Meidinger: Corona-Ausbrüche an Schulen schnell erkennen – Lehrer wöchentlich testen

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BERLIN. Wenn die Schulen nach den Sommerferien wie geplant wieder komplett öffnen, sollten Lehrer nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbandes einmal pro Woche auf das Coronavirus getestet werden. «Wir setzen auf regelmäßige wöchentliche Tests von Lehrkräften, auch wenn keine Krankheitssymptome vorliegen», sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger.

Wöchentliche Tests bringen auch für Lehrer hohen Aufwand mit sich. Foto: fernando zhiminaicela / Pixabay (P. L.)

In den Bundesländern gibt es unterschiedliche Pläne hinsichtlich der Testung des Personals von Bildungseinrichtungen auf eine Infektion mit dem Corona-Virus. So will beispielsweise Brandenburg Lehrkräften und Kitapersonal anbieten, sich für zunächst drei Monate alle zwei Wochen testen zu lassen. Andere Länder planen stichprobenartige Tests.

Ob Stichproben genügten, hänge vom Infektionsgeschehen im jeweiligen Bundesland ab, sagte Meidinger. Als «absolut wichtig und sinnvoll» bezeichnete er Pläne Schleswig-Holsteins, spezielle Einsatzteams bereitzustellen, die im Falle von Coronainfektionen an Schulen «ganz schnell alle Kontaktpersonen testen». «Ziel sollte das frühzeitige Erkennen von Superspreading-Ereignissen sein», wie es das bereits an Schulen in Frankreich oder Israel gegeben habe.

Wie soll der Unterricht ohne Abstand laufen? Hygienekonzept gefordert

Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK), die am Donnerstag (18. Juni) turnusgemäß zu einer Videokonferenz zusammenkommt, forderte der Präsident des Lehrerverbandes auf, ein neues, detailliertes Hygienekonzept für die angestrebten vollständigen Schulöffnungen ohne Abstandsregeln nach dem Sommer vorzulegen. Schulträger und Schulen müssten genügend Vorlauf haben, um die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen.

Die Minister wollen bei ihrer Konferenz mit Experten darüber beraten, wie der geplante Regelbetrieb nach den Sommerferien praktisch aussehen könnte. Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin und amtierende KMK-Präsidentin Stefanie Hubig (SPD) hatte für ein Ende der 1,5-Meter-Abstandsregel an den Schulen plädiert. (dpa)

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

SPD-Bildungsminister konferieren mit Ärzte-Lobbyisten. Ergebnis: „Corona für Kinder ungefährlicher als Grippe“ – Abstand im Unterricht unnötig

Abstandsregel, Coronavirus, Kinder, Schule, Schüler, COVID-19-Test

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2 Kommentare
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Ein denkender Mitbürger
3 Jahre zuvor

Insgesamt sollte mehr getestet werden. Wir nutzen in Deutschland lediglich ein knappes Drittel unserer Laborkapazitäten. Interessant wäre eine Statistik darüber, wieviele Menschen (das umfasst auch SuS und Lehrer), die unter Quarantäne gestellt wurden, tatsächlich auch getestet wurden. Wir wundern oder freuen uns über niedrige Zahlen von Neuinfektionen, testen zugleich aber auch weniger?

OlleSchachtel
3 Jahre zuvor

Z.T werden sogar Menschen mit Symptomen nicht getestet. Mein Schwager wurde erst am dritten Tag im Krankenhaus getestet. Gut dass er dann doch kein Corona hatte.