Als Schulleiterin ins Amt der Bildungssenatorin, ein Fehler? Busse unter Druck

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BERLIN. Berlins Bildungssenatorin Busse ist einigen Vorwürfen ausgesetzt. Die fehlenden Lehrkräfte in Berlin sind nur das eine. Die CDU fordert eine Missbilligung ihrer Amtsführung.

Unter Druck: Astrid Sabine-Busse war bis vor Kurzem noch selbst Schulleiterin. Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse steht weiter in der Kritik. Die Berliner CDU-Fraktion wirft ihr Versagen in der Schulpolitik vor und hat einen Antrag im Abgeordnetenhaus eingebracht, in dem das Landesparlament zu einer Missbilligung der bisherigen Amtsführung der SPD-Senatorin aufgefordert wird. Darüber soll bei der Plenarsitzung in der nächsten Woche abgestimmt werden, wie die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Katharina Günther-Wünsch, am Donnerstag sagte.

Die CDU-Abgeordneten werfen Busse Desinteresse, Ideenlosigkeit und fehlendes Engagement für Schulen, Pädagogen und Schüler vor. Sie kritisieren insbesondere, Busse unternehme zu wenig gegen den Lehrkräftemangel. Sie lasse außerdem jegliche Vision für die Berliner Bildungslandschaft vermissen und habe in der Corona-Pandemie ungeschickt agiert.

In einem weiteren Antrag ans Abgeordnetenhaus hat die CDU-Fraktion den rot-grün-roten Senat aufgefordert, einen Maßnahmenkatalog gegen den Lehrkräftemangel vorzulegen. Außerdem müsse sichergestellt sein, dass es ausreichend Plätze an weiterführenden Schulen gibt.

Zum nächsten Schuljahr sei das für knapp 400 Schülerinnen und Schüler nicht der Fall. Außerdem fehlten mindestens 1000 Lehrerinnen und Lehrer, wie Günther-Wünsch erläuterte, nach deren Einschätzung die von der Bildungsverwaltung genannte Zahl von 920 noch zu niedrig ist.

Ein Sprecher der Senatsverwaltung für Bildung wies die Kritik zurück: «Es handelt sich um ein durchsichtiges Manöver. Frau Busse ist das Thema Lehrkräftemangel sofort angegangen – mit Klarheit und Wahrheit hat sie verschiedene Maßnahmen vorgestellt», teilte er mit. Der große Lehrkräftebedarf sei auch nicht erst im vergangenen halben Jahr entstanden. Auch die Daten im CDU-Antrag seien falsch: «Laut den bezirklichen Schulträgern ist die Zahl 400 unversorgte Siebtklässlerinnen und –klässler inzwischen längst überholt.»

Die Christdemokraten schlagen unter anderem vor, die Zahl der Lehramtsstudenten an den Hochschulen zu steigern, Lehramtsstudenten stärker an den Schulen einzusetzen, an andere Stellen abgeordnete Lehrkräfte zurückzuholen, pensionierte Lehrkräfte für die Rückkehr in die Schule zu gewinnen und Quereinsteiger intensiv zu qualifizieren.

«Wir entziehen der Senatorin das Vertrauen.» «Meine Unterstützung gilt der Bildungssenatorin.»

Um die Zahl der Schulplätze zu vergrößern, regt die CDU an, das Prüfverfahren für alternative Schulräume wie in Stadtteilzentren und Jugendfreizeiteinrichtungen zu beschleunigen, eine Containerreserve bereitzustellen, die bei Bedarf genutzt werden könne, und die Schulbauoffensive ausreichend zu finanzieren.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine habe es von der Bildungsverwaltung keine Ideen dafür gegeben, wie mit ukrainischen Kindern und Jugendlichen an den Schulen umzugehen sei, kritisierte die CDU. Die Bildungssenatorin habe sich in mehreren Krisen weggeduckt, sagte Günther-Wünsch. «Wir entziehen der Senatorin das Vertrauen.» Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hatte Busse dagegen erst kürzlich gegen Kritik verteidigt und betont, es gebe keinen Anlass, über irgendwelche Rücktrittsszenarien zu sprechen. «Meine Unterstützung gilt der Bildungssenatorin.»

Um Busse hatte es nach entsprechenden Hinweisen auf Twitter Ende April auch wegen lange zurückliegender Äußerungen über arabischstämmige Menschen in Berlin Diskussionen gegeben. «Meine Absicht war niemals, Menschen abzuwerten, geringzuschätzen, über einen Kamm zu scheren oder pauschal in Gruppen einzuteilen», teilte Busse dem Landesschulbeirat in einem dreiseitigen Schreiben mit, wie News4teachers berichtete.

Busse war vor ihrem Einstieg in die Politik Ende 2021 jahrzehntelang Schulleiterin in einer Grundschule mit hohem Migrantenanteil in Neukölln. In dieser Funktion wurde sie im November 2009 von der «Süddeutschen Zeitung» mit Äußerungen über arabischstämmige Menschen in Berlin zitiert: «Sie bleiben einfach untereinander. Man muss sich hier ja auch gar nicht mehr integrieren», sagte sie unter anderem. «Man nimmt das Viertel in Besitz, und man lässt sich pampern.»

«Wenn ich als Schulleiterin von Medien gefragt wurde, habe ich die Umstände und Erfahrungen aus meiner praktischen Arbeit immer mit der Absicht beschrieben, wachzurütteln – auch die Politik», erläuterte Busse in ihrem Schreiben. Dass ihre damaligen Formulierungen als Schulleiterin nicht eindeutig gewesen seien, tue ihr aufrichtig leid. News4teachers / mit Material der dpa

Schulleiterin wird neue Bildungssenatorin – Lehrer hatten zuvor mit einem Brandbrief gegen sie gemeutert

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lehrer002
1 Jahr zuvor

„Busse war vor ihrem Einstieg in die Politik Ende 2021 jahrzehntelang Schulleiterin in einer Grundschule mit hohem Migrantenanteil in Neukölln. In dieser Funktion wurde sie im November 2009 von der «Süddeutschen Zeitung» mit Äußerungen über arabischstämmige Menschen in Berlin zitiert: «Sie bleiben einfach untereinander. Man muss sich hier ja auch gar nicht mehr integrieren», sagte sie unter anderem. «Man nimmt das Viertel in Besitz, und man lässt sich pampern.»“

Die Frau hat praktische Ahnung, wie es in den Schulen aussieht. Irgendwelche Rücktrittssszenarien zu konstruieren, ist pure Parteipolitik und journalistisches Ausschlachten von Äußerungen, die die Realität in problematischen Stadtteilen auch in NRW widerspiegeln. In NRW gab es bloß leider seit Barbara Sommer keine erfahrene Lehrerin mehr im Schulministerium.

celanon
1 Jahr zuvor

Bitte beenden Sie diese Rufmord-Kampagne. Ich finde das unerträglich.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  celanon

Richtig! Wenn jemand aus dem kaufmännischen Bereich Schulminister(in) wird, dann wird ständig gemeckert wegen Fehlqualifikation. Jetzt ist mal eine erfahrene Schulleiterin an einer Brennpunktschule Schulsenatorin geworden, und jetzt wird gemeckert, sie habe was „politisch Inkorrektes“ gesagt.
Fragen wir doch lieber, ob das, was sie gesagt hat, so ungefähr stimmt. Sie sprach schließlich aus Erfahrung und offenbar nicht im Sinne einer extremistischen Parteidoktrin. Damals war sie ja parteilos. Man muss nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, das macht man ja auch nicht, wenn Senator Rabe in HH was sagt, z.B. „Leistung macht glücklich“.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  celanon

Was ist mit dem Rufmord gegenüber den Arabern? Gegenüber den Eltern ihrer Grundschule? Darf man die benutzen um öffentlich in der Presse die Politik wachzurütteln?

Was die Wahrheit betrifft, bei Rufmord gibt es immer eine relative Wahrheit, ansonsten wäre es Verleumdung. Was die CDU hier kritisiert, ist wohl auch relativ wahr, genau wie Busses Kritik an ihrem arabischen Umfeld.

Was wäre, wenn Busse als erfahrene Schulleiterin mal ein paar Wahrheiten über ihr Kollegium abgelassen hätte? Wahrheiten findet man bei JEDEM! „Die bleiben unter sich und halten sich für was besseres, kriegen schnell psychische Krankheiten und zeigen Messiehaftes Verhalten, trinken gerne und viel Kaffee und besprechen die Dinge lieber nur in der Theorie,haben den Beruf wegen Geld, Ferien und Beamtenstatus gewählt und damit sie im Krankenhaus ihr Einzelzimmer bekommen und sich nicht mit dem „Pöbel“ abgeben müssen, sind beleidigt, wenn sie privat von Nichtakademikern angesprochen werden und haben eine traditionelle Abneigung gegen Arme, Bildungsfernere, Behinderte, Migranten (zB Araber) und lgbti*…..

Wirklich, das ist relativ wahr! Ich kenne da einige, auf die das relativ passt. Manches passt auf diesen, manches passt auf jenen – gibt natürlich auch andere. Man muss doch mal die Wahrheit sagen dürfen, oder sich bestimmte Wahrheiten zusammen suchen dürfen. Wäre auch wichtig, diesbezüglich mal welche wachzurütteln. Ich wollte auf keinen Fall irgendwen abwerten, nur weil ich bewußt alles schlechte zusammengefasst habe, dass mir eingefallen ist. Wenn man nicht mehr Wahrheiten aussprechen darf, sind wir wohl bald in einer Diktatur. Ich bin ein Opfer von Meinungsgegnern!!!

Es wäre sehr, sehr viel weniger nötig, als das, was Frau Busse über Araber gesagt hat, wenn es Lehrkräfte betreffen würde,damit sämtliche Lehrkräfte (vor allem hier) auf die Barrikaden gehen würden und schon Lehrer bashing und Rufmord schreien würden bevor Frau Busse überhaupt das Mikro angeschaltet hätte. Ich finde es entlarvend bis heuchlerisch,wenn ihr so einen Unterschied daraus macht, ob es die Migranten oder euch selber betrifft und die Solidarität gegenüber Busse scheint darauf zu gründen, dass sie quasi eure Kollegin ist und somit für die Seite der Lehrkräfte steht – und das ihr bezüglich Kritik an Migranten und euch selber mit zweierlei Maß messt, bestätigt dann auch noch einige Punkte, die ich eben zusammengefasst hatte 😉

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ihr Rundumschlag mit Schaum vor dem Mund disqualifiziert Sie. Vielleicht schreiben Sie nochmal eine Version 2.0, die eine Argumentationsstruktur erkennen lässt. Wie würden Sie denn das, was Sie da schreiben, als Schulaufsatz benoten? Was haben Sie eigentlich von Frau Busse sonst noch gelesen (im Internet findet man einiges) ?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Schauen Sie einfach mal auf die Äußerungen von Frau Busse hier:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/grundschule-in-berlin-neukoelln-mit-hausbesuchen-gegen-den-Einfluss-der-moschee/24195748.html
Was bitte soll daran so schlecht oder „rassistisch“ sein?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Dazu habe ich mich bereits im anderen Artikel geäußert. Dieser Link macht es nicht besser! Frau Busse stellt die Eltern ihrer Schule als zu quasi 100 % böse, lieblos, asozial und schmarotzend dar. Wer die Welt so schwarz-weiß sieht hat automatisch Unrecht, da sie so schwarz-weiß garnicht sein kann. Darauf deuten auch nicht zuletzt die, trotz solcher Umstände, 25 % Gymnasialempfehlungen der Schule! Und wie gesagt, die dort geschilderten Umstände erinnern mich an Waldorfschulen!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wie verteilen sich die 25% Gymnasialplätze — halb so viel wie in Berlin im Schnitt — auf die Herkünfte? Passt die Verteilung der Gymnasialplätze pro Herkunft ungefähr zur entsprechenden Verteilung für ganz Berlin? Äpfel und Birnen halt…

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

In dem Link ist die Rede davon, dass allzu viele Kinder immer montags besonders aggressiv sind. Wie kommt denn das? Es ist auch die Rede von dem schädlichen Einfluss einer reaktionären Moschee.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Die Kinder an der Waldorfschule waren auch aggressiv, vor allem wenn es nach Ferientagen wieder losging mit der Disziplin oder auch Montags .
Die Waldorf kinder kamen auch nicht damit klar, wenn der Klassenlehrer erkrankt war. Dann ging es drunter und drüber, manche kamen mit Lehrer Wechsel nicht klar, manchen war mehr als zwei Stunden Unterricht zuviel. Da wurde getreten und mit Stöcken geschlagen und mit Essen geworfen und der Schreipegel war unerträglich! Und NIEMAND hatte etwas mit Moscheen, Plattenbau oder mit Hartz IV zu tun!
An der Regelgrundschule trafen wir dann auf eine friedliche, sozialstarke Klasse, unter anderem mit Hartz IV Empfängern und Migranten. Aufs Gymnasium gingen aus der Klasse nur ganze zwei, rest halb IGS, halb OS. Und Nu?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Frau Busse hat das halt so geschildert, wie sie das erlebt hat. Dass es an anderen Schulen anders ist, besagt doch gar nichts.
Und warum kam nicht schon vor Jahren der Rassismus-Vorwurf gegen sie als Schulleiterin? Alles war doch längst aktenkundig. Warum pickt man sich das gerade jetzt heraus?
„Friedlich und sozialstark“: Im Einflussbereich der Araber-Clans in B-Neukölln (ihre Schule gehörte dazu) ist das ein sehr relativer Begriff.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Mal ein Beispiel : Die Kinder werden zur Kriminalität erzogen. Auch wenn das so ist, bedeutet das nicht, dass die Eltern lieblos sind. Sie halten sich in dieser Sache nicht an unsere Regeln und Werte. Die Kinder werden in DIESER Sache empathielos gegenüber den Opfern dieser Kriminalität erzogen. Es ist wie ein schwarz-weiß Märchen für Kinder, dann auch zu glauben dies gelte für alle Bereiche! Da sollte eine Schulleiterin differenzieren können und das disqualifiziert sie! Ein Vergleich : Was ist mit der heute teilweise verbotenen Massentierhaltung von Landwirten. Auch da wurden deren Kinder zum nachahmen, mitwirken und zur Übernahme des Familienbetriebes angehalten. Sie wurden zur fehlenden Emphatie gegenüber diesen Nutztieren erzogen. Sie haben teilweise auch grausames gesehen. ZB mit einer Fernsteuerung wie bei einem Spielzeugauto mit einer Hühneraufsammelmaschiene durch die Halle zu gehen. Der Unterschied ist, dass das zu dem Zeitpunkt oder auch bis heute bei uns legal ist. Ändert aber nichts daran, dass es moralisch verwerflich ist. Sind Landwirt-Eltern also lieblos, in allen Bereichen? Auch Eltern die Kinder misshandeln und vernachlässigen sind nicht schwarz-weiß. Deshalb empfinden deren Kinder auch Hass-Liebe und wehren sich dagegen, wenn die Eltern zu einseitig betrachtet werden und das nicht nur aus Abhängigkeit. So etwas sollte eine Pädagogin wirklich wissen. Das das erst interessiert, wenn sie an Macht und Einfluss gewinnt ist doch einfach nur typisch. Wieviel Schulpersonal sollen wir denn entlassen? Man lese sich nur mal die Kommentare hier durch und schaue sich likes/dislikes zu bestimmten Aussagen an. Da muss man schon Bildungssenatorin werden, damit das eine Rolle spielt.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ist ja wirklich wunderbar: Die liebevollen Eltern halten ihre Kinder zu der auch von ihnen selbst praktizierten Kriminalität an, und das Ansehen der Kinder wächst mit jeder solchen Tat. Am Ende betrachten sie ihren ersten Gefängnisaufenthalt als eine Art von „Ritterschlag“.
Da romantisieren Sie aber das organisierte Verbrechen nach Art von Robin Hood. Es soll auch Eltern geben, die ihre Kinder zum Betteln oder Stehlen rausschicken und dann, wenn sie nicht genug Beute mitbringen, „liebevoll“ verprügeln. Ich glaube, Sie unterschätzen die Gewaltbereitschaft in solchen Kreisen. In der pädagogischen Wissenschaft heißt das beschönigend „gewaltaffine Erziehung“. Im Zweifel haben Kinder keine Rechte, sondern sie haben zu gehorchen. Mädchen und Frauen haben sowieso nur zu gehorchen, was den in unseren Schulen gepredigten Erziehungszielen direkt widerspricht. Merkwürdigerweise interessiert das unsere genderbewussten Frauenrechtlerinnen überhaupt nicht. Was wird wohl mit lesbischen Mädchen in den Araber-Clans geschehen? Die werden verheiratet, aber mit einem Mann.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Sie hat nicht nur geschildert, wie sie das erlebt hat, sie hat das in Ihrem Link auch interpretiert und ist zu dem Schluss gekommen, dass quasi 100 % der Kinder ohne Liebe aufwachsen. Das ist dummdreist und falsch. Damit kann sie bei der Klatschpresse arbeiten oder bei den TV – Sendern, die damit Geld verdienen, dass sie ganze Gruppen als verachtenswert darstellen. Unwürdig für eine Schulleiterin und Bildungssenatorin.

celanon
1 Jahr zuvor

„Die Christdemokraten schlagen unter anderem vor, die Zahl der Lehramtsstudenten an den Hochschulen zu steigern, Lehramtsstudenten stärker an den Schulen einzusetzen, an andere Stellen abgeordnete Lehrkräfte zurückzuholen, pensionierte Lehrkräfte für die Rückkehr in die Schule zu gewinnen und Quereinsteiger intensiv zu qualifizieren.“

Was daran ist neu? Das wird doch alles schon versucht. Und klappt nicht.

Die Zahl der Lehramtsstudenten zu steigern, klingt nach DDR-Planwirtschaft. Wenn aber nicht entsprechend viele junge Leute auf Lehramt studieren wollen? Weil sie halt was anderes werden wollen? Was dann?

usw. Alle obigen Vorschläge gab es schon.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  celanon

Die DDR-Planwirtschaft hat allerdings bei der Lehrerausbildung funktioniert. Die Schulen waren in der Regel mit 110% Lehrern ausgestattet (Arbeitsgemeinschaften und Vertretungsreserve). Im Falle von Grippewellen fielen dann evtl. mal die AGs aus, aber kaum Unterricht.

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Dafür waren die „Lehrkräfte“ gerade an Grundschulen miserabel ausgebildet. Das didaktische Wissen war häufig zu gering, um qualifizierten (Grundschul-)Unterricht zu erteilen.

Aleidis, von edlem Wesen
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Das ist einfach nur eine Behauptung, die sich worauf gründet? Das werden wir wahrscheinlich nie erfahren. Ich denke, Sie wollen die DDR-„Grundschullehrer“ausbildung einfach nur schlechtreden, weil die bekanntlich nicht an Unis, sondern an Fachhochschulen ausgebildet wurden, gleich nach der 10. Klasse, also ohne Abitur und dem wollen sie einen Riegel vorschieben, denn das wurde hier ja mehrfach als Modell vorgestellt, wie man schneller zu mehr Lehrern kommen kann. Anders als Sie behaupten, wird die DDR-Unterstufenlehrerausbildung gemeinhin gelobt als sehr praxisnah und sehr erfolgreich.

„Erstaunlich, wie lange dieses Land existiert hat“
Seite 3/4: Im Bildungssektor ist die DDR außerordentlich erfolgreich gewesen“
„Kulturgeschichte der DDR“: Im Bildungssektor ist die DDR außerordentlich erfolgreich gewesen | ZEIT ONLINE

Aleidis, von edlem Wesen
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Ich sage, dass heutige Grundschullehrer miserabel ausgebildet sind. Sie wollen vor allem Spaßunterricht machen, intensives Üben ist verpönt, weil langweilig. Die Didaktik mag gut sein, die Methodik ist schlecht. Mit schwierigen Kindern kommen heutige Grundschullehrer nicht zurecht. Die Maxime lautet: Klärt das unter euch. Mobbing und Gewalt sind somit an bundesdeutschen Grundschulen an der Tagesordnung. Der Stärkere setzt sich durch.

So, nun argumentieren und belegen Sie mal was dagegen.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Lindenschule Buer, 49328 Melle. Super Grundschule! Habe weder mit meinem überdurchschnittlich intelligenten Sohn noch mit meiner geistig behinderten Tochter Mobbing oder Gewalt erlebt. Dorfschule eben! Migrantenanteil mit zwei bis vier Kindern pro Klasse für ein Dorf relativ hoch und auch einige Wohngruppen /Heime in der Nähe. Arm und Reich gleichermaßen vertreten, aber nicht sehr reich – Dorf eben. I-Kinder 100%,denn behindert sind wir ja alle ( empfehle das Kinder Buch „alle behindert“). Klassenstärke um 20 Kinder. Gebäude marode – also von außen pfui. Klassenklima prima, sozial Kompetenz und Professionalität der Lehrkräfte bestens und der Schulhof – und garten riesig mit Tierhaltung , Ökoprojekten ect – also von innen hui!

Aleidis, von edlem Wesen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie dürfen meine Kommentar, auf den Sie sich beziehen, einzig und allein als Replik auf lehrer002 verstehen, bitte.

simmiansen
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Hallo lehrer002,
woher nehmen Sie diese unwahre Behauptung?
🙁
Das Gegenteil war der Fall, was ich aus eigener Erfahrung mit einem hervorragend vorbereitenden Unterstufen-Studium bezeugen kann!
Angefangen bei praxisrelevanten Details wie Duktusschreiben-Übung bis hin zu ausgefeilter Methodik, Didaktik und Kinderpsychologie!
Von einer solch guten Ausbildung können heute angehende GS-Lehrer nur träumen!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  simmiansen

Aber basierte der Unterricht in der DDR nicht auf eiserner Disziplin? Durften die Schüler damals das, was sie heute dürfen? Oder mussten sie bei der morgendlichen Begrüßung strammstehen? Gab es nicht auch einen „Fahnenappell“ zwecks demonstrierter Unterwürfigkeit gegenüber den Staats- und Parteiführung? Siehe Wikipedia unter „Fahnenappell (Schulveranstaltung)“.

Aleidis, von edlem Wesen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Das ist so, wie wenn man sagt, in England regnet es immer, obwohl es dort natürlich nicht immer regnet oder in Sibirien ist es immer kalt, obwohl es dort in manchen Regionen im Sommer heißer wird als hier.

Lauter Legendenbildung. Wollen Sie nun wirklich Antworten im Vierzeiler oder wollen Sie nur schlechtreden? Stellen Sie sich mal vor, es gab auch Unterrichtsstörungen im DDR-Schulunterricht und Lehrer, die sie nicht in Griff hatten. Ist Stehen bei der Begrüßung am Morgen gleich strammstehen? Auch heute müssen je nach Lehrer Kinder bei der Begrüßung stehen. Ist das strammstehen?

Nein, sie durften nicht, was sie heute vielfach dürfen: im Raum herumrennen, trinken und manchmal sogar essen, ohne echte Konsequenzen den Lehrer beleidigen, bedrohen, sogar tätlich angreifen. Schlimm? Dass es das an DDR-Schulen im Schnitt nicht gab? Aber da bin ich nun vielleicht genauso pauschal wie Sie. Eventuell ist das dem einen oder anderen Lehrer zu DDR-Zeiten auch passiert….

Aleidis, von edlem Wesen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ich erlaube mir, Ihren Test von den Zuspitzungen zu befreien, dann kann das durchaus so stehenbleiben:

Aber basierte der Unterricht in der DDR nicht auf mehr deutlich Disziplin und Respekt vor den Lehrkräften als heute? Durften die Schüler sich damals Störungen erlauben, wie sie es heute oft folgenlos oder sogar akzeptiert dürfen? Mussten sie bei der Begrüßung am Stundenanfang stehen? Gab es nicht auch einen „Fahnenappell“ zu besonderen Anlässen, bei denen erfolgreiche Schüler vor der ganzen Schulgemeinschaft öffentlich ausgezeichnet wurden?

Ja. Alles soweit richtig. Und? Schlimm?

Carsten60
1 Jahr zuvor

Nein, nicht schlimm. Aber das war für die Lehrer natürlich ein ganz anderes Arbeiten als heute mit der gigantischen Heterogenität, der Diversität und der Forderung, nebenbei einen Sozialpädagogen zu ersetzen. Entsprechend konnte auch die Lehrerausbildung eine andere sein, ist doch logisch.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Nochmal : Was ist mit dem Bashing gegenüber den Anderen. Den Arabern, Eltern, Kindern oder dem, was Sie Schrotthaufen nennen (meinen Sie das Gebäude?).

Quacksalber
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wenn man etwas gegen die „Scientologen“ sagt oder gegen die „Zeugen Jehovas“ und was bei denen üblich ist und nicht, erlaubt ist und nicht, diskriminiert man sie dann auch und redet man sie dann auch schlecht, weil Einzelne unter ihnen nicht so sind und das nicht so handhaben und natürlich nie alle gleich sind???

PS: Können Sie auch noch Deutsch? („bashing“)

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Quacksalber

Es ist ein Unterschied, ob es eine seriöse Berichterstattung über Araberclans oder die Zeugen Jehovas oder wen auch immer gibt oder ob man emotionalisiert hetzt, und das erkennt man auch an der Wortwahl ( „arabisiert“, „pampern“) die Frau Busse da verwendete und sie ist ja nun nicht bildungsfern und will jetzt auch noch ins Politikmikro tönen, dann soll sie dafür auch gerade stehen. Also nein, über Sekten oder was auch immer objektiv zu berichten ist nicht diskriminierend. Können Sie denn auch deutsch, denn ich würde eher sagen, sie meinten stigmatisieren….? Etwas anderes ist es, wenn man betont das Schlechte sucht, Klischees und Vorurteile schürt, sowie es die TV-Sender mit der Unterschicht machen und das auch noch um damit Geld zu verdienen Und die Mittel und Oberschicht damit zu unterhalten, damit die sich mal für was besseres halten können. Das heißt zB, eine Unterschichtfamilie, die mal Pommes, mal Brot, mal Joghurt, mal Nudeln, mal Bananen isst nur im TV gezeigt wird, wie sie die Gabel mit den Pommes in die fettige Mayonnaise taucht. Und deren Spielzeug in ineinander verschwimmenden wechselnden Bildern gezeigt wird, so dass man sich einreden kann, die würden unendlich viel Spielzeug konsumieren. Schaut man genau hin erkennt man, dass diese vielen schnell wechselnden Bilder mehrfach dasselbe Spielzeug zeigten und es somit garnicht so viel war. So etwas machen die Sender bewusst, denn sie wissen es bringt Einschaltquoten, wenn man Leute als verachtenswert darstellt. Dadurch können die Zuschauer sich für was besseres halten und ihren Hass an diesen angeblich zu gut behandelten H4-Empfängern auslassen und daran, dass diese Leute die dargestellt werden, angeblich für unsere asoziale Konsumgesellschaft stehen und für versagende Eltern, die ihre Kinder mit solchen Dingen abfüllen, damit sich die Eltern nicht selber kümmern müssen. Diese Leute werden also zum Objekt und zur Angriffsfläche für den Unmut und die Verachtung, die die Gesellschaft gegenüber den heutigen Kindern empfindet und somit zu „Schuldigen“. Nichts anderes als wie die mittelalterliche Hinrichtungen und wenn wir nicht auf der Hut sind, entwickeln wir uns noch mal zurück dahin.
Frau Busses Reden sind da nicht besser als diese TV-Sender, das erkennt man an der Art und Einseitigkeit und der Wortwahl.

Zu Ihrer letzten Frage: Ja, ich kann Deutsch obwohl ich Migrantin bin. Ich kann Ihnen aber nicht sagen, woher meine Vorfahren kamen – vermutlich aus Afrika.

simmiansen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Liebe Indra,
das ganze heutige System Schule ist ein Schrotthaufen!
So wie es früher das System des Umgangs mit Migranten war, das solche Zustände, wie es Frau Busse ehrlich, aber undifferenziert beschrieb förderte.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  simmiansen

Und die Charakterisierung des „ganzen Systems Schule“ als „Schrotthaufen“ halten Sie für eine „differenzierte Betrachtungsweise“ ? Was also gibt es noch an Frau Busse auszusetzen?
Oder meinen Sie in Wahrheit, dass man sich nur dann „differenziert“ zu äußern hat, wenn es um die Befindlichkeiten der einen geht, dass man aber bei den anderen durchaus draufhauen darf?