Eltern fordern verpflichtende Sicherheitskontrollen von Bussen

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DÜSSELDORF. Nach einigen schweren Reisebusunglücken, bei denen zahlreiche Kinder und deren Begleiter ums Leben kamen oder verletzt wurden, fordert der Elternverein NRW e.V. verpflichtende Kontrollen der Fahrzeuge vor Schulausflügen und Klassenfahrten. Das berichtet die „Rheinische Post“.

Unfall im Februar 2012 in Niedersachsen: Der Bus brannte vollständig aus. Foto: Polizeiinspektion Heidekreis
Unfall im Februar 2012 in Niedersachsen: Der Bus brannte vollständig aus. Foto: Polizeiinspektion Heidekreis

März 2012: 28 Tote, darunter 22 Kinder – das ist die traurige Bilanz des schweren Verkehrsunfalls, der sich in einem Schweizer Tunnel ereignete. Die Schulkinder und ihre Begleiter aus Flandern waren auf dem Rückweg aus den Skiferien nach Belgien, als der Reisebusgegen eine Tunnelwand fuhr und frontal in eine Nothaltestelle prallte.

Februar 2012: Bei dem Brand eines Reisebusses auf der A7 in Niedersachsen sind acht Schüler aus Hamburg verletzt worden. Auch diese Gruppe befand sich auf dem Rückweg von einer Skifreizeit im Allgäu. Als der Brand bemerkt wurde, stoppte der Fahrer den Bus auf dem Standstreifen. Die Insassen konnten sich durch Türen und Fenster ins Freie retten, erlitten aber Schnittverletzungen und Rauchvergiftungen. Der Bus brannte vollständig aus. Bisher geht die Polizei von einem technischen Defekt als Brandursache aus.

Elternverein und ADAC sind für stärkere Kontrollen 

Das sind nur zwei von vielen Beispielen aus der jüngsten Vergangenheit. Deswegen fordert der Elternverein Nordrhein-Westfalen e.V. nun eine generelle, verpflichtende Kontrolle aller Reisebusse vor Beginn eines Schulausfluges oder einer Klassenfahrt. Das berichtet die „Rheinische Post“. Es müsse doch möglich sei, dass die Busse vor der Abfahrt von einem Sachverständigen abgenommen werden, ehe sie losfahren dürfen, sagte Regine Schwarzhoff, Landesvorsitzende des Elternvereins. Die dreifache Mutter gab gegenüber der Zeitung an, dass sie ihre Kinder in keinen Reisebus mehr setze. Die Gefahr, dass etwas passieren könnte, sei ihr einfach zu groß.

Mit ihrer Meinung steht Schwarzhoff nicht alleine da. Laut der „Rheinischen Post“ fordert auch der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) eine verstärkte Sicherheitskontrolle von Reisebussen. Wie eine Sprecherin gegenüber dem Blatt mitteilte, sollten Busse häufiger kontrolliert werden als Autos. Das gelte generell und nicht nur vor Klassenfahrten. Es müssten alle möglichen Risiken ausgeschlossen werden. Die Verkehrsfachfrau empfiehlt Eltern und Lehrern, bei Busreisen nie das günstigste Angebot zu wählen, weil Sicherheit ihren Preis habe und bei extrem günstigen Reisen meistens irgendetwas nicht stimme. Außerdem rät sie, sich vor Klassenfahrten beim Reiseveranstalter genau über den Zustand des Busses und die Eignung des Fahrers zu informieren. Bei „kleinsten Bedenken“ sollte sofort Abstand von der Reise genommen werden.

Schulen steigen zunehmend auf Züge um 

Die Polizei kontrolliert die Fahrzeuge laut der „Rheinischen Post“ stichprobenartig vor der Abfahrt, wenn ein Verdacht besteht oder sie darum gebeten wird. Zu den am meisten festgestellten Mängeln zählen defekte Scheinwerfer und Bremslichter, abgefahrene Reifen oder dass die Fahrer sich nicht an die Fahr- und Pausenzeiten halten.

Dem Bericht zufolge steigen immer mehr Schulen auf die Bahn um und nutzen Züge, wenn sie mit Schülern unterwegs sind. FRAUKE KÖNIG

(28.5.2012)

Zum Bericht: Nach Skifreizeit: Bus fing auf der Autobahn Feuer

Zum Bericht: 28 Tote: Schulklassen verunglücken in Schweizer Tunnel

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