzählt definitiv keinen Unsinn.

Und das ist nur die Spitze des Berges.

Die Lehrer schwitzen heute im Unterrciht nicht allzu sehr, aber laut sind sie auf jeden Fall.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Was meinen Sie mit “kann ich unterschreiben” ? Wenn man dem link folgt, steht dort z.B. zu lesen dass der Sohn die meiste Zeit gar nichts fürs Gym getan hätte, und wenn dann selten mal mehr als eine Stunde am Tag, und trotz vieler Freunde und Hobbys das Gym ohne sich zu überarbeiten und ohne Extrarunde geschafft hätte. Meinen Sie das?

Sepp
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Sie finden wirklich nirgendwo im Internet oder in Büchern, wie ein Aufsatz aufgebaut ist? Und Sie sind sicher, weil Sie bestimmt immer dabei waren, dass das NIE im Unterricht besprochen wurde?

Also kontaktieren Sie nicht etwa die betreffenden Lehrkräfte, sondern regen sich lieber über den Unterricht der Tochter im Internet auf. Das ist bestimmt viel zielführender…

Und warum erwarten Sie, dass eine Lehrkraft 30 Texte liest und eine detaillierte Rückmeldung gibt? Auch wenn ich kein Deutsch-Lehrer bin – habrn Sie eine Ahnung, wie viel Zeit das kostet, wenn man das regelmäßig in allen Lerngruppen macht?

Es wurden ja offenbar exemplarisch mehrere Texte vorgelesen und vermutlich auch besprochen, was daran gut war, was man verbessern könnte usw.
Dabei kann man eine ganze Menge lernen, selbst wenn es nicht um den eigenen Text geht.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ganz recht – brave Kompetenzdrohnen schwitzen nicht.
Die sind aus kompetenzkarusselfestem, abwaschbaren Plastik.

Warum?
Weil das Schulsystem (=die riesige Mehrheit der Wähler) es so bestellt hat. Also wird geliefert.

Am Ende wird hier gar noch Elementen des materialen Bildungsverständnisses das Wort geredet…geht ja gaaaaaarnicht! 😀

Monika, BY
1 Monat zuvor

Und dann gibt es immer diejenigen Eltern, die behaupten, dass das alles Quatsch ist – das Gymnasium und die Realschule seien ja sooo einfach für ihre Buben und Mädchen, 5. 6 oder 7 Klasse. Blöd nur, dass die Bildung viel länger dauert. Am Ende sind es jedoch genau diese Personen, die ihren Abschluss nie wirklich alleine schaffen oder doch, aber kaputt und von ihr 20 Lebensjahr voll ausgebrannt – aber keiner will es etwas davon wirklich mitbekommen. Ganz zu schweigen eine FHS oder UNI zu schaffen. Statistik ist nicht immer 100 pro richtig, aber liegt ganz nah dran.

Perspektive ist ein wahrer Hexenkessel, ein zweischneidiges Schwert. Und viele, zu viele klammern all zu früh daran.

Wie gesagt, der Migrationshintergrund trägt hier keine Schuld – höchstens in dem Sinne, dass nicht jeder Elternteil einen hochgradigen akademischen Abschluss erreichen kann, wegen vielfältigen Lebensbedingungen – sollen wir sie deshalb ewig. und generationslang bestrafen?

Und sofort stellt sich die Frage: Wozu brauchen wir dann überhaupt Schulen? Nur damit Kinder gesagt bekommen, was sie wissen sollen? Dafür reicht auch Mebis.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Sie wollen die Schulpflicht abschaffen?
Meinen Segen haben Sie…das wäre ja wie Distanzuntericht zu Corona….nur im real life!
Absoluter Knaller, bin dabei!

Monika, BY
1 Monat zuvor

In vielen Bereichen wird einfach erwartet, dass Kinder und Jugendliche “funktionieren”, als wären sie kleine Maschinen, die ständig Leistung bringen müssen. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Das Bildungssystem ist stark leistungsorientiert. Lehrpläne sind vollgestopft, Prüfungen und Noten stehen im Mittelpunkt, und es bleibt kaum Zeit für Vertiefung oder freies Lernen. Anstatt Kindern beizubringen, wie man lernt und sich selbst organisiert, wird Wissen oft einfach nur “durchgepeitscht

Viele Erwachsene haben verinnerlicht, dass Erfolg nur durch ständige Anstrengung und Leistung erreicht werden kann. Diese Haltung wird unbewusst auf die Kinder übertragen. Wer nicht ständig pausenlos mitzieht, gilt schnell als faul oder undiszipliniert.

Statt den Fokus auf nachhaltiges Lernen, emotionale Intelligenz und praktische Fähigkeiten zu legen, wird oft stur an traditionellen Konzepten festgehalten. Kreativität, Problemlösungsfähigkeit und eigenständiges Denken bleiben oft auf der Strecke.

Lehrer stehen ebenfalls unter enormem Druck. Viele haben schlichtweg keine Zeit und Kraft mehr, sich individuell um Schüler zu kümmern, geschweige denn ihre emotionale Lage zu erkennen und aufzufangen.

Eltern wollen das Beste für ihre Kinder und setzen sie oft unbewusst zusätzlich unter Druck – aus Angst, dass sie ohne Top-Noten oder bestimmte Abschlüsse keinen Platz in der Gesellschaft finden.

Das Problem ist emotionale Erschöpfung, Überforderung und Stress werden von vielen immer noch als “normal” abgetan – besonders, weil die Auswirkungen nicht sofort sichtbar sind. Erst wenn Kinder völlig zusammenbrechen oder langfristig mit psychischen Problemen kämpfen, wird der Ernst der Lage erkannt.

Doch das sollte nicht der Weg sein. Kinder und Jugendliche brauchen Zeit, um sich zu entwickeln – biologisch bewiesen! – sowohl intellektuell als auch emotional. Sie müssen Fehler machen dürfen, Erfahrungen sammeln und Raum haben, ihre eigenen Stärken und Interessen zu entdecken. Das ist keine Schwäche – das ist ein elementarer Bestandteil gesunder Entwicklung! Aber stattdessen kämpfen sie mit negativen Selektion – tagtäglich.

Der aktuelle Kurs „Funktionieren um jeden Preis“ ist nicht nur unmenschlich, sondern auch kontraproduktiv. Am Ende verlieren wir genau das, was wir eigentlich fördern wollen: neugierige, kreative und resiliente junge Menschen, die unsere Gesellschaft bereichern könnten.

Wie gesagt – Migrationsgeschichte hat damit gar nichts zu tun. Es geht um Systemfehler.

Monika, BY
1 Monat zuvor

Und daran ist natürlich die Corona-Pandemie schuld, und die nur sechsmonatige Schulschließung – und selbstverständlich auch die Kinder mit Migrationshintergrund.
Ja, sicher.

DerechteNorden
1 Monat zuvor

Schule ist ein Bereich, in welchem man mit Diversität so gut wie möglich umgehen können muss, denn alle Kinder haben ein Recht darauf, aus Schule so viel wie möglich mitzunehmen, um ihr berufliches und gesellschaftliches Leben so gut wie möglich gestalten zu können.
Es spielt dabei keine Rolle, ob Diversität gut oder schlecht ist, denn sie ist in Bildungseinrichtungen immer für alle gegeben.
Somit sind diejenigen, die dort lernen und arbeiten, so auszustatten, dass Diversität nicht zum Problem wird, sondern die verschiedenen Bedürfnisse so bedient werden können, dass die Lernenden tatsächlich zu ihrem Recht kommen einerseits und zum anderen diejenigen, die unterrichten und erziehen (im Rahmen des Schulgesetzes), dieses auch leisten können.

So einfach ist das eigentlich.

mama51
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

GEEEEnau! Das Leben in und mit der Schule könnte für ALLE so schön sein! 🙂
Da haben Sie völlig Recht!

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  mama51

Ihr Post wirkt, als wollten Sie sich über meinen Beitrag lustig machen.
Ich hoffe wirklich, dass mein Eindruck falsch ist.

Ulla
1 Monat zuvor

Was bedeutet denn außerunterrichtliche Förderung? Wer übernimmt die?

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, es gibt tolle Projekte, die im außerunterrichtlichen Bereich platziert werden können. Wir machen bei „Balu und Du“ und Gut:gehen mit und unsere SoFa macht eine AG für neuzugewanderte Kinder.
Aber ansonsten ist es schwer und manchmal unmöglich außerschulische Partner zu gewinnen….