BERLIN. Vielen Eltern reicht es jetzt. Sie befürchten, dass sich das Corona-Chaos im Schulbetrieb auch im kommenden Schuljahr fortsetzt. Kein Wunder: Mittlerweile ist klar, dass ein Großteil der Schülerschaft im Herbst nicht geimpft sein wird. Auch wenn Kinder nur äußerst selten lebensgefährlich an Covid-19 erkranken, sind die Sorgen vor einem ungebremsten Infektionsgeschehen in Schulen groß. Der Druck auf Kommunen und Landesregierungen steigt, endlich Geld für den Gesundheitsschutz der Schüler in die Hand zu nehmen – und in Luftfilter zu investieren.
Geht das Corona-Chaos im kommenden Schuljahr nahtlos weiter? „Um Schulen verlässlich offen halten zu können, muss jetzt gehandelt werden“, forderte der Bayerische Elternverband bereits im April. Wenn zum nächsten Schuljahr im Herbst die mehr als 32.000 Schulen in Deutschland technisch so aufgerüstet sein sollen, dass ein wirksamer Infektionsschutz greift, müsste in allen Bundesländern mit Hochdruck an entsprechenden Programmen gearbeitet werden.
Tatsächlich will die Bundesregierung jetzt endlich ein Paket schnüren, aus dem Lüftungsanlagen in Klassenräumen den Schulträgern zu 80 Prozent finanziert werden sollen, wie Bundesbildungsministerin Anja Karliczek in dieser Woche ankündigte – allerdings beschränkt sich die Initiative offenbar auf „jüngere Schüler“ und auf „festinstallierte Filter“, wie Karliczek durchblicken ließ. Was das genau heißt (nur Grundschulen?), ist noch offen. Ebenso unbeantwortet ist die Frage, wie sich „über den Sommer“ (Karliczek) fest installierte Lüftungsanlagen in der Fläche beantragen, ausschreiben, beauftragen und montieren lassen, wie News4teachers bereits berichtete.
Immer mehr Eltern reicht es jetzt mit dem unzureichenden Gesundheitsschutz in den Schulen. Sie nehmen wahr, dass Kultusministerien und Kommunen Luftfilter in Klassenräumen für unnötig erklären – während gleichzeitig in Deutschland Tausende von Behörden, Landtage, Gerichte, Restaurants, Hotels, Fitnessstudios, Reisebusse und andere Einrichtungen, die von vielen Menschen frequentiert werden, mit mobilen Geräten ausgestattet werden. Eltern machen deshalb jetzt Druck.
„Mit Stoßlüften sind wir jedenfalls auf der sicheren Seite“ – meinen viele Kommunen
Aktuelles Beispiel: die Stadt Mülheim in Nordrhein-Westfalen. Den Wunsch der Eltern, Luftfilter für die Schulen anzuschaffen, habe er Oberbürgermeister Marc Buchholz (CDU) letztens persönlich vorgetragen, so berichtet ein Vater in der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ). Er bekam Gegenargumente zu hören, die ihn nicht überzeugt haben: Sicherheits- und Brandschutzbedenken habe der Politiker angeführt – und: Lüftungsgeräte als mögliche Stolperfallen benannt. Von der WAZ auf das Thema angesprochen, legte der stellvertretende Schulamtsleiter nach: Es gebe es wissenschaftliche Studien, wonach Raumluftreiniger kaum wirksamer seien als natürliches Lüften, so zitiert ihn die Zeitung: „Mit Stoßlüften sind wir jedenfalls auf der sicheren Seite.“ Tatsächlich entspricht das der Linie des Umweltbundesamtes, das für die Kultusministerkonferenz ein „Lüftungskonzept“ (ein vierseitiges Faltblatt, das Lehrern erklärt, wie man Fenster öffnet) entwickelt hat.
Fakt aber ist: Es gibt zwei Studien, in denen die Wirkung von Luftreiniger und Stoßlüften auf Aerosole in der Atemluft von Klassenräumen miteinander verglichen wurden – eine vom Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik an der Universität der Bundeswehr München, eine zweite von der Goethe Universität Frankfurt. Beide Untersuchungen münden in die dringende Empfehlung, Luftfilter in Schulen einzusetzen.
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft warnt mittlerweile sogar davor, bei der Belüftung von Klassenzimmern nur auf offene Fenster zu setzen. Der Einsatz technischer Geräte zur Belüftung ist nach Ansicht der Fachgesellschaft jeder Art passiver Lüftung durch bloßes Öffnen von Fenster und Türen weit überlegen, da bei der technischen Belüftung der Luftaustausch beziehungsweise die Luftreinigung in kontrollierter Art und Weise geschieht. Bei der vom Umweltbundesamt empfohlenen passiven Lüftung von Klassenräumen mit Außenluft über die Fenster sei dies in einem typischen Klassenzimmer dagegen nicht zu erreichen, da diese stark von Faktoren wie Wind, Temperatur, Fensteröffnungen oder der Lage der Heizkörper abhänge.
“Ohne Impfungen sind die Kinder absehbar bis weit in das Jahr 2022 ungeschützt”
Er habe bereits für die Anschaffung von Luftfiltern einen Kostenvoranschlag für die Grundschule seines Sohnes eingeholt, sagt der Vater aus Mülheim: „50 Euro pro Familie – dann stehen die Dinger da.“ Unterstützt wird er jetzt von einer breiten Elterninitiative in Nordrhein-Westfalen, der sich Dutzende von Schulpflegschaftsvertretern aus 15 Städten angeschlossen haben – und die vom Land und von den Kommunen fordert, „den Schulbesuch durch den Einsatz von mobilen Raumluftfiltern sicher zu machen“.
In einer gemeinsamen Erklärung heißt es: „Viele Kommunen in NRW sind in ihrer Corona-Lernkurve anscheinend noch nicht so weit gelangt, dass sie einen sicheren Schulbetrieb im kommenden Schuljahr durchführen können. Ohne Impfungen sind die Kinder aber absehbar bis weit in das Jahr 2022 ungeschützt. Abstandsregeln sind im Klassenraum Wunschdenken. Bei Unterricht in vollen Klassen sind mobile Raumluftfilter daher als präventive Maßnahmen zwingend nötig.“
Leider interpretierten die Entscheider in den Rathäusern und Ministerien den Kurs des Umweltbundesamtes (UBA) so, als ob Raumluftfilter nichts zur Sicherheit in Schulen beitrügen. „Offensichtliche Nachfragen zum UBA-Konzept können sie aber nicht beantworten: Warum mussten die Schulen geschlossen werden, wenn das Konzept des Umweltbundesamtes doch funktioniert? Warum ist das Infektionsgeschehen in Schulen im Winter und auch Frühjahr so stark angestiegen, wenn man auf das Konzept des UBA vertrauen kann? Warum funktioniert das Schutzkonzept Raumluftfilter in der Erwachsenenwelt und wird dort in Verwaltung und Politik gerne und oft eingesetzt wird, wenn an die Wirksamkeit des Konzeptes an Schulen nicht geglaubt wird?“
Hinsichtlich des von Karliczek angekündigten Programms der Bundesregierung zeigen sich die Eltern skeptisch. „Die Anschaffung fest eingebauter Filteranlagen dauert im Bestand zu lange. Ein 80%iger Bundeszuschuss löst hier keine Probleme. Die Schulträger müssen mobile Raumluftfilter anschaffen, und seitens der Landesregierung müssen hierfür finanzielle Programme aufgelegt werden“, so heißt es in der Erklärung. Aber immerhin: Karliczeks Ankündigung weckt das Interesse der Kommunen – auch das der Stadt Mülheim. Der stellvertretende Schulamtsleiter sagt gegenüber der „WAZ“: „Wenn Fördermittel da sind, sollte man zugreifen.“ News4teachers
… ein Blick in die Glaskugel wäre schön – vermutlich erleben wir aber ab dem feuchten Spätherbst wieder die gleiche Problematik in den Schulen….
Man hat das Gefühl manche denken, nach dem Sommer ist es vorbei….
dito.
Einige Eltern haben am 31.5. vor dem Landtag in Düsseldorf ihre Stimme erhoben, um sichere Bedingungen in Schulen, u.a. durch Luftfilter, zu fordern.
https://publikum.net/31-mai-2021-die-schulen-des-landes-nrw-gehen-in-volle-prasenz/
Es ist aber wohl nicht davon auszugehen, dass das am Gebauerschen Blindflug etwas ändert.
Die Dame hat schon vor einem Jahr beschlossen, dass Luftfilter in Schulen nichts bringen. Im Landtag allerdings schon …
https://www.theguardian.com/world/2021/may/23/children-with-covid-why-are-some-countries-seeing-more-cases-and-deaths
“We just don’t know everything there is to know yet.”
STIKO und unsere KM, ebenso wie die Hälfte der EU Länder denken offensichtlich, dass Deutschland oder EU eine einsame Insel auf dieser Welt sei.
Oder ist doch viel wichtiger die politische und wirtschaftliche Mach zu schützen, als die Kinder.
Fakt ist, dass das Programm als weiterer Hinhaltegrund dienen wird, NICHTS zu unternehmen. Wer den Politbetrieb kennt, weiß, das ist nichts anderes als heiße Luft, ins Hirn der Eltern geblasen, die auch bisher ernsthaft geglaubt haben, dass der Gesundheitsschutz ihrer Kinder von gehobenem Interesse sei. Ist er nicht. Es geht (immer noch) darum, möglichst wenig Geld in den Standard-Schulbetrieb zu investieren. Für dieses Top-Ziel ist jedes noch so hirnverbrannte Argument gerade gut genug und die Eltern schaffen es tatsächlich nicht, sich zu organisieren und ihre Kinder zu schützen (unfassbar). Nur wenige bemerken offenbar, dass es Strategie ist, Gesundheitsschutz und Bildungsauftrag gegeneinander zu positionieren („schwache SuS mitnehmen“). Wieso sich das Eltern einfach gefallen lassen und nicht gemeinsam >>>Bildung im Rahmen eines gesicherten Gesundheitsschutzes für ALLE<<< einfordern (was ihr Recht wäre), habe ich bis jetzt nicht verstanden.
Hätte ich in diesem Ausmaß auch nicht für möglich gehalten.
Eine Kollegin hat es vor kurzen treffend und für mich auf den Punkt gebracht, als sie auf die Asbest-Probleme alter Gebäude und Klassenräume hingewiesen hat. Würde man allen Ernstes den Eltern/ u. LuL eröffnen, die Kinder weiterhin in Asbest (Viren?) verseuchten Klassenräumen zu unterrichten, würde man sicher zum Donnerdrummel gejagt (um es mal freundlich zu formulieren).
Im Covid-19 Vergleich kann man wissenschaftliche Erkenntnisse und Einwände einfach „hinweglächeln“, wie jüngst Herr Ties Rabe bei Markus Lanz, und sich die schöne Welt einfach in den buntesten Lobby-Farben malen.
Wer glaubt, dass bei sinkenden Inzidenzen, ungezwungen, in Sicherheit UND Bildung investiert wird, kann die Hand heben. [Pause] Keiner? Oh…schade. Dann mal weiter so.
“Leider interpretierten die Entscheider in den Rathäusern und Ministerien den Kurs des Umweltbundesamtes (UBA) so, als ob Raumluftfilter nichts zur Sicherheit in Schulen beitrügen. …”
Die nachfolgenden Fragen sind die guten Fragen und müssten JETZT noch einmal möglichst vielerorts und täglich in den gängigen Medien landen.
Das haben Lehrer letztes Jahr um die Zeit schon versucht, da haben sich etliche von uns die Finger wundgemailt und die Verzweiflung über die Ignoranz war hier im Forum riesengroß!
Schon oft wurde hier erwähnt, dass – auch wenn man sämtliche Lehrkräfte in der BRD zählt – das natürlich immer noch relativ wenige Wählerstimmen ergibt. Da wir uns in einem “Superwahljahr” befinden, (anders als im letzten Jahr,) kann jetzt VIEL ERREICHT werden, wenn sich VIELE Eltern dahinterklemmen, un das Ganze der breiten Öffentlichkeit INS HIRN ZU HÄMMERN!
Eltern sind VIEL MEHR WÄHLERSTIMMEN!
Sämtliche Petitionen von Eltern (Herbst und Winter) liefen ins leere, es waren sehr viele und wahrscheinlich wurden sie im feuchtesten Kellereck der Ministerien eingelagert – selbstverständlich ungelesen, sonst hätte es ja erkennbare Reaktionen gegeben.
JETZT müssen die schon organisierten und hoffentlich vernetzten Elternvertreter sichtbar und hörbar werden – besser noch: unübersehbar und unüberhörbar!
– Der Kontakt zur WAZ ist über 1 Vater schon vorhanden, also dranbleiben und ausbauen. Die WAZ ist die “WESTdeutsche Allgemeine Zeitung”.
Wenn die überregional berichtet, dürfte es wenigstens die Pressestellen von Armin und Yvonne erreichen … Von da sollte es dann hausintern weitergehen, notfalls per Flurfunk (,ist immer zuverlässig).
– WDR (auch hier unterteilt in überregional und regional), es gilt: s.o.
– Elternvertreter müssen jetzt pro Woche zwei bis drei Emails schreiben an die gängigen Polit-Magazine von ARD und ZDF, täglich wäre auch schön.
Geht ihnen auf die Nerven und bleibt genau da, wo es wehtut.
– Lokalradiosender sollte man in ihrer Reichweite nicht unterschätzen!
Und man darf ja ruhig von anderen Leuten und deren Erfolgsmodellen lernen:
– Demo vor dem Düsseldorfer Landtag, dazu Reporter von Zeitung, Magazinen, Radio- und TV-Sendern.
Und schön in den sozialen Medien posten!
– Sind die Kinder und Jugendlichen aus den Schuhen schon wieder rausgewachsen? – Na prima! Ab damit auf die Rathaustreppen. Und nicht vergessen: Dazu Reporter von Zeitung, Magazinen, Radio- und TV-Sendern.
Und schön in den sozialen Medien posten!
Es muss jetzt ABSOLUT UNMÖGLICH werden, weiter die Unwahrheiten zu verbreiten, so wie es seit Monaten geschieht.
NACH dem Superwahljahr wird die Bildungspolitik wieder im Chill-mal-wieder-Modus versacken …
Ich beschäftige mich seit einem Jahr intensiv mit dem Thema Luftfilter/Lüften und Plexiglastrennwänden an Schulen, habe mit unterschiedlichsten Wissenschaftlern gesprochen, Ingenieure befragt. Habe dann diese Erkenntnisse an etliche Zeitungen und Fernsehsender geschrieben. Aber ich denke in der jetzigen Phase interessiert es kaum noch jemanden. Die Pandemie scheint in den öffentlichen Medien und vielen Köpfen vorbei. Ich habe auch an etliche Politiker geschrieben.Hier kamen (bis auf eine Ausnahme, die Frau von Hubert Aiwanger, Tanja Schweiger) immer wieder dieselben Ausreden. Zu laut, nützt nichts, Lüften reicht, wir testen doch jetzt. Hier nützen auch alle Gegenargumente meiner Meinung nach nichts, da man hier ja noch davon ausgeht, man könnte die Entscheider mit Argumenten überzeugen. Da liegt der Denkfehler. Sie wollen es schlichtweg nicht. Man möchte für die Gesundheit der Kinder schlichtweg kein Geld ausgeben. Deshalb wird ja auch ständig wiederholt, dass sich Kinder in den Schulen nicht gegenseitig anstecken.
Solange das Umweltbundesamt seine im Moment vorherrschende Aussage “lüften reicht” nicht revidiert, das Amt Luftfilter vom “standardgemäßen Gebrauch von Luftfiltern” abrät und diese allenfalls für nicht zu lüftende Räume(die übrigens vom UBA für den Unterricht als nicht geeignet definiert sind) empfiehlt, wird sich nichts ändern.
Die Luftfilter werden seit Jahren in Krankenhäusern eingesetzt, eben genau weil sie Viren herausfiltern.
Übrigens: Das Umweltbundesamt hat 2017 folgendes in den “Anforderungen an Lüftungskonzeptionen in Gebäuden ((Teil 1 Bildungseinrichtugnen) geschrieben:
“Eine Lüftung über Fenster allein reicht zum Erreichen einer guten Innenraumluftqualität während des Unterrichts in Schulgebäuden nicht aus. Eine Konzeption bestehend aus Grundlüftung über mechanische Lüftungsanlagen und Zusatzlüftungsmöglichkeit über Fenster in den Pausen (hybride Lüftung) wird vom AK Lüftung dringend empfohlen.“ (Anmerkung: AK=Arbeitskreis).
Warum sollte 2020/2021 (mit Virus) lüften plötzlich ausreichen?
In unserem Landkreis z.B. wurden die Wartungskosten und die Anschaffungskosten als Grundlage für die Entscheidung dermaßen hoch angesetzt, dass der Schulausschuss sich fast komplett gegen die Luftfilter ausgesprochen hat. Und das Schlimme: Auf Nachfrage beim Schulausschuss konnte mir keiner erklären, wie man auf diese hohen Kosten käme? Ein Mitglied plauderte aus dem Nähkästchen und sagte, dass man die Zahlen von der Verwaltung bekäme und diese nicht hinterfragt und als gegeben hinnimmt. Und dann trifft man auf dieser Grundlade weitreichende Entscheidungen für die Schüler und Lehrer. Ich selbst habe bei Luftfilterherstellern recherchiert, Angebote eingeholt, habe mich bei Gemeinden erkundigt, die bereits Luftfiler in Klassenzmmern einsetzen und habe ganz schnell herausgefunden, dass die von der Verwaltung angesetzten Kosten erheblich von denen abweichen, welche ich herausgefunden habe. Aber ein Schelm wer böses dabei denkt…
Aussage des Landrates: Geld, das wir dafür ausgeben, können wir nicht für andere Projekte ausgeben.
@Redaktion
Kann der Beitrag von
Tobias Schramm 5. Juni 2021 um 16:27 in dem Artikel
https://www.news4teachers.de/2021/06/forderung-nach-luftfiltern-wie-lange-muessen-wir-uns-diese-fehlentscheidungen-die-den-gesundheitsschutz-der-kinder-eltern-und-lehrerinnen-gefaehrden-noch-gefallen-lassen/
noch einmal gesondert veröffentlicht werden?
Dort findet sich quasi eine Anleitung für Eltern und Elternverbände, die aktiv werden wollen, aber nicht wissen wie man es anfangen könnte.
Das ist zwar vom bayrischen Elternverband, aber lediglich die Kontaktdaten (Ämter, landesspezifische Medien, …) müsste man sich für andere Bundesländer heraussuchen.
@JAR78
Traurig, dass Sie mit all Ihrer Mühe ebenfalls ins Leere gelaufen sind.
Vielen Dank, dass Sie sich diese Mühe überhaupt gemacht haben!
Und bitte bleiben Sie dran.
Unter dem oben verlinkten Artikel finden Sie den direkten Link zur Seite des bayrischen Elternverbandes:
http://www.bayerischer-elternverband.de/index.php?id=klassenzimmer
– Was Sie tun können
– Argumente, die Sie verwenden können
– Informationen
– Forschung
– Presse
Diese Seite wird wohl ständig aktualisiert.
“Ebenso unbeantwortet ist die Frage, wie sich „über den Sommer“ (Karliczek) fest installierte Lüftungsanlagen in der Fläche beantragen, ausschreiben, beauftragen und montieren lassen, wie News4teachers bereits berichtete.”
Ganz einfach: Das Programm ist eine Blendgranate. Es soll sagen: “Wir tun was!” …und dabei gleichzeitig das Risiko sehr gering halten, dass wirklich Geld ausgegeben werden muss. Dazu wird es bei all dem Planungsaufwand und der Auslastung der Handwerker sicher nicht so bald kommen.
Die Lösung wäre ganz einfach: Alle Schulen sofort zu, die keine professionellen Luftfilter und keine Plexiglaswände haben. Das würde einen enormen öffentlichen Druck auf die Entscheider erzeugen und dann gäbe es wirklich Schutzmaßnahmen.
Dann würden nämlich alle, die “Schule auf!” fordern, genau diese Forderung unterstützen, statt sich in Kleinkriegen gegenseitig aufzureiben (Masken ja, Masken nein, Impfung ja, Impfung nein, usw….).
Ich denke auch, dass es halbherzig ist.
Die Kommunen sollen 20% finanzieren, sind aber so klamm, dass Haushaltssperre gilt, seit letztem Jahr.
Außerdem müssten sie planen, beantragen und umsetzen.
Bei fest installierten Systemen ist dies aufwändiger und teurer.
Am Ende bleibt viel Geld stehen und kann in ein paar Jahren umgewidmet werden. In den Schulen wird es nicht landen.
Wie wäre es mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung, 80% der KiTa und Schulen mit Luftfiltern auszustatten? Fangt bei KiTa und Klasse 1-6 an, diese Kinder können nicht geimpft werden.
Sehr geehrter Klaus,
das stimmt nicht. Es ist selbstverständlich, dass für Klassenräume ausreichend dimensionierte Luftfilter vonnöten sind – und wird auch in beiden wissenschaftlichen Studien zum Thema betont. Nirgends wird das angebliche Problem einer falschen Dimensionierung thematisiert (es ist auch, ehrlich gesagt, zu abstrus), weder von Politikern noch vom Umweltbundesamt. Wer dessen Argumente abklopft, und das haben wir getan, landet am Ende bei der durch nichts belegten Mutmaßung, dass ein mobiler Luftfilter in Klassenraum Lehrkräfte dazu verleiten könnte, überhaupt nicht mehr die Fenster zu öffnen. Das ist schon aufgrund des steigenden CO2-Gehalts in der Atemluft, den ein Luftfilter ohne Frischluftzufuhr natürlich nicht bereinigt, kaum glaubhaft.
Wenn Sie den Beitrag oben lesen, stellen Sie fest, dass offenbar kein Argument zu weit hergeholt erscheint, um das Nichtstun der Verantwortlichen zu begründen – so sorgt sich der Bürgermeister von Mülheim ernsthaft darum, dass Luftfilter in Schulen zu “Stolperfallen” für Kinder werden könnten. Jetzt schauen Sie sich bitte mal das Foto zu unserem Beitrag an… Welcher Quatsch kommt als nächstes? Dass Schüler das Gerät aus dem Fenster werfen und jemanden verletzen könnten vielleicht? Wir sind gespannt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Vielen Dank für den sauber geschlagenen Retourne gegen Klaus…ich diskutiere mir ebenfalls einen Wolf mit Kollegen, die ebenfalls immer wieder die Haltung und das dumme Gesabbel von Gebauer und Co nachbeten (sind auf der Aufstiegsleiter in der erweiterten Schulleitung und scheinen ihr Hirn auf der untersten Sprosse a gelegt zu haben, damit sie besser in das Beamtenkonzept unserer KM passen)….es macht müde und wütend, immer noch den gleichen Unfug wieder und wieder anhören zu müssen.
Die Studien von Prof. Kähler sind keineswegs “wissenschaftlich zerrissen”.
Zitieren Sie bitte auch das Fazit des von Ihnen hier verlinkten Papiers (das offenbar die Linie des UBA stützen soll): “Abschließend sei an dieser Stelle noch vermerkt, dass meine Ausführungen KEIN Plädoyer gegen den Einsatz von Luftreinigern ist. Es gibt durchaus sinnvolle Einsatzgebiete und sie tragen zur Minderung der freigesetzten potentiell virenbeladenen respiratorischen Partikel bei. Dabei kommt es stets auf die zugeführte virenfreie Luftmenge (Frischluft und/oder gefilterte Luft) in Bezug auf die produzierten potentiell virenbeladenen Aerosolpartikel an. Eine weiterte wesentliche Einflussgröße auf das Infektionsrisiko ist die Expositionszeit. Eine ganzheitliche Betrachtung ist erforderlich. Luftreiniger bieten KEINE Sicherheit.”
Heißt schlicht: Mobile Luftfilter ersetzen das Fensterlüften nicht. Das hat aber auch nie jemand behauptet.
Weil sie ein MEHR an Sicherheit bieten.
Warum sonst werden sie in Krankenhäusern, Behörden, Gerichten, Landtagen, Unternehmen etc. eingesetzt? Warum sonst sollte der Bund jetzt plötzlich mit dem oben beschriebenen Förderprogramm um die Ecke kommen, seit klar ist, dass die Schüler nicht rechtzeitig geimpft werden? Hört doch auf, die Leute so verarschen zu wollen…
Irgendwie habe ich gerade ein Dé·jà-vu: Ihre Posts erinnern doch sehr an den Slogan: “Kinder sind keine Treiber der Pandemie.” Und damit wurde dann begründet, warum in Klassenräumen die AHA-Regeln nicht gelten müssen. Es hatte aber auch nie jemand behauptet, dass Kinder mehr Infektionen transportieren als Erwachsene, also “Treiber” sind – schon dass sie genauso infektiös sein können, reicht doch völlig, um gleichen Gesundheitsschutz zu verlangen. In dem Geschwurbel ging das dann aber unter, was wohl auch beabsichtigt war.
Niemand behauptet, dass Luftfilter 100%ige Sicherheit bieten, das “glauben” auch nicht alle, die Luftfilter fordern, wie Sie behaupten. Offene Fenster, schon gar im Winter, bieten aber überhaupt keine Sicherheit. Das haben wir nun ja schon in drei Corona-Wellen erleben dürfen.
Wie kommt “Klaus” auf 140m³ /h.
Bei einem Raumluftfilter wird eine Luftwechselrate von mind. 6 pro Stunde (VDI Norm 2081) empfohlen. d.h. die komplette Raumluft muss mind. 6-mal in der Stunde durch das Gerät strömen und gereinigt werden.
Wenn man also von einem Durchschnittsklassenzimmer mit einem Raumvolumen von 200 m³ ausgeht, muss ein Luftreiniger also mind. 1200 m³ /h
Und das schaffen Luftfilter sehr wohl.Es gibt sogar welche die 4000m³/h schaffen. Ich kann ihnen gerne mal technische Daten von einigen schicken.
Habe gerade gesehen, dass ich mich verlesen hatte. “Klaus”meinte, dass es 140 m³/ h pro Schüler braucht ,um die Luft zu filtern. Das wären dann bei 25 Schülern 3500m³ /h. Da würde der von mir genannte Luftfilter mit 4000m³/h trotzdem noch ausreichen. (In Patientenzimmern müssen mind.40³/h ausgetauscht werden zzgl.100m³/h pro Patient, das wären dann hier sogar weniger als für die Schule empfoheln?)
Das Umweltbundesamt empfiehlt im Moment übrigens nur eine Luftwechselrate von 3 pro Stunde (weit unter der VDI Norm für Klassenzimmer von 5-7 Luftfwechsel) Und das dies mit einer passiven Fensterlüftung nicht zu erreichen ist, dürfte klar sein.
Die von uns zitierte Studie vom Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik an der Bundeswehr-Universität empfiehlt für Geräte, die in Klassenräumen betrieben werden, dass (1.) die Luftwechselrate pro Stunde mindestens dem sechsfachen des Raumvolumens entspricht, (2.) 99,995% der Viren beim einmaligen Durchlauf durch das Gerät abgeschieden (mit einem Filter der Klasse H14) oder inaktiviert (mit UV-C oder Ionisation) werden und (3.) das Gerät leise so ist, so dass es auch betrieben wird. Die Wissenschaftler warnen vor Billig-Luftfiltern. „Kleine und günstige Geräte erfüllen diese drei Forderungen in der Regel nicht.”
Hier im Detail nachzulesen: https://www.news4teachers.de/2020/12/wie-ein-klassenraum-mit-gutem-corona-schutz-fuer-schueler-und-lehrer-aussieht/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Luftfilter sind aber nur ein Baustein und keine generelle Lösung. Meine Schule nimmt an einem Modellprojekt mit einer lokalen Fachhochschule teil und hat in mehreren der kleineren Klassenräume Luftfiltergeräte unter der Decke hängen. Trotzdem hatten und haben wir die Auflage der geöffneten Türen und Fenster bzw. des Stoßlüftens. Und einen permanenten Geräuschpegel verursachen die Dinger auch, was nicht sehr schön ist und von vielen als störend empfund wird. Der Einbau ging übrigens recht fix. Zwei Monteure brauchten dafür nicht länger als zwei Tage (für 16 Räume).
Plexiglaswände halte ich übrigens für wenig sinnvoll. Das hilft vielleicht in Klassenräumen die groß genug sind bzw. Tische haben, die groß genug sind (z.B. in Grundschulen). Wenn bei uns 30 Leute in einem Raum sitzen, bringen die nichts. Die müssten ja theoretisch über die Tische hinausreichen, denn sonst wären sie ja schon bei angelehnt sitzenden SuS nicht mehr hilfreich. Und die Aerosole verteilen sich ja trotzdem, auch über die Wände hinaus. Da halte ich die Masken für wesentlich besser schützend.
Wir halten den Gesundheitsschutz in Klassenräumen nicht für eine Glaubenssache – es gibt wissenschaftliche Untersuchungen dazu. Und deren Ergebnisse sind eindeutig.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Zum Nachlesen: https://www.news4teachers.de/2021/03/stroemungsmechaniker-trennwaende-schuetzen-besser-als-masken/
Liebe Redaktion,
es mag sein, dass diese wissenschaftliche Untersuchung mit den Dummys und simmulierten Strömungen zu den Ergebnissen kommt. Aber das sind Laborbedingungen, wie auch der Versuchsleiter andeutet. Daraus die Aussage zu machen, dass ein Raum praktisch virenfrei sei, halte ich für sehr gewagt.
Die Dummys kann ich anordnen und beobachten, SuS bewegen sich ständig. Oder glaubt ernsthaft jemand, dass die SuS die ganze Zeit nach vorn über den Tisch gebeugt zwischen den Scheiben sitzen? Das würde auch niemand den ganzen Tag durchhalten. Das Bild in ihrem Artikel deutet auf eine Trennwand hin, die quasi der Breite eines Tisches entspricht. D.h. lehen sich die SuS an, fällt der Schutz der Trennwand weg. Das gibt ja auch der eine Versuchsleiter durchaus zu, hält das Ganze aber scheinbar für vernachlässigbar. Dem würde ich wiedersprechen, da es eben nicht nur mal kurz beim Kippeln vorkommt, wie von dem Versuchsleiter angedeutet.
Wenn ich jetzt noch an die Klassenzimmer in meiner Schule denke, wo SuS nicht nur nebeinander sitzen, sondern die Bänke aufgrund der geringen Raumgröße zum Teil auch über Eck angeordnet werden, damit überhaupt 32 Plätze zur Verfügung stehen, entspricht das sicher nicht den Laborbedingungen des Versuchs. Macht man längere Trennwände, wie sie hier beispielsweise auf den häufig gezeigten Bildern aus der Grundschule Unterbiberg zu sehen sind, würde das die Laufwege innerhalb des Klassenzimmers beinträchtigen bzw. komplett blockieren. Schön wenn sowas an bestimmten Schulen funktioniert, an unseren städtischen weiterführenden Schulen mit Klassengrößen 25-32 und teilweise kleinen Räumen, ist das utopisch und realitätsfern. Das hat nichts mit Glauben zu tun, sondern ist nun mal Realität.
Die Politik macht doch jetzt nur wieder heissen Wind, damit sie Waehlerstimmen erhaschen koennen.
Wenn die jetzt erst ein “Paket schnueren” wollen und dann ausschliesslich fuer juengere Schueler, dauert es bei deren Tempo noch einige Jahre, ehe etwas passiert!!!!
Den Anspruch auf Filteranlagen hat jeder Klassenraum in jeder Altersstufe!!!!
Ein echtes Armutszeugnis fuer die Politik/Kultusminister*innen, das denen die Gesundheit unserer Kinder und Lehrkraefte so gleichgueltig erscheint, Hauptsache in eigener Sache alles ausgestattet und Posten gesichert….
Leider kann Lüften zu Blitzinfektionen führen. Je nachdem wie die räumlichen Verhältnisse aussehen, kann “falsch” gelüftet werden mit dem Ergebnis von Blitzinfektionen. Zu dem Thema findet sich auf twitter bei Bert Weingarten und bei Eric Feigl-Ding reichlich Material bzw. Untersuchungsergebnisse. Das auch schon seit längerem, seit letztem Jahr. Beide trommeln für professionelle Luftfilter in Klassenräumen und anderen Innenräumen.
Dass immer wieder nach deutschen!? Untersuchungsergebnissen gerufen wird, erinnert mich an die Deutsche Physik des letzten Jahrhunderts.
Ich habe echt immer mehr das Gefühl, dass der Bund die äußerste Schmerzgrenze … ich definiere sie mal als Grenze, wo das defizitäre Handeln der Länder für alle sichtbar unethisch wird, auffängt. Die Bundesregierung sucht wohl für die Kinder unter 12 Jahren, für die es vorerst überhaupt kein Impfangebot geben wird, eine Lösung.
Niemand wird ernst- und glaubhaft darstellen wollen, dass Luftfilteranlagen – mobil oder fest verbaut – unnütz wären und das Lüften nicht hervorragend ergänzen würden. Sonst würden sie gesamtgesellschaftlich auch nicht so massenhaft eingesetzt werden (in Betrieben, öffentlichen Gebäuden, Krankenhäusern…). Aber wie z.B. Frau Gebauer einst sagte, Luftfilter für die Schulen seien zu teuer, sie würden “Unsummen” verschlingen. 1,5 Milliarden deutschlandweit? Sie macht da gar keinen Hehl draus, dass sie die Schulen nicht sicherer machen möchte und dass die Kinder, ihre Eltern und die Lehrer(innen) Investitionen in dieser Höhe es (ihr?) nicht wert sind. Sie lässt daran gar keine Zweifel, gesteht aber dann doch ein, dass für Räume, die nicht ausreichend gelüftet werden können, Luftfilteranlagen auf Kosten des Landes angeschafft werden können. Häh? Räume, die nicht gelüftet werden können, dienen noch nicht einmal gut als Abstellraum … da nützt auch eine Luftfilteranlage nichts. Sie sollten auch mit Luftfilteranlage nicht als Klassenraum dienen, denke ich.
Ich kann so gar nicht mehr sehen, dass vom Schulministerium irgendetwas Gutes kommen könnte. Wenn wir die Bundesnotbremse nicht gehabt hätten, wären Lehrer(innen), Eltern und Schüler(innen) in NRW bereits vermutlich komplett durchgeseucht. Unsere Kultur-“Hoheiten” hätten aus eigenem Antrieb wahrscheinlich zu keiner Zeit Kontaktbeschränkungen und Abstand in den Schulen erlaubt. Ihr permanentes Motto “Bildungsgerechtigkeit”, alleinig durch Vollpräsenzunterricht bei überfüllten Intensivstationen und Warn- und Hilferufen aus allen Richtungen war schon nicht mehr grenzwertig. Sonst hätte die Bundesregierung auch nicht eingreifen müssen.
Es wäre so einfach, eine positive Trendwende herbeizuführen, der Bund hilft mit, die Länder ergänzen, die zukünftige Entwicklung wird bedacht (denn unser Coronaproblem wird den Experten zufolge NICHT nach dem Sommer vorbei sein) … aber dazu müsste Frau Gebauer ja das Eingeständnis machen, dass die Schulen auch aus ihrer Sicht eben nicht sicher sind. Wird sie nicht tun.
Manchmal – nein, eigentlich die ganze Zeit – frage ich mich, wie weit diese Ignoranz und das “Eine-gegen-fast-alle” noch praktiziert werden kann. Wie lange müssen wir Bürger(innen) uns diese ganzen Fehlentscheidungen und Anordnungen, die sogar den Gesundheitsschutz der Kinder, Eltern und Lehrer(innen) in vollem Bewusstsein gefährden, noch gefallen lassen? Und ist Frau Gebauer mal weg, kommt vielleicht ebenbürtiger Ersatz…und wir vom Regen in die Traufe.
Irgendwie müsste da ein anderer Ansatz her. Es ist ja nicht nur die “Geiz-ist-geil-Mentalität”. Es ist auch das “Schulimperium” an sich… sitzt da einer, der es nicht gut mit einem meinen will oder einfach nur inkompetent und nicht engagiert ist, hat man es folglich im Schulwesen auch nicht gut.
Bis auf die Elternklientel, die die Schulen in Vollpräsenz dringend benötigen, um ihre Kinder ein paar Stunden am Tag außer Haus sicher untergebracht zu wissen, hat Frau Gebauer sich mit ihrer “Bildungsgerechtigkeit”, für die sie gerne stehen würde, keine Freunde in NRW gemacht. Ihr Handeln gegen den Strom ist sogar selbst Leuten übel aufgestoßen, die mit Schule nichts – rein gar nichts – zu tun haben. Denn auch die konnten niemals glauben, dass die Schulen “sicher” seien und sahen in den Schulen im Gesamtinfektionsgeschehen “undichte Stellen”, die sie indirekt mitbetrafen. Für die noch Ungeimpften hat sich auch heute noch nichts daran geändert.
Im Moment passt leider nichts. Ich sehe den Bildungsauftrag – gerade auch die Ehrfurcht vor Mitmenschen und den Bereich der Wertevermittlung – durch das Schulministerium in NRW nicht erfüllt und das “Schulrecht” erscheint mir seit der Pandemie gar nicht mehr vertrauenswürdig, wenn man bedenkt, dass es offensichtlich deckelt, dass Kinder, ihre Eltern und die Lehrer(innen) ihre Gesundheit im Zweifelsfall opfern müssen, damit die allgemeinen Pflichten prioritär eingehalten werden können. Irgendwie ist das Recht für mein Empfinden hier in NRW rückblickend während der Pandemie auf nur ein Recht zusammengeschrumpft: das Recht der Frau Gebauer.
Der ganze Schulbereich schreit förmlich nach einer Umgestaltung. Es ist doch Wahlkampf, kommt da noch was an Bewegung rein? Vorab wäre ein “Wir machen die Schulen sicherer” toll! Offensichtlich hätten die meisten Eltern noch nicht einmal etwas gegen eine Kostenbeteiligung bei den Luftfilteranlagen, um den Schulbesuch ihrer Kinder sicherer zu machen. Sie spenden, machen, tun. Alleingelassen von ihren Volksvertreter(innen) bleibt ihnen keine andere Wahl. Das ist echt zum Schämen…und leider zum Verzweifeln. Oh du heiliges Ressort!
Die vierte Welle bei im Turnus weit aufgerissenen Fenstern im Winter in den Schulen nach dann fast zwei Jahren Pandemie … im Klassenraum frierende Kinder. Das ist Schule 2021/2022 mitten in Deutschland. Und das Schulministerium findet es völlig passend so. Genau so. Handlungsbedarf sei nicht vorhanden. Wow!
Interessanter Artikel!
Ich habe seit Dezember auf eigene Kosten einen professionellen Raumluftreiniger in meinem Fachraum aufgestellt.
Genehmigung oder Unterstützung? Fehlanzeige!
Schulleitung, Landkreis und Landrat konnten oder wollten die Benutzung nicht genehmigen; private Geräte in Schulräumen…
Mittlerweile liegt mein Ersuch um Erlaubnis seit fünf Monaten beim Bildungsministerium des Landes; Antwort ausstehend…
Ich kriege das Kotzen, da mir Selbsthilfe verboten wird, wo Fürsorge und Arbeitsschutz mit Füßen getreten werden!
Aber meine Kinder freuen sich!
Unser Gemeinderat hat die Anschaffung von Filter beschlossen.
Leider waren der Schulleitung alle verfügbaren Modelle zu laut.
Nun suchen wir seit 6 Monaten nach dem unhörbaren Luftfilter.
Frustrierend für einen Kommunalpolitiker, der helfen wollte.
“Schulleitung alle verfügbaren Modelle zu laut…” Ja, klar! Bloß nicht die Ersten sein, die vorangehen, man könnte ja (nach oben) anecken. Tolle Schulleitung! Oder 2.Variante, es waren einfach billigere Exemplare. Oder 3.Variante, mal in den Landtagen oder bei den Kumis nachfragen, die haben ja meistens schon eingebaut, wissen also welche Geräte passen könnten…. Ein Lob trotzdem für den Gemeinderat, der sich kümmert, weiter so!
Die Diskussion Luftfilter oder Lüften ist in meinen Augen irrelevant. Ich habe in einigen Sälen nach 5 Minuten Stoßlüften 13 Grad Celsius. Und viel höher wird es ohne Lüften auch nicht. Ich werde im nächsten Winter bei solchen Temperaturen nicht mehr unterrichten. Irgendwie vergisst jeder, dass wir auch Winter haben. Die Schüler saßen mit Handschuhen im Unterricht. Welche Eltern wollen dies wirklich ihren Kindern antun? Ich als Lehrerin werde gegen solche Arbeitsbedingungen klagen. Und ich unterrichte nicht an einer Grundschule, auch die weiterführenden Schulen sind betroffen.
Genauso war es in diesem Winter. Aufgrund von Distanzlernen für die Mittelstufe konnte ich nach meinen Gefrierstunden in den Abschlussklassen schnell nach Hause fahren, beim Aufwärmen VK durchführen und dann aufgewärmt wieder zurück in die Oberstufe für 7.8 oder sogar 9.10. Stunde. Meine SuS konnten das nicht, die mussten zum Teil 8 bis 10 Stunden frieren. Welch Armutszeugnis! Und das kommt nächsten Winter wieder.
Nein eine Änderung: die Schulen bleiben offen, denn Corona ist ja jetzt offiziell vorbei. Da kann sich doch jeder bei seinem Banknachbarn einfach bisschen wärmen.
Unsere Elterninitiative in NRW wird in diesem Artikel zitiert. Die Forderung nach Start des Präsenzunterrichts bei Niedriginzidenz an Schulen mit u.a. Raumluftfiltern hatten wir schon vor einiger Zeit gestellt; so wird dann für die Kommunen ein Anreiz draus. In Rheine wurden nun 88 Klassenräume ausgestattet, alle anderen (650 insg.) hoffentlich bis zum Beginn des neuen Schuljahres.
Übrigens repräsentiert unsere Gruppe unter Berücksichtigung der Größe der Schulpflegschaften ca. 100.000 Eltern in NRW; gerne können noch mehr mitmachen. Auch außerhalb von NRW, sehr gerne.
Abschließend: Was das Unterrichten im Winter bei offenen Fenstern betrifft, so hatte ich schon vor dem Winter darauf hingewiesen, dass Eltern, die ihre Kinder zu Hause einer solchen Umgebung aussetzen, mit dem Besuch des Jugendamtes rechnen müssen. Aber in Schulen ist das ok? Hat damals keiner drauf reagiert, weder Schulministerium noch Presse.
Und wirklich abschließend: Wer die Gelegenheit der Bundestagswahl nutzen will, melde sich. Es juckt heftig in den Fingern.