DRESDEN. Der Philologenverband Sachsen hat angesichts eines ungewöhnlich hohen Unterrichtsausfalls zum Schuljahresauftakt an Gymnasien eine verfehlte Personalplanung kritisiert. «Es zeigt sich, dass nicht Corona die Gefahr für die gymnasiale Bildung darstellt», sagte Landesvorsitzender Thomas Langer am Donnerstag. Nach seinen Angaben wird «in bisher noch nie gekannten Größenordnungen» Unterricht gekürzt, sowohl im ländlichen Raum als auch den Großstädten Dresden und Leipzig und auch in Hauptfächern.
Der Verband macht dafür vor allem eine «unprofessionelle Personalplanung des Landesamtes für Schule und Bildung» verantwortlich. Er fordert die Schaffung einer «Lehrerreserve» an Gymnasien, damit nicht nur der vollständige Unterricht abgesichert, sondern auch an anderen Schularten ausgeholfen werden kann. Langer verwies darauf, dass sich wegen Corona nur wenige Kollegen vom Unterricht befreien lassen, weil sie einer Risikogruppe angehören. Er forderte den Kultusminister auf, für eine bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Personalplanung und Stellenvergabe zu sorgen, «um weiteren Schaden vom Bildungsland Sachsen abzuwenden». dpa
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