Tausende angestellte Lehrkräfte demonstrieren in Berlin: Gleiches Geld für gleiche Arbeit

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BERLIN. Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr haben tausende angestellte Lehrkräfte an den Berliner Schulen ihre Arbeit niedergelegt. Nach Gewerkschaftsangaben zogen 3.800 angestellte Lehrkräfte am Donnerstag Vormittag von der Senatsverwaltung für Bildung zum Brandenburger Tor und demonstrierten für gleiches Geld für gleichwertige Arbeit.

Tausende angestellte Lehrer demonstrierten für die finanzielle Gleichstellung mit ihren verbeamteten Kollegen. Foto: GEW Berlin
Tausende angestellte Lehrer demonstrierten für die finanzielle Gleichstellung mit ihren verbeamteten Kollegen. Foto: GEW Berlin

Auf der Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor forderte die Vorsitzende der Berliner GEW, Doreen Siebernik, den Finanzsenator zu Verhandlungen auf: „Der Finanzsenator hat sich erstmals grundsätzlich bereit gezeigt, über die berechtigten Forderungen der angestellten Lehrkräfte zu verhandeln. Das begrüßen wir sehr. Den ersten positiven Signalen müssen jetzt schnell Taten folgen!“

Ende April hatten sich Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen und die Spitze der Hauptstadt-GEW zu einem Gespräch getroffen, das im Anschluss von der Gewerkschaft als positiv und konstruktiv bewertet wurde. Dabei kam es jedoch weder zu einer verbindlichen Vereinbarung noch zur Terminierung weiterer Gespräche. Siebernik: „Wir haben Vorschläge unterbreitet, wie wir uns in allen Punkten mit dem Senat einigen können. Eine Lösung ist im Rahmen des Tarifvertrages der Länder möglich. Unsere Forderungen sind finanzierbar und liegen auch im objektiven Interesse des Senats. Berlin braucht in den nächsten Jahren tausende neue Lehrkräfte. Die werden nur kommen, wenn die Bedingungen stimmen.“

Udo Mertens, Tarifexperte der GEW, machte deutlich, dass die Forderung nach gleichem Geld für gleichwertige Arbeit bestehen bleibt: „Angestellte Lehrkräfte haben einen Anspruch auf die gleiche Entlohnung wie Beamte. Grundschullehrkräfte legen das Fundament jeder erfolgreichen Schullaufbahn und müssen ebenso in die Entgeltgruppe 13 eingruppiert werden wie Lehrkräfte an den Oberschulen. Wir werden außerdem nicht akzeptieren, dass Lehrkräfte in Willkommensklassen, Lehrer*innen für Fachpraxis und viele Quereinsteiger*innen in Zukunft schlechter entlohnt werden sollen als bisher, wie es der Beamtenbund mit der Tarifgemeinschaft der Länder ausgehandelt hat.“

Doreen Siebernik kündigte an: „Wenn es nicht zeitnah zu ernsthaften und zielgerichteten Verhandlungen kommt, können und werden wir den Druck weiter erhöhen.“ Eine Verhandlungslösung hält die GEW-Vorsitzende weiterhin für möglich: „Wo ein politischer Wille ist, ist auch ein Weg!“

Zum Bericht:Nach Warnstreik: Berliner Senat gibt sich gesprächsbereit

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