Alle Berliner Schulen sollen inklusionsfähig werden

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BERLIN. Fast die Hälfte der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf besucht bereits heute eine Regelschule. Im Jahr 2020 sollen alle Schulen, Kinder mit geistiger, körperlicher oder Lernbehinderung aufnehmen können. Bildungssenatorin Scheeres sieht die Hauptstadt schon heute vorn.

Das Recht von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf den Besuch einer Regelschule soll im Berliner Schulgesetz verankert werden. Das geht aus den Empfehlungen des Beirats «Inklusive Schule in Berlin» hervor,. Ziel sei, dass im Jahr 2020 alle Schulen in der Lage sind, Kinder mit körperlicher, geistiger oder Lernbehinderung aufzunehmen, sagte Beirat-Vorsitzende Sybille Volkholz. Seit 2009 muss Inklusion nach der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland auf Elternwunsch angeboten werden.

Berliner Bildungssenatorin: Sandra Scheeres (SPD)
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sieht Berlin bei der Inklusion gut aufgestellt. Foto: Senatsverwaltung Berlin

Berlin sei hier schon weiter als andere Bundesländer, betonte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Demnach besucht in der Hauptstadt rund die Hälfte der etwa 19 800 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf eine Regelschule. Deutschlandweit seien es nur 24 Prozent.

Der von Scheeres gegründete Beirat schlägt vor, dass Sonderpädagogen künftig nicht mehr bezirksbezogen, sondern schulgenau zugeteilt werden. Die Pädagogen sollen spezielle Fortbildungen besuchen und von Beratungszentren unterstützt werden. Zudem spricht sich der Beirat für die Einrichtung von Schwerpunktschulen aus. Dort sollen neben lernbehinderten Kindern pro Klasse zusätzlich im Schnitt drei Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung aufgenommen werden.

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Über das Konzept des Beirats berät nun eine Projektgruppe. Auch im Abgeordnetenhaus wird die inklusive Schule noch einmal Thema. Erste Maßnahmen sollen im Schuljahr 2014/15 angestoßen werden. (dpa)

Die Empfehlungen des Beirats (pdf)

Zum Bericht: KMK-Präsident fordert: Lehrer sollen sich mehr für Inklusion engagieren

Interview mit Peter Silbernagel: Philologen-Chef fordert Notausstieg für Schulen bei der Inklusion

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2 Kommentare
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sofawolf
11 Jahre zuvor

Was ich noch nicht recht verstanden habe, geht es nur um Inklusion an den Grundschulen? Ich meine, wie kann man denn sonst für Inklusion eintreten, aber die Aufteilung der Kinder nach der 6. Klasse (in anderen Bundesländern nach der 4. Klasse) je nach Leistungsniveau weiterhin befürworten/vertreten?!?

Reinhard
11 Jahre zuvor

Nur weiter …Berlin ist ja, wie man hört, auch in anderen schulischen Hinsichten „führend“ …