DaZ-Zertifikat statt Hausarbeit: Bundesweit einmaliges Ausbildungsmodell für Lehrer in Schleswig-Holstein

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KIEL. Angesichts des großen Bedarfs an Deutschunterricht für Flüchtlinge hat Schleswig-Holstein ein bundesweit bislang einmaliges Ausbildungsmodell für Lehrer gestartet. Referendare, die am 1. Februar nach der neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung begonnen haben, können ein «Deutsch als Zweitsprache» (DaZ)-Zertifikat erwerben, das die Hausarbeit für die Staatsprüfung ersetzt, teilte das Bildungsministerium am Dienstag in Kiel mit. Bedingung ist eine Abschlussklausur; das Belegen eines solchen Kurses ist freiwillig. Auftakt war am Dienstag in der Sparkassen-Akademie in Kiel.

«Wir gehen damit einen bundesweit einmaligen Weg und setzen schon in der Lehrerausbildung einen deutlichen Schwerpunkt bei Deutsch als Zweitsprache», sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). «Für unsere Schulen sind die vielen Flüchtlinge eine große Herausforderung. Mit diesen Qualifikationsangeboten wollen wir sie unterstützen und zugleich dafür sorgen, dass die Kinder, die zu uns kommen, eine faire Chance auf eine gute Schulbildung erhalten.»

Partner dieses neuen Angebotes sind das dem Ministerium zugeordnete Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen (IQSH) und das zur Uni Köln gehörende Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache. In Schleswig-Holstein erwerben Lehramtsstudenten bereits im Studium erste DaZ-Qualifikationen. Der Zertifikatskurs im Referendariat dauert ein halbes Jahr. Ziel sei es, angehende Lehrer zu befähigen, Jugendliche mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen zu unterrichten, erläuterte IQSH-Direktor Thomas Riecke-Baulecke. dpa

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